Ratgeber
Solar-Powerbanks sind praktische Energiespeicher für unterwegs und die idealen Outdoor-Gadgets. Sie erzeugen Strom mithilfe von Sonnenlicht und können beispielsweise zur Versorgung kleinerer Elektrogeräte wie Smartphones, Tablets oder Trackern zum Einsatz kommen. In unserem Ratgeber erklären wir Ihnen, wie Powerbanks mit Solartechnik funktionieren und geben Ihnen nützliche Tipps zum Kauf.
Solar-Powerbanks sind mobil einsetzbare, externe Akkus, die zum Aufladen von elektronischen Geräten wie Smartphones, Tablets, Kameras oder Trackern verwendet werden. Sie sind mit Solarzellen ausgestattet, die Sonnenenergie in Strom umwandeln. Das hat den Vorteil, dass man sie sowohl zu Hause als auch unterwegs "auffüllen" kann, sofern genügend Sonnenlicht zur Verfügung steht.
In dieser Hinsicht bieten solarbetriebene Powerbanks mehr Flexibilität und Unabhängigkeit als solche, die zum Aufladen ans Stromnetz angeschlossen werden müssen. Abgesehen davon ist solare Energie kostenlos und umweltfreundlich.
Für Outdoor-Unternehmungen sind Solar-Powerbanks ein nützliches Gadget, denn Anwendungen wie Standortbestimmungen und GPS-Tracking, die in dem Zusammenhang häufig genutzt werden, verbrauchen einiges an Strom.
Neigt sich der Akkuladestand des Smartphones oder Tablets dem Ende, sind Solar-Powerbanks die ideale Lösung. Sie werden im Regelfall ganz einfach via USB-Anschluss mit dem Endgerät verbunden und versorgen es mit der nötigen Energie.
Herzstück einer Solar-Powerbank ist ein Solarmodul, das sich aus im Kern aus Solarzellen zusammensetzt. Die Solarzellen bestehen aus kristallinem Silizium, einem Halbleitermaterial, das in Schichten angeordnet ist. Die Schichten sind unterschiedlich dotiert, das heißt, mit Fremdmaterial „verunreinigt“, und weisen dementsprechend unterschiedliche Ladungen auf. Es gibt eine positiv geladene, eine neutrale und eine negativ geladene Ebene.
Trifft Sonnenlicht auf die Solarzellen, lösen sich die Elektronen aus der Kristallbindung. Dadurch entstehen Elektronenlöcher und freie Elektronen, die aus der negativen Schicht zur positiven Schicht wandern. Durch die Bewegung der Teilchen wird ein Gleichstrom erzeugt. Man spricht in diesem Zusammenhang vom sogenannten photovoltaischen Effekt.
Da Elektrogeräte Wechselstrom erfordern, um betrieben werden zu können, wird ein Wechselrichter hinzugeschaltet, der den Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt.
Solar-Powerbanks sind von Solar-Ladegeräten zu unterscheiden, die ausschließlich aus Solarpanels bestehen und für das direkte Laden konzipiert sind. In beiden Fällen wandeln Solarzellen die Sonnenenergie mithilfe des Photovoltaikeffekts in elektrische Energie um. Die Energie wird allerdings nur in einer Solar-Powerbank gespeichert. Bei einem Ladegerät zum direkten Aufladen ist das nicht der Fall, da es ohne Akku ausgestattet ist und die Energie sofort wieder abgibt. Das bringt jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich: Eine Solar-Powerbank hält nach dem Laden die Energie vorrätig, um bedarfsweise darauf zugreifen zu können. Der Strom ist dadurch jederzeit zuverlässig abrufbar. Aufgrund des integrierten Akkus ist eine Powerbank etwas schwerer, dank ihrer kompakten Bauweise aber meist trotzdem einfach zu verstauen. Ein Solar-Ladegerät ohne Akku ist leichter, kann allerdings keinen Strom speichern. Das heißt, das Gerät ist nur dann sinnvoll verwendbar, wenn die Energie sofort ans Endgerät weitergegeben werden kann. Außerdem muss zu dem Zeitpunkt, an dem Energiebedarf besteht, ausreichend Sonnenlicht zur Verfügung stehen. Ansonsten ist kein Ladestrom generierbar. Viele Ladegeräte verfügen über faltbare Solarpanels, die auf ein Vielfaches ihrer Fläche ausgeklappt werden können. Denn grundsätzlich gilt: Je größer das Panel, desto mehr Energie kann erzeugt werden. Deswegen können Ladegeräte mit faltbaren Solarpanels im Regelfall mehr Strom erzeugen als Solar-Powerbanks, deren Solarmodule meist kleiner sind.
Praktische Features von Solar-Powerbanks
Solar-Powerbanks sind je nach Ausführung mit einer Reihe von Features ausgestattet, die sich speziell bei Outdoor-Unternehmungen als praktisch erweisen. Dazu zählt beispielsweise eine integrierte LED-Taschenlampe, damit man Fall der Fälle nicht im Dunkeln tappt.
Nützlich sind zudem Befestigungsmöglichkeiten wie Ösen oder Karabinerhaken, mit denen die Powerbank beispielsweise außen an der Tasche, am Rucksack oder am Fahrrad fixiert werden kann – nicht nur zu Transportzwecken, sondern auch, um den Akku unterwegs aufzuladen.
Sollte das Gerät einmal herunterfallen, wie es bei Outdoor-Aktivitäten durchaus vorkommen kann, ist ein Gehäuse aus stoßsicherem Hartgummi vorteilhaft, das noch dazu für eine bessere Haptik sorgt.
