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Ratgeber
Die Bedeutung der richtigen Arbeitskleidung ist enorm, denn sie hat einen wesentlichen Einfluss auf die Produktivität und die Sicherheit der Menschen in einem Unternehmen.
Worauf es bei Arbeitshosen ankommt, fasst unser Ratgeber für Sie zusammen.
Die Hosen unterscheiden sich in ihrem Design, ihren Materialien und ihrer beabsichtigten Verwendung. Obwohl es einige Überschneidungen in Stilen und Materialien geben kann, ist der Hauptunterschied, dass Arbeitshosen auf Funktionalität und Strapazierfähigkeit in anspruchsvollen Umgebungen ausgerichtet sind, während Freizeithosen auf Komfort und Alltagsgebrauch abzielen.
Als Materialien dienen bei Arbeitshosen oft spezielle Mischgewebe, bei Freizeithosen eher leichte Stoffe wie reine Baumwolle oder Leinen. Arbeitshosen bieten darüber hinaus meist zusätzliche Merkmale wie tiefe Taschen, Einschübe für Polsterungen und verstärkte Nähte.
Die gängigsten Kategorien im Überblick sind:
Arbeitsbundhosen
Arbeitsbundhosen besitzen einen elastischen Bund, der für einen bequemen Sitz und eine gute Passform sorgt. Sie werden oft in Branchen wie dem Bauwesen und in Handwerksberufen eingesetzt, in denen strapazierfähige und dennoch bequeme Arbeitskleidung erforderlich ist. Die Bundhosen haben oft viele Taschen und Schlaufen, um Werkzeuge sowie persönliche Gegenstände zu verstauen.
Arbeitslatzhosen
Es handelt sich um Hosen mit einem Latz, die über die Schultern reichen und an der Vorderseite befestigt werden. Diese Konstruktion bietet zusätzlichen Schutz für den Oberkörper und sorgt für einen festen Sitz. Arbeitslatzhosen sind bekannt für ihre Strapazierfähigkeit und werden häufig in Bereichen wie der Landwirtschaft, im Bauwesen oder in der Industrie eingesetzt.
Arbeitsshorts und 3/4-Arbeitshosen
Kurze Arbeitshosen werden in Arbeitsumgebungen getragen, in denen eine größere Bewegungsfreiheit gefragt ist oder eine bessere Akklimatisation an warme Umgebungstemperaturen nötig wird. Sowohl Arbeitsshorts als auch 3/4-Arbeitshosen bis zum Knie bestehen wie lange Arbeitskleidung aus robustem Material und sind strapazierfähig.
Sind kurze Arbeitshosen erlaubt?
In vielen Branchen sind kurze Arbeitshosen in angemessenen Arbeitssituationen erlaubt. Gerade 3/4-Arbeitshosen bieten einen Kompromiss zwischen der Belüftung und Bewegungsfreiheit von Shorts und dem Schutz und der Beinabdeckung von langen Hosen. Allerdings gibt es kein Recht auf das Tragen kurzer Hosen. Entsprechend können Arbeitgeber das Tragen langer Hosen vorschreiben, etwa wenn das Verletzungsrisiko der Unterschenkel zu groß ist oder eine knöchellange Hose zum Unternehmensimage bei Kundenkontakt gehört.
Warnschutzhosen
Die Hauptfunktion von Warnschutzhosen liegt auf einer hohen Sichtbarkeit der Trägerinnen und Träger, um die Sicherheit in der Nähe von Verkehrsbereichen, auf Baustellen und in Werkstätten sowie allgemein bei schlechten Lichtverhältnissen oder in der Dunkelheit zu verbessern. Oft arbeiten Warnschutzhosen hierfür mit leuchtenden Farben wie Gelb und Orange und/oder sind mit reflektierenden Elementen ausgestattet.
Regenhosen
Regenhosen schützen vor Feuchtigkeit durch Regen oder allgemein in feuchten Arbeitsumgebungen. Die Hosen bestehen aus wasserabweisenden Materialien und können bei allen Outdoor-Arbeiten einen zuverlässigen Schutz vor Nässe bieten. Gefertigt werden sie als Latz- und Bundhosen.
