Ratgeber
Was ist Kohlenmonoxid und was leistet ein Kohlenmonoxid-Melder?
Kohlenmonoxid-Melder sind batteriebetriebene Geräte, die die Kohlenmonoxid-Konzentration in geschlossenen Räumen überwachen und erhöhte Messwerte durch einen Alarm anzeigen. Kohlenmonoxid wird chemisch als CO bezeichnet und ist ein mit menschlichen Sinnen nicht wahrnehmbares Gas. Genau diese Eigenschaft macht es gefährlich.
Im Körper blockiert CO den Sauerstofftransport und führt in letzter Konsequenz zum Tod durch Ersticken. Eine Konzentration von Kohlenmonoxid in der Luft von 50 ppm (das entspricht 0,005%) wird als noch unbedenklich eingestuft. Steigt sie auf etwa 200 ppm (0,02%), sind erste Vergiftungserscheinungen spürbar. Es zeigen sich zunächst eher unspezifische Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel oder Übelkeit. Ab einem Grenzwert von 400 ppm (0,04%) gilt die Konzentration an Kohlenmonoxid bereits als lebensgefährlich, es kommt zu Bewusstseinsstörungen oder Bewusstlosigkeit. Bei längerem Einwirken besteht akute Lebensgefahr.
Im Zusammenhang mit Kohlenmonoxid-Vergiftungen liest man immer wieder von tödlichen Ausgängen, vor allem, wenn Schlafende betroffen sind. Bei entsprechender CO-Konzentration tritt unbemerkt im Schlaf Bewusstlosigkeit ein, die ohne Eingreifen von außen zum Tod führt. Kohlenmonoxid entsteht bei sogenannten unvollständigen Verbrennungsprozessen. Das sind Verbrennungsprozesse, die unter Sauerstoffmangel ablaufen. Bei ausreichender Belüftung der Feuerstelle kommt es dagegen nicht zu einer Anreicherung des Gases in der Raumluft, da in diesen Fällen das ungiftige Kohlenstoffdioxid entsteht. Ist die Belüftung aber durch (oftmals unbemerkte) Verschmutzungen oder Verstopfungen, defekte Abluftanlagen etc. gestört, oder ist ein Gerät defekt, alt oder schlecht gewartet, kann die von diesen Geräten ausgehende Kohlenmonoxid-Konzentration zur Gefahr werden.
In den meisten Haushalten sowie in Büro- und Gewerberäumen gibt es diverse potentielle Kohlenmonoxid-Quellen. Dazu gehören grundsätzlich alle Feuerstellen und Verbrennungsanlagen. Das können Gas-, Holz-, Öl- und Pelletöfen, Heiz- und Zierkamine sein, aber auch Gasthermen und -boiler, Durchlauferhitzer, gasbetriebene Heizstrahler und alle Geräte, in denen Brennstoffe wie Kohle, Öl, Gas oder Holz unter unzureichender Sauerstoffzufuhr verbrannt werden.
Kohlenmonoxidmelder sind mit einem hochempfindlichen elektrochemischen Sensor ausgestattet, der bereits geringste Mengen an Kohlenmonoxid in der Raumluft erfasst. Diese Messwerte werden ausgewertet und gespeichert, auf diese Weise wird die Raumluft kontinuierlich überwacht. Hersteller von CO-Meldern, die in der EU verkauft werden, müssen sich in den Punkten Bauweise, Prüfverfahren und Betriebsverhalten an die Vorgaben durch die Produktnorm DIN EN 50291 halten.
Gesetzlich vorgeschrieben ist unter anderem die Einhaltung folgender Grenzwerte:
CO-Konzentration |
Zeitraum bis zur Alarmauslösung |
---|---|
50 ppm (0,005%) |
60 – 90 Minuten |
100 ppm (0,01%) |
10 – 40 Minuten |
300 ppm (0,03%) |
innerhalb von 3 Minuten |
Sobald die in der Produktnorm gesetzlich festgelegten Grenzwerte erreicht oder überschritten werden, ertönt innerhalb eines festgelegten Zeitraums ein optisches und akustisches Alarmsignal.
Da jeder CO-Sensor eine nur begrenzte Lebensdauer hat, sind die Geräte über eine gewisse Zeitspanne hinweg zuverlässig einsetzbar und müssen danach ausgetauscht werden. Die Lebensdauer verschiedener Kohlenmonoxidmelder beträgt je nach Gerätetyp zwischen 3 und 10 Jahre.
Worin unterscheiden sich CO-Melder?
Kohlenmonoxid-Melder verschiedener Hersteller unterscheiden sich im Umfang ihrer Funktionen, in der Lebensdauer des CO-Sensors und in der Art der Stromversorgung.
Viele Kohlenmonoxidmelder warnen bereits vor dem Erreichen einer unmittelbar gesundheitsgefährdenden Kohlenmonoxid-Konzentration mit dem sogenannten „Voralarm“, einem optischen Signal, wenn sich niedrigere Konzentrationen des Gases über längere Zeit messen lassen.
