Ratgeber
Elektronische Heizkörperthermostate sind programmierbare Heizregler, die die Raumtemperatur automatisch anpassen. Sie helfen dabei, bedarfsgerecht und effizient zu heizen und in der Folge Energiekosten zu sparen. Gerade bei längerer Abwesenheit ist eine programmierbare Heizung praktisch.
Wie elektronische Heizkörperthermostate funktionieren und worauf es beim Kauf ankommt, erklären wir Ihnen in unserem Ratgeber.
Mit einem elektronischen Heizkörperthermostat bestimmen Sie, wann und bis zu welcher Temperatur in Ihren Räumlichkeiten geheizt werden soll.
Bei einem einfachen Modell erfolgt die Programmierung direkt am Thermostat-Kopf.
Fortschrittlichere Heizkörperthermostate können über Wi-Fi mit dem Internet verbunden und ins Smart Home integriert werden. In der Regel ist bei smarten Heizkörperthermostaten der Fernzugriff über eine App möglich.
Somit können Sie Ihre Heizung mit dem Smartphone auch bei Abwesenheit, zum Beispiel von der Arbeit aus oder unterwegs regeln. Durch das Anlegen von Nutzerprofilen, die sich an den Heizgewohnheiten orientieren, lassen sich gezielt Energiekosten senken.
Durchschnittlich kann man mit einem elektronischen Thermostat fünf bis zehn Prozent Heizkosten im Vergleich zur Verwendung eines herkömmlichen Thermostats sparen.
Zusätzlich zu den eigenen Ausgaben werden auch CO2-Emissionen reduziert.
Im Gegensatz zu mechanischen Heizkörperthermostaten verfügen programmierbare Thermostate über einen elektronischen Temperaturfühler, mit dem das Öffnen und Schließen des Ventils gesteuert wird. Im Thermostat befindet sich zusätzlich ein Motor. Dieser ist für die Bewegung des Ventilstifts zuständig. Beim Heizvorgang öffnet der Stift das Ventil und lässt warmes Heizwasser in die Heizung strömen. Ist die gewünschte Temperatur erreicht, schließt der Ventilstift das Ventil wieder. Dadurch kann kein Heizwasser mehr fließen und der Heizkörper kühlt sich ab.
Die Besonderheit bei einem elektronischen Heizkörperthermostat ist, dass es die Temperatur über den Temperaturfühler eigenständig misst.
In dem Sensor ist ein Thermoelement eingebaut, das aus elektrischen Leitern unterschiedlicher Metalle besteht und bei Temperaturänderung eine Spannung erzeugt.
Des Weiteren benötigen elektronische Thermostate Strom und haben daher ein Batteriefach für AA-Batterien. Bei einem klassischen Heizkörperthermostat wird die gewünschte Raumtemperatur über die Skala am Gehäuse bestimmt.
Die Einstellung „3“ entspricht ungefähr 20 Grad Celsius, Einstellung "4" etwa 24 Grad Celsius. Ein elektronisches Heizkörperthermostat ist in der Lage, die Temperatur aufs Grad genau zu regeln.
Die Bedienung elektronischer Thermostate erfolgt je nach Ausführung über Fernbedienung, App oder Sprachassistenten, beispielsweise Amazon Alexa oder Google Assistant. Hierüber ist programmierbar, zu welchen Tageszeiten geheizt oder die Temperatur gesenkt werden soll. Die Gradzahl kann häufig auf einem Display abgelesen werden und ist gelegentlich direkt am Thermostat einstellbar.
Einige Modelle haben Zugriff auf Wetterdaten und können dementsprechend unter Berücksichtigung der Außentemperaturen programmiert werden. Funk-Heizkörperthermostate sind in vielen Fällen in Smart-Home-Systeme integrierbar, in denen zusätzlich zur Heizung noch andere Geräte wie Lampen oder Alarmanlagen gesteuert werden können.
Elektronische Heizkörperthermostate punkten mit einer einfachen Installation. Für die Montage benötigen Sie lediglich eine Rohrzange oder einen Schraubenzieher und ein paar Minuten Zeit. Vor dem Wechsel muss der Thermostat-Kopf auf die höchste Stufe gestellt werden.
