Ratgeber
Herkömmliche Thermostate müssen von Hand bedient werden, sodass die Räume nur dann passend gewärmt werden, wenn ein Mensch vor Ort ist. Komfortabler und energieeffizienter sind smarte Heizkörperthermostate. Homematic IP bietet hierfür passende Lösungen im Smart Home.
Was können die Thermostate? Benötigt man für die Montage Adapter oder Spezialwerkzeug? Worauf es zu achten gilt, fassen wir in unserem Ratgeber zusammen.
Smart Home Ratgeber
Das Angebot an Smart Home-Systemen ist riesig: Ihnen stehen viele unterschiedliche Hausautomationssysteme zur Auswahl.
In unserem Smart Home Ratgeber finden Sie nützliches und interessantes Wissen rund um alle Anwendungsgebiete zu Thema Smart Living.
Wir erklären Ihnen worauf Sie bei der Auswahl eines Smart Home-Systems achten müssen und welche Möglichkeiten und Vorteile ein intelligentes Zuhause bietet.
Es handelt sich um Heizkörperthermostate der Marke Homematic IP für Smart Home. Diese gehört dem deutschen Unternehmen eQ-3, eine 2007 gegründete Technologiefirma, die beispielsweise auch die Marke Max! vertreibt.
HomeMatic versus Homematic IP
Beide Marken gehören dem Unternehmen eQ-3. Mit HomeMatic bietet eQ-3 ein älteres System noch ohne App-Steuerung für technisch interessierte Menschen. Homematic IP ist jünger, cloudbasiert und richtet sich an alle, die sich mit wenig Aufwand ein Smart Home einrichten möchten. Anders als bei HomeMatic gibt es den Homematic IP Access Point als Basisstation und die Homematic IP App zur Steuerung aller smarten Geräte im System.
Ein Homematic IP Heizkörperthermostat wird in ein bestehendes Smart Home integriert. Das bedeutet, die Thermostate arbeiten nicht losgelöst, sondern als Teil der Hausautomatisierung.
Homematic IP bietet hierfür den Homematic IP Access Point, der als Zentrale entweder über LAN oder WLAN mit dem Router verbunden wird. Danach fungiert er als Bridge zwischen der Cloud von eQ-3 und allen vernetzten Geräten im Haus. Dafür nutzt er 868 MHz als Funkstandard.
Auch wenn alle Modelle als Funk-Heizkörperthermostate arbeiten, unterscheidet man verschiedene Varianten:
Thermostate mit Display
Es gibt Modelle, die mit einem LC-Display ausgestattet sind. Auf diese Weise lässt sich die aktuelle Temperatur ablesen und über Tasten ein Wunschwert direkt am Thermostat einstellen. Diese individuellen Einstellungen am Gerät sind für schnelle Handgriffe ideal, doch natürlich lässt sich der Thermostat auch über die Homematic IP App einstellen.
Thermostate ohne Display
Homematic IP bietet auch Heizungsthermostate ohne Display. Sie werden ausschließlich über die App gesteuert und eignen sich für Räume, in denen eine eingestellte Temperatur nicht durch Unbefugte geändert werden soll. Das trifft beispielsweise auf Arztpraxen, Schulen oder Verwaltungsgebäude mit Publikumsverkehr zu.
Das Smart Home wird dank der Thermostate noch komfortabler, denn der Funktionsumfang erlaubt es, dass dank exakt nach Wunsch einstellbarer Temperatur die Heizkosten überschaubar bleiben.
Automatische Wärmeoptimierung
Das System berechnet vorab die etwaige Vorlaufzeit zum Erreichen der Wunschtemperatur. Passend dazu wird die Heizung gestartet oder gestoppt. So müssen Anwender sich nicht mehr selbst um den idealen Heizzeitpunkt kümmern.
Boost-Funktion
Soll ein Zimmer so schnell wie möglich warm werden, sorgt die Boost-Funktion dafür, dass der Heizkörper besonders schnell heiß wird. Dafür wird bis zum Erreichen der Wunschtemperatur das Ventil vollständig geöffnet.
