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Ratgeber
Präzise Test- und Prüfgeräte sind wichtig, um die Sicherheit in der Produktion zu gewährleisten, neue Installationen zu überprüfen und Prozesse zu optimieren. Was versteht man unter Test- und Prüfgeräten? Welche Geräte gibt es und was gilt es zu beachten?
Im Conrad-Ratgeber erhalten Sie eine praktische Übersicht und finden nützliche Tipps.
Beide Gerätearten zählen zur Messtechnik. Diese beginnt bei Teststreifen zur Bestimmung der Wasserhärte und reicht über elektrische Prüfgeräte wie Durchgangsprüfer bis hin zu komplexen Multimetern. Es handelt sich immer um Werkzeuge, die dazu dienen, Informationen über Eigenschaften oder Zustände zu erfassen. Das umfasst eine breite Palette von Parametern, wie zum Beispiel elektrische Spannung, Stromstärke, Temperatur, Druck oder Durchflussrate.
Was unterscheidet Prüfgeräte und Testgeräte?
Beide Namen werden oft synonym benutzt. Möchte man es ganz genau nehmen, gibt es einen Unterschied:
Ein reines Prüfgerät hat die Aufgabe, im Rahmen einer Qualitätskontrolle das Einhalten von Vorgaben zu überprüfen. Ein einfacher Spannungsprüfer stellt beispielsweise nur fest, ob Strom fließt oder nicht. Exakte Werte werden nicht bestimmt. Ähnlich arbeitet der Durchgangsprüfer, der nur zeigt, ob zwei Punkte elektrisch verbunden sind.
Testgeräte erlauben ausführlichere Messungen und betrachten verschiedene Aspekte. Es geht nicht nur um eine qualitative Prüfung, sondern auch eine Datenerhebung. Es können präzise Daten erfasst werden, die für die Produktentwicklung, Forschung oder Qualitätskontrolle unerlässlich sind. Eine Stromzange etwa beachtet nicht nur für die elektrische Sicherheit, ob Strom fließt, sondern gibt die Stromstärke aus.
In der Praxis verschwimmt jedoch die Grenze zwischen reiner Prüfung von Zuständen und dem Durchführen exakter Messungen, sodass beide Begriffe genutzt werden können.
Um sicherzustellen, dass Bauteile, Elektronik und ganze Produkte den erforderlichen Standards und Spezifikationen entsprechen, wird mit einer Vielzahl an Geräten der Messtechnik getestet. Die häufigsten sind:
Mikroskope
Die optischen Instrumente werden verwendet, um kleine Objekte und Strukturen zu vergrößern und zu visualisieren, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind. Sie spielen eine wichtige Rolle in der wissenschaftlichen Forschung, medizinischen Diagnostik, Materialanalyse und Qualitätskontrolle. Mikroskope können verschiedene Typen umfassen, zum Beispiel Elektronen- oder Lichtmikroskope.
Netzanalyse-Messgeräte
Um die Qualität und Stabilität elektrischer Netzwerke zu überwachen und zu analysieren, messen und bewerten sie Parameter wie Spannung, Strom, Frequenz oder Leistungsfaktor. Netzanalyse-Messgeräte können auf diese Weise Probleme wie Spannungsschwankungen und Überlastungen erkennen.
Schwingungsmesser
Sie erfassen Schwingungen oder Vibrationen ganzer Maschinen und Maschinenbestandteile. Sie ermöglichen es, verschiedene Parameter wie Amplitude, Frequenz, Beschleunigung und Richtung der Schwingungen zu bewerten. So können frühzeitig Fehler wie eine Unwucht und strukturelle Schäden erkannt werden.
Spannungsprüfer
Die Prüfgeräte werden verwendet, um das Vorhandensein von Spannung in Leitungen, Steckdosen, Schaltern und anderen elektrischen Geräten oder Komponenten zu überprüfen. Sie zeigen an, ob eine Spannung vorhanden ist, indem sie ein visuelles oder akustisches Signal erzeugen, wenn eine Spannung auftritt.
Drehzahlmesser
Sie werden häufig in der Maschinenüberwachung und Fahrzeugdiagnose eingesetzt, um die Drehzahl eines Motors zu überwachen. Drehzahlmesser können via Kontaktmessungen mit einem mechanischen Sensor arbeiten oder optische Sensoren für berührungslose Messungen nutzen.
Kabel-Prüfgeräte
Sie dienen dazu, die Funktion von Kabeln und Leitungen zu überprüfen. Sie können Tests wie Durchgangsprüfungen durchführen oder sicherstellen, dass die Erdung gewährleistet ist. Oft geben grüne und rote LEDs optische Rückmeldungen.
Magnetfeld-Analysegeräte
Sie sind in der Lage, die Intensität, Richtung und Verteilung von Magnetfeldern zu messen und zu analysieren. Es können beispielsweise Elemente wie Magnetventile oder Relais berührungslos getestet werden.