Mit einer Rohrzange kann das alte Thermostat vom Heizkörper entfernt werden. Setzen Sie die AA-Batterien in das Batteriefach des Heizkörperthermostats, bevor Sie es anbringen. Häufig liegen mehrere Adapter für unterschiedliche Anschlussgewinde bei. Wenn Sie das Thermostat montiert haben, können Sie das Modell über eine App oder Fernbedienung programmieren.
Welches elektronische Heizkörperthermostat am geeignetsten ist, hängt von den individuellen Anforderungen und dem Tages- bzw. Heizrhythmus ab. Bei regelmäßigen Heizzeiten reichen einfache Lösungen. Sind die Heizrhythmen eher unregelmäßig, ist ein Modell mit einer erweiterten Programmierbarkeit empfehlenswert. Smart-Home-Heizkörperthermostate können per Smart-Home-App gleichzeitig in mehreren Räumen gesteuert werden.
Sie können die Heizkörper so einstellen, dass während der Arbeitszeit die Temperatur auf sparsame 16 Grad Celsius reduziert wird, und wenn Sie abends zurückkehren, die Räume bereits vorgeheizt sind. Wer ein Ferienhaus vermietet, kann aus der Ferne die dortige Heizung anstellen und die Räumlichkeiten auf Zimmertemperatur bringen, bevor die Gäste kommen, und nach deren Abreise die Heizleistung wieder drosseln. Ein Modell, das eine Sprachsteuerung wie Alexa oder Google Assistant unterstützt, bietet großen Bedienkomfort.
Zusätzliche Funktionen sind bei der Auswahl eines Thermostats ebenfalls einzubeziehen. Praktisch für den Winter ist die sogenannte Frostwächter-Funktion. Diese stellt sicher, dass bei tieferen Temperaturen die Leitungen nicht einfrieren. Mit einer Boost-Funktion wird die Heizung auf die maximale Heizleistung gestellt, damit Räume schneller auf Temperatur gebracht werden. Für Familien mit Kindern sind Thermostate mit Kindersicherung empfehlenswert.
Unser Praxistipp: Heizkörperthermostate mit Fenster-auf-Erkennung
Heizkörperthermostate mit Fenster-auf-Erkennung helfen dabei, noch mehr Energiekosten zu sparen. Mithilfe von Sensoren detektieren sie Temperaturabfälle, die durch geöffnete Fenster entstehen, und drosseln die Heizleistung automatisch. Dadurch geht keine Heizwärme verloren. Der Heizvorgang wird durch das Thermostat aber nur bis zu einem bestimmten Punkt unterbrochen. Droht der Raum zu unterkühlen, wird er wieder in Gang gesetzt.
Darf man als Mieter das Heizkörperthermostat selbst wechseln?
Da sich Heizkörperthermostate per se durch eine einfache Installation auszeichnen, benötigen Mieter keine Erlaubnis von ihrem Vermieter, um ein programmierbares Heizkörperthermostat an ihrem Heizkörper anbringen zu können. Allerdings sollten die alten Thermostate aufbewahrt werden, da sie vor einem Auszug wieder installiert werden müssen.
Wie wird der Anschluss bzw. das Anschlussgewinde von einem Heizkörperthermostat bestimmt?
Der Anschluss bzw. das Gewinde eines Thermostats wird durch den Gewindedurchmesser und den Gewindeabstand bestimmt. Die Bezeichnung „M30 x 1,5“ steht für einen Durchmesser von 30 mm und einen Abstand von 1,5 mm.
Wie viel Energiekosten kann man mit einem elektronischen Heizkörper-Thermostat sparen?
Ein Einfamilienhaus mit 110 m² Wohnfläche kann mit einem elektronischen Heizkörper-Thermostat im Jahr durchschnittlich 140 Euro Heizkosten sparen und einen Ausstoß von 405 kg CO2 vermeiden. Bei einer Wohnung mit 70 m² beträgt die Einsparung etwa 75 Euro und 230 kg CO2.