Ratgeber
Stromerzeuger kommen immer dann zum Einsatz, wenn Arbeiten in einem Gebiet durchgeführt werden, wo es keine Stromversorgung gibt. In Gestalt von Notstromaggregaten stellen sie die Stromversorgung im Katastrophenfall sicher. Welche Arten von Stromerzeugern es gibt und worin ihre individuellen Vor- und Nachteile liegen, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Ein Stromerzeuger ist ein mobiles oder stationäres Gerät, das mit Hilfe eines Verbrennungsmotors Strom erzeugen kann. Die Einsatzmöglichkeiten eines solchen Aggregats sind vielfältig: Mit einem Stromgenerator können Sie beispielsweise die nächste Fußball-WM bei einem Campingausflug oder im Garten auf einem großen Flachbildschirm verfolgen.
Im gewerblichen Bereich kann bei Arbeiten in abgelegenen Gegenden Strom für elektrische Geräte und Werkzeuge erzeugt werden. Ein weiteres wichtiges Einsatzgebiet ist die Notstromversorgung bei Ausfall des Stroms. Stationäre Notstromaggregate gewährleisten eine unterbrechungsfreie Stromversorgung und ermöglichen so die Aufrechterhaltung des Betriebs in Krankenhäusern und anderen sensiblen Bereichen.
In diesem Fall handelt es sich nicht mehr um kompakte, mobile Stromerzeuger, sondern um große, fest montierte und mit Diesel betriebene Generatoren, die eine hohe Leistung aufweisen.
Ein mobiler Stromgenerator besteht immer aus den gleichen grundlegenden Teilen. Je nach Größe des Aggregats hat das Gerät ein Gehäuse aus Kunststoff oder einen Rahmen aus Stahlrohren.
In den meisten Fällen verfügen Stromerzeuger über ein eingebautes Display, das Auskunft über die aktuelle Leistung (Watt), Spannung (Volt), Frequenz sowie den Ölstand und die Betriebsstunden gibt. Am Gehäuse sind außerdem verschiedene Steckdosen angebracht, über die angeschlossene Verbraucher mit elektrischer Energie versorgt werden. Im Inneren des Stromgenerators befinden sich ein leistungsstarker Motor und der Generator, der letztlich den Strom erzeugt.
Darüber hinaus sind hier ein Vergaser, ein Kraftstofftank, die Starterbatterie und die gesamte Elektronik untergebracht. Heutzutage werden Stromgeneratoren üblicherweise per Knopfdruck über einen elektrischen Starter gestartet. Für den Fall, dass die Batterie keine ausreichende Leistung mehr liefert, lassen sich die meisten Aggregate auch über einen Seilzug starten.
Es kann zwischen Inverter-Stromerzeugern und normalen Generatoren beziehungsweise Notstromaggregaten unterschieden werden.
Inverter-Stromerzeuger
Bei einem Inverter-Gerät wird der vom Generator erzeugte Strom gefiltert, so dass an den Steckdosen eine saubere Sinusspannung entnommen werden kann. Die so erzielte Stromqualität ist mit der eines Stromnetzes vergleichbar. Der Vorteil einer solchen Lösung ist, dass es keine Strom- oder Spannungsschwankungen gibt. Vor allem empfindliche Verbraucher wie Computer, TV-Geräte oder auch Kühlschränke reagieren besonders sensibel auf Schwankungen in der Stromversorgung. Die Folge können Beschädigungen oder Totalausfälle der angeschlossenen Geräte sein.
Ein Inverter-Generator weist noch einige weitere Vorteile auf: Mit seiner Hilfe kann die Drehzahl des Motors bei Teil- oder Schwachlast reduziert werden. Ein Kühlschrank benötigt zum Beispiel immer nur dann Strom, wenn der eingebaute Kompressor arbeitet. In den Phasen, in denen kein Strom benötigt wird, reduziert der Inverter-Generator die Drehzahl. Gleiches gilt, wenn nur wenig Strom geliefert werden muss. Daher fällt der Kraftstoffverbrauch gegenüber einem normalen Stromerzeuger deutlich geringer aus.
