Ratgeber
Schutzkontakt-Steckdosenleisten mit einzeln schaltbaren Steckdosen erweitern die Anschlussmöglichkeiten für elektrische Geräte und geben Ihnen die volle Kontrolle darüber, welche Geräte Strom beziehen sollen und welche nicht. Manche sind zusätzlich mit USB-Anschlüssen ausgestattet, was noch mehr Flexibilität bietet. Was es beim Kauf von Mehrfachsteckdosen dieser Art zu beachten gilt, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Eine Mehrfachsteckdose ist eine gute Lösung, wenn die Anzahl der Wandsteckdosen für die Geräte, die angeschlossen werden sollen, nicht ausreicht. Das kann schnell passieren: Bereits in einer klassischen Büroumgebung benötigen Computer, Monitore und weitere Peripheriegeräte wie Drucker oder Scanner jeweils eine eigene Steckdose. Steckdosenleisten machen in es in vielen Fällen erst möglich, mehrere Arbeitsplätze mit Geräten auszustatten und in einem Raum unterzubringen.
Neben ganz normalen Mehrfachsteckdosen, die lediglich eine Reihe einzelner Stromanschlüsse bieten, gibt es Modelle mit nützlichen Zusatzfunktionen. Weit verbreitet sind Steckdosenleisten mit einem Hauptschalter. Viele Geräte ziehen, selbst wenn sie ausgeschaltet sind, eine gewisse Menge an Strom. Durch Betätigung des Schalters lassen sich alle angeschlossenen Geräte zuverlässig vom Stromnetz trennen.
Mehr Flexibilität eröffnet sich jedoch, wenn sich jede einzelne Steckdose nach Bedarf ein- und ausschalten lässt. Steckerleisten mit einzeln schaltbaren Schutzkontakt-Steckdosen erweisen sich als enorm praktisch, wenn es um das Thema Stromsparen geht. Ist die Mehrfachsteckdose ans Stromnetz angebunden, haben Sie die volle Kontrolle darüber, welche der einzelnen Steckdosen ein- oder ausgeschaltet sein sollen.
Steckdosenleisten, deren Dosen einzeln schaltbar sind, können auch zu mehr Sicherheit beitragen. Das ist beispielsweise der Fall, wenn akkubetriebene Geräte wie Smartphones und Tablets aufgeladen werden. Oftmals vergisst man, das Netzteil fürs Handy nach dem Aufladen vom Stromnetz zu trennen, oder verzichtet aus Bequemlichkeit darauf. Somit verbleibt es in der Steckdose. Das Problem dabei: Wenn das Netzteil dauerhaft Strom zieht und diesen nicht an ein anderes Gerät weiterleitet, kann es Schaden nehmen. Nicht immer ist dieser Schaden sichtbar. Das ist ein Sicherheitsrisiko, zumal speziell bei billigeren Netzteilen die Gefahr der Brandentstehung hoch ist.
Eine Steckdosenleiste mit einzeln schaltbaren Dosen ist in solchen Fällen eine gute Lösung. Netzteile können darin problemlos dauerhaft und ohne angeschlossenen Verbraucher stecken bleiben, solange die Stromversorgung der jeweiligen Dosen ausgeschaltet ist. Bei einer Mehrfachsteckdose mit einem Hauptschalter ist das zwar genauso möglich, allerdings würde dann die Stromzufuhr aller Dosen unterbrochen und es könnten keine weiteren Geräte an der Steckdosenleiste betrieben werden. Eine Mehrfachsteckdose mit einzeln schaltbaren Steckdosen bietet in der Hinsicht mehr Komfort und Flexibilität.
Bei der Auswahl einer Steckdosenleiste mit einzeln schaltbaren Steckdosen spielt zunächst eine Rolle, wie viele Steckplätze sie bietet. In dem Zusammenhang ist wichtig zu wissen, wie viele Geräte perspektivisch daran betrieben werden sollen. Um die Stromversorgung sicherzustellen, muss die Mehrfachsteckdose an eine haushaltsübliche Wandsteckdose angeschlossen werden. Dementsprechend gilt es die Kabellänge zu berücksichtigen.
Manche Leisten sind neben einzeln schaltbaren Steckdosen zusätzlich mit USB-Anschlüssen ausgestattet. Daran können USB-Geräte bequem aufgeladen werden. Praktischerweise ist dafür kein separates USB-Netzgerät nötig. Stattdessen reicht es, das aufzuladende Gerät per USB-Kabel an den entsprechenden USB-Port am Mehrfachstecker anzuschließen. Das Netzteil ist in der USB-Ladebuchse quasi integriert. USB-Steckdosenleisten sind gerade in Büroumgebungen sehr nützlich, um Tablets, Smartphones und dergleichen direkt am Arbeitsplatz aufladen zu können.
Im Hinblick auf Sicherheitsaspekte ist auf einen Überspannungsschutz und einen Berührungsschutz zu achten. Ein Überspannungsschutz dient dazu, im Fall einer Spannungsspitze die angeschlossenen Geräte vor Schäden zu bewahren. Zu Spannungsspitzen kann es durch Blitzeinschläge, aber auch durch Schaltvorgänge im Stromnetz und elektrostatische Entladungen kommen. Angeschlossene Elektronik kann infolgedessen irreversibel beschädigt werden. Gerade Computer sind dahingehend sehr anfällig. Deshalb ist eine Überspannungsschutz-Steckdosenleiste eine sinnvolle Anschaffung.
