Ratgeber
Bohrmaschinenpumpen sind die idealen Werkzeuge für kleinere Pumparbeiten. Sie werden mithilfe einer elektrischen Bohrmaschine oder eines Akkuschraubers angetrieben und ermöglichen es, Medien unterschiedlicher Art zu befördern – sei es Wasser, Diesel oder Öl.
Wie Bohrmaschinenpumpen funktionieren und worauf bei der Auswahl zu achten ist, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Bohrmaschinenpumpen werden mithilfe von elektrischen Bohrmaschinen oder Akkuschraubern angetrieben und ermöglichen es, Flüssigkeiten von einem Ort zum anderen zu befördern. Sie eignen sich hervorragend für kleinere oder gelegentliche Pumparbeiten und sind die ideale Lösung, wenn eine festinstallierte elektrische Pumpe mit eigenem Motor für den Bedarf überdimensioniert wäre. Die Einsatzmöglichkeiten von Bohrmaschinenpumpen sind vielfältig. Sie können beispielsweise zum Füllen und Entleeren von Aquarien, Regentonnen, Gartenteichen oder Pools, zum Auspumpen überfluteter Keller oder defekter Waschmaschinen sowie zum Entwässern von Rohrleitungen verwendet werden.
Bohrmaschinenpumpen sind tendenziell auf kleine bis mittlere Fördermengen ausgelegt und arbeiten mit einem vergleichsweise niedrigen Druck, weswegen sie sich für den Betrieb von Regnern (Rasensprengern) weniger eignen. Es gibt aber durchaus Modelle, die eine beachtliche Förderleistung erzielen. Dass Bohrmaschinenpumpen ein breites Anwendungsspektrum eröffnen, hat auch damit zu tun, dass sie nicht auf die Beförderung von Wasser beschränkt sind. Aufgrund ihrer Funktionsweise sind sie imstande, auch Flüssigkeiten mit höherer Viskosität wie Speiseöle oder Honig zu transportieren. Zudem werden sie zum Pumpen von Diesel, Heizöl, Unkrautvernichtungsmitteln, Frostschutzmitteln, Wein, Fruchtsäften und vielem mehr verwendet.
Bohrmaschinenpumpen arbeiten mit Impellern und zählen dementsprechend zu den Impellerpumpen. Impeller sind Laufräder, die aus mehreren radial um eine Achse angeordneten Schaufeln bestehen und sich in einem ring- oder röhrenförmigen Gehäuse befinden. Ihre Aufgabe ist es, die Antriebsenergie (der Bohrmaschine) in kinetische Energie der Flüssigkeit umzuwandeln. Der Pumpvorgang besteht im Grunde genommen aus drei Phasen. Die erste Phase ist die Ansaugphase. Der Impeller im Pumpengehäuse beginnt zu rotieren und erzeugt dadurch einen Unterdruck, wodurch die Flüssigkeit in die Pumpe gesogen wird. In der zweiten Phase erfolgt der Transport des Mediums. Hierzu greifen die Schaufeln die Flüssigkeit auf und beschleunigen sie durch Zentrifugalkraft radial nach außen. Das Medium wird durch die Kammern weiterbefördert und zur Druckseite transportiert. Dabei wandelt sich die kinetische Energie in Druckenergie. Die dritte Phase beschreibt die Austrittsphase. Über einen Druckstutzen oder ein Auslassventil verlässt die nun unter höherem Druck stehende Flüssigkeit die Pumpe und kann von dort zum Zielort transportiert werden.
Die Besonderheit von Bohrmaschinenpumpen besteht darin, dass sie ohne eigenen Motor auskommen. Die Antriebsenergie wird durch eine handelsübliche Bohrmaschine oder einen Akkuschrauber bereitgestellt. Zu diesem Zweck sind Bohrmaschinenpumpen mit einer Antriebswelle (Spindel) ausgestattet, die als Anschluss dient und wie ein Bohrer in das Bohrfutter der Maschine eingespannt wird. Sobald die Bohrmaschine eingeschaltet ist, überträgt die Welle deren Drehbewegung auf den Impeller, der dann zu rotieren beginnt und die erforderliche Zentrifugalkraft erzeugt. Die Geschwindigkeit der Flüssigkeitsbewegung hängt von der Drehzahl der Bohrmaschine ab. Je höher sie ist, desto schneller wird das Medium durch die Pumpe befördert. Des Weiteren bieten Bohrmaschinen Anschlüsse für zwei Schläuche (Saugseite und Druckseite). Häufig sind die Anschlüsse mit Gewinden versehen, um eine sichere Schlauchverbindung zu ermöglichen.
Aufgrund ihres relativ einfachen Aufbaus sind Bohrmaschinenpumpen günstig in der Anschaffung und leicht zu warten und zu reinigen. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie als Impellerpumpen selbstansaugend sind und eine Anfangsbefüllung meist entfällt. Selbstansaugende Pumpen besitzen die Fähigkeit, selbst ein Vakuum zu erzeugen. Auf diese Weise entfernen sie die Luft aus den Saugleitungen und dem Pumpengehäuse, so dass die Flüssigkeit automatisch eingesogen wird. Dadurch können Impellerpumpen problemlos mit Luft-Wasser-Gemischen umgehen und sofort in Betrieb genommen werden, ohne vorab befüllt werden zu müssen (trocken selbstansaugend).