ESD-Testgeräte
Sie zeigen an, wie es um die elektrostatischen Entladungen von elektrischen Geräten steht und prüfen so, ob ESD-Schutzmaßnahmen eingehalten werden. Häufig zeigen LEDs an, ob Entwarnung gegeben werden kann.
Refraktometer
Refraktometer sind Instrumente, die verwendet werden, um den Brechungsindex von Flüssigkeiten oder Feststoffen zu messen. Sie basieren auf dem Prinzip der Lichtbrechung.
Endoskop-Kameras
Es sind spezielle Kameras, die unter anderem in der Medizin und Automobiltechnik eingesetzt werden, um eine optische Überprüfung an kaum zugänglichen Bereichen zu ermöglichen. Sie bestehen aus einem flexiblen Schlauch, an dessen Ende sich eine Kamera befindet. Die Geräte können damit Bilder und Videos von Hohlräumen, Rohren, Motoren und anderen schwer zugänglichen Bereichen aufnehmen, was sie zu einem unverzichtbaren Werkzeug für Inspektionen und Diagnosen macht. Neben den Geräten und austauschbaren Sonden gibt es weiteres Zubehör wie Spiegel und Beleuchtungseinheiten.
Kalibratoren
Sie dienen der Simulation von Messgrößen. Die angegebenen Werte dienen zum Abgleich neuer Messgeräte und helfen, Korrekturen vorzunehmen. Für eine aussagekräftige Kalibrierung müssen die Testgeräte selbst kalibriert sein. Deren werksseitige Kalibrierung kann durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) nach der jeweiligen ISO-Norm erfolgen. Für pneumatische Signale etwa gilt DIN EN 60654-2 und für Stromsignale DIN IEC 60381-1.
VDE-Prüfgeräte
VDE-Prüfgeräte sind spezialisierte Testgeräte, die den VDE-Richtlinien entsprechen. VDE-Prüfgeräte sind unverzichtbare Werkzeuge für Elektriker, Techniker und Sicherheitsbeauftragte, um die elektrische Sicherheit zu gewährleisten und die Einhaltung der Vorschriften zu überprüfen.
Beispielhafte VDE-Normen:
Betriebsmittel |
Anforderung an Messgerät |
Elektrische Maschinen |
DIN VDE 113-1 |
Erstprüfung elektrischer Anlagen |
DIN VDE 0100-600 |
Wiederholungsprüfung elektrischer Anlagen |
DIN VDE 0105-100 |
Unabhängig von der Art des Prüf- oder Testgeräts sollte auf folgende Eigenschaften geachtet werden:
- Ob Multimeter oder Prüfgerät zur Erdung, der Messbereich der Geräte muss zu den Anforderungen passen.
- Werte der getesteten Betriebsmittel müssen eine hohe Genauigkeit besitzen. Die Toleranz für Fehler sollte unter 0,5 bis 2 Prozent liegen. Im Idealfall besitzen die Geräte eine Zertifizierung, etwa durch die DAkkS.
- Für den (mobilen) Einsatz der Prüfgeräte sollte auf die Stromquelle geachtet werden. Batterien sind die erste Wahl.
- Ratsam ist ein interner Speicher, um Ergebnisse vorzuhalten.
- Nützlich neben einem Speicher: Schnittstellen, um das Test- oder Prüfgerät mit anderen Geräten zu verbinden. USB- oder RS232-Schnittstellen sind weit verbreitet.
- Auf Lieferumfang und Zubehör achten, etwa USB-Kabel, Batterien und Transporttaschen.
FAQ
Was bedeuten die Kürzel DIN, VDE, EN und ISO?
DIN-Normen, vergeben durch das Deutsche Institut für Normung und VDE-Normen, vergeben vom Verband Deutscher Elektrotechniker, sind deutsche Standards. EN setzt Normen auf europäischer und ISO auf internationaler Ebene.
Wie funktioniert ein Prüfgerät?
Ganz allgemein gesprochen funktioniert ein Prüfgerät, indem es die zu prüfende Komponente mechanisch, optisch oder elektrisch abtastet. Für die Bedienung ist meist eine Stromquelle nötig (oft Batterien). Ermittelte Werte, gefundene Fehler und Warnungen werden ausgegeben. Diese Ausgabe erfolgt oft über ein Display mit Messbereich oder konkreten Zahlenangaben, durch Warntöne, Warnlichter oder Vibration.
Wie reinige ich mein Testgerät?
Je nach Gerät weicht das empfohlene Vorgehen ab. Die Reinigung sollte wie die Bedienung exakt nach Herstellerangabe erfolgen. Oft gilt es, wegen der Elektronik darauf zu achten, dass weder Wasser noch Reiniger in Öffnungen oder Anschlüsse gelangen. Achten Sie auf Verbrauchsmittel wie Teststreifen, die regelmäßig zu entsorgen sind.