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Ratgeber
Mit Schneidwerkzeugen und Feilen verändern Sie die Form von Objekten, indem Sie sie zerteilen oder zerspanen. Für das eine gibt es unter anderem Messer und Scheren, für das andere Feilen und weitere Zerspanungswerkzeuge. Inwiefern sich die Fertigungsverfahren unterscheiden und welche Faktoren bei der Kaufentscheidung entsprechender Werkzeuge wichtig sind, fassen wir in unserem Ratgeber zusammen.
Wer den Begriff Schneidwerkzeug hört, denkt vermutlich zuerst an Messer und Scheren. Diese Werkzeugkategorie hat aber noch deutlich mehr zu bieten und es geht bei Schneidwerkzeugen auch nicht immer um das, was allgemein unter der Tätigkeit des Schneidens verstanden wird. Grundsätzlich handelt es sich um Werkzeuge mit einem oder mehreren Schneidkeilen, mit denen man ein Material wie Holz, Kunststoff oder Metall trennt (genauer gesagt Teile davon abtrennt).
In der Fertigungstechnik werden mehrere Verfahren des Trennens unterschieden, in Bezug auf Schneidwerkzeuge sind aber nur zwei relevant: das Zerteilen und das Spanen oder Zerspanen. Das Zerteilen beschreibt das Trennen eines Körpers in zwei oder mehr Teile. Hier werden wiederum mehrere Verfahren differenziert, darunter das Scherschneiden, Spalten und Reißen. Beim Zerspanen geht es darum, Material in Form von Spänen abzutragen. Auch hierfür gibt es diverse Methoden, beispielsweise das Fräsen, Reiben, Sägen, Schaben, Meißeln und Feilen.
Das Feilen ist ein Fertigungsverfahren, bei dem typischerweise eine Feile zum Einsatz kommt. Das ist ein Werkzeug mit vielen linienförmigen Einkerbungen, Hiebe genannt. Es wird in geradlinigen oder kreisförmigen Bewegungen über das zu bearbeitende Material geführt, um Späne abzutragen.
Der Feile sehr ähnlich ist die Raspel. Sie verfügt jedoch über einzelne Zähne und ist das richtige Werkzeug, wenn größere Mengen an Material abgetragen werden müssen. Eine Feile dient eher dazu, Oberflächen zu glätten oder Gegenstände abzurunden. Sie kann bei der Bearbeitung von Metall, Holz und Kunststoff zum Einsatz kommen. Mit speziellen Feilen lassen sich auch Schneidwerkzeuge schärfen. Zudem gibt es Extrafeilen zum Kürzen und Formen von Nägeln, Krallen oder Hufen.
Zu den Zerspanungswerkzeugen gehören noch sehr viel mehr Geräte, unter anderem die Säge. Beim Sägen wird ein dünnes Sägeblatt mit einer Vielzahl an Zähnen an das zu bearbeitende Objekt gesetzt, beispielsweise einen Balken aus Holz, und vor- und zurückbewegt. Dadurch dringt es immer weiter in den Gegenstand ein. Das geschieht so lange, bis Kerben entstehen oder der Balken komplett zerteilt ist. Da beim Arbeiten mit einer Säge Späne erzeugt werden, zählt sie zu den Zerspanungswerkzeugen.
Ein weiteres Beispiel sind Schaber. Beim Schaben wird Material von einer Oberfläche entfernt, indem man die Schneidkante des Werkzeugs auf das zu bearbeitende Objekt drückt und dann eine Reibbewegung ausführt. Neben dem Schaben ist das Reiben selbst ein spanendes Fertigungsverfahren. Hierbei kommt die Reibahle zum Einsatz, mit der unter anderem Bohrungen bearbeitet werden. Weitere Zerspanungswerkzeuge sind Meißel, Drehmeißel, Hobelmeißel, Fräser, Bohrer, Senker (Senkbohrer), Bürsten und Räumwerkzeuge wie Räumnadeln und Räumdorne.
