Ratgeber
Maschinen und Anlagen müssen zuverlässig und störungsfrei laufen. Das ist im Handwerksbetrieb ebenso wichtig wie in der Industrie.
Denn jeder unnötige Stillstand kostet Zeit, Geld und Nerven. Deshalb müssen im Falle einer drohenden Störung die zuständigen Personen unverzüglich informiert werden.
In einer lauten oder unübersichtlichen Umgebung geschieht das am besten mit einer Blitzleuchte. Aber auch für Alarmsysteme jeglicher Art sind Blitzleuchten absolut unverzichtbar.
Welche Unterschiede es bei den einzelnen Blitzleuchten gibt und was bei der Auswahl zu beachten ist, erklären wir Ihnen gerne.
Damit ein optisches Signal die sofortige Aufmerksamkeit weckt, muss sich die Lichtstärke schnell ändern. Ein blinkendes Licht wird instinktiv schneller wahrgenommen, als ein dauerhaft leuchtendes Licht. Der Blinkeffekt kann z.B. mit einem Reflektorspiegel erfolgen, der sich um eine Glühbirne dreht.
Diese Rundumleuchten oder Drehspiegelleuchten werden an überbreiten Schwerlast-Transportern oder auch an Einsatzfahrzeugen der Straßenmeisterei häufig genutzt.
Allerdings sind der Antrieb und die Mechanik des Drehspiegels einem gewissen Verschleiß unterworfen. Aus diesem Grund wurden Blitzleuchten entwickelt, die den blinkenden Lichteffekt elektronisch erzeugen. Durch den Wegfall der mechanisch bewegten Teile sind Blitzleuchten robust, wartungsarm und deutlich leichter. Zudem kann man mit der Elektronik sehr einfach die gewünschte Blitzfrequenz festlegen.
Bei vielen Maschinen oder Anlagen werden Leuchten als Informations-, Warn- und Notsignale genutzt. Denn dadurch lässt sich der momentane Zustand der Anlage optisch perfekt signalisieren. Dabei werden verschiedene Farben verwendet. Allerdings hängt die Bedeutung der Farben von der Norm ab, die befolgt wird. Im Bereich der Maschinensteuerung könnten die Farben folgende Bedeutung haben:
Rot: Störung oder Gefahr
Gelb/Orange: Kritischer Zustand der Anlage
Grün: Normaler Betrieb bzw. sicherer Zustand
Blau: Handlungsbedarf erforderlich
Weiß: Optische Anzeige für sonstige Funktionen
Übrigens:
Bei einer normenkonformen Brandschutzeinrichtung gemäß EN 54-23 ist neben der Farbe Rot und auch die Farbe Weiß für die Alarmierung zulässig.
Allerdings kann es passieren, dass ein Dauerlicht bei einer Vielzahl von weiteren Anzeigeleuchten leicht übersehen wird. Deshalb wird für wichtige optische Anzeigen gerne mit Blitzern gearbeitet. Das schnell blinkende und helle Licht erregt sofort die Aufmerksamkeit und es kann entsprechend schnell reagiert werden. Dadurch lassen sich unnötige Ausfallzeiten bei Maschinen und Systemen sowie die damit verbundenen Kosten leicht vermeiden.
Blitzleuchte ist nicht gleich Blitzleuchte. Deshalb müssen bei der Auswahl der geeigneten optischen Signaleinrichtung einige wichtige Punkte beachtet werden.
Signalisierungsbereich
Optische Signalgeräte haben grundsätzlich nur den einen Zweck: Die Aufmerksamkeit des Menschen in einem bestimmten Bereich zu erwirken. Dieser „bestimmte Bereich“ ist von der Applikation und von den Umgebungsbedingungen abhängig.
Der Signalisierungsbereich der Blitzleuchte ist im optimalen Fall deckungsgleich mit dem Bereich, in dem sich die Menschen aufhalten.
Auf jeden Fall muss aber dieser „bestimmte Bereich“ abgedeckt werden, um gefährliche Zustände oder Stillstände zu vermeiden.
