Ratgeber
TAN-Generatoren sind kleine Geräte, die zur elektronischen Erzeugung von Transaktionsnummern, kurz TAN, genutzt werden. Sie finden vor allem beim Online-Banking Verwendung, indem sie es ermöglichen, Überweisungen und Bankgeschäfte zu legitimieren.
Wie das genau funktioniert und worauf bei der Auswahl eines TAN-Generators zu achten ist, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
TAN-Geräte generieren auf Knopfdruck eine Transaktionsnummer (TAN). Dabei handelt es sich um ein Einmalkennwort, das im Regelfall aus sechs Dezimalziffern besteht und hauptsächlich beim Online- und Mobile-Banking ergänzend zur PIN genutzt wird. Im Gegensatz zur PIN oder einem anderen Passwort verfällt eine TAN jedoch nach einmaligem Gebrauch.
Früher erhielt man ein Kontingent an Transaktionsnummern in Form einer Liste, die einem bei Aktivierung der Online-Banking-Funktion per Post von der Bank zugeschickt wurde. Jede TAN war einer Positionsnummer zugeordnet und musste eigenhändig gestrichen oder anderweitig markiert werden, um zu verhindern, dass man versehentlich ein bereits genutztes und demzufolge ungültiges Kennwort noch einmal eingibt.
Der Gebrauch von TAN-Listen war nicht nur umständlich, sondern auch mit einem Sicherheitsrisiko verbunden. Sie konnten abhandenkommen oder auf dem Postweg abgefangen werden. Heute werden Transaktionsnummern per SMS verschickt oder mithilfe von Apps generiert. Eine weitere Möglichkeit ist, TAN-Generatoren zu nutzen. Sie erzeugen auf Abruf eine Transaktionsnummer, mit deren Hilfe man Überweisungen und andere Geschäftsvorgänge beim Banking in Auftrag geben kann. Erst nach Prüfung aller Daten sowie der TAN-Eingabe wird die beabsichtigte Transaktion durchgeführt und abgeschlossen.
Fürs Internet-Banking werden unterschiedliche TAN-Verfahren genutzt. Neben dem sm@art-TAN- Verfahren und dem eTAN-Verfahren kommt vor allem das chipTAN-Verfahren zum Einsatz. Dazu benötigen Sie einen TAN-Generator, eine Bankkarte mit Chip und einen Computer, ein Tablet oder ein Smartphone, auf dem Sie die Weboberfläche Ihrer Bank aufrufen. Wenn Sie bei Ihrer Online-Banking-Sitzung eine Überweisung in Auftrag geben möchten, müssen Sie zunächst alle benötigten Daten eingeben, wie den Namen und die IBAN des Empfängers, den Betrag und den Verwendungszweck.
Im nächsten Schritt kommt der TAN-Generator für die chipTAN zum Einsatz. Um die Transaktion abzuschließen, stecken Sie die Karte Ihrer Bank in das Gerät. Die auftragsbezogenen Daten müssen nun an den TAN-Generator übermittelt werden. Das kann auf dreierlei Weise geschehen. Entweder man gibt alle auftragsbezogenen Daten per Hand in den Generator ein (chipTAN manuell) oder es wird ein Flicker-Code auf dem Bildschirm erzeugt, der mithilfe optischer Sensoren auf der Rückseite des Generators erfasst wird (chipTAN optisch). Eine weitere Möglichkeit ist, chipTAN mit QR zu nutzen. Hierbei scannt man mit dem Generator einen auf dem Monitor dargestellten QR-Code ein, aus dem dann die individuelle TAN generiert wird. In den meisten Fällen besteht die Möglichkeit, auf dem Display des Generators die wichtigsten Informationen wie Betrag und Kontonummer noch einmal zu überprüfen. Sind alle Daten korrekt, wird nach Bestätigung die Transaktionsnummer erzeugt, die nur für diesen Vorgang gültig ist.
Da für jede Transaktion sowohl Ihre Zugangsdaten zum Online-Banking als auch Ihre EC-Karte benötigt werden und die Datenübertragung nicht nur über das Internet erfolgt, sondern auch über das TAN-Gerät, wird chipTAN als sicher eingestuft. Nichtsdestotrotz sollten Sie auch bei chipTAN die Daten auf dem Display Ihres TAN-Generators stets mit denen abgleichen, die Sie beim Online-Banking eingegeben haben.