Eines der gebräuchlichsten Schneidwerkzeuge zum Zerteilen ist das Messer. Es ist eine uralte Erfindung und existiert heute in sehr vielen unterschiedlichen Formen, die für verschiedene Zwecke verwendet werden. Küchen- und Fleischermesser kommen bei der Lebensmittelverarbeitung zum Einsatz, Besteckmesser beim Essen. Jagdmesser gehören zur Grundausstattung bei der Jagd und so fort.
Für Cuttermesser und Sicherheitsmesser gibt es eine große Bandbreite an Anwendungsfällen. Cutter werden bei handwerklichen Tätigkeiten sowie zum Schneiden von Teppichen und anderen Textilien genutzt. Sicherheitsmesser eignen sich gut, um auf Baustellen Materialien wie Dämmstoffe und Folien zurechtzuschneiden. Außerdem kommen sie beim Abisolieren von Kabeln zum Einsatz, um elektrische Leitungen zu schneiden und zu entmanteln.
Skalpelle werden vor allem in der Medizin, insbesondere der Chirurgie genutzt, erweisen sich aber auch im Handwerkssektor als praktische Schneidwerkzeuge. Mit ihren sehr kurzen, scharfen Klingen sind sie für den Feinschnitt perfekt geeignet. Da im medizinischen Bereich bei mehrfacher Nutzung ein Infektionsrisiko besteht, sind die Klingen im Regelfall austauschbar und werden nach einmaligem Einsatz entsorgt.
Taschenmesser sind praktische Schneidwerkzeuge für unterwegs. Ihre Besonderheit: Die Klinge lässt sich einklappen. Zu diesem Zweck wird sie in einer Vertiefung im Heft versenkt. Auf diese Weise kann man das Messer in der Hosentasche transportieren, ohne dass Verletzungsgefahr besteht. Manche Taschenmesser haben nicht nur eine Messerklinge, sondern sind noch mit anderen Werkzeugen ausgestattet, zum Beispiel einer kleinen Schere, einem Korkenzieher oder einem Dosenöffner. Daneben gibt es Multitools, die noch mehr Funktionen bieten.
Scheren gehören ebenfalls zu den zerteilenden Schneidwerkzeugen und sind in zahlreichen Ausführungen erhältlich. Blechscheren zum Beispiel sind – wie der Name es andeutet – zum Schneiden von Blech geeignet. Mit Kabelscheren oder Kabelschneidern schneidet man Kabel und Leitungen. Papierscheren sind für Papier gedacht. Geflügelscheren werden verwendet, um die Knochen von Geflügel durchzuschneiden. Haarscheren sind eines der Hauptwerkzeuge von Friseuren und Friseurinnen. Heckenscheren werden bei der Gartenarbeit verwendet. Ebenso gibt es Nagelscheren und chirurgische Scheren. Zudem gibt es Scherenarten, die verschiedene Schnitte erzeugen. Manche schneiden gerade, andere sind so konstruiert, dass gebogene Schnitte entstehen.
Weitere Schneidwerkzeuge zum Zerteilen sind Zangen wie der Bolzenschneider, mit dem sich Metall zerteilen lässt, und der Seitenschneider, der vor allem im Elektrobereich zum Schneiden von Kabeln und einzelnen Adern verwendet wird. Ebenfalls dazu gehören der Fliesenschneider zum Trennen von Keramikfliesen, der Laminatschneider zum Schneiden von Laminatböden und der Entgrater, mit dem Grate, also hervorstehende Kanten, Splitter oder Ausfaserungen, entfernt werden.
Welche Art von Schneidwerkzeug das richtige ist, hängt davon ab, wofür Sie es benötigen. Es gibt eine ganze Reihe an Schneidwerkzeugen, die für bestimmte Zwecke und Werkstoffe konzipiert sind, seien es Blechschere, Laminat- oder Fliesenschneider. Auch unter universeller einsetzbaren Werkzeugen wie Feilen und Schabern gibt es Spezialausführungen. So sind manche Feilen extra für die Arbeit mit Holz oder Keramik konzipiert. Oft werden Schneidwerkzeuge in Sätzen verkauft, die unterschiedliche Modelle enthalten. So ist man mit einem Feilen-Set für mehrerlei Feilaufgaben gut gewappnet.