Farbe der Blitzleuchte
Je nachdem für welchen Einsatzzweck die Blitzleuchte vorgesehen ist, muss die passende Farbe ausgewählt werden.
Für Warnleuchten oder Gefahrenleuchten bieten sich die Farben Gelb oder Orange an. Für Alarmleuchten bei Sicherheitssystemen ist die Farbe Rot ideal geeignet.
Für informative Anzeigen z.B. bei Schaltschränken oder Schalttafeln bieten sich Blitzleuchten mit klarer Abdeckung an.
Versorgungsspannung
Die Versorgung einer Blitzleuchte kann entweder mit einer Gleichspannung oder einer Wechselspannung erfolgen. Für welche Variante man sich entscheidet, hängt davon ab, an welchem System die Blitzleuchte angeschlossen werden soll.
Wenn als Schaltausgang für einen Blitzer ein potentialfreier Kontakt zur Verfügung steht, hat man bei der Versorgungsspannung die freie Wahl. Allerdings dürfen die Strom- und Spannungswerte des Blitzers die zulässige Kontaktbelastung nicht überschreiten.
IP-Schutzart
Wenn eine Blitzleuchte im Außenbereich montiert ist, muss sie eine wesentlich höhere Schutzart aufweisen als eine Leuchte in einer Werkshalle.
Schließlich sind Außenleuchten zu jeder Jahreszeit Wind und Wetter ungeschützt ausgesetzt. Nur wenn dann das Gehäuse und die elektrischen Anschlüsse entsprechend ausgelegt sind, ist eine zuverlässige Funktion auch über Jahre gewährleistet.
Weitere Infos zur IP-Schutzart können unserem Ratgeber IP Schutzklassen und Schutzarten entnommen werden.
Bauform
Die Bauform einer Blitzleuchte hängt von der erforderlichen Blinkrichtung und vom Montageort ab.
Bei einem Blitzer an einem Schiebetor ist es erforderlich, dass er rundum, also nach allen Seiten, Licht abgibt. In diesem Fall bieten sich runde Bauformen mit Deckel an.
Blitzleuchten für Deckenmontage müssen neben der Rundumwirkung auch nach unten abstrahlen. Für diesen Zweck sind Leuchten in Pyramidenform ideal.
Wird der Blitzer an einer Wand oder Säule montiert, eigen sich Blitzer mit einer Richtwirkung.
Leuchtmittel
Neben den Xenon-Leuchtmitteln kommen mittlerweile immer mehr High Power -LEDs (Light Emitting Diode) zum Einsatz.
Denn moderne LEDs werden immer lichtstärker und eignen sich somit auch für Warn- und Alarm-Blitzer.
Zudem haben LEDs einen geringen Energiebedarf und sind ausgesprochen langlebig. Allerdings haben LEDs nur einen begrenzten Abstrahlwinkel. Bei Rundum-Blitzleuchten müssen also entsprechend viele LEDs verbaut werden.
Normen und Zulassungen
Für bestimmte Anwendungen wie z.B. in der Maschinensteuerung oder auch bei Brandmeldeanlagen müssen Blitzleuchten vorgegebene DIN Normen erfüllen bzw. genau definierte Zulassungen aufweisen.
Im Zweifelsfall muss vorab genau geprüft werden, welche rechtlichen Anforderungen an die Signaleinrichtung gestellt werden. Erst danach können geeignete Blitzleuchten ausgewählt und installiert werden.
Sicherheitstechnische Sonderausstattung
Hochwertige Blitzleuchten verfügen über eine integrierte Kontrolleinrichtung. Diese kann mit einer übergeordneten Schutzeinrichtung verbunden werden. Dadurch ist gewährleistet, dass Ereignisse auch dann wahrgenommen werden, wenn z.B. das Leuchtmittel des Blitzers defekt ist.
Falls die Blitzleuchte (1) aufgrund einer technischen Störung nicht funktioniert, erkennt das ein Fotosensor (2) in der Blitzleuchte. Die Auswerte-Elektronik (3) erkennt die Fehlfunktion der Blitzleuchte und steuert ein Alarmrelais (4) an. Über die potentialfreien Kontakte können dann die unterschiedlichsten Alarmsysteme angesteuert werden.
