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Ratgeber
Wer Musik im Studio produziert, benötigt spezielle Studio- beziehungsweise Monitorboxen, die den Sound neutraler wiedergeben als normale HiFi-Lautsprecher. Unterschieden werden dabei aktive und passive Monitore. Was sie spezifiziert und welche Boxen wofür am besten geeignet sind, erklären wir in unserem Ratgeber.
Studiomonitore sind eine spezielle Form von Lautsprechern, die sich durch eine Eigenschaft deutlich von herkömmlichen HiFi-Boxen unterscheiden: Sie geben Musikaufnahmen unverfälscht wieder. Wer Musik macht, auflegt oder produziert, für den ist es wichtig, dass die Aufnahmen genau so aus den Monitoren schallen, wie sie natürlicherweise und vor jeglicher Bearbeitung klingen. HiFi-Lautsprecher verleihen dem Klang dagegen eine gewisse Färbung. Dadurch "verfälschen" sie ihn, was unpraktisch für die Arbeit im Tonstudio ist.
Die Musik in ihrer unbearbeiteten Form zu hören, ist wichtig, um etwaige Schwachstellen oder Elemente, die noch nicht zufriedenstellend sind, ausmachen zu können. Deshalb haben Studioboxen einen linearen, also ausgeglichenen Frequenzgang. Ausgeglichener Frequenzgang bedeutet, dass einzelne Frequenzbereiche nicht über- oder unterbetont werden, sondern Tiefen, Mitten und Höhen im gleichen Maße und nicht in unterschiedlicher Lautstärke wiedergegeben werden.
Studiolautsprecher kommen nicht nur in Studios zum Einsatz. Solche Boxen werden auch bei Konzerten, beim DJ-ing und bei Live-Shows als Teil von PA-Anlagen (Public Address) genutzt. Das sind Beschallungsanlagen, die dazu dienen, große Flächen gleichmäßig zu beschallen, damit der Ton bei jeder Person im Publikum in gut wahrnehmbarer Lautstärke ankommt. Daneben dienen die Audio-Geräte als Monitore für die Künstler und Künstlerinnen auf der Bühne, damit sie ihre eigene Stimme beziehungsweise die Instrumente gut hören können. Ohne Monitor-Lautsprecher würde man auf der Bühne nur einen recht dumpfen Klang wahrnehmen, da der Schall der PA-Anlage nicht in ihre Richtung wandert.
Studiomonitore lassen sich in zwei Arten unterteilen: aktive und passive Lautsprecher. Aktive Boxen verfügen im Gegensatz zu passiven Boxen über einen eingebauten Verstärker. Sie sind teilweise so kompakt gebaut, dass sie trotzdem kaum größer als passive Lautsprecher sind. Allerdings bringen sie mehr Gewicht auf die Waage. Dadurch, dass kein extra Verstärker notwendig ist, spart die Verwendung von aktiven Studiomonitoren Platz und ermöglicht ein übersichtlicheres Setup. Zudem muss man nicht darauf achten, einen Verstärker zu kaufen, der zu den Boxen passt und ihn einstellen. Zusätzlich ist in vielen Fällen ein Equalizer in die Lautsprecher integriert, um je nach Umgebung den optimalen Sound zu liefern.
Passive Monitore sind in der Regel günstiger als aktive Lautsprecher, brauchen allerdings einen separaten Verstärker, was wiederum mit zusätzlichen Kosten verbunden ist. Zudem gilt es, den Verstärker auf die Monitore abzustimmen.
Ob man sich für aktive oder passive Lautsprecher entscheidet, hängt unter anderem davon ab, wie viel Komfort man sich wünscht. Bei einem Setup mit aktiven Studioboxen müssen Sie sich keine Gedanken darüber machen, einen passenden Verstärker zu finden und diesen optimal einzustellen. Aktive Studiomonitore kosten zwar oft mehr, dafür sparen Sie sich aber den Kauf eines teuren Verstärkers. Nicht wenige aktive Boxen bieten zudem den Vorteil, angepasste Verstärker für jeden Treiber (Hochtöner, Mitteltöner, Tieftöner) zu haben. Das sorgt für eine höhere Klangtreue.
