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Ratgeber
Verteiler und Multischalter sind wichtige Komponenten für den Empfang von Satellitenfernsehen auf mehreren Geräten. Sie ermöglichen es, die Signale einer SAT-Antenne auf eine größere Anzahl an Receivern zu verteilen.
In unserem Ratgeber erfahren Sie, wie die SAT-Komponenten funktionieren, auf welche Weise sie eingesetzt werden und worauf bei der Auswahl zu achten ist.
Der Rundfunk- und Fernsehempfang via Satellit legte den Grundstein für eine außerordentliche Informations- und Unterhaltungsvielfalt, die wir heute als selbstverständlich empfinden. Der Weg dorthin war ein langwieriger. 1957 schickte die damalige Sowjetunion mit Sputnik ihren ersten künstlichen Satelliten in die Erdumlaufbahn, der den Empfang von Radiosignalen aus dem Weltall einläutete. Es sollte aber fast 30 Jahre dauern, bis 1985/86 zumindest in Deutschland das Satellitenfernsehen in die Privathaushalte Einzug hielt.
Dass sich Sat-TV trotz Alternativen in Form von digitalem Kabelfernsehen (DVB-C bzw. DVB-C2), digitalem Antennenfernsehen (DVB-T) und Streaming-Anbietern so großer Beliebtheit erfreut, besteht darin, dass es kostengünstig ist und ein umfangreiches Angebot an frei empfangbaren Sendern zur Verfügung stellt. Wem letzteres ausreicht, für den setzt sich der finanzielle Aufwand nur aus den Anschaffungs- und Montagekosten der Satellitenanlage sowie den Rundfunkgebühren zusammen. Daneben hat man die Möglichkeit, Pay-TV-Sender oder Sender in HD-Qualität gegen eine Gebühr dazuzubuchen. Ein weiterer Vorteil von Satelliten-TV ist, dass es sowohl in städtischen als auch in ländlichen Regionen verfügbar ist.
Für den Empfang von Satellitenfernsehen braucht man eine Parabolantenne, umgangssprachlich SAT-Schüssel genannt, einen Konverter in Form eines LNB (Low Noise Block), ein SAT-Antennenkabel, einen SAT-Receiver, ein TV-Gerät und SAT-Kabel, also Koaxialkabel mit F-Stecker. Die Satellitenschüssel ist auf sogenannte geostationäre Satelliten ausgerichtet. Dabei handelt es sich um Satelliten mit einer fixen Position im Orbit. Die Rundfunkanbieter strahlen ihr Programm zu diesen Satelliten hoch, die es dann wieder auf die Erde zurückstrahlen. Die Parabolantenne wirkt wie ein Hohlspiegel. Sie fängt die Signale ein, reflektiert sie und sammelt sie aufgrund ihrer konkaven Form in einem Brennpunkt. Über dem Brennpunkt befindet sich der LNB. Er ist das eigentliche Empfangsgerät. Aufgabe des LNB ist es, die hochfrequenten SAT-Signale in niederfrequente Signale umzuwandeln, die der SAT-Receiver verarbeiten kann. Der SAT-Receiver ist wiederum per Koaxialkabel mit dem LNB verbunden.
Ein LNB allein ist nicht in der Lage, mehrere Empfangsgeräte mit Signalen zu versorgen. Theoretisch bräuchte man also für jedes Fernsehgerät bzw. jeden Receiver im Haus eine eigene SAT-Schüssel. Hier kommen SAT-Verteiler und SAT-Multischalter ins Spiel. Sie ermöglichen es, das vom LNB bereitgestellte Satellitensignal an mehrere Endgeräte zu verteilen und somit eine größere Anzahl an Receivern bzw. TV-Geräten an einer SAT-Antenne betreiben zu können.
