Ratgeber
Beim nachträglichen Einziehen von Wänden, beim Verlegen von Fliesen oder beim perfekten Ausrichten eines Bilderrahmens sind Kreuzlinienlaser gefragt. Sie sind im professionellen Kontext und für Privatpersonen beliebte Geräte der Vermessungstechnik.
Doch bei der Vielfalt an Linienlasern entstehen Unsicherheiten: Sollte der Laser grün oder rot sein? Wie steht es um die beste Reichweite und wie wichtig ist es, dass der Kreuzlaser selbstnivellierend ist?
Die wichtigsten Fragen beantwortet Ihnen unser Ratgeber.
Er gehört zur Gruppe der Nivelliergeräte und arbeitet mit Laser-Technik. Wie der Name bereits vermuten lässt, erzeugt ein Linienlaser nicht nur einen einzelnen Laserpunkt im Raum, sondern zwei Linien. Eine Linie verläuft senkrecht, die andere waagerecht und beide treffen sich in einem Winkel von 90 Grad. Auf diese Weise wird ein Kreuz erzeugt, das entweder rot oder grün ist.
Dank der projizierten vertikalen und horizontalen Linien ist es bedeutend einfacher, Objekte auszurichten. Die Arbeit mit einer klassischen oder einer Laser-Wasserwaage entfällt.
Das eröffnet eine breite Palette an Einsatzmöglichkeiten:
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Aufhängung von Bildern, Spiegeln etc.
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Installation von Wand- und Deckenlampen
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Fliesenverlegung
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Arbeiten im Trockenbau
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Malerarbeiten
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Montage von Elektroanlagen
Für eine zufriedenstellende Arbeit mit dem gewählten Linienlaser sollte vor dem Kauf auf eine Reihe von Merkmalen geachtet werden. Im Überblick sind das Folgende:
Reichweite
Ein Kreuzlaser kann nur dann seine Funktion erfüllen, wenn sein Laser auf der Zielfläche gut zu erkennen ist. Für Arbeiten in kleineren Räumen genügt eine Reichweite von acht bis zehn Meter. Sobald die Raumfläche größer ist oder im Freien gearbeitet wird, können auch 30 bis 35 Meter Reichweite nötig sein.
Stromversorgung
Kreuzlaser nutzen im Regelfall AA-Batterien (Mignon-Rundzellen). Es gibt auch vereinzelt Akku-Kreuzlinienlaser, die auf Lithium-Ionen-Akkus setzen. Die Laufzeit hängt stark vom Modell und dem Einsatzbereich ab. Zwischen fünf und 30 Stunden Dauerbetrieb sind möglich.
Lotfunktion
Kreuzlinienlaser können weitere Ausstattungsmerkmale besitzen. Gern genutzt wird die Lotpunkt-Funktion: Hier werden zusätzlich zu den roten oder grünen Linien zwei Lotpunkte gesetzt, einmal an der Decke, einmal auf dem Boden.Das hilft beispielsweise bei der Montage von Deckenlampen.
Selbstnivellierung
Viele Linienlaser sind selbstnivellierend. Selbstnivellierend bedeutet, dass keine Einstellungen von Hand vorgenommen werden müssen, um den Laser zu justieren. Wie bei der Libelle einer Wasserwaage übernehmen selbstnivellierend Kreuzlaser die Ausrichtung. Dafür besitzen sie im Inneren ein Pendel, an dem die Diode des Lasers sitzt.
Sind Geräte nicht selbstnivellierend, besitzen sie eine Neigungsfunktion, um die benötigte Neigung manuell einzustellen.
Es gilt allerdings zu beachten: Erfolgreich selbstnivellierend kann das Gerät nur sein, wenn sein Schwerpunkt exakt senkrecht nach unten verläuft. Daher muss der Kreuzlaser bestmöglich waagerecht auf einem Untergrund (z. B. einem Stativ) stehen. Steht er schief, werden die Linien nicht passen. Selbstnivellierende Geräte können sich zudem der perfekten Ausrichtung nur annähern. Die Genauigkeit beim selbstnivellierenden Linienlaser liegt bei circa vier Grad.
Zubehör
Das wichtigste Zubehör ist ein Stativ, daher besitzen nahezu alle roten oder grünen Kreuzlinienlaser an ihrer Unterseite ein Stativ-Anschlussgewinde. ¼ Zoll gilt als die Norm.
Ein Laser-Empfänger ist ebenfalls empfehlenswert, denn dieses Zubehör dient als Zielpunkt und beschleunigt damit das Arbeiten. Weiteres Zubehör sind Wandhalterungen und sichere Transporttaschen.
Stativ als wichtigstes Zubehör
Zwar fallen für ein Stativ weitere Kosten an, doch der Kreuzlaser kann nach der Befestigung leichter bewegt werden und bleibt dennoch gerade. Selbstnivellierende Kreuzlinienlaser müssen sich nach ihrer Justierung beim Umstellen nicht neu ausrichten und auch die manuelle Neigungsfunktion anderer Modelle muss nicht jedes Mal neu genutzt werden.
Wie arbeite ich mit einem Kreuzlinienlaser?
Die Handhabung ist mit ein wenig Übung einfach. Der Akku muss geladen sein und das Gerät sollte einen festen und geraden Stand haben. Im Idealfall kommt ein Stativ zum Einsatz. Selbstnivellierende Kreuzlinienlaser übernehmen die Ausrichtung. Achten Sie bei der Arbeit darauf, nicht in den grünen oder roten Laser zu blicken, um Augenschäden zu vermeiden.
Wie gefährlich ist ein Kreuzlinienlaser?
Die Messgeräte arbeiten überwiegend mit einem Laser der Klasse 2. Während die Laser-Kategorie 1 ungefährlich ist, geht bei Klasse 2 dann Gefahr aus, wenn längere Zeit in das Licht geblickt wird. Die Klassen 3 und 4 sind gefährlicher und können Augen sowie Haut schädigen und Brände verursachen.
Was ist besser: roter oder grüner Laser?
Es entscheidet der Einsatzzweck. Grün wird häufig bevorzugt und tatsächlich hat grüner Laser bei Tageslicht einen Vorteil. Das Grün kann bei Sonnenschein und im Freien besser wahrgenommen werden. Roter Laser kann jedoch im Außenbereich von Vorteil sein, wenn die Arbeit umgeben von Pflanzen stattfindet. Das Grün verschwindet schnell im Blattwerk, während Rot sich absetzt. Ein roter Laser ist zudem besser, wenn Vermessungen mit großer Reichweite nötig sind.
Wie genau sind Kreuzlinienlaser?
Man spricht auch von der Nivelliergenauigkeit und diese kann je nach Modell variieren. Die Abweichung der Linien wird in Millimetern angegeben und versteht sich pro Meter Reichweite. Einfache Laser kennen Abweichungen von einem Millimeter, bessere Kreuzlinienlaser liegen bei maximal 0,5 Millimetern. Nur Profi-Geräte haben eine Nivelliergenauigkeit von höchstens ±0,2 Millimetern.
Welche weiteren Baulaser gibt es?
Bei Arbeiten rund um Wohnung, Haus oder Garten kommen Multi-Linienlaser zum Einsatz. Sie geben mehrere Linien aus, erzeugen jedoch kein Kreuz. Darüber hinaus gibt es Punktlaser, die mittels Laser einzelne Punkte generieren und auf diese Weise Bezugspunkte in einen Raum setzen. Ein dritter Laser ist der Rotationslaser. Er wird überwiegend von Bauunternehmen genutzt und besitzt eine Reichweite bis 500 Meter.