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Ratgeber
Viele Maschinen, Apparate oder Teile einer Anlage sind für den stationären Betrieb vorgesehen. Hin und her tragen oder schieben ist oft allein schon durch das Gewicht nicht möglich oder unzumutbar. Sind dennoch verschiedene Stellplätze notwendig, lassen sich diese Lasten vielfach transportabel machen – durch Apparaterollen. Erfahren Sie in unserem Ratgeber, wie diese Rollen funktionieren, welche Typen zur Verfügung stehen und für welche Anwendungszwecke sie besonders geeignet sind. Wir geben Ihnen außerdem Tipps für die Beschaffung.
Eine Apparaterolle ist eine nicht angetriebene Rolle, bestehend aus einem Rad und einer Halterung. Ein solches System wird oft auch mit Geräterolle, Schwerlastrolle, Lenkrolle oder Bockrolle bezeichnet. Diese Rollen unterstützen und erleichtern nicht nur das Manövrieren von Behältern, Regalen und Werkbänken, sondern in der Form einer Schwerlastrolle auch das leichte Bewegen großer Maschinen und ähnlicher Geräte.
Die Gehäuse von Lenkrollen und Bockrollen bestehen zumeist aus chromatisiertem beziehungsweise verzinktem Stahlblech oder Edelstahl. Für geringere Belastungen gibt es Versionen aus Kunststoff, zum Beispiel Polyamid. Laufräder sind in verschiedenen Materialien, Durchmessern, Breiten, Tragfähigkeiten und Gesamthöhen erhältlich. Zur Verfügung stehen außerdem verschiedene Brems- und Feststellsysteme. Mit Apparaterollen lässt sich daher einer Ausrüstung in vielen verschiedenen Arbeitsumgebungen Mobilität und durch Feststeller sicheren Stand verleihen.
Unterschieden wird grundsätzlich in starre Rollen und in Rollen mit Lenkfunktion. Starre Bockrollen können nur vorwärts und rückwärts fahren. Lenkrollen verfügen dagegen über Gleitlager, auf dem sich der zweireihige Kugelkranz des Gabelkopfes drehen kann. Am unteren Ende des Gabelkopfes sitzt das Laufrad, befestigt mit einer verschraubten Achse. Neben Rollen mit einem Rad gibt es auch Doppelrollen.
Da Geräterollen und besonders Schwerlastrollen für eine spezifische Beanspruchung und Tragkraft ausgelegt sind, erfordert Ihr Einsatz eine genaue Dimensionierung. Sie richtet sich einerseits nach den Bodenverhältnissen, andererseits nach der Gewichtsbelastung. Schwere Gegenstände und holpriger Boden benötigen Schwerlastrollen mit dickeren, eher weicheren Laufflächen oder sogar eine Luftbereifung. Für größere Gegenstände sind möglicherweise mehrere Schwerlastrollen notwendig, um das Gewicht gleichmäßig zu verteilen.
Für Apparaterollen sind drei Arten von Befestigungen üblich: über eine Anschraubplatte, einen Gewindebolzen oder ein Rückenloch. Rollen mit Anschraubplatte verfügen über Montagelöcher, über die sie sich mit Schrauben und Muttern und passenden Löchern im Träger befestigen lassen. Besitzt die Geräterolle einen Gewindebolzen, ist zur sicheren Befestigung lediglich ein passendes Loch im Träger nötig. Die Verschraubung erfolgt über Muttern und Sicherungsringe. Geräterollen ohne Montageplatte oder Gewindebolzen enthalten ein Rückenloch. Eine Standardschraube oder ein Bolzen mit Endgewinden lassen sich in das Loch einführen und mit dem Gerät beziehungsweise Trägersystem verschrauben.
