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Ratgeber
Bodenbeläge sind ein essenzieller Bestandteil der Innenausstattung von Gebäuden. Sie tragen maßgeblich zur Wirkung eines Raums bei und müssen in Sachen Belastbarkeit hohe Anforderungen erfüllen. Was für Arten von Bodenbelägen gebräuchlich sind, was sie spezifiziert und worauf beim Kauf zu achten ist, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Bodenbeläge sind von großer Bedeutung, wenn es um die Innenausstattung von Gebäuden geht. Neben Wänden und Möbeln bestimmen sie die Wirkung eines Raums maßgeblich mit und sind ein wichtiger Bestandteil des gesamten Raumkonzepts. Ob Gewerbeeinheit, handwerklicher Betrieb, Büroumgebung, Praxis oder Verkaufsraum – mithilfe geeigneter Bodenbeläge kann ein wohnliches und zugleich professionelles Ambiente geschaffen werden.
Bodenbeläge, die für die Raumausstattung Verwendung finden, müssen regelmäßiger Beanspruchung standhalten und eine ausreichende Rutschhemmung bieten – unabhängig von Schmutz, Nässe und der Art des Schuhwerks, mit dem der Boden betreten wird. In der DIN EN 16165 zur Prüfung der Rutschhemmung sind die zulässigen und gebräuchlichsten Ermittlungsverfahren zusammengefasst und vereinheitlicht. Darüber hinaus müssen Fußböden je nach Einsatzumgebung besondere Anforderungen erfüllen. Gelten beispielsweise hohe Hygienestandards, wie es im Gesundheitswesen der Fall ist, muss der Belag leicht zu reinigen sein und beständig gegenüber Desinfektionsmitteln und Chemikalien sein.
Bodenbeläge gibt es in zahlreichen Ausführungen, um mit Holzdielen, Steinfliesen und Kunstrasen nur einige Beispiele zu nennen. Jedes Material bringt spezifische Vor- und Nachteile mit sich. So unterscheiden sich Fußbodenbeläge je nach stofflicher Beschaffenheit in ihren Gebrauchseigenschaften, ihrer Haltbarkeit, Strapazierfähigkeit und Optik, aber auch darin, wie intensiv Reinigung und Pflege ausfallen, wie sie verlegt werden und wie hoch der Anschaffungspreis ist. Zu differenzieren sind zunächst einmal textile und nicht-textile Bodenbeläge.
Textile Bodenbeläge
Textile Fußbodenbeläge werden geläufiger als Teppichböden bezeichnet. Sie bestehen charakteristischerweise aus Fasermaterialien. Das können Naturfasern pflanzlicher Herkunft (Baumwolle, Jute, Sisal, Hanf, Kokos etc.), tierischer Herkunft (Wolle, Haare, Seide), aber auch chemisch bzw. synthetisch hergestellte Fasern sein (Viskose, Polyamid, Polyester, Polyacryl und Polypropylen). Textile Fußbodenbeläge sind nicht zu verwechseln mit Läufern oder Einzelteppichen, die einfach auf den Boden gelegt werden. Gemeint sind Auslegwaren, die im Gegensatz zu normalen Teppichen baufest sind, also entweder fest eingebaut, fixiert, geklebt oder derart verlegt sind, dass sie nicht ohne Weiteres entfernt werden können.
Nicht-textile Bodenbeläge
Als nicht-textile Bodenbeläge gelten quasi alle übrigen, also solche, bei denen die Nutzschichten nicht aus Fasermaterial bestehen. Sie werden in drei Kategorien unterteilt: elastische Beläge, Hartbeläge und mineralische Beläge. Elastische Beläge sind dadurch gekennzeichnet, dass sie elastische Komponenten bzw. Bindemittel beinhalten. Diese werden entweder bei der Herstellung hinzugefügt, wie es bei PVC-, Elastomer-, Gummi- und Linoleumböden der Fall ist, können aber auch von Natur aus enthalten sein. Beispiele für elastische Naturböden sind Kork- und Kautschukböden. Hartbeläge bestehen im Regelfall aus Holz in Kombination mit anderen Baustoffen bzw. aus reinem Hartholz.
