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Ratgeber
Die Abkürzung SSD steht für Solid State Drive oder auch Solid State Disk und bezeichnet ein nichtflüchtiges Speichermedium. Das bedeutet, dass alle Daten, die gespeichert werden, dauerhaft erhalten bleiben, auch wenn der Rechner gerade nicht im Einsatz ist. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Festplatte, der HDD (Hard Disk Drive) mit rotierenden Scheiben und einem Lesekopf, nutzen die Solid State Disks keine beweglichen Teile, die zum Speichern oder Lesen notwendig sind. Dadurch gelten sie als robust und arbeiten darüber hinaus geräuschlos. Zudem verbrauchen sie weniger Strom.
Die kurzen Zugriffszeiten sind ihr größter Vorteil, daher werden herkömmliche Festplatten zunehmend mit ihnen ergänzt. Während selten verwendete oder archivierte Datenmengen auf einer HDD abgelegt werden, befinden sich auf der SSD oft genutzte Daten sowie das Betriebssystem. Ihr größter Nachteil ist der vergleichsweise hohe Preis. Doch während erste Modelle für den Endverbraucher sogar mit einer geringen Kapazität unerschwinglich waren, sieht das mittlerweile anders aus – auch bei Modellen mit hoher GB-Anzahl. Ein großes Angebot an Flash-Speichern sorgt dafür, dass die Preise für diesen Speichertyp gefallen sind. Zu beachten ist, dass SSD-Festplatten eine begrenzte Lebensdauer haben und nicht unendlich viele Schreibvorgänge vertragen. Für den Endverbraucher spielt das im Privatbereich aber kaum eine Rolle.
Apropos „SSD-Festplatte“: Zwar unterscheiden sich die Funktions- und Bauweisen von SSDs stark von herkömmlichen HDD-Festplatten, die Bezeichnung „SSD-Festplatte“ hat sich mittlerweile aber etabliert, denn der Einsatzzweck beider Speichertypen ist im Grunde identisch.
Die Funktionsweise kann man sich wie folgt vorstellen: Die kleinste Einheit in diesem Flash-basierten Halbleiterspeicher sind Speicherzellen, die jeweils einen oder mehrere Bits speichern können. Eine Gruppe solcher Zellen bildet eine Page, die in der Regel 4 KiB (4.096 Bytes) umfasst und die geschrieben und gelesen werden kann. Zumeist werden 128 dieser Pages zu einem Block mit 512 KiB (524.288 Bytes) zusammengefasst. In einer SSD kann nur ein ganzer Block gelöscht werden, keine einzelnen Pages. Da die Zellen nicht für unendlich viele Schreibzyklen ausgelegt sind, sorgen Wear-Leveling-Algorithmen für eine möglichst gleichmäßige Auslastung und damit eine verlängerte Lebensdauer.
Hauptsächlich können Solid State Drives wie folgt eingeteilt werden:
SATA-SSD-Festplatten: Wenn eine SSD im Computer oder Laptop verbaut werden soll, fällt die Wahl meist auf ein Speichermedium mit SATA. Bei SATA oder auch Serial-ATA handelt es sich um eine Schnittstelle, die sehr häufig verwendet wird. Ein Großteil der Solid-State-Speicher erhalten Sie im 2,5-Zoll-Format und mit SATA-Anschluss. Während Speichermedien mit SATA-I-Schnittstellen eine Datenübertragungsrate von bis zu 150 MB/s bieten, ermöglichen Modelle mit SATA II bis zu 300 MB/s und SATA III 600 MB/s.
Solid State Drives mit IDE: In unserem Onlineshop finden Sie eine Auswahl an 2,5-Zoll-SSDs mit IDE-Schnittstelle. Speichermedien mit IDE-Anschluss wurden vor allem in Rechnern der älteren Generation verbaut.
Im Miniformat: In einigen Laptops und kleinen Rechnern werden manchmal Modelle mit mSATA-Anschluss verbaut. Während mSATA nur SATA-Schnittstellen unterstützt, können Solid State Drives mit M.2-Format sowohl bei SATA- als auch PCIe-Schnittstellen verwendet werden.
SSD mit PCIe-Anschluss: Hochpreisige Varianten mit hoher Kapazität in GB gibt es häufig mit PCIe-Schnittstelle mit NVMe und hohem IOPS-Wert (Input/Output Operations Per Second). Letzterer gibt Ihnen Auskunft darüber, wie viele Eingabe- oder Ausgabebefehle je Sekunde nach Herstellerangaben verarbeitet werden können. Eine Auswahl an speziellen Modellen für Ihren Mac bieten wir ebenfalls im Shop an.