Darüber hinaus spielt es eine Rolle, für welche Fertigungstechnik Sie ein Werkzeug suchen. Zum Entgraten verwenden Sie am besten einen dedizierten Entgrater, wobei sich gegebenenfalls auch eine Feile dafür eignen kann.
Schneidwerkzeuge sollten sich durch eine hochwertige Verarbeitung auszeichnen und eine angemessene Schärfe mitbringen. Eine gute Qualität geht meist mit höheren Standzeiten einher, so dass seltener nachgeschärft werden muss. Zu berücksichtigen sind auch die Bedingungen, unter denen das Werkzeug verwendet wird. Das Material muss den jeweiligen Anforderungen standhalten. Die meisten Schneidwerkzeuge sind auf Basis von Hartmetall oder Schnellarbeitsstahl (HSS-Stahl) gefertigt. Beide Materialien sind leistungsfähiger als herkömmlicher Werkzeugstahl. Schneidwerkzeuge wie Fräser oder Bohrer, die in Maschinen eingesetzt werden, bestehen heutzutage nur noch aus HSS-Stahl.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Ergonomie. Das Gewicht, die Größe und die Form des Griffs bestimmen, wie gut ein Schneidwerkzeug in der Hand liegt. Je besser es sich führen lässt, desto leichter fällt die Arbeit. Im Idealfall besteht die Möglichkeit, den Griff des Werkzeugs auszutauschen. Bei Feilen kommt es beispielsweise vor, dass das Heft nicht fest mit dem Feilblatt verbunden ist. Deshalb sind einzelne Feilen-Hefte als Zubehör beziehungsweise Ersatzteile erhältlich.
Staub und Schmutz können die Schneidleistung eines Werkzeugs beeinträchtigen. Es empfiehlt sich daher, Feilen, Messer und Co. nach jeder Anwendung zu reinigen. Lose Partikel entfernen Sie mit einer Bürste oder Druckluft. Für hartnäckigeren Dreck verwenden Sie ein geeignetes Lösungsmittel, in dem Sie das Werkzeug einweichen. Falls es demontierbar ist, bauen Sie es zuvor auseinander, um die einzelnen Komponenten gründlich säubern zu können. Nach dem Lösungsmittelbad entfernen Sie den übrigen Schmutz mit einer Drahtbürste. Anschließend trocken Sie die Teile ab, um Korrosion zu verhindern, und bauen sie wieder zusammen.
Was bedeuten die Hiebzahl und Hiebnummer bei Feilen?
Die Hiebzahl gibt an, wie viele Hiebe das Feilenblatt pro Zentimeter aufweist. Die Hiebnummern wiederum dienen dazu, Feilen auf Basis der Gesamtmenge an Hieben unter Einbezug der Länge des Feilenblatts zu kategorisieren. So können zwei unterschiedlich lange Feilen die gleiche Hiebnummer haben, jedoch hat die kürzere dann eine höhere Anzahl an Hieben und arbeitet somit feiner.
Eignen sich Feilen zum Schärfen?
Ja, manche Werkzeuge lassen sich mit bestimmten Feilen schärfen. Eine Rundfeile zum Beispiel kann zum Schärfen von Kettensägen verwendet werden, eine grobe Mühlsägenfeile für Äxte.
Welche Feilen eignen sich für welche Materialien?
Da Feilen sehr spezifisch kategorisiert werden, fällt es meist nicht schwer, ein Modell für das jeweilige Material zu finden. Allgemein lässt sich sagen: Um harte Materialien zu feilen, ist eine gröbere Feile nötig, während für weichere Materialien feine Feilen gut geeignet sind.
Was ist das Besondere an gefrästen Feilen?
Bei herkömmlichen Feilen entstehen die Hiebe auf dem Feilenblatt, indem man mit einem Haumeißel auf einen Rohling schlägt. Bei gefrästen Feilen werden die Hiebe mit einer Fräsmaschine in den Rohling gefräst. Gehauene Feilen haben einen negativen Spanwinkel und einen Schnittwinkel von über 90°, was zu einer schabenden Wirkung führt. Bei gefräste Exemplaren liegt der Schnittwinkel unter 90° und der Spanwinkel ist positiv, wodurch sie eine schneidende Wirkung haben und sich durch eine höhere Schärfe auszeichnen.