Zudem kann das Betriebsgeräusch durch die variablen Drehzahlen gesenkt werden. Geräte mit Inverter-Technik haben allerdings auch Nachteile: Aufgrund der verbauten Elektronik sind die Generatoren weniger robust als konventionelle Stromerzeuger. Darüber hinaus eignen sie sich nicht für Elektromotoren, die einen hohen Anlaufstrom benötigen.
Konventioneller Stromerzeuger
Bei einem konventionellen Stromerzeuger wird der Strom dagegen nicht gefiltert, je nach Belastung sind daher Spannungsschwankungen von bis zu 25 Prozent möglich. Robuste Werkzeuge wie Bohrmaschinen verkraften solche Schwankungen gewöhnlich problemlos, für empfindliche Elektronik eignen sich solche Generatoren allerdings nicht.
Vor dem Kauf eines Stromerzeugers muss geklärt werden, wofür genau das Aggregat eingesetzt werden soll und welche Geräte Sie damit betreiben möchten. Daraus lässt sich die maximale Leistung, die der Generator haben muss, ableiten. Generell haben Sie die Wahl zwischen Inverter-Aggregaten und normalen Stromerzeugern.
Wenn das Gerät als Notstromversorgung in Büro oder Haushalt dienen soll, ist ein Inverter-Generator die bessere Wahl. Nur mit einem Inverter-Modell können auch empfindliche elektronische Geräte wie Computer, Kühlschränke oder Fernseher problemlos betrieben werden, da eine stabile Stromversorgung ohne Schwankungen ausgegeben wird. Für weniger sensible Geräte wie Werkzeuge oder Hochdruckreiniger ist dagegen ein konventionelles Aggregat ausreichend.
Stromerzeuger sind immer mit einem Verbrennungsmotor ausgestattet. Zur Auswahl stehen Modelle, die mit Diesel, Benzin oder LPG (Gas) betrieben werden. Im Handel sind auch einige Hybrid-Modelle erhältlich, die beispielsweise mit Benzin und LPG arbeiten können.
Ebenfalls wichtig ist die Größe des Tanks, damit über einen längeren Zeitraum gearbeitet werden kann, ohne dass ständig Kraftstoff nachgefüllt werden muss.
Unser Praxistipp: Stromerzeuger und Notstromaggregate nicht in geschlossenen Räumen betreiben!
Es sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, dennoch weisen wir noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass Stromerzeuger mit Verbrennungsmotoren niemals in geschlossenen Räumen betrieben werden dürfen! Das Einatmen von Diesel- oder Benzin-Abgasen kann schwerwiegende gesundheitliche Schäden verursachen.
Was ist ein Zapfwellengenerator?
Ein Zapfwellengenerator hat keinen eigenen Motor. Er wird stattdessen über eine Zapfwelle an ein Fahrzeug angeschlossen und von dessen Motor angetrieben. Die Vorteile eines solchen Generators sind der günstige Anschaffungspreis und die niedrigen Wartungskosten. Eingesetzt werden Zapfwellengeneratoren häufig im Bereich der Landwirtschaft.
Was genau ist LPG?
Die Abkürzung LPG steht für Liquified Petroleum Gas. Es handelt sich dabei um ein Flüssiggas Gemisch aus Butan und Propan, das für die Nutzung in dafür geeigneten Verbrennungsmotoren gedacht ist.
Was sollte ich bei der Aufstellung eines mobilen Stromgenerators beachten?
Wichtig ist, dass der Generator gut zugänglich ist, damit Wartungsarbeiten und das Nachfüllen von Kraftstoff leicht möglich sind. Darüber hinaus muss der Stromerzeuger auf einer ebenen und stabilen Fläche stehen. Zudem sollte das Gerät vor Witterungseinflüssen geschützt werden. Nicht zuletzt ist darauf zu achten, dass eine ausreichende Belüftung des Geräts gewährleistet wird.