Ratgeber
Überschüssige Feuchtigkeit ist auf Baustellen und in bewohnten Räumen ein großes Problem. Bautrockner sind daher unverzichtbarer Partner im Bauwesen und der Gebäudepflege.
In unserem Ratgeber erfahren Sie mehr über effiziente Bautrocknung und erhalten Antworten auf häufige Fragen, etwa nach den verschiedenen Technologien oder der erreichbaren Entfeuchtungsleistung.
Ein Bautrockner ist ein unverzichtbares Gerät, wenn Gebäude durch undichte Stellen beziehungsweise einen internen Wasserschaden erhebliche Mengen Feuchtigkeit aufgenommen haben. Lüften allein reicht hier nicht zum Trocknen. Ein professioneller Bautrockner entzieht der Luft täglich im Durchschnitt 50 bis 70 Liter Wasser, das entweder in einem Kondensat-Auffangbehälter gesammelt, über einen Schlauch abgeleitet oder als Wasserdampf getrennt wird. Die danach trockenere Luft wird zurück in den Raum geblasen.
Durch den Einsatz eines Bautrockners kann ein Raum schneller (wieder) bewohnt beziehungsweise als Arbeitsort genutzt werden. Es ist wichtig zu bedenken, dass das spätere Trockenlegen des Mauerwerks erheblich komplizierter und kostspieliger sein kann.
Was unterscheidet Bautrockner von anderen Luftentfeuchtern?
Die Begrifflichkeiten werden häufig nicht klar voneinander abgegrenzt, doch im Allgemeinen werden die Geräte als Luftentfeuchter bezeichnet, die kleiner und dafür ästhetisch ansprechender gestaltet sind.
Sie besitzen eine geringere Entfeuchtungsleistung und dienen nicht zur Trocknung nach einem Wasserschaden, sondern zur allgemeinen Verbesserung der Qualität des Raumklimas.
Diese Geräte können dauerhaft in einem Raum wie dem Büro oder Wohnzimmer verbleiben und bewahren eine angenehme Luftfeuchtigkeit.
In Abgrenzung dazu sind Bautrockner kein Zubehör für den Alltag, sondern werden mit ihrer hohen Entfeuchtungsleistung in Notsituationen, auf Baustellen und in Spezialräumen wie Schwimmbädern und Lagerhallen eingesetzt.
Bautrockner können Wasserschäden verhindern, beziehungsweise einen bereits eingetretenen Wasserschaden begrenzen und damit Kosten senken. Entsprechend ist in folgenden Fällen der schnelle und professionelle Einsatz eines Bautrockners angebracht.
Wasserschäden bei bestehenden Gebäuden
Es kommt eine Vielzahl an Ursachen infrage, die eine schnelle Bautrocknung notwendig machen:
- defekte Geräte wie Waschmaschine oder Geschirrspüler
- Beschädigung der Fußbodenheizung durch Bohrungen
- Fehler an Armaturen oder Verschraubungen
- Feuchtigkeit aufgrund unzureichender Abdichtung (z. B. Fenster)
- Probleme mit Rückstauklappen
- verrostete Heizungsleitungen
- durch Frost verursachte Leitungsschäden
Warum ist eine schnelle Trocknung notwendig?
Eine anhaltende Feuchtigkeit oder Nässe in Wohnräumen kann zu Schimmelwachstum führen und die Bausubstanz angreifen.
Wasserschäden in der Bauphase
Die möglichen Ursachen können unter anderem sein:
- Eindringen von Regenwasser vor der Fertigstellung des Dachs
- Eindringen von Grundwasser durch mangelhaften Beton
- Rückstau von Abwasser in Abflussrohren
Warum ist eine schnelle Trocknung notwendig?
Erst, wenn das Mauerwerk trocken ist, kann der Innenausbau beginnen. Bei Problemen mit Feuchtigkeit im Rohbau lassen sich dank Bautrockner die Wartezeiten bis zum Beginn des Innenausbaus erheblich verkürzen und somit Zeit und Kosten sparen.
Für eine informierte Kaufentscheidung achten Sie auf fünf Merkmale.
Unterarten der Bautrockner
Zur Bautrocknung nutzen die Geräte zwei unterschiedliche Technologien: Kondensation und Adsorption.
