Ratgeber
GPS-Tracker für Fahrzeuge ermöglichen es, Autos oder Fahrräder zu orten, falls diese gestohlen worden oder aus anderen Gründen nicht auffindbar sind. Die Sender sind klein und handlich gebaut und bieten Sicherheit, wenn Unklarheiten über den Standort des Kfz oder Rads bestehen.
Wie GPS-Tracker funktionieren und worauf bei der Auswahl zu achten ist, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
GPS-Tracker für Fahrzeuge können in vielen Situationen eine Hilfe sein. In erster Linie dienen sie dem Schutz vor Diebstahl. Wird ein Auto oder ein Fahrrad entwendet, ist es durch den Einsatz von GPS-Tracking möglich, den Standort des fahrbaren Untersatzes zu bestimmen. Das kann dabei helfen, die Übeltäter dingfest zu machen und sein gestohlenes Rad oder Auto zurückzugewinnen. Das ist aber nicht das einzige Szenario, in denen sich GPS-Tracker als praktisch erweisen. Hat man beispielsweise vergessen, wo man am Vortag sein Auto oder Fahrrad abgestellt hat, kann man das kleine Gerät zur Ortung nutzen.
Dasselbe gilt, wenn man sein Fahrzeug nicht wiederfindet, weil es beispielsweise von der Polizei umgeparkt oder abgeschleppt worden ist. Zwar wird man über solche Maßnahmen normalerweise in Kenntnis gesetzt, sollten jedoch alle Stränge reißen und die Kommunikation völlig ins Leere gelaufen sein, kann man mit einem GPS-Tracker auch in diesem Fall den Standort seines Autos oder Fahrrads ausfindig machen. Eine GPS-Ortung ist außerdem praktisch, wenn ein Kind allein mit dem Fahrrad unterwegs ist und dessen Eltern wissen möchten, wo es sich gerade aufhält. Mithilfe des GPS-Signals kann jederzeit die aktuelle Position ermittelt werden.
Ein GPS-Tracker ist im Wesentlichen ein Peilsender, der mithilfe des Positionierungssystems GPS (Global Positioning System, dt.: Globales Positionsbestimmungssystem) die Koordinaten seines eigenen Standorts mithilfe von Satelliten ermittelt. Zwar gibt es konkurrierende Systeme wie GLONASS oder Galileo, die ebenfalls satellitengestützt arbeiten, derzeit ist GPS aber das meistgenutzte globale Navigationssystem. GPS als solches dient aber erst einmal nur der reinen Positionsbestimmung. Von einer Ortung kann man erst dann sprechen, wenn die ermittelte Position kommuniziert bzw. die Standortdaten übertragen werden können. Das wird im Regelfall über GSM (Global System for Mobile Communications), das digitale Mobilfunknetz, realisiert.
GPS-Sender sind daher meist nicht nur mit einem GPS-Modul, sondern auch mit einem GSM-Modul ausgestattet. Das GPS-Modul ist dafür zuständig, den Standort des Peilsenders per Satellit ausfindig zu machen, und übermittelt die Daten an einen Server, wo sie verarbeitet und mithilfe des GSM-Moduls an ein Empfangsgerät, etwa das Smartphone oder den PC, weitergeleitet werden. Im Grunde genommen handelt es sich bei den meisten GPS-Trackern also um kombinierte GSM-GPS-Tracker. Damit eine Mobilfunkverbindung hergestellt werden kann, ist eine SIM-Karte erforderlich. Darüber meldet sich der Tracker im Mobilfunknetz an und kann sich durch eine eigene Rufnummer eindeutig identifizieren.
Sollte der Empfang des GPS-Signals vorübergehend gestört sein, besteht die Möglichkeit, die Position allein über das GSM-Modul zu bestimmen. Diese ist im Mobilfunknetz durch die „Location Area“ bekannt. Die Information wird bei Bewegung des Trackers in regelmäßigen Abständen aktualisiert und in einer Datenbank gespeichert. Im aktiven Betrieb kann die Position des Trackers mithilfe seiner Rufnummer genauer bestimmt werden. Hier wird die Cell-ID der aktuell genutzten Basisstation des Mobilfunksenders ausgewertet. Somit ist eine ziemlich genaue Eingrenzung des Standorts des Trackers möglich. Nichtsdestoweniger ist ein GSM-Tracking nicht so genau wie ein GPS-Tracking.
GPS-Tracker werden in vielen Fällen über Akkus bzw. Batterien mit Strom versorgt, die regelmäßig wieder aufgeladen werden müssen. Es gibt aber auch Ausführungen, die eine permanente Stromversorgung ermöglichen. Das ist beispielsweise bei fest installierbaren Trackern für Pkw der Fall, die an die Autobatterie angeschlossen werden und darüber konstant ihren Betriebsstrom erhalten. Fahrrad-GPS-Tracker bieten mitunter eine ähnliche Option. Manche Modelle können während der Fahrt über den Dynamo aufgeladen werden, bei E-Bikes übernimmt der E-Bike-Akku diese Aufgabe. Daneben besteht üblicherweise die Option, GPS-Tracker per USB-Anschluss aufzuladen.