Sowieso ist der Sound das Wichtigste bei Studiomonitoren. Wenn Sie Musik im Tonstudio aufnehmen, spielt das Genre eine wichtige Rolle. Bei Pop, Rock, Metal, Blues oder Funk ist eine möglichst genaue Wiedergabe der Mitten von hoher Bedeutung. Bei elektronischer Musik wie Dubstep und Techno kommt es vor allem auf die Bässe, die tiefen Frequenzen und damit einen guten Tieftöner an. Wählen Sie also Studioboxen aus, bei denen die jeweiligen Frequenzen am besten wiedergegeben werden.
Bedenken Sie unbedingt die Raumakustik. Dabei kommt es vor allem auf die Größe des Raums an und wie weit Sie von jeder Box entfernt sitzen. In einem kleinen Home-Studio, wo der Abstand zu den Monitoren nur einen oder zwei Meter beträgt, sollten passive oder aktive Nahfeldmonitore stehen. Mittelfeldboxen (Midfield-Monitore) sind für Räume die richtige Wahl, in denen man zwei bis vier Meter von den Audio-Geräten entfernt ist. Fernfeldlautsprecher sind ab einer Distanz von über vier Metern zu empfehlen. Generell gilt: Je größer der Raum ist, desto größer sollten die Boxen beziehungsweise deren Membran sein.
Es ist wenig sinnvoll, große Monitorlautsprecher, die eine kräftige Basswiedergabe haben, in einen kleinen Raum zu stellen. Zu schnell passiert es, dass die Lautstärke zu hoch ausfällt und man den Klang deswegen nicht gut beurteilen kann. Suchen Sie Boxen für große Bühnen, halten Sie am besten nach dedizierten passiven oder aktiven Bühnenmonitoren Ausschau. Audio-Geräte, die als solche vermarktet werden, sind gut geeignet für PA-Anlagen, die bei großen Konzerten, DJ-Sessions und anderen Bühnenshows zum Einsatz kommen.
Beachten Sie außerdem die Belastbarkeit. Beim Abhören von Mixen ist es wichtig, dass die Monitorboxen einen hohen Spitzenpegel haben. 100 dB SPL (Schalldruckpegel) sind ein guter Wert. Bei dieser dB-Anzahl können Sie auch die kleinsten Signalspitzen, die sogenannten Transienten, gut wahrnehmen und beurteilen.
Die Anschlüsse der Studiomonitore sollten ebenso in den Blick genommen werden. Schließlich müssen die Boxen mit Ihrem Audio Interface oder Mischpult kompatibel sein. In der Audiotechnik werden verschiedene Schnittstellen genutzt, etwa XLR, 6,3-mm-Klinke oder Cinch.
Für den richtigen Sound platzieren Sie jede Box auf Ohrenhöhe. Dann ordnen Sie die Lausprecher in einem gleichseitigen Dreieck an. Dadurch verteilt sich der Schall gleichmäßig im Raum. Wichtig ist, dass sich keine Hindernisse zwischen Boxen und Ohren befinden, die Monitore aber auch nicht zu nah an der Wand stehen. Letzteres würde für störende Schallreflexionen sorgen. Eventuell verwenden Sie zusätzliche Diffusoren oder Bassfallen, um die Raumakustik zu verbessern.
Was ist ein Lautsprechertreiber?
Lautsprechertreiber werden auch Lautsprecherwandler genannt und sind für die Umwandlung der elektrischen Signale in Schallwellen verantwortlich. Sie bestehen aus einer Membran (bewegliche Oberfläche, die Schallwellen erzeugt), die von einer Schwingspule angetrieben wird, einem Magneten, der das Magnetfeld erzeugt, das wiederum für die Bewegung der Schwingspule verantwortlich ist, und einer Aufhängung, die die Membran und Schwingspule zentriert sowie stabilisiert.
Wie stellt man sicher, dass Studio-Lautsprecher richtig kalibriert sind?
Mit Testsignalen und Referenzaufnahmen lässt sich überprüfen, ob Studio-Lautsprecher den Klang wiedergeben, den man sich wünscht.
Sind Subwoofer als Ergänzung zu Studio-Monitoren notwendig?
Das kommt auf die Musik an. Nehmen Sie Pop- oder Rockmusik auf, ist ein Subwoofer nicht nötig und kann sogar den Klang negativ beeinflussen, indem die Tiefen zu sehr betont werden, obwohl die Mitten viel wichtiger sind. Ist die Musik jedoch basslastig (elektronische Musik), ist ein Subwoofer als Ergänzung zu den normalen Studio-Monitoren sinnvoll. Dieser sollte vom selben Hersteller stammen sowie auf dem Fußboden und nicht zu weit von Ihnen entfernt stehen.