Ratgeber
Aufputz-Schalter sind ein wichtiger Bestandteil von Elektroinstallationen und punkten mit einer unkomplizierten Montage. Sie ermöglichen es, das Licht an- und auszuschalten, Rollläden, Jalousien oder Markisen hoch- und runterzufahren und vieles mehr. In unserem Ratgeber lesen Sie, was bei der Auswahl von Schaltern für die Aufputz-Montage zu beachten ist.
Schalter gehören zu den wichtigsten Komponenten von Elektroinstallationen und haben vielfältige Anwendungsbereiche. Sie kommen zum Einsatz, um die Beleuchtung zu steuern, Garagentore, Markisen oder Jalousien hoch- und runterzufahren, in Notfällen Alarme auszulösen und so fort. Innerhalb von Gebäuden werden Schalter häufig unter Putz montiert.
Das heißt, sie werden in einen Wandauslass eingesetzt und anschließend mithilfe von Gips, Mörtel oder Schnellzement fixiert. Unterputz-Schalter werden häufig als optisch ansprechendere Lösung betrachtet, weil sie bündig mit der Wand abschließen. Die Montage ist allerdings mit Aufwand verbunden, da der Wandauslass zunächst gebohrt oder gefräst werden muss und das Eingipsen bzw. Zementieren Zeit und Material beansprucht.
Dabei besteht gar nicht immer die Notwendigkeit, Schalter unter Putz zu verlegen. In Räumlichkeiten, die wenig frequentiert sind oder rein wegen ihrer Funktionalität genutzt werden, kommt es nicht zwingend auf eine ästhetische Lösung an. In Kellern, Lagerräumen, Werkstätten, Produktionshallen oder Tiefgaragen beispielsweise werden selten Schalter unter Putz verlegt, weil der Montageaufwand den Nutzen nicht rechtfertigt. Aufputz-Schalter sind in solchen Fällen die deutlich unkompliziertere Lösung.
Sie stehen zwar ein Stück weit von der Wand ab, lassen sich aber deutlich einfacher installieren, sind kostengünstiger und können jederzeit erweitert oder umgebaut werden, etwa dann, wenn im Zuge einer Renovierung oder Sanierung neue Leitungen in den Wänden verlegt werden müssen.
Es gibt eine Reihe von Aufputz-Schalterarten, die sich im Hinblick auf ihren Aufbau und ihre Funktionsweise unterscheiden und sich jeweils für spezifische Anwendungsbereiche besonders gut eignen. Zu den klassischen Ausführungen gehören der Ein-Aus-Schalter, der Serienschalter, der Wechselschalter und der Kreuzschalter. Wie die vier Typen funktionieren, lässt sich am besten anhand von Lichtschaltern erklären.
Der Ein-Aus-Schalter ist das Urgestein unter den Schaltern und stellt die einfachste Bauform dar. Er ermöglicht es, von einer Schaltstelle aus einen einzelnen elektrischen Verbraucher ansteuern, also beispielsweise eine Leuchte bzw. Lampe. Ein-Aus-Schalter werden als Lichtschalter nicht mehr so häufig genutzt, da es deutlich praktikablere Weiterentwicklungen gibt. In kleinen Räumen wie Duschbädern, WCs oder Kellerabteilen, in denen nur eine Leuchte angesteuert werden muss, sind sie aber noch zu finden.
Serienschalter sind demgegenüber in der Lage, zwei elektrische Verbraucher bzw. Leuchten von einer Schaltstelle aus zu steuern. Zu diesem Zweck verfügen sie über zwei geteilte Schaltwippen, mit denen die Leuchten gemeinsam, aber auch unabhängig voneinander ein- und ausgeschaltet werden können. Im Grunde genommen handelt es sich um zwei Ein-Aus-Schalter, die in einen Schalter integriert sind. Serienschalter eignen sich gut als Lichtschalter für Räume, in denen zwei Lichtquellen vorhanden sind. Das können zum Beispiel Werkstätten mit Deckenlicht und zusätzlicher Arbeitsplattenbeleuchtung sein.
Für größere Räume mit einer Lichtquelle sind Wechselschalter das Mittel der Wahl. Sie sind in der Lage, zwischen zwei Stromwegen umzuschalten, und ermöglichen es, eine Leuchte von zwei unterschiedlichen Schaltstellen aus zu steuern. Zum Einsatz kommen Wechselschalter beispielsweise in Fluren oder Korridoren, um das Licht vom einen wie vom anderen Ende ein- und ausschalten zu können. Noch mehr Flexibilität bieten Kreuzschalter. Im Unterschied zu Wechselschaltern, die nur zwei Schaltstellen aufweisen, gibt es bei Kreuzschaltern drei oder mehr Schaltstellen, über die eine Leuchte angesteuert werden kann. Solche Lösungen eignen sich gut für große Räumlichkeiten und lange Flure. So besteht beispielsweise die Möglichkeit, in einem Großraumbüro Aufputz-Lichtschalter an jeder Wandseite anzubringen, so dass Mitarbeitende stets den kürzesten Weg wählen können, um das Deckenlicht einzuschalten.
Beim Kauf von Aufputz-Schaltern ist zunächst zu überlegen, welche Schalterart sich für den Einsatzzweck am besten eignet. Sollen mehrere elektrische Verbraucher von einer Schaltstelle ein- oder ausgeschaltet werden, sind Serienschalter die richtige Wahl. Geht es darum, einen Verbraucher von mehreren Schaltstellen aus zu bedienen, kommen Wechselschalter oder Kreuzschalter in Frage.
