Ratgeber
Thermometer, Hygrometer und Barometer dienen der Bestimmung von Temperatur, Luftfeuchte und Luftdruck. Sie zählen zu den wichtigsten Messinstrumenten für Wetterbeobachtungen und kommen in vielen weiteren Bereichen zum Einsatz.
Was die Messgeräte konkret auszeichnet und worauf es beim Kauf ankommt, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Thermometer, Hygrometer und Barometer finden für spezifische Messaufgaben Verwendung. Während man mithilfe von Thermometern die Temperatur von Flüssigkeiten, Gasen oder Körpern misst, kommen Hygrometer zum Einsatz, um die relative Feuchtigkeit in der Luft zu bestimmen. Barometer hingegen messen den Luftdruck. Verwendung finden Thermometer, Hygrometer und Barometer in vielen Bereichen. Sie kommen in Industrie, Handwerk und Produktion, in Forschung und Wissenschaft, aber auch in Privathaushalten zum Einsatz. Hygrometer werden beispielsweise im Bauwesen zur regelmäßigen Messung der Luftfeuchte verwendet, denn feuchte Raumluft steht in unmittelbarem Zusammenhang mit Schimmelbildung. Barometer werden in der Luft- und Seefahrt sowie im Bergbau genutzt. Der Anwendungsbereich von Thermometern ist vermutlich am größten. Vom Bade- bis zum Fieberthermometer gibt es eine ganze Reihe unterschiedlicher Ausführungen von Thermometern, die sich für verschiedene Einsatzgebiete eignen.
Thermometer, Hygrometer und Barometer werden in analogen und digitalen Ausführungen angeboten und unterscheiden sich dementsprechend in ihrer Arbeitsweise. Die digitalen Modelle funktionieren in gewisser Hinsicht alle gleich: Sie verfügen über Sensoren und eine elektronische Einheit, die die Daten empfängt. Welche Art von Sensor zum Einsatz kommt, ist je nach Messgerät und Einsatzzweck verschieden.
In analoger Form funktionieren Thermometer, Barometer und Hygrometer unterschiedlich. Analoge Thermometer messen die Temperatur beispielsweise anhand der Wärmeausdehnung von Flüssigkeiten oder Bimetallstreifen. Ein Beispiel für analoge Barometer sind Dosenbarometer. Wie der Name schon andeutet, bestehen sie aus einer fast luftleeren Dose (meist aus Metall) und einem Zeiger, der mit einer gespannten Feder verknüpft ist. Bei steigendem Luftdruck wird die Dose zusammengedrückt, was wiederum zu einem Druck auf die Feder führt. Dadurch gerät der Messzeiger in Bewegung. Analoge Hygrometer messen die Feuchtigkeit in der Luft unter anderem mithilfe von Haaren. Solche Ausführungen werden auch als Haar-Hygrometer bezeichnet. Sie machen sich den Umstand zunutze, dass sich Haare abhängig vom Grad der Luftfeuchtigkeit ausdehnen oder zusammenziehen. Je mehr Feuchtigkeit in der Luft, desto länger ist das Haar. Die Änderung wird über ein Hebelsystem auf einen Zeiger übertragen, der den entsprechenden Wert auf einem Ziffernblatt angibt.
Thermometer, Hygrometer und Barometer sind auch als Kombimessgeräte erhältlich. Ein Beispiel hierfür sind Thermo-Hygrometer (Thermometer-Hygrometer), die gleichzeitig Temperatur und Feuchtigkeit der Luft messen. Sie erweisen sich als nützlich, wenn das Raumklima kontrolliert werden soll und kommen beispielsweise in Bibliotheken und Museen, aber auch im Gartenbau und Transportwesen zum Einsatz. Thermo-Hygrometer sind ebenso wie Einzelmessgeräte als analoge und digitale Ausführungen erhältlich. Wer sich für ein elektronisches Thermo-Hygrometer interessiert, aber keine Kabel für die Datenübertragung zwischen Außensensoren und Empfänger verlegen möchte, kann sich für ein Funk-Thermo-Hygrometer entscheiden, dass die Messwerte via Funksignal an die Empfangsstation sendet.
