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Ratgeber
Industriesteckverbinder sind elektromechanische Bauteile. So wie auch andere elektrische Steckverbinder dienen Industriesteckverbinder dem Verbinden und Trennen von Leitungen und gehören damit zu den Komponenten der elektrischen Verbindungstechnik.
Da im industriellen Umfeld jedoch nicht nur höhere Anforderungen in Bezug auf Haltbarkeit und zuverlässige Funktion bestehen, sondern oftmals schwierige Umgebungsbedingungen herrschen, werden Industriesteckverbinder speziell für diese Einsatzzwecke angepasst.
Einige Einsatzbeispiele für Industriesteckverbinder sind die Steuerungstechnik und Anlagenüberwachung, Photovoltaik-Anwendungen sowie der professionelle Einsatz im Broadcast-Bereich. Auch bei der Energieübertragung, im mobilen Bereich, Schaltschränken, Fertigungsanlagen und Inspektionssystemen kommen sie zum Einsatz.
Industriesteckverbinder bestehen aus einem oder mehreren elektrische Kontakten, die in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht sind. Um ein unbeabsichtigtes Lösen des Steckers und damit einen Funktionsausfall zu vermeiden, ist – im Gegensatz zu vielen einfachen Steckverbindern im kommerziellen Bereich – meist eine Stecker-Verriegelung Bestandteil der Konstruktion.
Industriesteckverbinder werden in einer Vielzahl von Bauformen und Kontaktzahlen hergestellt. Grundsätzlich unterscheiden kann man zwischen Rundsteckverbindungen und rechteckigen Ausführungen. Letztere werden auch als sogenannte schwere Steckverbinder mit besonders robusten Gehäusen aus Aluminium oder nichtrostendem Stahl angeboten.
Rundsteckverbinder sind dagegen in sehr kompakten und schlanken Ausführungen erhältlich.
Modulare Steckverbinder erlauben eine individuelle Bestückung der Steckergehäuse. Je nach Kontakteinsatz, beziehungsweise mehreren Kontakteinsätzen, kann damit eine individuelle Anpassung für den jeweiligen Verwendungszweck erreicht werden.
Sogenannte Übergabebausteine dienen dem Anschluss verschiedenartiger Steckverbinder. Sie integrieren einerseits einen Klemmenbereich, an dem die elektrischen Leitungen per Klemm- oder Schraubbefestigung fest angeschlossen werden, zum anderen die Stecksektion zum jederzeit lösbaren Anschluss der Steckverbinder.
Übergabebausteine können zusätzlich LED-Statusanzeigen, Sicherungen, Terminierungswiderstände oder andere Komponenten beinhalten.
Neben der Entscheidung für eine bestimmte Gehäusebauform stehen Betriebsspannung und Betriebsstrom an erster Stelle bei der Auswahl. Manche Anwendungen erfordern eine durchgängige Abschirmung gegen externe elektrische Störeinflüsse oder Störaussendung der Leitung selbst. Hier muss auch der Steckverbinder elektrisch abgeschirmt sein.
Je nach Einsatzzweck wird ein bestimmter Berührungsschutz erforderlich, der mindestens zu erfüllen ist. Besonders beim Einsatz im Freien und unter erschwerten Umweltbedingungen ist auf eine ausreichende Schutzart zu achten, um Betriebsstörungen, elektrische Gefährdungen und vorschnelles Versagen der Steckverbindungen durch Wasserzutritt oder Korrosion zu vermeiden.
Modulare Steckverbinder erlauben das Zusammenfassen mehrerer Stromkreise in einem einzigen Steckverbinder. So können zum Beispiel Steuer- und Versorgungsspannungen in nur einem, speziell hierfür geeigneten Kabel geführt werden.
Um Verpolungen und eventuell daraus resultierende Schäden oder Gefahren zu vermeiden, sind für derartige Verwendungszwecke kodierte Steckverbinder zu verwenden. Manche Steckverbinder erlauben auch eine individuelle Kodierung bei ansonsten gleichem Kontakteinsatz und Gehäuse. Hierdurch kann ein versehentliches falsches Stecken zuverlässig vermieden werden.
Bei einigen Applikationen sind „voreilende“ Kontakte erforderlich. Beispielsweise, um rechtzeitig die vorgesehene Schutzmaßnahme in Form der sicheren Erdung bereitzustellen, eine Abschirmung zu gewährleisten oder zuerst Steuerstromkreise zu versorgen, bevor die eigentliche Stromversorgung sicherheitskritischer Maschinen und Anlagen hergestellt wird.
Unser Praxistipp: Abnutzung
Jeder Kontaktwerkstoff unterliegt einer gewissen Abnutzung. Pro Steckzyklus wird immer auch ein kleines Stück Material an den Kontakten abgetragen. Da viele Kontakte mit speziellen, dünnen Oberflächen vergütet sind, ist die zulässige Anzahl an Steckzyklen vom Hersteller spezifiziert. Um Abnutzungen und Steckkräfte zu minimieren sowie die Kontaktoberflächen vor Korrosion zu schützen und die Lebensdauer zu erhöhen, können geeignete Kontaktsprays und Kontaktfette eingesetzt werden.
Sind Industriesteckverbinder verschiedener Hersteller zueinander kompatibel?
Es gibt sowohl genormte Steckverbinder als auch herstellerspezifische Versionen. Bei genormten Steckverbindern ist ein Austausch stets möglich, bei nicht genormten Steckverbindern müssen hingegen in aller Regel beide Teile (Stecker und Buchse) vom gleichen Hersteller bezogen werden.
Kann statt eines Thermo-Steckverbinders auch ein anderes Stecker-System verwendet werden?
Zum Anschluss und zur Verlängerung von Thermoelementen („Thermodrähte“) dürfen nur die zum jeweiligen System passenden Thermo-Stecker verwendet werden. Die verwendeten Metalle an Anschlussklemmen und den eigentlichen Kontakten müssen hierbei kompatibel zum Fühlerdraht beziehungsweise dem Gegenstück des Steckers oder der Buchse sein. Anderenfalls entstehen Mess- und Anzeigefehler durch Thermospannungen an diesen Verbindungen.
Achten Sie auf die Eignung der Steckverbinder bezüglich Spannungsfestigkeit, Strombelastbarkeit und benötigter Schutzart. Wenn nicht nur mit Kleinspannungen gearbeitet wird, müssen alle Komponenten den erforderlichen Berührungsschutz aufweisen und die notwendigen Prüfzeichen tragen. Industriesteckverbinder für bewegte oder mobile Leitungen benötigen eine wirksame Zugentlastung und einen Knickschutz, um Abrisse und Leitungsbrüche zu vermeiden.
Treten Vibrationen oder Zugbelastungen auf, muss eine sichere Steckerverriegelung vorhanden sein. Steckverbinder mit Gehäusen aus Kunststoff sind leicht, elektrisch isolierend und korrosionsfest. Metallausführungen bieten Vorteile, wenn es um besondere mechanische Robustheit oder Temperaturextreme geht.
Bei Ersatzbeschaffungen für defekte Steckverbinder ist nicht nur auf die passende Polanzahl, Größe und Serie zu achten, beim Kontakteinsatz gibt es oft innerhalb einer Serie unterschiedliche Kontaktanordnungen und Ausführungen, die sich auf den ersten Blick teils sehr ähneln können.
Hier ist immer ein genauer Abgleich vor der Bestellung empfehlenswert.