Neben internen SSD-Festplatten sind auch externe SSD-Platten mit USB 3.0 in verschiedenen Ausführungen und Kapazitäten, die in GB angegeben werden, erhältlich. Die externe Festplatte wird via USB-3.0-Anschluss mit dem Rechner verbunden. Der Vorteil: Eine externe Festplatte ist meist kompakt und ideal für den Transport und schnellen Anschluss an Rechner geeignet. Genau wie die internen Modelle erhalten Sie externe Festplatten in unterschiedlichen Ausführungen mit verschieden großen Speicherkapazitäten.
Beim Kauf einer SSD kommt es primär auf den verfügbaren Speicherplatz in GB, den Preis sowie die Schnittstellen zum Anschließen an. In erster Linie sollte berücksichtigt werden, wofür das Speichermedium verwendet werden soll. Man unterscheidet vor allem die Bereiche SSD, Profi-SSD mit PCIe, und Hybrid-Festplatten (SSHD).
Für den Heimgebrauch achten Sie insbesondere auf einen günstigen Preis bei maximaler Speicherkapazität, also eine möglichst hohe GB-Angabe, die Schnittstelle sowie die Schreib- und Lesegeschwindigkeit in IOPS.
Bei einer PCIe-SSD für Profis sind zusätzlich eine hohe Geschwindigkeit sowie Dauerleistungsfähigkeit, ein Stromsparmodus und eine lange Garantielaufzeit wichtig, hinzu kommen in der Regel deutlich mehr GB.
Allgemein gilt bei Festplatten: Für den Heimgebrauch reichen oft günstigere Modelle aus, während Profis und erfahrene Anwender auf höherwertige Varianten setzen. Diese bieten etwas mehr Geschwindigkeit und sind noch unempfindlicher bei Gewalteinwirkung als herkömmliche Festplatten.
Technik | Einsatzgebiet/Bedeutung | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|---|
SATA | Standardschnittstelle eines SSD-Speichers | große Auswahl, günstiger | — |
NVMe | spezielle Schnittstellen für PCIe-Modelle | deutlich mehr Leistung | meistens teuer |
Total Bytes Written | gibt an, wie viele Daten der Speicher insgesamt schreiben kann | möglichst hoch, für lange Lebensdauer | bei hohem Wert auch hoher Preis und umgekehrt mit kürzerer Lebensdauer |
M.2-Format |
PCIe-SSD | spezielle Bauform, hohe Leistung | passt nicht in jeden Rechner |
IOPS | Schreib-/ Lesegeschwindigkeit | möglichst hoch | je höher der Wert, desto höher der Preis |
SSHD | Festplatte bestehend aus SSD und HDD | vereint Geschwindigkeit der SSD mit der günstigen GB-Kapazität der HDD | — |
Unser Praxistipp: Zusätzliche Halterung beim Einbau verwenden
Soll das SSD-Laufwerk in einem herkömmlichen PC betrieben werden, ist oft noch ein zusätzlicher Baurahmen notwendig. Denn zumeist kommen die Speicher in einer Größe von 2,5 Zoll vor, während Festplatten in PCs in der Regel 3,5 Zoll groß sind. Um Ihre Neuanschaffung mit 2,5-Zoll in einem 3,5 Zoll-Schacht unterzubringen, benötigen Sie daher einen Einbaurahmen. Teilweise ist eine solche Einbauhilfe im Lieferumfang inbegriffen.
Was kostet eine SSD?
SSD-Speicher sind im Laufe der Zeit für Endverbraucher erschwinglich geworden. Wie viel Sie in eine solche Festplatte investieren müssen, hängt von mehreren Faktoren ab. Neben der Speicherkapazität in GB spielen Schnittstellen, Geschwindigkeiten (IOPS, Lauf- und Lesegeschwindigkeiten), Bauform und weitere Merkmale eine Rolle.
Wie lange hält eine SSD?
Zwar ist die Lebensdauer dieses Speichermediums sowohl in der internen als auch in der externen Variante begrenzt, doch für Privatnutzer stellt das selten ein Problem dar. Regelmäßige Back-ups sind dennoch zu empfehlen. Die auf Flash-Zellen basierenden Speicher vertragen nicht unendlich viele Schreibzyklen. Überprüfen Sie beim Kauf die Angaben zu Total Bytes Written (TBW), mit denen Ihnen Hersteller einen ungefähren Richtwert für die maximale Anzahl an Schreibzyklen geben. Je höher der Wert, desto länger die Lebensdauer.
Welche Formfaktoren sind erhältlich?
Am häufigsten sind Solid State Drives in 2,5 Zoll erhältlich. Wenn Sie den Datenspeicher im Gehäuse eines Desktop-PCs unterbringen möchten, das über einen 3,5-Zoll-Schacht verfügt, benötigen Sie zusätzlich eine Halterung. Der Aufwand lohnt sich durchaus, denn in diesem Bereich haben Sie die größte Auswahl und finden daher auch viele preiswerte Angebote.