Die gebräuchlichste Rollenkonfiguration verwendet zwei parallele Lenkrollen und zwei parallele Bockrollen für gute Dreh- und Geradeauslaufeigenschaften. Eine Ausstattung nur mit Lenkrollen macht Bewegung in alle Richtungen und mit kleinen Radien möglich. Das ist nützlich für das Manövrieren leichterer Lasten an engen Stellen, allerdings fällt die Kontrolle schwerer.
In Büros werden leichte Apparaterollen häufig zum Bewegen von Möbeln und Geräten verwendet. Schwerlastrollen hingegen finden sich oft in Industrieanlagen, Lagerhäusern und anderen großen Gebäuden, deren Inventar Mobilität erfordert. So dienen sie beispielsweise zum Bewegen schwerer Werkstücke, Baugruppen und Geräte in Fertigung, Wartung und Reparatur.
Schwerlastrollen sind ein wichtiger Bestandteil in der Herstellung oder Reparatur großer Motoren oder ähnlicher Aggregate, da sie es dem Techniker ermöglichen, den Arbeitsständer leicht zu bewegen und zu arretieren. Manchmal sind Schwerlastrollen auch an großen Toren zu finden. Dank dieser Rollen lassen sich auch schwere Torflügel einfach von einer oder zwei Personen oder durch einen automatischen Mechanismus bewegen.
Kunststoff
Festes Elastomer, Polyamid, Polypropylen oder Polyolefin, glasfaserverstärktes Polypropylen und Phenol sind typische Kunststoffe für Laufflächen. Diese Kunststoffe sind zwar ideal für hohe Belastungen und raue Situationen, aber sie sind lauter als weichere Materialien und verzeihen weniger, wenn sie auf Steine stoßen.
Pneumatische Räder
Luftreifen aus Gummi bieten einen optimalen Bodenschutz und können über verschiedene Hindernisse rollen. Luftbereifte Lenkrollen und Bockrollen bieten Dämpfung und Stoßabsorption, sie eignen sich daher für den Transport empfindlicher Lasten über unterschiedliche Bodenoberflächen.
Gusseisen und Halbstahl
Grauguss wird für die Herstellung von Gussrädern verwendet. Ihre Laufflächen sind abriebfest und rollen mit geringem Kraftaufwand. Meist als Schwerlastrollen im Einsatz, sind sie extrem langlebig, für Anwendungen mit hoher Kapazität konzipiert und können große Hitze vertragen. Diese Art von Laufrädern lässt sich auf Beton und glatten Stahloberflächen einsetzen und widersetzen sich milden Chemikalien, öligen und fettigen Böden, Metallspänen auf der Oberfläche, Hitze bis etwa 120 °C und Kälte bis rund 7 °C.
Geschmiedeter oder nachgiebiger Stahl
Diese Lenkrollen oder Bockrollen sind häufig dann gefragt, wenn die Lasten zu schwer für bodenschonende Räder sind oder wenn der Schutz des Bodens nicht von Bedeutung ist. Bei normalem Gebrauch sind die Schwerlastrollen nahezu unzerbrechlich, können hohen Temperaturen standhalten und absorbieren Stöße und Schläge. Geschmiedete Stahlräder übertreffen die Räder aus nachgiebigem (duktilem) Stahl in Bezug auf Tragfähigkeit, Schlagfestigkeit und Rollfähigkeit aller Apparaterollen.
Glasfaser-Nylon
Diese Rollen bestehen aus einer Kombination aus Nylon und Glasfasern. Sie sind robust, widerstandsfähig gegen harte Stöße, langlebig sowie öl-, fett- und reinigungsmittelbeständig.
Sie eignen sich zum Beispiel für den Einsatz im Innenbereich auf Teppichen, Ziegel und Beton, Linoleum, Asphalt, Terrazzo und Holz und Fliesen.