Thermometer, Barometer und Hygrometer sind ein essenzieller Bestandteil von Wetterstationen. Sie liefern Messergebnisse, mit denen Aussagen über das aktuelle Wetter sowie Wetterprognosen erstellt werden können. Temperatur, Luftfeuchte und Luftdruck stehen in Beziehung zueinander und bestimmen das Klima. So sorgen beispielsweise eine hohe Luftfeuchtigkeit und eine hohe Lufttemperatur für Schwüle. Wettervorhersagen basieren auf Angaben zur Luftfeuchte und zum Luftdruck. Verändern sich die relative Feuchte und der Luftdruck, steht ein Wetterwechsel bevor. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass sich das Wetter bei steigendem Luftdruck verbessert und bei sinkendem Luftdruck verschlechtert.
Eine Wetterstation ist im Prinzip nichts anderes als eine Kombination unterschiedlicher Messgeräte. Neben Thermometern, Barometern und Hygrometern zählen dazu auch Regen- und Windmesser, die meist als Außensensoren angebracht sind. Wetterstationen für den Hausgebrauch sind längst nicht so umfangreich ausgestattet wie die Großinstallationen, die in Wetterhütten untergebracht und beispielsweise vom Deutschen Wetterdienst zur Wetterbeobachtung genutzt werden. Vielmehr handelt es sich um kompakte Modelle, die nicht viel Platz beanspruchen und für den Einsatz im Außen- und Innenbereich angeboten werden. Wetterstationen für den Außenbereich bestehen meist aus robusten Materialien wie Edelstahl und Aluminium, wohingegen Modelle für den Innenbereich oft aus Holz gefertigt sind. Neben Holz werden auch Materialien wie Glas, Metall oder Schiefer verwendet.
Unterschieden werden können analoge Wetterstationen und digitale Wetterstationen. Analoge Wetterstationen benötigen keine Batterien oder andere Stromquellen, um betrieben werden zu können, und arbeiten daher im Fall eines Stromausfalls weiter. Von Nachteil ist allerdings, dass analoge Wetterstationen einer regelmäßigen Kalibrierung unterzogen werden müssen. Manche Hersteller empfehlen vier Kalibrierungen pro Jahr, also in jedem Quartal. Darüber hinaus sind analoge Wetterstationen für Laien schwer abzulesen und zu interpretieren. Digitale Wetterstationen bieten in dieser Hinsicht mehr Komfort. Sie sind in Sachen Ausstattung und Funktionen meist umfangreicher konzipiert. In der Regel haben digitale Wetterstationen ein LC-Display, auf dem die Daten auch ohne meteorologische Fachkenntnisse abgelesen werden können. Viele Modelle arbeiten zusätzlich mit Piktogrammen (Wolke mit Tropfen, Sonne etc.), die es erleichtern, die Messwerte zu deuten. Eine Funkuhr zur Zeitanzeige ist vielen Fällen ebenfalls integriert. Digitale Wetterstationen bestehen aus einem Empfänger, der im Haus angebracht werden kann, und einem Außensensor, der permanent Messungen vornimmt. Die erfassten Daten werden vom Außensensor entweder per Kabel oder via Funk an den Empfänger gesendet.
In erster Linie müssen Thermometer, Hygrometer und Barometer zuverlässige und präzise Messwerte liefern. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, ein Messgerät zu wählen, das auf den jeweiligen Einsatzzweck explizit zugeschnitten ist. Es macht durchaus einen Unterschied, ob Sie die Bodentemperatur im Garten mit einem Fieberthermometer messen oder mit einem speziellen Bodenthermometer. Überlegen Sie sich im Vornherein, welche Messaufgabe das (Kombi-)Messgerät konkret erfüllen soll und welcher Messbereich erforderlich ist.
