Ratgeber
Drehschalter werden in elektrischen/elektronischen Anlagen benutzt, um elektrische Verbindungen zu öffnen oder zu schließen. Sie gewährleisten in der eingenommenen Schaltposition eine elektrisch leitende Verbindung beziehungsweise Trennung zwischen einer Spannungsquelle und einem elektrischen Verbraucher. Die Konstruktion der Gehäuse von Drehschaltern gewährleistet, dass eine Berührung der spannungsführenden Schaltkontakte nicht möglich ist. Die konstruktive Besonderheit dieser Schalter besteht darin, dass die Schaltkontakte über eine Welle durch Links- oder Rechtsdrehung betätigt werden. Auch nacheinander folgende Schaltvorgänge in einer Richtung sind möglich und üblich. Der Schaltvorgang wird normalerweise manuell ausgelöst.
Am Betätigungselement des Drehschalters – der Welle – befindet sich ein elektrischer Kontakt, der entweder zwischen zwei offene Kontaktelemente geschoben wird, um sie zu schließen, oder der Drehkontakt ist selbst Leiter und wird auf einen der festen, kreisförmig angeordneten Kontakte gedreht. Die eingenommene Schaltposition wird durch Rastelemente gehalten. Dabei kann es mehrere Schaltebenen geben, mit denen mehrpolige Schalter aufgebaut werden. Durch mechanische Elemente, sogenannte Rastplatten, kann die Zahl der Schaltvorgänge pro Drehung eingeschränkt werden, um den Drehschalter exakt auf das benötigte Anforderungs-Profil in der Installation einzustellen. Wie bei anderen Schaltern, gibt es rastende und tastende Schaltpositionen.
Drehschalter haben mechanische Elemente, die sie nach dem Einbau gegen Verdrehen des Schaltergehäuses in der Montageplatte sichern. Dafür muss in der Montageeinheit das entsprechende Gegenstück ausgeführt sein.
Eine Sonderform der Drehschalter sind sogenannte Encoder. Andere Bezeichnungen dafür sind Drehgeber oder Drehwinkelgeber. Diese verfügen über eine hohe Anzahl an Schaltkontakten, die auf einen Vollkreis von 360 Grad aufgeteilt sind. Sie dienen zur Erfassung von Drehgeschwindigkeiten, dem Auswerten von Winkelstellungen oder dem schrittweisen Regeln von Spannungen (zum Beispiel Lautstärken).
Im Onlineshop von Conrad können Sie Drehschalter nach den Kategorien Preis, Neuheiten und Angebote, Kundenbewertung, Filialverfügbarkeit und Marken auswählen.
Unter den elektrischen Parametern sind folgende weitere Kriterien im Menü selektierbar:
Schaltstrom
Von 0,001 bis 5 Ampere. Bei den sehr geringen Strömen handelt es sich meist um die genannten Encoder.
Betätigungsart
Hier wird nach Achse, Drehschalter, Knebel, Knopf, Schraubendreher und Seilzug unterschieden. „Metallachse gerade“ bedeutet, dass keinerlei Schlitze, Phasen oder Kerbungen eingearbeitet sind. „Abgeflacht“ heißt, dass eine gerade Fläche auf der Achse zum bündigen Aufsetzen einer Schraube (zum Beispiel im Drehknopf) vorhanden ist. Eine Sonderform ist der „Seilzug“-Schalter, bei dem der Schaltvorgang teilkreisförmig ausgeführt wird.
Kontaktart
Sie beschreibt die Anzahl der Schließer/Öffner/Wechsler im Drehschalter, von eins bis vier.
Schutzart
Circa ein Drittel der bei Conrad angebotenen Drehschalter verfügt über eine zugesicherte Schutzart, im Einzelnen sind das:
- IP40: geschützt gegen feste Fremdkörper ab 1 Millimeter Durchmesser und geschützt gegen den Zugang mit einem Draht
- IP65: staubdicht, vollständiger Berührungsschutz und Schutz gegen allseitiges Spritzwasser
- IP68: wie die vorherigen, aber mit zusätzlichem Schutz gegen dauerhaftes Untertauchen
Bitte beachten Sie: Die erreichbare Schutzart kann unter Umständen von der Einbauposition und -lage abhängen.