Um Unfälle und Verletzungen durch Berührung zu vermeiden, ist ein hoher Berührungsschutz wichtig. Hier sind sogenannte "Shutter" in jeder Dose eingebaut. Das sind mechanische Verschlüsse in Form von drehbaren Flügelplättchen, die in ihrer Ausgangsstellung die Kontakte verdecken. Dadurch wird das Risiko verringert, dass Personen die spannungsführenden Teile einer Steckdose berühren. Früher wurden Steckdosen mit erhöhtem Berührungsschutz als Steckdosen mit Kindersicherung deklariert, mittlerweile ist das aber verboten, weil sie eben nicht zu 100 Prozent kindersicher sind. Die beiden Steckkontaktlöcher werden geöffnet, sobald man einen passenden Stecker einsteckt und dabei auf beide Kontakte gleichmäßigen Druck ausübt – und das können leider auch Kinder unter Zuhilfenahme dünner Gegenstände schaffen.
Neben einem Überspannungsschutz und Berührungsschutz sollten Sie auf die Schutzart achten. Der IP-Code gibt an, wie gut ein Gerät gegen Berührung mit einem Draht, Fremdkörper und Wasser geschützt ist. Vor allem für den Einsatz in Umgebungen mit erhöhtem Feuchtigkeitsaufkommen ist ein ausreichender Schutz vor Wasser wichtig. Mehrfachsteckdosen für Küchen und Outdoor-Steckdosenleisten sollten eine IP-Schutzart von mindestens X4, besser X5 oder X6 haben.
Um besser zuordnen zu können, welcher Stecker in welcher Steckdose zu welchem elektronischen Gerät führt, ist eine feste Zuweisung sinnvoll. Dazu beschriften Sie die Schalter oder Steckdosen, indem Sie die Bezeichnungen der Geräte auf kleine Etiketten schreiben und diese auf die Leiste kleben. Somit verhindern Sie Verwechslungen, wenn Sie einen Stecker entfernen oder ein bestimmtes Gerät per Schalter an der Steckdose vom Stromnetz trennen möchten.
Kann ich mehrere einzeln schaltbare Steckdosenleisten hintereinander schalten?
Das sollten Sie keinesfalls tun. Es besteht sonst das Risiko einer Überlastung und somit Brandgefahr. Die Leistungsaufnahme verteilt sich nämlich nicht auf alle Leisten. Stattdessen wird nur eine Leiste beansprucht, die dann viel mehr Watt aufnimmt, als sie aushalten kann.
Für welche Geräte sind Steckerleisten mit einzeln schaltbaren Steckdosen besonders nützlich?
Von besonders großem Nutzen sind Steckdosenleisten mit einzeln schaltbaren Steckplätzen für Standby-Geräte, die sich nicht komplett ausschalten lassen, ohne dass man den Stecker zieht. Ein Beispiel hierfür sind Fernseher.
Warum dürfen Steckdosen nicht mehr damit beworben werden, eine Kindersicherung zu bieten?
Nachdem es 2019 in einer Kindertagesstätte in Frankfurt am Main zu einem tödlichen Stromunfall kam, der einen Sechsjährigen das Leben kostete, haben die Behörden und der VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik) Begriffe wie "Kindersicherung", "Kinderschutz" und "kindersicher" in Verbindung mit Steckdosen als irreführend und nicht zulässig eingestuft. Seitdem ist es nicht mehr gestattet, Steckdosen mit diesen Attributen auszuweisen. Statt als Steckdosen mit Kindersicherung werden sie heute als Steckdosen mit erhöhtem Berührungsschutz deklariert.
Was ist der Unterschied zwischen einer schaltbaren und einer nicht schaltbaren Steckdosenleiste?
Auf den Steckdosen einer nicht schaltbaren Steckerleiste liegt immer Strom, solange sie an eine Wanddose angeschlossen ist. Bei einer einzeln schaltbaren Mehrfachsteckdose ist das nur dann der Fall, wenn der Hauptschalter und die Schalter der einzelnen Steckdosen eingeschaltet sind. Der generelle Vorteil ist, dass jede einzelne Steckdose über ihren eigenen Schalter ein- und ausgeschaltet werden kann, wenn der Hauptschalter auf "an" steht.
Laden akkubetriebene Geräte über USB-Buchsen langsamer als über Steckdosen?
Das kommt auf die Art der USB-Ladebuchse an. Handelt es sich um einen USB-2.0-Anschluss, fällt die Ladezeit länger aus. Anders sieht es mitunter aus, wenn es sich um einen USB-C-Port mit Power Delivery handelt, einer besonderen Schnelladetechnik. Dann kommt es darauf an, was für ein Netzteil man fürs Aufladen an einer gewöhnlichen Steckdose verwenden würde. Tatsächlich kann der Ladevorgang über die USB-C-Buchse dann kürzer ausfallen.