Frostschutzautomatik
Als Sicherheitsfeature reagiert die Automatik auf das Erreichen eines Minimalwertes und erhöht die Temperatur so weit, dass die Leitungen nicht einfrieren. Als minimalen Wert können Anwender selbst eine Temperatur zwischen 2 und 10 Grad Celsius eingeben.
Steuerung über Amazon Alexa und Google Assistant
Neben der Einstellung der Raumtemperatur in der App kann auch eine Sprachsteuerung mit Amazon Alexa und Google Assistant eingerichtet werden. Für diese Cloud-Anbindung sind die jeweiligen Geräte und die Basisstation erforderlich.
Fenster-auf-Erkennung
Homematic IP Heizkörperthermostate können mit einem Fenster- und Türkontakt kombiniert werden. In diesem Fall wird ein geöffnetes Fenster beziehungsweise eine geöffnete Tür erkannt und das Heizventil wird automatisch geschlossen. Das Ventil bleibt entweder bis zum Ende des Lüftens geschlossen oder öffnet sich bei einem zu starken Auskühlen.
Eco-Betrieb
Sobald dieser Modus aktiviert wird, stellt der Thermostat sicher, dass lediglich eine Spartemperatur erreicht wird. Meist sind dies 18 Grad Celsius. Mit dieser Einstellung wird verhindert, dass gerade nicht genutzte Zimmer umsonst zu stark aufgewärmt werden und gleichzeitig reduziert die Eco-Temperatur die Gefahr für Schimmelbildung durch zu starkes Auskühlen.
Flüsterbetrieb
In dieser Einstellung arbeitet der Heizkörperthermostat besonders leise. Dieser Modus ist ideal für Schlafzimmer.
Heizungsausfallwarnung
Auf dem Smartphone erscheint eine Warnung bei Ausfall der Heizung oder einzelner Thermostate. So wird ein schnelles, individuelles Reagieren möglich.
Ventilschutzfunktion
Um ein vorzeitiges Verschleißen der Ventile zu verhindern, werden die Ventile regelmäßig bewegt, auch fernab der typischen Heizperiode. Damit sinkt das Risiko, dass die Elemente verkalken und sich bei Bedarf nicht mehr bewegen lassen.
Bediensperre & Demontageschutz
Einige Thermostatmodelle verfügen über einen Sabotagekontakt. Dieser registriert den Versuch einer Manipulation an der Heizung durch Unbefugte, unterbindet das dank Bediensperre und meldet den Versuch an die App.
Urlaubsmodus
Er ist vergleichbar mit dem Eco-Betrieb, da hier für längere Abwesenheitszeiten eine niedrigere Wunschtemperatur hinterlegt werden kann. In Abgrenzung zum Eco-Modus wird hier eine Temperatur für alle Räume gleichzeitig eingestellt. Der Urlaubsmodus arbeitet zeitgesteuert und geht nach Ablauf des festgelegten Zeitfensters wieder in den Automatikmodus über.
Die Installation ist sehr anwenderfreundlich und setzt kein Spezialwerkzeug und keine Handwerkerkenntnisse voraus. Die Thermostate werden mit einem Gewinde der Maße M30 x 1,5 Millimeter geliefert, das nur aufgedreht werden muss. Die Montage erfordert weder das Ablassen von Wasser, noch muss in die Heizungsanlage selbst eingegriffen werden. Mit seiner Standardgröße passt es zu den Heizungsventilen vieler Marken und benötigen keinen weiteren Adapter. eQ-3 legt jedoch dem Lieferumfang einen Adapter für die abweichenden Danfoss-Haltesysteme bei.
Sobald die Heizkörperregler montiert sind, wird die kostenlose Homematic IP App heruntergeladen und bietet einen QR-Code, um Geräte schnell mit dem Access Point zu verbinden. Die Funk-Freifeldreichweite erreicht bis zu 300 Meter, wird jedoch durch Wände und Möbel in der Realität kürzer ausfallen.
Für die Stromversorgung benötigen die Geräte lediglich zwei AA-Batterien, die in das Fach eingelegt werden. Nach circa fünf Jahren müssen die Batterien ausgetauscht werden.
Gut zu wissen: Homematic IP Wandthermostate sind ebenfalls geeignet, um smartes Heizen umzusetzen.