Es kann sein, dass abhängig vom Verwendungszweck spezifische Anforderungen an einen Schalter gestellt werden. Ein Beispiel sind Heizungsnotschalter, die dazu dienen, eine Heizung im Gefahrenfall abzuschalten. Sie sind nach Feuerungsverordnung der Länder (§ 6, Absatz 1, Satz 4) für Heizungsanlagen vorgeschrieben, die mit flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen betrieben werden und eine Feuerungsleistung von mehr als 50 Kilowatt erreichen. Nach VDE-Richtlinie 0116 müssen Heizungsnotschalter unter anderem als solche gekennzeichnet sein und sich manuell öffnen lassen. Es ist daher zu prüfen, ob es für Aufputz-Schalter in bestimmten Funktionen Vorgaben und Pflichten gibt, die es einzuhalten gilt.
Ein weiterer wichtiger Faktor sind die Umgebungsbedingungen. Aufputz-Schalter sind problemlos in trockenen Innenräumen verwendbar. Viele Ausführungen sind darüber hinaus mit der Schutzart IP44 oder IP54 ausgewiesen. IP44-Schalter sind gegen Fremdkörper mit einem Durchmesser ab 1 mm, gegen Zugang mit einem Draht und gegen allseitiges Spritzwasser geschützt.
Letzteres trifft auch auf IP54-Schalter zu, sie sind aber vollständig gegen Berührung sowie gegen Staub in schädigender Menge geschützt. IP44 ist die Mindestvoraussetzung für die Verwendung in Feuchträumen. Das heißt aber nicht, dass diese Schutzart überall ausreicht. Verbindlich in dem Zusammenhang sind die Vorgaben für Elektroinstallationen und elektrische Betriebsmittel in Feuchträumen, die in der DIN VDE 0100-701 definiert sind. Entscheidend ist immer, inwieweit ein Schalter Staub und Wasser ausgesetzt ist. So kann es beispielsweise sein, dass IP66- oder IP67-Schalter verwendet werden müssen, wenn die Bedingungen es erfordern. Im Gegensatz zu IP44-Schaltern sind IP66-Modelle staubdicht, vollständig berührungsgeschützt und gegen starkes Strahlwasser geschützt. IP67-Schalter gehen noch einen Schritt weiter, indem sie zeitweiligem Untertauchen standhalten.
Des Weiteren sind bei der Auswahl eines Schalters die Abmessungen zu berücksichtigen – vor allem dann, wenn es sich um Aufputz-Kombinationen aus Schalter und Steckdose handelt, die mehr Platz bei der Montage beanspruchen. Muss ein Schalter umfangreicher verdrahtet werden, ist darauf zu achten, dass sein Gehäuse ausreichend dimensioniert ist. Anderenfalls wird das Anschließen erheblich erschwert.
Schalter für die Aufputz-Installation sind häufig als Wippschalter realisiert. Um diese anzuschließen, zieht man zunächst die Wippe ab, entfernt den Rahmen und nimmt das innenliegende Schalterelement aus dem Gehäuse. Anschließend werden die Leitungen des elektrischen Verbrauchers auf Spannungsfreiheit geprüft, abisoliert und in vorgegebener Reihenfolge mithilfe von Steckklemmen verbunden bzw. in die jeweiligen Öffnungen des Gehäuses geführt. Sind die Drähte fest eingerastet, fügt man das Schalterelement wieder ein, setzt den Rahmen auf und drückt die Wippe hinein. Wichtig hierbei ist, die Wippe so aufzusetzen, dass sie in ein- und ausgeschaltetem Zustand jeweils die korrekte Stellung einnimmt. Es sollte so sein, dass die Wippen in eingeschaltetem Zustand nach unten gedrückt sind.
Was ist der Unterschied zwischen einem Schalter und einem Taster?
Schalter und Taster gehören beide zur Gruppe der Schalter, unterscheiden sich aber im zugrundeliegenden Mechanismus. Während ein Schalter nach Betätigung seine Stellung beibehält, geht ein Taster in seine Ausgangslage zurück, sobald man ihn loslässt. Darüber hinaus sendet ein Taster lediglich Impulse, um einen Stromkreis kurzzeitig zu aktivieren. Ein Schalter dagegen schließt und öffnet den Stromkreis.
Kann ich einen Aufputz-Schalter der Schutzart IP 44 im Außenbereich anbringen?
Der Außenbereich gilt in der Elektrotechnik als Feuchtraum. Dementsprechend ist IP 44 auch hier Mindestvoraussetzung. Ist der Schalter jedoch permanent Nässe ausgesetzt, sollte die Schutzart höher ausfallen. Dasselbe gilt im Übrigen für Steckdosen. Meist sind Steckdosen für den Außenbereich zusätzlich durch einen Klappdeckel staub- und wassergeschützt.
Was muss ich beachten, wenn ich eine Steckdose und einen Lichtschalter kombiniert verwenden möchte?
In dem Fall empfiehlt es sich, die Steckdose unter den Lichtschalter zu setzen. Sollte die Steckdose in Gebrauch sein, kann das Kabel nach unten hängen und stört bei Betätigung des Schalters nicht.
Was ist ein Doppel-Wechselschalter?
Ein Doppel-Wechselschalter ist wie ein normaler Wechselschalter mit zwei Wippen ausgestattet, bietet aber zwei Schaltstellen. Das heißt, ein elektrischer Verbraucher kann von zwei Orten aus angesteuert werden.