Ratgeber
GPS-Logger dienen der Aufzeichnung von Standortdaten und der Erstellung von Streckenprofilen. Sie werden häufig mit GPS-Trackern gleichgestellt, genau genommen handelt es sich aber um zwei verschiedene Arten von Geräten. Wir erklären Ihnen, welche Unterschiede es gibt, welche Anwendungsmöglichkeiten GPS-Logger bieten und worauf Sie beim Kauf achten müssen.
Ein GPS-Logger ist ein Gerät, das in der Lage ist, per GPS seine Koordinaten zu ermitteln. Es besteht in der Regel aus drei Komponenten: einem GSM-Modul, einem GPS-Empfänger und einer Prozessoreinheit. Der GPS-Empfänger empfängt die Signale der GPS-Satelliten und gibt sie weiter. Die Koordinaten werden dann über verschiedene Kommunikationswege übermittelt, beispielsweise via SMS. Alternativ kann eine USB-Schnittstelle oder GPRS (General Packet Radio Service, der Dienst zur Datenübertragung in GSM-Netzen) genutzt werden. Die meisten GPS-Logger verfügen zudem über eine SD-Karte als eigenes Speichermedium.
Neben Empfangs- und Übertragungstechnik (GSM-Modul, GPS-Empfänger und Prozessoreinheit) sind GPS-Logger mit verschiedenen Sensoren ausgestattet. Abhängig davon, welche Art von Sensoren enthalten sind, können unterschiedliche Daten erfasst und in Verbindung mit den Standortkoordinaten aufgezeichnet werden. Fast alle GPS-Logger verfügen über Drucksensoren, Tilt-Sensoren und Beschleunigungssensoren. So entsteht ein lückenloses Bewegungs-, Lage- und Höhenprofil der zurückgelegten Strecke. Für spezielle Einsatzzwecke können weitere Sensortypen eingebaut sein.
Die Begriffe GPS-Logger und GPS-Tracker werden häufig synonym verwendet. Zwar haben sie durchaus Gemeinsamkeiten, genau genommen handelt es sich jedoch um unterschiedliche Geräte. GPS-Tracker haben eine eigene SIM-Karte, um die erfassten Daten mobil direkt an einen externen Server zu übermitteln. Dagegen zeichnen Datenlogger die Daten intern auf einer SD-Karte auf. Sie können dann an einen Computer angeschlossen werden, um sie mit einer geeigneten Software auszulesen.
Im Allgemeinen sind GPS-Logger energiesparender als GPS-Tracker. Der integrierte Akku reicht in vollgeladenem Zustand meist für eine mehrtägige Datenaufzeichnung aus. Vorteilhaft ist auch, dass man aufgrund der internen Datenaufzeichnung nicht auf ein ständig verfügbares Mobilfunknetz angewiesen ist. Datenverluste aufgrund von Netzstörungen und Netzabbrüchen lassen sich so vermeiden.
Die Datenübertragung auf den Computer oder das Smartphone ist bei den meisten modernen Geräten nicht nur über eine Kabelverbindung, sondern auch bequem via Bluetooth möglich. Viele Logger bieten zudem die Option, die aufgezeichneten Daten per SMS oder E-Mail zu senden oder abzurufen.
In erster Linie dienen GPS-Logger dazu, eine zurückgelegte Strecke in Kombination mit Bewegungs-, Lage- und Höhendaten aufzuzeichnen, um daraus ein Profil zu erstellen. Die Streckenprofile können in digitale Karten, etwa Google Maps oder Google Earth, eingefügt oder bei entsprechender Ausstattung mit Navigationssoftware verknüpft werden. Auf diese Weise lässt sich ein GPS-Logger als elektronisches Fahrtenbuch verwenden. Zurückgelegte Strecken können präzise dokumentiert und beispielsweise mit Aufträgen verknüpft werden. Unter Zuhilfenahme entsprechender Software eignen sich die GPS-Geräte auch für das Flottenmanagement. Fracht und Fahrzeuge können jederzeit geortet werden. Das erleichtert die Koordination von Fahrzeugflotten und verhindert zudem Diebstahl.
Apropos: Als Diebstahlschutz sind GPS-Logger sowohl im geschäftlichen als auch privaten Bereich von Nutzen. Wenn ein Fahrzeug oder ein anderes Wertobjekt plötzlich verschwunden ist, ist der Ärger groß. Ist es jedoch mit einem GPS-Logger versehen, lässt es sich ganz leicht orten. Manche der GPS-Geräte sind zudem mit einem Erschütterungssensor ausgestattet, der einen Alarm sendet, etwa wenn eine Tür aufgebrochen oder eine Scheibe eingeschlagen wird. Auch mithilfe von Beschleunigungssensoren kann ein Alarm ausgelöst werden, wenn sich das Auto (oder ein anderes Objekt) unerwartet in Bewegung setzt.
Gegen Fahrraddiebstahl kann auch ein kleines GPS-Modul eingesetzt werden, das GPS-Signale empfängt. So besteht die Möglichkeit, eine GPS-Funktion zur Ortung nachzurüsten. Für Schiffe und Boote werden spezielle Logger angeboten. Sie schlagen erst Alarm, wenn sich das Boot eine größere Strecke von seiner Position wegbewegt hat, beispielsweise 200 Meter. Das verhindert Fehlalarme, da eine gewisse Bewegung aufgrund des Wellengangs normal ist.