Die Begriffe SAT-Verteiler und SAT-Multischalter werden gelegentlich synonym verwendet, da sie beide dazu dienen, Satellitensignale auf mehrere Geräte zu verteilen. Sie unterscheiden sich jedoch im Hinblick auf ihre Funktionsweise. Ein SAT-Verteiler, auch SAT-Splitter genannt, ist ein passives Bauelement, dass das Signal 1:1 weitergibt. Es wird auf dem Leitungsweg zwischengeschaltet und dient lediglich dazu, SAT-Signale an eine größere Anzahl an Leitungen weiterzusenden. Zu diesem Zweck ist so ein Verteiler mit einem Eingang und zwei oder mehreren Ausgängen ausgestattet.
SAT-Multischalter sind dagegen aktive Bauelemente, die an einen LNB angeschlossen werden. Sie funktionieren im Grunde genommen wie Weichen auf Bahngleisen. Werden mehrere Receiver an einer Antenne betrieben, kann es passieren, dass gleichzeitig mehrere Frequenzbänder genutzt werden müssen, weil Person A einen anderen Sender sehen möchte als Person B. Ein Multischalter stellt jedem Receiver das passende Band zur Verfügung. Er erkennt, welcher Receiver welchen Übertragungsweg auf welcher Frequenz abfragt, und schaltet entsprechend um, um das geforderte Signal zuzuführen. Da es vier Übertragungswege gibt (Hochband vertikal, Hochband horizontal, Tiefband vertikal, Tiefband horizontal), auf die der Multischalter zugreifen muss, ist ein LNB erforderlich, der vier entsprechende Anschlüsse bietet. Solche Ausführungen werden Quattro-LNBs genannt. Ein Multischalter muss also zwingend an einen Quattro-LNB angeschlossen werden. Seine Aufgabe ist es dann, jeden angeschlossenen Receiver mit dem jeweils angeforderten LNB-Anschluss zu verbinden.
Im Gegensatz zu SAT-Verteilern sind Multischalter häufig mit integrierten Verstärkern ausgestattet und bieten darüber hinaus oftmals einen Eingang für den Anschluss einer terrestrischen Antenne. Nachteilig ist, dass Multischalter im Regelfall eine externe Stromversorgung benötigen. Eine Steckdose muss also immer in der Nähe sein. Bei SAT-Verteilern ist das nicht der Fall. Kaskadierbare Multischalter bzw. SAT-Multischalter-Erweiterungen ermöglichen es, die Zahl der Ausgänge durch weitere Multischalter zu erweitern. Sie werden hintereinandergeschaltet und beispielsweise eingesetzt, wenn Receiver bzw. TV-Geräte auf mehreren Etagen mit einem Antennensignal versorgt werden sollen.
Multischalter und SAT-Verteiler sind nicht die einzigen Komponenten, die beim Aufbau von SAT-Anlagen Anwendung finden. Zum Einsatz kommen beispielsweise auch DiSEqC-Schalter. Sie erweisen sich immer dann als nützlich, wenn man mehr als einen Satelliten empfangen möchte. DiSEqC steht für Digital Satellite Equipment Control und bezeichnet eine digitale Steuerungssignaltechnik. Ein DiSEqC-Schalter fungiert als ferngesteuerter Umschalter. Er ermöglicht es, einem Receiver die Signale unterschiedlicher Satelliten zuzuführen, so dass man sich das Umstecken von Leitungen erspart. DISEqC-Schalter werden einem LNB oder einem Multischalter nachgeschaltet und bilden immer den Schluss der Kette vor dem Receiver. Also entweder: Quattro-LNB > Multischalter > DISEqC-Schalter > Receiver oder Universal-LNB > DISEqC-Schalter > Receiver.