Höherwertige GPS-Sender sind nicht auf die Aufgabe der Ortung beschränkt, sondern zu Warnzwecken zusätzlich mit Beschleunigungs- bzw. Erschütterungssensoren ausgestattet. Sobald die Sensoren eine Bewegung registrieren, wird ein Alarm oder eine Benachrichtigung aufs Handy gesendet, so dass man sofort darüber in Kenntnis gesetzt wird, wenn das Auto oder Rad entwendet wird. Einen ähnlichen Zweck verfolgt die Geo-Fence-Technologie. Hier wird ein Alarm ausgelöst, sobald das Fahrzeug einen zuvor festgelegten geographischen Bereich verlässt. Bei der Überwachung von Fuhrparks oder Betriebswagenflotten ist Geo-Fencing ein nützliches Feature.
Daneben gibt es GPS-Sender mit Logging-Funktion, auch GPS-Logger genannt. Sie sind um eine wesentliche Funktion erweitert, und zwar zeichnen sie Standortdaten auf und sichern sie auf einer Speichereinheit, so dass sie zu einem späteren Zeitpunkt ausgewertet werden können. Dadurch lässt sich beispielsweise nachvollziehen, welche Strecken ein Auto oder Fahrrad, das man Dritten zur Verfügung gestellt hat, gefahren ist.
Findet man sein Auto oder Fahrrad nicht wieder, gibt es mehrere Möglichkeiten, an die Standortinformationen des GPS-Senders zu gelangen, etwa per SMS oder Anruf, aber auch online über eine Web-Plattform oder via App auf einem mobilen Endgerät. Jede Option bringt spezifische Vor- und Nachteile mit sich.
Bei einer Standortabfrage per SMS oder Anruf schreibt man eine Kurznachricht an die Rufnummer des Trackers oder ruft diese an. Anschließend erhält man eine SMS auf das Handy, die den aktuellen Standort enthält, meist in Form eines Links zu einem Kartendienst wie Google Maps. Klickt man auf den Link, öffnet sich die Kartenansicht und man kann den Standort einsehen.
Es kann passieren, dass die SMS einige Zeit auf sich warten lässt oder zunächst eine leere SMS ohne Standortinformationen ankommt. Ein möglicher Grund dafür ist, dass der Tracker nicht sofort ein gültiges GPS-Signal empfängt. Wenige Augenblicke später folgt dann aber meist eine weitere SMS mit Positionsangabe.
Vorteilhaft an der SMS-Ortung ist, dass nur dann Kosten anfallen, wenn eine Abfrage getätigt oder eine Alarm-SMS aufgrund entsprechend getroffener Einstellungen aufs Handy geschickt wird. Es entstehen ansonsten keine zusätzlichen Gebühren.
Anders sieht es aus, wenn eine App oder Web-Plattform genutzt wird. Hersteller bieten häufig Applikationen an, die abonnement- und somit kostenpflichtig sind. Wie hoch der monatliche oder jährliche Beitrag ist, hängt vom gewählten Tarif ab.
Allerdings bietet eine App-Ortung meist mehr Komfortfeatures als eine SMS-Ortung und die Möglichkeit, sich den Standort in Echtzeit anzeigen zu lassen.
Beim Kauf eines GPS-Trackers fürs Auto oder Fahrrad sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen. Gewicht und Größe spielen eher eine untergeordnete Rolle, da der Sender am Pkw oder Rad angebracht wird und nicht am Körper getragen werden muss. Wichtiger ist dagegen die Akkulaufzeit, sofern nicht die Option besteht, den Tracker über die Autobatterie, den Fahrraddynamo oder den E-Bike-Akku aufzuladen. Ist das der Fall, sollte auch ein Batteriealarm vorhanden sein, der bei niedrigem Ladezustand warnt. So bleibt man informiert und kann rechtzeitig handeln. Ein USB-Ladeanschluss ist bei akku- oder batteriebetriebenen Trackern nie verkehrt, da dadurch die Option besteht, den Sender notfalls zum Aufladen an eine Powerbank anzuschließen.
Des Weiteren ist zu überprüfen, ob eine SIM-Karte bereits im Gerät integriert ist oder separat erworben werden muss. Ohne SIM-Karte ist eine Standortübermittlung aufs Smartphone nicht möglich, daher ist dieser Punkt von Bedeutung. Sollte keine SIM-Karte im Lieferumfang enthalten sein, ist bei der Anschaffung auf das richtige Format zu achten, damit sichergestellt ist, dass die SIM in den Tracker passt.