Auch in der Wissenschaft erweisen sich GPS-Logger als nützlich. Sie können mit unterschiedlichen Sensoren zur Erhebung von Messwerten ausgestattet sein, die zusammen mit Positionsdaten gespeichert werden. Im Umweltbereich wird diese Methode bereits genutzt. Ein weiterer Einsatzbereich ist das Wildtiertracking. Dabei werden wildlebende Tiere mit einem Logger und einem Sender versehen, um ihre Routen und Bewegungsmuster aufzuzeichnen. Wird das Tier später wieder eingefangen, nimmt man ihm das GPS-Gerät ab und kann die Daten auswerten.
Ein weiterer Anwendungsbereich für GPS-Logger ist der Sport. Gerade bei Sportarten, die mit Bewegung im Gelände und Distanzen zu tun haben, wie es etwa beim Lauf-, Rad- und Motorsport der Fall ist, kann es sehr hilfreich sein, Trainingseinheiten und Rennen aufzuzeichnen. Speziell für den Motorsport ausgelegte Logger sind in der Lage, besonders viele Wegpunkte pro Sekunde zu speichern: In Kombination mit mehreren Satellitensystemen (etwa GPS, GLONASS, QZZ) sind sehr genaue Aufzeichnungen der Routen- und Sensordaten auch bei hohen zurückgelegten Geschwindigkeiten möglich.
Es gibt mehrere Kriterien, die Sie bei der Auswahl eines GPS-Loggers berücksichtigen sollten. Dazu gehört zunächst einmal die Akkulaufzeit. Diese hängt unter anderem von der Kapazität des integrierten Akkus ab. Manche GPS-Logger bieten eine Akkukapazität von 600 mAh, es gibt aber auch Modelle, die mit bis zu 20.000 mAh wesentlich höhere Kapazitäten liefern. Beeinflusst wird die Akkulaufzeit von den Abruf-Intervallen. Je häufiger Sie den Standort abrufen, desto mehr Energie wird verbraucht. Bei einem Abruf pro Tag kann ein Akku mit einer Kapazität von 5.000 mAh bis zu 30 Tage halten. Wenn Sie den Standort häufiger abrufen, verkürzt sich die Akkulaufzeit.
Ebenfalls zu berücksichtigen sind Gewicht und Größe des Loggers. Führt man das Gerät mit sich, sollte es nicht zu groß und nicht zu schwer sein. Wird es zum Schutz vor Diebstahl an einem Wertgegenstand angebracht, sollte es zudem ein unauffälliges Gehäuse haben, damit es nicht frühzeitig entdeckt und entfernt werden kann. Eine robuste Bauweise und ein ausreichender Schutz vor eindringender Feuchtigkeit und Schmutz sind ebenfalls unerlässlich, da GPS-Logger naturgemäß im Außenbereich verwendet werden. Viele GPS-Logger sind vor Spritzwasser (IP X4) oder Strahlwasser geschützt (IP X5). Das ist jedoch nicht immer ausreichend. Je nach Einsatzumgebung kann es sein, dass eine komplett wasser- und staubdichte Bauweise erforderlich ist (ab IP 67).
Ausstattung und Funktionsumfang sind ebenfalls in den Blick zu nehmen. GPS-Logger mit Bewegungs- oder Erschütterungssensor sind in der Lage, Vibrationen, Erschütterungen und Bewegungen zu erkennen. Wenn eine entsprechende Alarmfunktion zur Verfügung steht und aktiviert ist, wird eine SMS oder eine andere Benachrichtigung gesendet, sobald der Tracker in Bewegung gerät. Das ist in Sachen Diebstahlschutz von Vorteil. Praktisch in dem Zusammenhang ist auch eine Geo-Zaun-Funktion, alternativ Geo-Fencing oder Radiusalarm genannt. Ist ein GPS-Logger mit diesem Feature ausgestattet, wird man umgehend informiert, sobald sich das Gerät aus einem vorab definierten Umkreis entfernt.
Über Bluetooth können GPS-Daten vom Logger bequem aufs Smartphone übertragen werden. Dadurch ist es mithilfe entsprechender Apps möglich, Fotos und Videos exakte GPS-Koordinaten zuzuweisen. So lässt sich genau nachvollziehen, an welcher Position eine Aufnahme entstanden ist.
Können GPS-Logger für die Ortung von Personen verwendet werden?
Prinzipiell ist es möglich, mithilfe eines GPS-Loggers Personen zu orten. Der Datenschutz setzt dieser Nutzung jedoch enge Grenzen. Sie dürfen niemanden ohne dessen Wissen und Einverständnis tracken! Zum Schutz von Demenzkranken und Kindern wird diese Technologie jedoch eingesetzt. Weiß die Person, die den Logger trägt, nicht mehr, wo sie ist, kann sie auf die Sendetaste drücken und ihre Positionsdaten an Betreuende oder Eltern schicken.
Was für Einstellungen sollte ich an einem GPS-Logger vornehmen?
Zunächst einmal sollten Sie Datum und Uhrzeit einstellen, damit Sie korrekte Zeitstempel für Ihre Aufzeichnungen erhalten. Außerdem sollten Sie überlegen, welches Dateiformat sich zum Abspeichern der Aufzeichnungen am besten eignet. Soll der Logger Alarme auslösen und Benachrichtigungen senden, müssen Sie dies an entsprechender Stelle aktivieren. Falls Sie sensible Daten aufzeichnen, empfiehlt sich ein Passwortschutz.