Wathosen
Wathosen werden in wasserreichen Umgebungen getragen, zum Beispiel in der Fischerei und in der Landwirtschaft. Wathosen bestehen aus robustem, wasserdichtem Material wie Gummi oder aus speziell beschichtetem Stoff, um das Eindringen von Wasser zu verhindern. Häufig werden sie als Latzhosen konzipiert und gehen nahtlos in das Schuhwerk aus gleichem Material über.
Die wichtigsten Merkmale der Hosen sind die folgenden Kriterien.
Materialwahl
Häufig verwendete Materialien umfassen Polyester, Gummi sowie Mischgewebe aus Synthetikfasern und Baumwolle. Wichtig bei der Materialwahl sind Aspekte wie Schutz vor Kälte und Hitze, vor Flammen, Chemikalien sowie vor Schnitte durch Maschinen. Bei der Materialwahl spielen zudem Aspekte wie Hautfreundlichkeit, Atmungsaktivität und das Nutzen von Kontrasteinsätzen sowie Reflexflächen eine Rolle.
Materialstärke
Wie leicht oder schwer der verwendete Stoff ist, wird über die Grammatur angegeben. Viele Latz- und Bundhosen bewegen sich zwischen 200 und 300 g/m².
Schnitt
Arbeitshosen besitzen meist einen vergleichsweise lockeren Schnitt, damit darin eine hohe Bewegungsfreiheit gegeben ist. Hinzu kommen bei vielen Modellen ein elastischer Einsatz und ein Stretchanteil, um noch besser auf Bewegungen zu reagieren. Zugleich sollen die Hosen dank genauer Passform sicher am Körper verbleiben. Dafür nutzen Bundhosen einen elastischen Bund und Latzhosen verstellbare Träger.
Verstärkte Bereiche
Arbeitskleidung verfügt häufig über verstärkte Bereiche, die an den am stärksten beanspruchten Stellen zusätzlichen Schutz bieten. Häufig benötigt werden verstärkte Knie, die entweder über eine dauerhaft verstärkte Kniepartie umgesetzt werden, oder über austauschbare Kniepolster, die vor der Arbeit in die dafür vorgesehenen Knieschützertaschen geschoben werden.
Taschen und Schlaufen
Latz- und Bundhosen sind oft mit mehreren Taschen sowie Schlaufen ausgestattet. Teils verschließbare Taschen (über Knöpfe, Reiß- oder Klettverschluss) an den Seiten und am Oberschenkel bieten praktischen Stauraum, während spezielle Werkzeugschlaufen das Mitführen von wichtigen Arbeitsutensilien ermöglichen.
Für Arbeitskleidung, einschließlich Bundhosen, Latzhosen und Co, gibt es verschiedene Sicherheitsnormen, die je nach Branche und Arbeitsumgebung gelten können. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von den Anforderungen an persönliche Schutzausrüstung (PSA).
Einige der wichtigsten PSA-Sicherheitsnormen sind:
Norm | Beschreibung |
---|---|
EN ISO 13688 | Diese Norm legt allgemeine Anforderungen an die ergonomische Gestaltung, Größenbestimmung, Alterung, Kennzeichnung und die Lieferanteninformationen von Schutzkleidung fest. |
EN 14404 | Sie bezieht sich auf Knieschutzvorrichtungen und gibt Anforderungen vor, um die Leistung von Knieschützern zu bestimmen, die in Kombination mit Arbeitskleidung verwendet werden. |
EN ISO 20471 | Die Norm gilt für Warnkleidung, die Menschen bei Tag und Nacht sichtbar machen soll, um das Risiko von Unfällen zu verringern. |
EN 343 | Diese Norm betrifft Schutzkleidung gegen schlechtes Wetter, einschließlich Regenbekleidung. Sie legt Anforderungen für die Wasserdurchlässigkeit und Atmungsaktivität fest. |
EN ISO 11612 | Unter diese Norm fallen die Vorgaben bezüglich eines Hitze- und Flammenschutzes. |
EN 1149-5 | Hier werden die Anforderungen an Schutzkleidung gegen elektrostatische Aufladung festgelegt. |
EN 14058 | Diese Norm bezieht sich auf Anforderungen für Schutzkleidung bei Kälte. |
EN 13034-6 | Die PSA muss für diese Norm einen Chemikalienschutz aufweisen. |