Dazu zählen Parkett, Laminat, Dielen und Holzpflaster. Da unterschiedliche Holzsorten Anwendung finden, ist die Vielfalt an Hartböden sehr groß. Mineralische Beläge sind gewissermaßen auch Hartbodenbeläge, werden aber aus Naturstein oder gebrannter Keramik gefertigt. Keramik- und Natursteinfliesen, Terrazzoböden und Steinteppiche, aber auch Gussasphalt und Betonstein sind Beispiele dafür.
Es gibt Bodenbeläge, die sich im Bereich der Innenausstattung aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften und Vorteile besonders etabliert haben:
Teppichboden
Ein Beispiel dafür ist Teppichboden. Er ist die ideale Wahl, wenn der Bodenbelag Gemütlichkeit ausstrahlen, ein angenehmes Laufgefühl mit sich bringen und Trittgeräusche reduziert werden sollen, da das Fasermaterial einen schalldämpfenden Effekt hat. Teppichböden aus hochwertigen Kunststoffen wie Polypropylen und Polyamid sind mittlerweile sehr gebräuchlich, da sie strapazierfähig und leicht zu reinigen sind. Für Büros, Bibliotheken und vergleichbare Arbeitsstätten, die eine ruhige Umgebung erfordern, sind Teppichböden gut geeignet.
Parkett
Parkett ist ein Holzbodenbelag, der meist aus Edelholz hergestellt wird und aufgrund dessen einzigartiger Färbung und Maserung ein stimmungsvolles Ambiente erzeugt. Parkett ist robust, langlebig und pflegeleicht – vorausgesetzt, es ist mit Lack versiegelt oder mit Wachs oder Öl imprägniert. Unterschieden werden in dem Zusammenhang Fertigparkett und Massivholzparkett. Fertigparkett hat – der Name deutet es bereits an – bereits eine Oberflächenbehandlung durchlaufen. Es kann sofort verlegt und in Gebrauch genommen werden. Massivholzparkett ist dagegen unbehandelt, muss also noch geölt, gewachst oder versiegelt werden. Geschieht das nicht, kann es passieren, dass Schmutz und Nässe tief ins Holz eindringen, so dass es aufquillt und sich Flecken nicht mehr entfernen lassen. Das ist umso bedauerlicher als Massivholzparkett im Gegensatz zu Fertigparkett komplett aus Edelholz besteht und dementsprechend teurer ist. Fertigparkett setzt sich dagegen aus mehreren Schichten zusammen, von denen nur die oberste aus Edelholz hergestellt ist. Die darunterliegenden Schichten sind aus einem günstigeren Holz gefertigt, was sich auch auf den Preis auswirkt.
Laminat und Kork
Ebenfalls gebräuchlich sind Laminat- und Korkböden.
Laminat gilt als kleinere Schwester des Parketts, denn es bietet die gleiche Haptik und Optik, ist aber deutlich günstiger. Es besteht im Kern aus einer Holzfaserplatte. Unter der Platte befindet sich eine Dämmschicht, über der Platte ein bedrucktes Dekorpapier, das dem Laminat eine bestimmte Holzoptik verleiht. Das Dekorpapier ist mit einer Versiegelung bzw. Nutzschicht überzogen, die den Boden strapazierfähig macht. Laminat zählt zu den beliebtesten Bodenbelägen überhaupt, was darin begründet liegt, dass es in zahlreichen Designs erhältlich ist. Ob Walnuss, Teak, Eiche weiß, Eiche grau, mit Poren, Maserung, Rissen oder Astlöchern – für jedes Einrichtungskonzept findet sich eine passende Ausführung . Darüber hinaus ist es robust, einfach zu verlegen und pflegeleicht, darf aber nicht zu hoher Feuchtigkeit ausgesetzt werden.
Dasselbe gilt für Korkböden, die aber noch eine Reihe weiterer Vorzüge mit sich bringen. Zum einen ist Kork von Natur aus elastisch und somit trittweich, zum anderen zeichnet es sich durch antistatische Eigenschaften aus, so dass sich Schmutz und Staub schwerer festsetzen können.