Hartgummi
Gummiräder sind aus einem Stück geformt und meist schwarz oder grau. Räder aus Hartgummi haben eine höhere Tragkraft als Räder aus weichem Elastik-Vollgummi, da sie unter Last nicht plattgedrückt werden. Sie besitzen eine gute Rollfähigkeit, sind einfach zu starten und langlebig. Hartgummiräder sind im Allgemeinen auch resistent gegen die meisten Chemikalien, Öle, Fette, Lösungsmittel und Reinigungsmittel.
Ein Auswahlkriterium betrifft die Möglichkeit, Apparaterollen zu bremsen oder festzustellen. Bei den Polyurethan-Nockenrollenbremsen wird die Nocke dazu verwendet, das Laufrad in seiner Position zu fixieren, indem eine Platte gegen die Lauffläche des Rades gedrückt wird. Diese Bremse dient somit zugleich als Feststeller. Zur Betätigung der Nocke sind verschiedene Mechanismen geeignet, darunter Griffe und Hebel, die direkt in die Nocke eingearbeitet sind. Ein weiterer Vorteil dieser Art von Bremse: Sie lässt sich mit den Füßen betätigen. Feststeller mit Bremsfunktion können sowohl an der Vorder- als auch der Hinterkante der Rolle installiert werden.
Stirnflächenbremsen funktionieren, indem eine Platte mit Hilfe einer Gewindestange auf die Lauffläche des gedrückt wird. An der Gewindestange ist ein Griff befestigt, der von Hand festgezogen wird. Diese Bremsen bieten eine starke Haltekraft und sind für Schwerlastrollen auch als Totalfeststeller geeignet. Der Bediener muss sich allerdings bücken und die Bremse von Hand anziehen oder lösen.
Bei Seitenbremsen presst sich eine Unterlegscheibe in die Radnabe, wenn ein Fußpedal an der Seite der Rolle betätigt wird. Das Feststellen und Lösen dieser Bremsen ist einfach und kann mit dem Fuß erfolgen. Diese Feststeller bieten im Allgemeinen aber keine große Haltekraft und sind daher besser für leichte Aufgaben geeignet.
Das Material der Transportrollen – neben der Bauhöhe und der Befestigungsart – ist sehr wichtig für die Auswahl. Aus welchem Material das Gehäuse und das Laufrad bestehen hat großen Einfluss darauf, wie leicht es sich bewegt, wie haltbar es ist und wie viel Lärm es macht.
Lasten lassen sich im Allgemeinen mit Laufflächen aus härterem Material leichter bewegen als solche aus weicherem Material. Das liegt daran, dass Lenkrollen und Bockrollen aus härterem Material einen geringeren Anfahrwiderstand besitzen, insbesondere wenn das Gewicht der Ladung zunimmt. Der Rollwiderstand ist bei härteren Materialien ist im Vergleich zu weicheren geringer. Es ist weniger Kraft erforderlich, um sie mit konstanter Geschwindigkeit in Bewegung zu halten. Räder mit Laufflächen aus weicheren Materialien sind dagegen leiser und angenehmer zu benutzen, da sie weniger Vibrationen übertragen. Außerdem schonen sie weiche Bodenbeläge wie Hartholz aber auch Fliesen, die durch ein härteres Rad beschädigt werden könnten.
Nicht zu vergessen: Die Tragkraft jeder Rolle trägt zur Gesamtleistung bei. Jede Transportrolle bedeutet eine schrittweise Erhöhung der Tragkraft. Um die für eine Anwendung erforderliche Tragfähigkeit der einzelnen Rollen zu ermitteln, ist das Gewicht der Last – einschließlich des Gewichts des Trägers selbst – durch die Anzahl der Rollen zu teilen. Es empfiehlt sich dabei, als Sicherheitsfaktor eine Rolle abzuziehen. Dann ist das Gewicht der Ladung für die Tragfähigkeit jeder Rolle zu ermitteln. Ein höherer Sicherheitsfaktor kommt in Betracht, wenn die Last mit einem Motor gezogen und im Freien oder in Bereichen verwendet wird, in denen die Räder über hohe Hindernisse rollen können.