Ratgeber
HiFi-Verstärker mit Bluetooth-Funktion ermöglichen eine kabellose Verbindung mit Quellgeräten per Funktechnologie. Dadurch lassen sich bequem Smartphone, Tablet und andere Bluetooth-fähige Geräte mit einer HiFi-Anlage verbinden, um beispielsweise Musik über die Lautsprecher auszugeben. Wie ein Bluetooth-Verstärker funktioniert und worauf beim Kauf zu achten ist, erklären wir Ihnen in unserem Ratgeber.
In einer HiFi-Anlage darf ein Verstärker nicht fehlen. Wären passive Lautsprecher direkt an ein Wiedergabegerät (CD-/DVD-/Blu-ray-Player, Plattenspieler oder Fernseher) angeschlossen, könnten sie die Signale gar nicht verarbeiten. Es braucht einen Verstärker, der dazwischen geschaltet wird. Er verstärkt die Audio-Signale und leitet sie an die Lautsprecher weiter. Wie laut der Sound letztendlich ausfällt, legen Sie individuell per Lautstärkeregler fest. Unterschieden werden Stereo-Verstärker für HiFi-Systeme mit zwei Lautsprechern und AV-Receiver (die auch Videosignale verarbeiten können) mit mehreren Ausgängen für Surround-Anlagen.
Klassischerweise werden Wiedergabegeräte per Audio-Kabel an den Verstärker angeschlossen, etwa per Klinken-, Cinch- oder digitalem (optischem) Toslink-Kabel. Ein Bluetooth-Verstärker bietet den Vorteil, dass er eine drahtlose Verbindung mit Quellgeräten ermöglicht, die die Funktechnologie unterstützen. So lässt sich beispielsweise ein Smartphone oder Tablet direkt mit dem Verstärker koppeln, um Musik oder andere Audio-Inhalte an die Stereo-/Surround-Sound-Anlage zu leiten und sie über die großen Lautsprecher ausgeben zu lassen. Zu diesem Zweck sind Bluetooth-Verstärker mit einem Bluetooth-Empfänger ausgestattet.
Bluetooth-Verstärker funktionieren genauso wie jeder andere Audio-Verstärker für Stereo- oder Surround-Anlagen. Es handelt sich in der Regel um sogenannte Vollverstärker. Das bedeutet, sie enthalten sowohl einen Vorverstärker als auch einen Endverstärker. Der Vorverstärker empfängt sämtliche Signale, sei es von per Kabel oder Bluetooth angebundenen Geräten. In seinen Bereich fallen also sämtliche Eingänge und die Lautstärkeregelung. Obendrein bereitet er die Signale so auf, dass sie sich in einem passenden Spanungs- und Impedanzbereich befinden, damit der Endverstärker damit arbeiten kann. Der wiederum erhöht die Spannung der Signale für den Betrieb der passiven Lautsprecher und ist mit den entsprechenden Audio-Ausgängen ausgestattet.
Es gibt übrigens auch Stereo- und Surround-Anlagen mit aktiven Lautsprechern, die einen Endverstärker integriert haben. In solchen Fällen ist lediglich ein separater Vorverstärker notwendig.
Wer einen Verstärker mit Bluetooth sucht, um Geräte kabellos mit einer Stereo-/Surround-Anlage verbinden zu können, sollte unbedingt auf die Bluetooth-Version achten. Je moderner die Technologie ist, desto besser. So hat Bluetooth 5.3 beispielsweise eine bessere Energieeffizienz als Bluetooth 5.0 und die beiden dazwischenliegenden Versionen 5.1 und 5.2. Außerdem ist die Latenz geringer.
Darüber hinaus gelten die gleichen Kaufkriterien wie für Verstärker ohne Bluetooth. Vor allem die Anzahl und Art von Anschlüssen sind relevant. Achten Sie bezüglich der Eingänge darauf, welche Art von Audio-Kabeln Sie anschließen können. AUX-Anschlüsse (Klinke oder Cinch) sind Standard, aber nicht jeder Vollverstärker verfügt über digitale Audio-Eingänge. Manche Modelle haben einen USB-Port, um zum Beispiel USB-Sticks oder externe Festplatten anschließen zu können, auf denen Audio-Inhalte gespeichert sind. Auch ein SD-Karten-Slot kann Teil der Ausstattung sein.
Da ein Vollverstärker Audio-Signale für passive Lautsprecher aufbereitet, stellt sich die Frage, wie viele Boxen sich überhaupt anschließen lassen und wie viel Leistung pro Kanal geliefert wird. Wenn die HiFi-Anlage aus mehr als zwei Lautsprechern besteht und/oder noch einen Subwoofer umfasst, benötigen Sie einen Verstärker mit mehr Audio-Ausgängen.
Die Leistung der einzelnen Kanäle muss höher sein als die der Lautsprecher. Empfehlenswert ist, wenn die Leistung des Verstärkers 25 Prozent über der des Lautsprechers liegt. Ist ein Verstärker zu schwach, kommt es zu folgendem Problem: Die Lautsprecher "fordern" mehr, als der Verstärker leisten kann. Der läuft dann am Limit, was die Eingangssignale verzerrt. Die höchsten Höhen und tiefsten Tiefen werden abgeschnitten, wodurch ein guter Klang nicht möglich ist. Man spricht auch vom sogenannten "Clipping" (zu Deutsch "Beschneiden"). Es besteht sogar die Gefahr, dass die Boxen Schaden nehmen, da sie bei dem Vorgang überhitzen können. Deshalb ist es sehr wichtig, Verstärker und Lautsprecher richtig aufeinander abzustimmen. Übrigens darf der Verstärker auch nicht zu leistungsstark sein. Je höher Sie dann die Lautstärke einstellen, desto wahrscheinlicher sind Verzerrungen und Schäden aufgrund von Überlastung.
Die Reichweite von Bluetooth ist begrenzt – in Innenräumen mehr als im Freien, weil Wände und Möbel Hindernisse sind, die die Signale abschwächen. Es ist daher sinnvoll, einen Bluetooth-Verstärker möglichst zentral im Raum aufzustellen. Hat man das Smartphone mit dem Gerät kabellos verbunden und bewegt sich von A nach B, ist der Maximalabstand zum Verstärker idealerweise nie größer als die maximale Reichweite des Bluetooth-Adapters.