Bei Fahrrad-GPS-Trackern ist darüber hinaus darauf zu achten, dass sie mindestens spritzwassergeschützt sind. Auch eine staubdichte Beschaffenheit ist von Vorteil, da der Tracker am Fahrrad naturgemäß äußeren Einflüssen ausgesetzt ist und daher zwangsläufig mit Schmutz in Berührung kommt. Da Kfz-GPS-Tracker meist im Fahrzeug angebracht werden, muss nicht zwingend ein Schutz gegen Wasser bestehen, staubdicht sollten die Geräte jedoch sein.
Des Weiteren ist der Funktionsumfang des Trackers in Augenschein zu nehmen. Sehr praktisch gerade in Zusammenhang mit Wertgegenständen wie teuren Fahrrädern und Pkw ist ein Bewegungsalarm. Er schaltet sich ein, sobald das Auto oder Rad in Bewegung versetzt oder der Motor gestartet wird, so dass man einen potenziellen Diebstahl schnell bemerkt. Tracker mit dieser Funktion verfügen über Sensoren, die Vibrationen, Bewegungen und Erschütterungen erkennen und daraufhin einen Alarm auslösen. Im Zusammenhang mit der Überwachung von Betriebswagen oder Leihfahrzeugen, die anderen zur Nutzung zur Verfügung gestellt werden, erweist sich ein Geschwindigkeitsalarm als vorteilhaft. GPS-Tracker mit dieser Funktion registrieren, wenn ein Pkw die voreingestellte Geschwindigkeit überschreitet, sodass ein Fehlverhalten seitens des Fahrers oder der Fahrerin nachgewiesen werden kann.
Verzichten Sie auf eine Markierung, die darauf hinweist, dass Ihr Fahrzeug elektronisch verfolgt werden kann. Das schreckt potenzielle Diebe nicht ab. Im Gegenteil: Sie werden darauf aufmerksam gemacht und begeben sich auf die Suche nach dem Tracker, um ihn „unschädlich“ zu machen. Naheliegende Stellen wie das Handschuhfach, der Kofferraum und die Seitentürablage werden als erstes durchsucht. An solchen Orten sollten Sie den Tracker also lieber nicht positionieren – zumindest nicht den richtigen. Der Einsatz eines Dummys kann hier durchaus Sinn machen, da er vom eigentlichen Sender ablenkt. Generell empfiehlt es sich, einen GPS-Peilsender so anzubringen, dass er von außen nicht sichtbar ist, etwa unter dem Sitz oder unter dem Armaturenbrett. Unter Zuhilfenahme von Magneten besteht die Möglichkeit, den Tracker im Radkasten oder Motorraum unterzubringen.
Wie muss ich einen GPS-Tracker befestigen und einrichten?
GPS-Tracker werden meist inklusive Befestigungsmaterial wie Halteclips, Magneten, Trageschlaufen oder Klettverschlüssen geliefert und können damit einfach am Auto oder Rad befestigt werden. Sie sind nach dem Einrichten der SIM-Karte sofort einsatzbereit. Gegebenenfalls muss noch eine App auf dem Smartphone installiert werden.
Wozu haben manche GPS-Tracker einen SOS-Knopf?
GPS-Tracker mit SOS-Knopf ermöglichen es, in Notsituationen seinen eigenen Standort zu senden. Meist kann so ein Knopf mit individuellen Funktionen bzw. Informationen belegt werden. So besteht beispielsweise auch die Option, bei Betätigung die Polizei oder einen anderen Notdienst anzurufen.
Wie kann man einen GPS-Tracker am Motorrad oder Fahrrad versteckt anbringen?
Im Fall von Bikes, ob Motorrad, E-Bike oder klassisches Fahrrad, ist es nicht ganz so leicht, einen versteckten Ort für einen GPS-Tracker zu finden. Hersteller haben sich aber auch für solche Fälle etwas einfallen lassen: Rücklichter, in denen GPS-Tracker bereits unsichtbar integriert sind. Sie werden einfach anstelle des normalen Rücklichts eingebaut. Für Fahrräder und Elektro-Bikes sind solche Lösungen gut geeignet. Bei einem Motorrad besteht alternativ die Möglichkeit, den GPS-Finder hinter verschraubten Bauteilen zu verstecken, etwa unter dem Tank oder unter dem Soziussitz.
Kann ein Fahrrad trotz GPS-Tracker geklaut werden?
Ein GPS-Tracker kann per se erst einmal nicht verhindern, dass ein Fahrrad geklaut wird. Er kann aber dabei helfen, ein gestohlenes Fahrrad wiederzufinden oder zumindest zu ermitteln, wo sich das gestohlene Rad befindet. Voraussetzung dafür ist, dass der Tracker funktionstüchtig ist und nicht durch die Diebe abmontiert wurde. Daher ist eine möglichst versteckte Anbringung empfehlenswert.