Kategorie
Hier finden Sie detailliertere Selektionsmöglichkeiten, zum Beispiel Daumenrad, Drehimpulsgeber, Drehschalter, Encoder, LED-Drehimpulsgeber, Stufenschalter, vandalismusgeschützte Drehschalter und Zugschalter.
Schaltspannung
Die schaltbaren Spannungen der angebotenen Drehschalter bewegen sich in einem Bereich von 5 bis 250 Volt.
Es gibt viele Varianten für die elektrischen Anschlüsse:
- Flachstecker für Kabelschuhe
- Lötanschlüsse, auch als Löt-Ösen, zum dauerhaften Verbinden mit Kabelenden
- Pins und Printanschlüsse in diversen Winkelungen und Rastermaßen zum Verlöten auf Leiter- oder Montageplatten
- Schraubanschlüsse zur Verbindung mit Kabelösen und -schellen.
- offene Kabelenden zum Verlöten, die aus dem Schaltergehäuse herausgeführt sind.
Das Angebot bei Conrad bietet Ihnen eine umfassende Auswahl an hochwertigen Drehschaltern, mit denen Sie für alle Schaltaufgaben im industriellen und häuslichen Bereich gerüstet sind. Als professioneller Anwender sind Sie mithilfe der Drehschalter in der Lage, eine Vielzahl von Schaltvorgängen umzusetzen, Bedienungssicherheit zu gewährleisten und Designansprüche Ihrer Kunden zu erfüllen.
Die Hersteller von Drehschaltern müssen Grenzwerte von gesundheitsgefährlichen und umweltgefährdenden Stoffen einhalten, üblicherweise als RoHS bezeichnet. Dieses Merkmal wird als Selektionsmöglichkeit im Shop von Conrad angeboten.
Welche Sicherheitshinweise sind zu beachten?
- Drehschalter am Niederspannungsnetz dürfen nur von Fachkräften installiert werden.
- Unbefugtes Öffnen und unsachgemäße Reparaturen an Geräten mit Drehschaltern können Verletzungen durch Stromschlag verursachen. Außerdem kann die Herstellergarantie erlöschen. Nutzen Sie den Support des Herstellers/Vertriebs.
- Befestigen und lösen Sie Drehschalter nur mit geeignetem Werkzeug, um Beschädigungen zu vermeiden.Schalten Sie Drehschalter bei Störungen oder Defekten umgehend spannungsfrei. Sorgen Sie dafür, dass defekte Schalter nicht mehr verwendet werden.
- Bedienen Sie Drehschalter nicht mit Werkzeugen, sondern von Hand beziehungsweise mit den Schlüsseln, die mitgeliefert werden.
- Nutzen Sie die Datenblätter der Hersteller als fachlich fundierte Informationsquelle, bevor Sie bei der Planung einer elektrischen Anlage Drehschalter einsetzen oder austauschen (Download der Datenblätter beim Produkt im Shop möglich).
- Defekte Schalter gehören in kommunale Sammelstellen, nicht in den Hausmüll.
Welche Lebensdauer haben Drehschalter?
Die Anzahl der Schaltzyklen liegt bei Werten von 10.000 bis 3.000.000, wenn die Einsatzkriterien laut Datenblättern eingehalten werden. Encoder können bis zu 100 Millionen Umdrehungen erreichen. Bei einigen Modellen wird zudem nach mechanischer und elektrischer Lebensdauer unterschieden.
Wie kann ich Defekte an Drehschaltern erkennen?
- Verschleiß und Überlastung führen zur Bildung eines Lichtbogens beim Verlassen einer Schaltposition. Das hat Kontaktabbrand zur Folge, der sich unter Umständen durch Geruch bemerkbar macht. Letztlich führt das zu steigenden Übergangswiderständen der Kontakte bis zu deren völligem Ausfall.
- Der Verschleiß der Drehmechanismen führt zu einem unzuverlässigen Einnehmen (Überdrehen, Durchdrehen) der Schaltpositionen. Solche Schalter müssen sofort ausgetauscht werden.
- In Kraftfahrzeugen und vibrierenden Maschinen können sich die Befestigungen der Kabel und Stecker sowie die Schalter selber lösen, was zum Ausfall der elektrischen Anlage hinter der Schalteinheit führen kann.