Die Art der Ausführung – digital oder analog – spielt ebenfalls eine Rolle beim Kauf und sollte auf den Anwendungsbereich, den persönlichen Kenntnisstand und individuelle Ansprüche abgestimmt sein. Wer regelmäßig Messungen durchführt und die erfassten Werte protokollieren möchte, sollte sich für ein hochwertiges digitales Messgerät entscheiden und die Anschaffung eines Datenloggers in Erwägung ziehen, sofern ein solcher nicht schon anbei liegt. Hierauf können Messdaten gespeichert werden, um sie später zu Analysezwecken nutzen zu können. Wer hingegen eher ein Messgerät für den Hausgebrauch sucht, entscheidet sich für ein möglichst einfaches Gerät mit Grundfunktionen. Zur Orientierung: Analoge Thermometer sind meist sehr einfach zu bedienen und abzulesen. Um die Werte analoger Hygrometer und Barometer ermitteln zu können, ist Vorwissen gefragt. Anbindungs- und Steuerungsmöglichkeiten via Smart Home bzw. App können in die Entscheidungsfindung hineinspielen. Digitale Hygrometer, Thermometer oder Barometer, die sich via WLAN ins hauseigene Netzwerk integrieren lassen, können meist problemlos ins Smart Home eingebunden und mit anderen Komponenten verknüpft werden. Möchte man etwa den Luftfeuchtegehalt im Haus kontrollieren, kann man sich via App aus der Ferne die aktuellen Daten auf dem Smartphone anzeigen lassen, die das digitale Hygrometer ermittelt. In Kombination mit einem Befeuchter kann man das Raumklima regulieren, wenn ein bestimmter Soll-Wert unterschritten und die Luft zu trocken wird..
Montage- und Befestigungsmöglichkeiten sollten ebenfalls berücksichtigt werden. Es gibt Thermometer, Barometer und Hygrometer, die als Tisch- oder Wandgeräte (manchmal sogar Wanduhren) ausgeführt sind, aber auch solche, die direkt am Fenster angebracht werden können. Funk- oder WLAN-fähige und akkubetriebene Messgeräte erweisen sich als praktisch, wenn mehrere Sensoren flexibel an unterschiedlichen Orten angebracht werden sollten.
Thermo-Hygrometer eignen sich sehr gut für die Messung des Raumklimas, sie müssen aber an der richtigen Stelle angebracht werden, um zuverlässige Werte zu liefern. Grundsätzlich sollten Thermo-Hygrometer nicht zu nah an Kälte-, Wärme- und Wasserdampfquellen angebracht werden, dazu zählen Fenster und Außenwände, Heizungen, Kochfelder und PCs sowie Wäschetrockner und Badezimmer. Sie dürfen nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt, aber auch nicht hinter Vorhängen versteckt werden, sondern sollten möglichst frei im Raum positioniert sein.
Was versteht man unter relativer Luftfeuchtigkeit?
Die relative Luftfeuchtigkeit gibt an, wie viel Prozent der maximal möglichen Menge an Wasserdampf sich in der Luft befindet. Sie bezeichnet also das Verhältnis zwischen dem tatsächlich enthaltenen und dem maximal möglichen Wasserdampfgehalt. Die absolute Feuchte gibt hingegen konkret an, wie viel Gramm Wasser ein Kubikmeter Luft enthält (g/m³).
In welchen Einheiten messen Thermometer, Barometer und Hygrometer?
Thermometer geben die Temperatur überwiegend in Grad Celsius (°C) und/oder Fahrenheit (F) an, Barometer messen den Luftdruck meist in Millibar (mbar). Manche Geräte verwenden noch die veraltete Einheit Torr. Die relative Luftfeuchtigkeit wird in Prozent (%) angegeben.
Was ist das ideale Raumklima?
Das Raumklima wird maßgeblich von der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit bestimmt. In Haus und Wohnung gelten Innentemperaturen zwischen 20 und 23 °C als optimal, wobei hier eine Rolle spielt, um welchen Raum es konkret geht. Im Schlafzimmer beispielsweise darf es durchaus etwas kühler sein. Hier werden Innentemperaturen von 17 bis 20 °C oft als angenehm empfunden. Zu feuchte Luft gilt es in geschlossenen Räumen genauso zu meiden wie zu trockene Luft. In Wohn- und Aufenthaltsräumen wie dem Kinder-, Arbeits- oder Wohnzimmer ist eine relative Luftfeuchte von 40 bis 60 % ideal. In Küche und Bad, deren Umgebungsluft durch das Kochen, Duschen und Baden mehr Wasserdampf enthält, sind Werte von 50 bis 60 oder 70 % optimal. Gleiches gilt für Kellerräume.