Aufgrund seiner stofflichen Beschaffenheit wirkt es schalldämpfend und thermisch isolierend, ist also angenehm fußwarm. Zwar ist Korkboden durchaus strapazierfähig, was die Haltbarkeit betrifft, kann er mit Parkett jedoch nicht mithalten. Zudem kann er sich unter Einwirkung von UV-Strahlen verfärben und aufquellen, wenn er zu nass gereinigt wird. Allerdings kommt es auch immer darauf an, ob und wie der Boden versiegelt ist.
PVC und Vinyl
Ebenfalls beliebt ist PVC-Boden bzw. Vinyl- und Designboden. Sowohl PVC- als auch Vinylböden bestehen aus Polyvinylchlorid, dementsprechend referieren beide Begriffe auf dasselbe.
Ähnlich wie Laminat sind diese Bodenbeläge in zahlreichen Farben und Designs erhältlich, was vielerlei Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet. Holzoptiken werden teilweise so realitätsgetreu imitiert, dass der Unterschied zu Echtholzböden mit bloßem Auge kaum noch erkennbar ist. Ebenso lässt sich PVC- und Vinylboden einfach verlegen und ist strapazierfähig.
Im Gegensatz zu Laminat, das bei Kontakt mit Nässe oder bei Pfützenbildung aufquellen kann, ist PVC- und Vinylboden feuchtigkeitsbeständig und kann daher beispielsweise auch in Bädern, Feuchträumen und Küchen verlegt werden. Er ist einfach zu reinigen, sollte aber nicht mit Scheuermitteln oder alkalischen Reinigungsmitteln behandelt werden, da die Oberfläche sonst stumpf wird.
Ein weiterer Vorteil von PVC- und Vinylboden besteht darin, dass er tritt- und raumschalldämpfende Eigenschaften hat.
Beim Kauf von Bodenbelägen sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen. Zunächst einmal spielen ästhetische Gesichtspunkte eine Rolle. In erster Linie sollte die Optik des Fußbodens natürlich gefallen und auf das Raumkonzept abgestimmt sein. Des Weiteren ist zu überlegen, welche Anforderungen an den Bodenbelag in Sachen Belastbarkeit gestellt werden. Für viele textile, elastische und Hartbodenbeläge werden diesbezüglich sogenannte Nutzungsklassen angegeben. Diese sind in der EU-Norm DIN EN 13329 geregelt. Zum Zweck der Einteilung werden unter anderem die Robustheit, Abriebfestigkeit, Schlagresistenz, Hitze- und UV-Beständigkeit sowie Stuhlrolleneignung der Oberflächen herangezogen. Unterschieden werden im Wesentlichen drei Nutzklassen, und zwar:
Nutzungsklassen für private (nicht-gewerbliche) Verwendungsbereiche
- Nutzungsklasse 21: für leichte/geringe Benutzung (Schlafzimmer, Esszimmer)
- Nutzungsklasse 22: für mittlere/ständige Benutzung (Kinderzimmer)
- Nutzungsklasse 23: für starke/intensive Benutzung (Küche, Wohnzimmer, Flur, Büro)
Nutzungsklassen für gewerbliche und öffentliche Verwendungsbereiche
- Nutzungsklasse 31: für leichte/geringe Benutzung (Hotelzimmer)
- Nutzungsklasse 32: für mittlere/ständige Benutzung (Konferenzräume, Praxiszimmer)
- Nutzungsklasse 33: für starke/intensive Benutzung (Verkaufsräume, Empfangsbereiche)
Nutzungsklassen für industrielle Verwendungsbereiche
- Nutzungsklasse 41: für leichte/geringe Benutzung (gelegentlicher Verkehr leichter Fahrzeuge wie Gabelstapler, überwiegend sitzende Tätigkeiten, bspw. Werkstätten)
- Nutzungsklasse 22: für mittlere/ständige Benutzung (regelmäßiger Verkehr mit Leichtfahrzeugen, stehende Tätigkeiten, bspw. Lagerräume)
- Nutzungsklasse 43: für starke/intensive Benutzung (hochfrequenter Verkehr mit Leichtfahrzeugen, bspw. in Produktions- und Lagerhallen)
Wichtig ist, möglichst realistisch einzuschätzen, wie stark der Fußboden perspektivisch beansprucht wird – auch mit einem gewissen Weitblick, was das Nutzungsverhalten in der Zukunft betrifft. Im Zweifelsfall ist es nie verkehrt, einen Bodenbelag der nächsthöheren Nutzungsklasse zu wählen, um auf der sicheren Seite zu sein.