Kondensations-Bautrockner
Kondensationstrockner arbeiten bei Umgebungstemperaturen oberhalb des Gefrierpunktes (oft ab 5 Grad empfohlen) und nutzen Ventilatoren sowie eine Kondensatpumpe, um die feuchte Luft anzusaugen, im Inneren durch Abkühlung (meist über Kühllamellen) zu trocknen und wieder in den Raum abzuleiten. Das kondensierte Wasser wird entweder in einem Behälter gesammelt und muss entsprechend regelmäßig entleert, oder kann über einen Schlauch im Dauerbetrieb abgeführt werden. Die Senkung der Luftfeuchtigkeit bis auf circa 35 Prozent ist möglich.
Adsorptions-Bautrockner
Adsorptionstrockner nutzen ebenfalls einen Ventilator, der die Luft ansaugt und im Inneren mit einem Trockenmittel in Kontakt bringt. Dabei wird der Luft ihr gespeichertes Wasser entzogen und sie in den Raum zurückgeblasen. Die Flüssigkeit im Bautrockner verbleibt nicht dort, sondern wird erhitzt und in der Form von Wasserdampf über einen gesonderten Ausgang abgegeben. Adsorptionstrockner besitzen den Vorteil, dass sie selbst bei -30 Grad eine gute Entfeuchtungsleistung erzielen und eine Bautrocknung auf bis zu 5 Prozent relative Luftfeuchtigkeit umsetzen. Das Plus an Leistung geht allerdings mit einem höheren Stromverbrauch einher.
Leistung
Sie kann in Watt angegeben werden und bewegt sich meist zwischen 300 und 1.300 Watt. Aussagekräftiger für den Erfolg des Trocknens ist jedoch die Angabe, wie viel Wasser der Raumluft über eine fixe Zeit entzogen werden kann. Eine gute Leistung bewegt sich zwischen 50 und 70 Litern in 24 Stunden.
Hersteller konzipieren ihre Bautrockner zudem oft für eine maximale Raumgröße.
Tankvolumen
Bei Bautrocknern mit eingebautem Behälter muss dessen maximales Fassungsvermögen bedacht werden. Wenigstens 5 Liter sollten es bereits bei kleinen Trocknungen sein. Je höher das Tankvolumen ausfällt, desto seltener muss das Trockenlegen unterbrochen werden.
Gewicht
Bautrockner sind größer und schwerer als klassische Luftentfeuchter. Dennoch kann das Gewicht je nach Modell deutlich unterschiedlich ausfallen. Kleinere Bautrockner beginnen bei unter 20 Kilogramm, während große Geräte über 40 Kilogramm wiegen können.
Abschaltautomatik
Eine Abschaltautomatik gehört zu den wichtigsten Zusatzfunktionen. Sie schaltet den Bautrockner ab, sobald entweder die gewünschte Menge an Feuchtigkeit entzogen wurde oder wenn der Auffangbehälter für Kondenswasser voll ist.
Wie laut ist ein Bautrockner?
Je nach Modell werden zwischen 50 und 70 Dezibel erreicht.
Kann man Bautrockner über Nacht laufen lassen?
Ja, viele Geräte können 24/7 im Dauerbetrieb genutzt werden.
Wie lange dauert die Neubautrocknung mit einem Bautrockner?
Im Dauerbetrieb können leistungsstarke Bautrockner die Trocknung binnen vier Wochen bewerkstelligen.
Wie viel Strom verbraucht ein Bautrockner?
Für die Berechnung muss die Leistung in Watt bekannt sein. Besitzt ein Bautrockner beispielsweise 700 Watt, fallen pro 60 Minuten 700 Wattstunden an. Für die Kostenberechnung werden daher für 24 Stunden im Dauerbetrieb 0,7 Kilowattstunden x 24 gerechnet, was 16,8 Kilowattstunden ergibt. Der aktuelle Strompreis wird in Euro pro Kilowattstunde angegeben, sodass sich die Kosten nun exakt berechnen lassen.
Was kostet ein Bautrockner zur Miete?
Bei zeitlich begrenztem Bedarf kann das Mieten günstiger als der Neukauf sein. Rechnen Sie für Bautrockner und Zubehör mit 10 bis 20 Euro pro Tag.