Sinnvoll ist es, wenn die Powerbank nicht nur durch Sonnenlicht, sondern auch via Kabel aufgeladen werden kann, denn das Laden mit einem Solarpanel dauert prinzipiell länger als das Laden an der Steckdose.
Idealerweise sind gleich zwei oder mehr Ladebuchsen vorhanden, um die Powerbank schneller wieder „aufzufüllen“, wenn es zeitlich einmal eng wird. Stehen darüber hinaus mehrere Anschlüsse zur Verfügung, kann man nicht nur ein, sondern auch zwei oder drei Endgeräte gleichzeitig mit Strom versorgen.
Bei der Auswahl einer Solar-Powerbank spielen Leistung, Akku-Kapazität und Ladegeschwindigkeit eine wichtige Rolle.
Die Leistung wird in Watt oder Wattstunden angegeben und muss der vom Endgerät erforderten Leistung entsprechen, um es laden zu können.
Die Ladegeschwindigkeit wird in Ampere angegeben und gibt Aufschluss darüber, wie lange es dauert, bis die Powerbank vollständig aufgeladen ist.
Demgegenüber gibt die Akku-Kapazität an, wie viel Strom eine Powerbank speichern kann. Daraus lässt sich ableiten, wie oft man beispielsweise sein Smartphone oder Tablet damit aufladen kann.
Eine Kapazität von 5000 mAh sollte mindestens vorliegen. Powerbanks mit bis zu 20.000 mAh eignen sich für den gesteigerten Bedarf und ermöglichen mehrere Ladevorgänge. Ein gutes Mittelmaß bieten Powerbanks mit einer Kapazität von 10.000 mAh. Wichtig zu wissen ist, dass ein Akku in der Realität niemals seine volle Kapazität erreichen kann, da diese von zahlreichen Faktoren beeinflusst wird.
Von Bedeutung ist darüber hinaus, dass die Powerbank den richtigen Ladestrom erzeugt. Zwar können die meisten modernen Smartphones problemlos mit 2,1 oder 2,4 Ampere aufgeladen werden, es gibt jedoch Ausnahmen. Insbesondere ältere Smartphones und Tablets sowie manche Smartwatches oder Bluetooth-Headsets erfordern einen geringeren Ladestrom.
Die meisten Solar-Powerbanks werden via USB mit den zu ladenden Geräten verbunden. Das ist insofern sinnvoll, als Mobil- und kleinere Elektrogeräte heutzutage fast nur noch über USB Strom beziehen. Powerbanks sind zu diesem Zweck mit einem micro-USB-Anschluss oder dem neueren USB-C-Anschluss ausgestattet. Ein USB-Ladekabel ist nicht immer im Lieferumfang einer Powerbank enthalten. In dem Fall kann man aber problemlos das USB-Kabel vom Endgerät nutzen, sofern die USB-Ausgänge identisch sind. Für Geräte mit abweichenden Anschlüssen und herstellerspezifischen Steckersystemen gibt es entsprechende Adapter.
Auf eine wetterbeständige und feuchtigkeitsgeschützte Bauweise ist insbesondere dann zu achten, wenn man die Powerbank beispielsweise außen am Rucksack befestigen möchte. Größe und Gewicht sind ebenfalls relevante Faktoren. Powerbanks mit einem großen Solarmodul und einem großen Akku sind zwar leistungsstärker, aber auch schwerer und gegebenenfalls unhandlicher. Das ist zu berücksichtigen, wenn man das Gerät viel bei sich trägt. Um über den Akkuladestand informiert zu sein, sollte eine LED-Statusanzeige bzw. ein digitales Display Teil der Ausstattung sein. Ohne LED-Anzeige oder Display könnte man sonst nur mutmaßen, wie viel Strom die Powerbank noch bereithält.
Unser Praxistipp: Powerbanks mit QI-Standard für induktives Laden
Es gibt mobile Geräte, allen voran Smartphones, die für das induktive, also kabellose Laden konzipiert sind. Für solche Fälle werden Solar-Powerbanks angeboten, die QI-fähig und mit einer induktiven Ladefläche ausgestattet sind. Sie ermöglichen es, die Geräte durch bloßes Auflegen zu laden. Zum Ratgeber Qi-Standard »
Wie lange dauert das Aufladen einer Powerbank mit Sonnenenergie?
Das ist von Modell zu Modell unterschiedlich. Generell lässt sich sagen: Je größer die Akku-Kapazität, desto größere Mengen an Sonnenenergie werden zur Umwandlung in Strom benötigt und umso länger dauert das vollständige Laden. Die Ladedauer hängt auch von der Größe des Solarpanels ab. Je kleiner es ist, desto länger dauert es, den Akku zu „füllen“.
Wie lange dauert es, einen Smartphone-Akku mit einer Solar-Powerbank zu laden?
Das hängt von der Anzahl der Solarzellen bzw. der Größe des Solarmoduls ab. Die meisten Geräte brauchen mindestens eine Stunde.
Welche Ausgangsspannung haben Solar-Powerbanks?
Die meisten Powerbanks haben eine Ausgangsspannung von 5 Volt. Das entspricht der üblichen Spannung von USB-Ladeports. Smartphones, Tablets, Kameras und andere mobile Geräte mit USB-Anschlüssen können damit problemlos aufgeladen werden.
Kann ich ein Solar-Ladegerät ohne Akku in eine Solar-Powerbank umwandeln?
Es besteht in vielen Fällen die Möglichkeit, Solar-Ladegeräte, die nur aus einem Solarpanel bestehen, mit einem externen Akku zu verbinden, um Energie zwischenzuspeichern. Allerdings ist die Kombination aus Panel und externem Akku weniger handlich als eine Solar-Powerbank, in der alle Komponenten kompakt vereint sind.