Bestandteil mancher SAT-Anlagen sind auch sogenannte SAT Kabel-Kopfstationen. Sie kommen zum Zweck der Kanalaufbereitung zum Einsatz und sind in der Lage, Satellitenfrequenzen in Kabelfrequenzen umzuwandeln. Der Vorteil daran ist, dass man keinen Satellitenreceiver (DVB-S oder DVB-S2) benötigt, sondern einen Kabelreceiver (DVB-C) nutzen kann. Außerdem können vorhandene Kabel-Anlagen mit Zwischenverstärker, Antennendosen usw. beibehalten werden, weil die genutzten Frequenzen dieselben bleiben. Voraussetzung ist allerdings eine SAT-Schüssel mit Quattro-LNB. Zwar arbeiten Kabel-Kopfstationen als digitale Kanalaufbereitungsanlagen effizienter als analoge, allerdings sind Einbau, Programmierung und Wartung mit Aufwand verbunden und sollten von Fachkräften durchgeführt werden.
SAT-Verstärker haben die Aufgabe, die Signalstärke stabil zu halten. Sie sind die ideale Wahl, wenn lange Kabelwege überwunden werden müssen oder zusätzliche Aufteilungen das Signal schwächen. Darüber hinaus werden SAT-Verstärker hinter SAT-Verteiler installiert, die kein ausreichend hohes Schirmungsmaß aufweisen. Sie bereiten das geschwächte Signal auf und leiten es weiter, so dass für einen guten Empfang gesorgt ist.
Beim Kauf von SAT-Verteilern und SAT-Multischaltern spielt die Anzahl der Ausgänge eine entscheidende Rolle. Sie gibt vor, wie viele SAT-Receiver bzw. Endgeräte angeschlossen werden können. Da die meisten modernen LNBs Anschlussmöglichkeiten für vier bis acht Teilnehmer bieten, macht der Einsatz eines Multischalters erst dann Sinn, wenn mindestens ein fünfter bzw. neunter Receiver angeschlossen werden soll.
Ausstattung und technische Parameter von SAT-Verteilern und Multischaltern gilt es ebenfalls in Augenschein zu nehmen. SAT-Verteiler sind im Regelfall in der Lage, die Signale ohne wahrnehmbare Qualitätseinbußen zu splitten. Damit die Signalstärke erhalten bleibt, sollten sie gut gegen Störsignale abgeschirmt sein. Anderenfalls muss ein Verstärker nachgeschaltet werden. Die Ausstattung von Multischaltern variiert von Modell zu Modell. Praktisch sind ein Anschluss für terrestrisches Fernsehen und ein integrierter Verstärker. Multischalter mit 8, 12 oder 16 Eingängen für 2, 3 oder 4 Quattro-LNBs ermöglichen üblicherweise eine DiSEqC-Steuerung, die dann sämtliche Umschaltungen für alle Ebenen übernimmt.
Generell ist es unproblematisch, wenn ein Multischalter mehr Anschlüsse aufweist als Receiver angebunden werden. Sind beispielsweise vier F-Buchsen vorhanden, es werden aber nur drei besetzt, ist das nicht weiter schlimm. Wichtig ist dann aber, die ungenutzten F-Buchsen mit einem F-Abschlusswiderstand zu verschließen, um offene Enden in einer SAT-Anlage zu vermeiden. Auf diese Weise erhält man einen sauberen Abschluss und beugt Beeinträchtigungen des Signals vor.
Muss man Multischalter erden?
Ja! Generell gilt: Alle Koax-Kabel und leitenden Bauteile einer Satelliten-Anlage müssen geerdet werden. Bei Multischaltern ist zum Zweck der Erdung meist eine Erdungsklemme angebracht.
Welche Verbindung zwischen Kabel und F-Stecker ist am belastbarsten?
F-Stecker sind koaxiale Steckverbinder, die Verbindungen mit Koaxialkabeln ermöglichen. Sie sind ähnlich aufgebaut wie Koax-Kabel, was bedeutet, dass sie mit einem Innenleiter (Seele) und einer Schirmung (Dielektrikum) ausgestattet sind. F-Stecker können durch Aufdrehen, Crimpen oder Kompression am Kabel befestigt werden. Die stabilste Verbindung erzielt man mit Kompressionssteckern.