Zubehör
Das mitgelieferte Zubehör ist vom Hersteller und vom Typ des Produkts abhängig.
Bei manchen Modellen liegen Kabelverschraubungen oder Montagewinkel ab Werk mit bei. Bei anderen Herstellern können die Teile optional als Zubehör erworben werden.
Anschlussleitungen und Befestigungsmaterial sind immer situationsabhängig und werden deshalb nicht als Zubehör mitgeliefert.
Eine Blitzleuchte muss so angebracht werden, dass sie von den relevanten Personen gut wahrgenommen werden kann. Dabei ist immer darauf zu achten, wo sich die infrage kommenden Personen im Raum aufhalten können.
Für große oder unübersichtliche Bereiche bieten manche Blitzer die Möglichkeit, parallel betrieben zu werden. Dabei blitzen alle angeschlossenen Leuchten gleichzeitig auf.
Bei Blitzleuchten, die an Anlagen oder Maschinen montiert werden, muss der Aufbauort so gewählt werden, dass er im Sichtbereich des Bedienpersonals liegt. Besonders dann, wenn die Maschinenbedienung eine bestimmte Blickrichtung vorgibt.
Allerdings sollte bei lichtstarken Blitzern ein dauerhaftes Hineinblicken unbedingt vermieden werden.
Unser Praxistipp: Der richtige Montageort
Im Bereich von Maschinen und Anlagen müssen lichtstarke Blitzer so montiert werden, dass die Funktion der Anlage nicht gestört wird. Denn durch ein helles Blitzlicht können Kameras geblendet oder optische Sensoren beeinträchtigt werden. Eine Fehlfunktion der Anlage wäre dann im schlimmsten Fall die Folge.
LED-Technik oder Xenon-Technologie, welcher Typ ist besser?
Weder noch, denn keiner der beiden Typen ist besser. Es gibt unterschiedliche Anwendungen wo Warnleuchten mit LEDs oder Xenon-Leuchtmitteln ihre individuellen Vorteile ausspielen können. Eine Blitzleuchte mit LEDs hat eine geringe Stromaufnahme und ein niedriges Gewicht. Ein Signalgeber mit Xenonlampe verfügt über eine hohe Leuchtkraft und eine kugelförmige Abstrahl-Charakteristik. Wenn jedoch ein Warnsignal auch aus dem Augenwinkel zuverlässig wahrgenommen werden soll, empfehlen die Hersteller lieber einen Xenon-Blitzer statt einer LED-Blitzleuchte.
Warum gibt es keine blauen Blitzleuchten?
Grundsätzlich sind blaue Blitzleuchten bei den Herstellern erhältlich. Allerdings werden sie nicht so oft nachgefragt. Denn zu den Farben Grün, Gelb und Rot werden intuitiv Begriffe wie „Sicher“, „Achtung“ und „Gefahr“ verknüpft. Bei der Farbe Blau ist immer Erklärungsbedarf. Zudem würde ein blauer Blitzer am Schiebetor zum Firmengelände für enorme Irritationen sorgen. Denn im öffentlichen Straßenverkehr ist das Blaulicht nur für Einsatzfahrzeuge von Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften vorgesehen.
Was ist der Unterschied zwischen Blinkleuchten und Blitzleuchten?
Blitzleuchten sind im Prinzip Blinkleuchten mit höherer Lichtstärke. Darum sind bis dato noch viele Blitzleuchten mit Xenon-Leuchtmitteln ausgestattet. Mittlerweile werden von den Herstellern aber auch immer häufiger lichtstarke LEDs eingesetzt.
Eine orange Rundumleuchte oder lieber eine orange LED-Blitzleuchte verwenden?
Ob eine Rundumleuchte oder eine LED-Blitzleuchte eingesetzt wird, bleibt jedem Anwender selber überlassen. Wichtig ist, dass der verwendete Typ auch wirklich für den jeweiligen Einsatzzweck geeignet ist. In der Praxis haben sich Blitzlichter mit LEDs mittlerweile bestens bewährt, da keine beweglichen Mechanikteile vorhanden sind.