Verfügt das Gerät über ein Display, wird der aktuelle Messwert angezeigt. Einige Geräte bieten zudem die Möglichkeit, einen gemessenen Höchstwert zu speichern. Die Selbsttest-Funktion einiger Geräte dient zur Überprüfung der Batterieladung und der restlichen Lebensdauer des Sensors.
Es gibt Kohlenmonoxid-Melder, die über Funk miteinander oder mit anderen Meldern koppelbar sind. Besonders in größeren Gebäuden ist dies ein Vorteil, da der Alarm schneller bemerkt wird. Die Stromversorgung erfolgt in der Regel über Batterien. Die Geräte sind mit austauschbaren Batterien und mit Lithium-Langzeitbatterien erhältlich. Im letzteren Fall entfällt der Wechsel der Batterie innerhalb der Sensorlebensdauer.
Unser Praxistipp: Verbrennungseinrichtungen warten lassen
Kohlenmonoxid-Melder können unter Umständen lebensrettend sein und sind somit eine sinnvolle Ergänzung zum Rauchmelder. Allerdings ersetzen sie in keinem Fall eine regelmäßige und ordnungsgemäße Wartung der Verbrennungseinrichtungen durch den Fachmann!
Wer braucht einen Kohlenmonoxid-Melder?
Zusätzlich zum in vielen Bundesländern gesetzlich vorgeschriebenen Rauchmelder ist der CO-Melder eine sinnvolle Ergänzung, insbesondere in Räumlichkeiten mit Gasthermen, -boilern, Durchlauferhitzern oder offenen Feuerstellen wie Öfen, Heiz- oder Zierkaminen.
Aber auch ohne solche Risikofaktoren sind Kohlenmonoxid-Melder generell sinnvoll, denn auch durch z.B. Schwelbrände entstehen gefährlich hohe Konzentrationen an Kohlenmonoxid. Weiterhin ist die Installation eines Kohlenmonoxid-Melders in Garagen oder KfZ-Werkstätten unabdingbar, um Ihre Mitarbeitenden vor dem gefährlichen Gas zu schützen.
Wie viele Kohlenmonoxid-Melder sind nötig?
Die Anzahl der zu installierenden Geräte ist individuell unterschiedlich. In Büroräumlichkeiten wird in den Fluren und in jedem Raum mit einer Verbrennungseinrichtung jeweils ein Gerät installiert. In Werkstätten und anderen Gewerbebetrieben hängt es von der Größe des Raumes und der Anzahl der potentiellen CO-Quellen ab.
Wo und wie werden Kohlenmonoxid-Melder installiert?
Während Rauch und Gase, die eine geringere Dichte als Luft haben, nach oben steigen, verteilt sich Kohlenmonoxid, das eine ähnliche Dichte wie Luft aufweist, zunächst auf Höhe der Kohlenmonoxidquelle. In Räumen mit einer Verbrennungseinrichtung sollte der Kohlenmonoxid-Melder daher in direkter Umgebung dazu an der Wand platziert werden.
Weiterhin ist darauf zu achten, den Melder nicht in unmittelbarer Nähe zu Fenstern, Türen und Ventilatoren zu montieren, da die an diesen Orten höhere Luftzirkulation eine Verfälschung der Messwerte zur Folge hätte.
Allgemein wird empfohlen, Kohlenmonoxidmelder, anders als Rauchmelder, nicht an der Decke des Raumes, sondern etwa in Atemhöhe zu installieren.
Die Montage in Badezimmern, Küchen und anderen Feuchträumen ist aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit nicht angeraten, da der Sensor unter diesen Bedingungen nicht in jedem Fall zuverlässig misst beziehungsweise seine Lebensdauer beeinträchtigt wird.
CO-Melder vs Gasmelder?
Mitunter werden irrtümlicherweise Gasmelder anstelle von Kohlenmonoxidmeldern erworben und installiert. Unter einem Gasmelder versteht man allerdings ein Gerät, das vor allem das Auftreten von Erdgas oder Flüssiggasen (Propan oder Butan) in der Raumluft zuverlässig erkennen kann. Durch die Explosivität dieser Gase in Verbindung mit Luft sind Gasmelder in Gebäuden sinnvoll, die mit Gasthermen geheizt werden oder in denen Gasherde betrieben werden. Ein Gasmelder ersetzt einen Kohlenmonoxid-Melder nicht. Aufgrund der unterschiedlichen Dichten der Gase und der damit verbundenen unterschiedlichen Verteilung im Raum, ist ein sicheres Erkennen von Kohlenmonoxid mit einem Gasmelder nicht möglich.
Ausgenommen davon sind Kombigeräte, die ausdrücklich als Detektor von erhöhter CO-Konzentration zugelassen sind.
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