Ratgeber
Drehtorantrieb
Sie möchten die Steuerung für das Einfahrtstor zum Unternehmensgelände oder für einzelne Tore auf dem Gelände komfortabler gestalten? Unser Ratgeber beleuchtet die praktischen Vorteile eines Drehtorantriebs und zeigt Ihnen, wie Sie mit dieser innovativen Lösung den Zugang zu Ihrem Unternehmen optimieren können.
Es handelt sich um eine Torbauform, bei der sich das Tor um eine horizontale Achse dreht, um den Zugang zu einem Bereich zu ermöglichen oder zu verhindern.
Im Gegensatz zu Schiebetoren, die seitlich geöffnet und geschlossen werden, schwenken Drehtore nach innen und nach außen, um den Durchgang freizugeben oder zu blockieren.
Auf diese Weise bieten sie eine effektive Möglichkeit, Sicherheit für den Geländezugang zu bieten.
Drehtore bestehen häufig aus zwei Flügeln, die sich entlang einer Mittelachse öffnen und schließen.
Diese können manuell betrieben werden, indem sie von Hand geöffnet und geschlossen werden, oder sie können mit einem automatisierten Drehtorantrieb ausgestattet sein, der einen Elektromotor verwendet, um die Bewegung zu steuern.
Manchmal werden die Begriffe Drehtorantrieb, Garagentorantrieb und Schiebetorantrieb synonym verwendet, doch das ist nicht korrekt. Gemeinsam haben alle drei Antriebe lediglich das Ziel, dass ein Tor mittels Handsender geöffnet werden soll. Die Umsetzung unterscheidet sich jedoch.
Ein Drehtorantrieb bedient Drehtore, die als Hof- oder Gartentor genutzt werden. Der Antrieb sitzt seitlich neben dem Torflügel, um diesen nach innen oder außen zu öffnen. Für die Umsetzung des Antriebs ist die Anzahl der Torflügel, die bedient werden sollen, entscheidend. Es wird ein Antriebsarm pro Flügel benötigt, sodass für ein zweiflügeliges Tor auch zwei Torantriebe verbaut werden.
In Abgrenzung dazu sitzt ein Garagentorantrieb im Inneren einer Garage und zieht das Tor über eine Schiene nach oben. Ein Schiebetor wiederum verläuft in einer Führungsschiene. Indem die Schiene entlang einer horizontalen Schiene gleiten, benötigen sie weniger Platz als Torflügel.
Drehtorantriebe besitzen unterschiedliche Ausstattungsmerkmale, die zu Anforderungen und Bedürfnissen eines Unternehmens passen müssen.
Antriebsart
Unterschieden werden Modelle mit elektromechanischen und hydraulischen Drehtorantrieb. Erster setzt über seinen elektrischen Antrieb mechanische Elemente in Bewegung, um die Tore zu öffnen und zu schließen. Je stärker der Motor ist, desto schwerere Tore können über den Antrieb bedient werden. Hydraulische Drehtorantriebe nutzen Flüssigkeiten zur Energieübertragung. Sie sind für besonders schwere Ausführungen wie ein Hoftor im Einsatz.
Vorsicht: Hydraulische Drehtorantriebe können unter anhaltenden Minusgraden leiden, da die Hydraulikflüssigkeit bei niedrigen Temperaturen ihre Eigenschaften ändern kann.
Schutzart
Da die Antriebsarme am Zaun permanent im Freien sind, müssen sie der Witterung standhalten und besitzen oft IP 44 als Standard. Hochwertige Gehäuse sorgen dafür, dass der Motor und alle Elemente des Antriebs gut abgeschirmt sitzen. Als Material für die Gehäuse dient oft ein Mix aus Edelstahl (pulverbeschichtet) und Kunststoff.
Zugkraft
Während die Drehtoranlage für ein kleines Tor mit geringem Gewicht arbeiten und entsprechend wenig Kraft aufbringen muss, gestalten sich die Verhältnisse bei einem schweren Industrietor anders. Daher muss sowohl auf die maximale Flügelbreite als auch auf das Gewicht des Tors geachtet und ein Antrieb mit passender Zugkraft gewählt werden. Zur Orientierung: Ein Flügeltorantrieb mit 800 Newton kann ein einflügeliges Tor mit 2,5 Metern Breite und maximal 100 Kilogramm bewegen. Ein kleineres Drehtor mit 2 Metern darf bereits 150 Kilogramm wiegen und bei 1,5 Meter Breite genügen 800 Newton für ein 200 Kilogramm Tor.
Beachten: Die Zugkraft muss bei Toren mit einer Durchlässigkeit für Wind auch an mögliche Windlast denken.
Maximaler Öffnungswinkel
Die räumlichen Gegebenheiten erfordern für ein- oder zweiflügelige Drehtore unterschiedliche Öffnungswinkel. Viele Hersteller setzen für ihre Antriebe auf eine maximale Toröffnung von 90 bis 120 Grad. Tipp: Ist der Pfosten eines Tors übermäßig dick, muss gegebenenfalls ein Hebelarmantrieb oder ein Unterflur-Antrieb verbaut werden.
Anzahl der Handsender
Sie benötigen genügend Handsender für alle Anwender und der Flügeltorantrieb muss die passende Speicherkapazität für die Wunschanzahl an Sendern bieten. Wird ein Zauntor im privaten Kontext und in kleinen Betrieben genutzt, genügen oft vier Fernbedienungen. Der Torantrieb in größeren Firmen startet meist bei 16 Handsendern.
Reichweite
Der Torantrieb soll das Öffnen und Schließen ohne Ausstieg aus dem Fahrzeug erlauben, indem die Anwender per Knopfdruck den Toröffner ansprechen. Dafür müssen die Funkwellen der über Batterie betriebenen Fernbedienung eine entsprechende Distanz überbrücken können. Bei vielen Modellen dürfen die Flügel maximal 30 bis 40 Meter entfernt sein.
Smarte App-Steuerung
Ob Einfahrts- oder Garagentor, die modernen Antriebe lassen sich immer häufiger zusätzlich via App steuern und werden so Bestandteil eines smarten Systems. Die Anbieter stellen neben der Hardware eine passende App zum Download bereit, sodass die Drehtoranlagen sowohl vor Ort als auch remote bedient werden können.
Lichtschranken & Notentriegelung
Ob Motor für Drehtor, Schiebetorantrieb oder zur Garagentor-Steuerung, es kann fatal werden, wenn die Motoren uneingeschränkt auf die Befehle der Handsender reagieren. Häufig wird der Antrieb daher mit Infrarotlicht-Lichtschranken gekoppelt. Sie erkennen Personen, Tiere oder Gegenstände und können das Tor an Garage oder Einfahrt bei Hinderniserkennung stoppen.
Für die Sicherheit sollten auch Schlüssel zu Notentriegelung vorhanden sein. Der Torantrieb kann damit bei einem Stromausfall manuell bedient werden.