Neben der Belastbarkeit spielt die Eignung für die jeweilige Umgebung eine wichtige Rolle. Soll der Bodenbelag in einem Feuchtraum oder über einer Fußbodenheizung verlegt sein, muss er dafür explizit vorgesehen sein.
Laminat beispielsweise ist aufgrund seiner Feuchtigkeitsempfindlichkeit nicht für die Verwendung in Feuchträumen geeignet, es sei denn, es handelt sich um speziell aufbereiteten Feuchtraumlaminatboden.
Auch Anforderungen an die Schalldämmung können bei der Auswahl eines geeigneten Bodenbelags relevant sein. Während Teppich, Kork-und Vinylboden Schall absorbieren und ein leises Treten ermöglichen, verursacht Laminat beim Auftreten einen hohlen Klang und einen Trittschalleffekt, der für darunter liegende Räume wahrnehmbar sein kann.
Gegebenenfalls kann dem Problem durch den Einsatz einer zusätzlichen Trittschalldämmung begegnen. Neben Dämmmaterialien kann weiteres Zubehör für Bodenbeläge wie Montagewerkzeuge oder spezielle Reinigungs- und Pflegemittel erforderlich sein.
Die Stärke von Bodenbelägen, sprich ihre Dicke, hat einen Einfluss auf den Gehkomfort und die Raumakustik. Dickere Beläge bieten meist ein weicheres Laufgefühl und können den Trittschall oft besser absorbieren. Bei dünneren Bodenbelägen verhält es sich umgekehrt. Das heißt aber nicht, dass ein Bodenbelag die größtmögliche Stärke aufweisen sollte, denn das Niveau des Fußbodens muss auf die übrige Umgebung abgestimmt sein.
Was besagen die Angaben zur Abriebklasse?
Für manche Bodenbeläge, beispielsweise Laminat, wird neben der Nutzungsklasse noch die Abriebklasse angegeben, wobei letztere bei der Einteilung in Nutzungsklassen mitberücksichtigt ist. Die Abriebklasse gibt Auskunft darüber, wie widerstandsfähig die Oberfläche des Belags gegenüber Abrieb ist. Geprüft wird das, indem eine Maschine in einer bestimmten Intensität und Geschwindigkeit über den Boden geschliffen wird. Es werden fünf Abriebklassen (AC1 bis AC5) unterschieden, wobei AC5 die höchste Abriebfestigkeit und AC1 die geringsten Abriebfestigkeit markiert.
Wie kann man Bodenbeläge verlegen?
Bodenbeläge können schwimmend verlegt oder fest verklebt werden, wobei vom zugrundeliegenden Material, dem Untergrund und den Anforderungen an den Trittschallschutz abhängt, welche Art des Verlegens die richtige ist. Fest verklebte Bodenbeläge lassen sich nicht ohne Weiteres entfernen, da sie flächig mit dem Untergrund verbunden sind. Die Arbeit erfordert Expertise und sollte daher von einer Fachkraft durchgeführt werden, um ein ebenmäßiges Ergebnis zu erhalten. Bei Bodenbelägen, die eine kürzere Lebensdauer haben, lohnt sich der Aufwand nicht. Sollte jedoch eine Fußbodenheizung vorhanden sein, sind fest geklebte Bodenbeläge zu bevorzugen, weil sich die Wärme dann besser verteilt. Bei der schwimmenden Verlegung wird der Bodenbelag in losen Teilen auf den Untergrund gelegt, die dann miteinander verbunden werden. Ein klassisches Beispiel ist das Klicklaminat. Vorteilhaft daran ist, dass der Bodenbelag rückstandsfrei wieder entfernt und im Fall eines Defekts ausgetauscht werden kann.
Was sind CV-Beläge?
CV-Beläge sind PVC-Böden, die mit einer Zusatzschicht versehen sind. Die Abkürzung steht für cushioned vinyl, also geschäumtes Polyvinylchlorid. Durch die Zusatzschicht erhält der Bodenbelag eine besonders weiche Haptik.