Wer beim Online-Banking nicht das Smartphone, sondern einen speziellen Generator nutzen möchte, dem steht eine Vielfalt an Produkten zur Auswahl. Es gibt eine Handvoll Kriterien, die dabei helfen, ein geeignetes Gerät zu finden. Dazu gehört beispielsweise die Kompatibilität. Prüfen Sie, ob der TAN-Generator Ihrer Wahl für den Online-Banking-Service Ihrer Bank geeignet ist. Prinzipiell kommen alle Modelle, die mit aktueller Software ausgestattet sind, für mehrere Banken infrage. TAN-Geräte sind weder an eine Bank noch an ein Konto gebunden.
Des Weiteren spielen individuelle Ausstattungsmerkmale und die Handhabbarkeit eine Rolle. TAN-Generatoren sind üblicherweise mit einem Display ausgestattet. Dessen Größe sollte ausreichend bemessen sein, um alle Informationen bequem ablesen zu können. Nützlich ist ein individuell einstellbarer Display-Kontrast, so dass Sie die Anzeige Ihren Bedürfnissen entsprechend anpassen können. Wenn Sie das chipTAN nutzen möchten, sollten Sie in Erfahrung bringen, welches Verfahren der Generator konkret unterstützt. Im Vergleich zur manuellen Methode ist die optische Datenübertragung per Flicker-Code oder QR-Scan mit deutlich weniger Aufwand verbunden.
Die meisten Generatoren sind innerhalb kürzester Zeit einsatzbereit. Ausgestattet sind sie mit Funktions- und Zifferntasten. Über eine Funktionstaste aktivieren Sie zum Beispiel die Erzeugung der Transaktionsnummer mit optischer Unterstützung. Erhältlich sind sowohl Modelle mit offen einsehbarer als auch mit abgedeckter Tastatur, deren Abdeckung Sie bei Bedarf aufschieben können. Zusätzliche Features und Funktionen können bei der Auswahl ebenfalls relevant sein. Bei manchen Modellen können Sie beispielsweise die Anzahl aller erzeugten TANs einsehen, das Guthaben Ihrer Geldkarte abrufen sowie eine begrenzte Anzahl an Abbuchungen überprüfen. Bluetooth- oder USB-Schnittstellen erweisen sich als vorteilhaft, wenn Sie Transaktionsnummern via USB-Kabel oder Bluetooth generieren möchten.
Online-Banking ist nicht nur komfortabel, sondern auch sicher, wenn Sie ein paar Dinge berücksichtigen. Öffnen Sie die Webseite Ihrer Bank immer direkt und niemals über Links, die Sie beispielsweise per E-Mail erhalten haben. Achten Sie darauf, dass in der Adresszeile ein verriegeltes Schloss zu sehen ist und die URL mit „https“ startet. Das ist ein Hinweis darauf, dass es sich um eine verschlüsselte Verbindung handelt. Sollten Ihnen Abweichungen zu sonstigen Online-Banking-Sitzungen auffallen, brechen Sie den Vorgang ab. Ratsam ist es außerdem, sich nach jeder Sitzung auszuloggen und den Browser-Tab zu schließen. Ihre Anmeldedaten, die PIN oder eine TAN sollten Sie niemals an andere Personen weitergeben.
Wie werden die TAN-Geräte mit Strom versorgt?
Die meisten Modelle sind batteriebetrieben. Es sind aber auch Varianten erhältlich, die Sie alternativ über einen Micro-USB-Anschluss und ein entsprechendes Kabel mit Strom versorgen können, wenn die Batterien leer sind.
Muss ein TAN-Generator bei der Bank angemeldet werden?
Oftmals können Sie das Verfahren mit chipTAN beim Online-Banking eigenständig aktivieren und freischalten. Im Regelfall ist das in wenigen Schritten erledigt.
Werden sensible oder sicherheitsrelevante Daten auf dem Gerät gespeichert?
Nein, und dabei spielt es auch keine Rolle, auf welches Verfahren Sie beim Online-Banking mit chipTAN setzen. Wichtige Daten befinden sich auf Ihrer Karte. Sollte Ihnen Ihr Gerät einmal abhandenkommen, ist es nicht notwendig (oder möglich), es sperren zu lassen.