Beim Kauf von Bohrmaschinenpumpen gilt es zunächst einmal, auf Leistung und Kompatibilität zu achten. Was die Leistung betrifft, so sind wie bei allen anderen Arten von Pumpen die Förderhöhe und die Fördermenge (Volumenstrom) in den Blick zu nehmen. Die Förderhöhe sagt aus, wie hoch die Flüssigkeit von der Pumpe angehoben werden kann, und wird aus handwerklicher Tradition heraus noch oft in „Meter Wassersäule“ (mWs) angegeben. Das ist allerdings irreführend, da es sich nicht um eine Längeneinheit handelt, sondern um eine Druckangabe. Im Grunde genommen ist die Förderhöhe das Maß für den Druck, den die Pumpe liefert. Dieser muss umso höher sein, desto größer die Distanzen sind, über die das Medium befördert werden soll. Die Förderhöhe steht in Zusammenhang mit der Fördermenge. Diese referiert darauf, welche Menge an Flüssigkeit von der Pumpe transportiert werden kann, und wird in Litern pro Stunde oder Minute angegeben. Im Prinzip handelt es sich um die Durchsatzleistung. In den meisten Fällen verhält es sich so, dass die Durchsatzleistung mit zunehmendem Druck steigt. Je größer also die Förderhöhe, desto größer auch die Fördermenge. Gute Bohrmaschinenpumpen haben eine Förderhöhe von 30 bis 40 mWs und eine Förderleistung von 3000 bis 4000 l/h.
Was die Kompatibilität betrifft, so ist sicherzustellen, dass die Aufnahme der Pumpe zu Bohrmaschine oder Akkuschrauber passt. Da die meisten Bohrmaschinenpumpen auf Standards ausgerichtet sind, ist eine Verwendung mit handelsüblichen Akkuschraubern und Bohrmaschinen normalerweise ohne Probleme möglich. Allerdings müssen Pumpe und Bohrmaschine auch in puncto Leistung (Watt) und Drehzahl (Umdrehungen pro Minute) zueinander passen. Auch die Anschlüsse für die Schläuche sind zu prüfen. Bohrmaschinenpumpen sind üblicherweise mit Schlauchanschlüssen in gängigen Größen (1/2 Zoll, 5/8 Zoll, 3/4 Zoll…) ausgestattet, so dass die Kompatibilität weitestgehend sichergestellt ist. Anders verhält es sich, wenn Schläuche in Sondergrößen angeschlossen werden sollen.
Des Weiteren ist zu definieren, welche Art von Medium (Wasser, Diesel, Öl, Säuren, Laugen, Chemikalien etc.) befördert werden soll, denn nicht alle Pumpen sind für jede Art von Flüssigkeit geeignet. Geht es um den Transport von Genuss- oder Lebensmitteln wie Wein oder Fruchtsäften, ist sicherzustellen, dass alle Komponenten, die mit dem Fördergut in Kontakt kommen, aus einem lebensmittelechten Material bestehen. Ebenso ist auf Angaben zur Flüssigkeitstemperatur zu achten, die die Pumpe handhaben kann, gerade wenn es um den Transport sehr kalter oder heißer Medien geht.
Damit eine Bohrmaschinenpumpe den Anforderungen der Umgebung und der Pumpaufgabe standhält, ist eine solide Verarbeitung wichtig. In dem Kontext ist das zugrundeliegende Material in den Blick zu nehmen. Impeller aus einfachem Kunststoff zeigen schnell Verschleißerscheinungen und können überhitzen, da sie naturgemäß hohen Reibungskräften ausgesetzt sind. Das hat zur Folge, dass sie meist nicht lange halten. Bewährt haben sich Impeller aus hochwertigem Kunststoff wie synthetischem Kautschuk (Acrylnitril-Butadien-Kautschuk, Fluor-Kautschuk, Chloropren-Kautschuk etc.), der sich unter anderem durch eine hohe Abriebfestigkeit auszeichnet. Was das Pumpengehäuse betrifft, empfehlen sich vor allem Metalle wie Aluminium oder Edelstahl. Sie sind korrosionsbeständig und bringen von Hause aus eine mechanische Festigkeit mit. Andere wichtige Komponenten wie Druckschalter und Antriebswelle sollten zugunsten der Haltbarkeit ebenfalls aus Metall (bspw. Edelstahl oder Messing) bestehen.
Ansaughöhe und Förderhöhe sind zwei wichtige Begriffe, die die Leistungsfähigkeit von Pumpen beschreiben, aber sie beziehen sich auf unterschiedliche Aspekte des Pumpvorgangs: Die Ansaughöhe meint die Distanz, über die eine Pumpe Flüssigkeit von einer niedrigeren zu ihrer eigenen Höhe ansaugen kann. Die Förderhöhe ist die maximale Höhe, bis zu der eine Pumpe die Flüssigkeit über ihr eigenes Niveau hinaus befördern kann. Zusammengefasst: Die Ansaughöhe bezieht sich auf die Fähigkeit der Pumpe, Flüssigkeit zu sich heraufzuziehen, während die Förderhöhe die Fähigkeit beschreibt, Flüssigkeit von der Pumpe aus nach oben zu drücken.
Ist eine Bohrmaschinen-Pumpe als Wasserpumpe für den Garten geeignet?
Das kommt auf den Bedarf und die Größe des Gartens an. Wenn viel Fläche zu bewirtschaften ist, kann eine große, fest installierte Wasserpumpe die bessere Wahl sein. Für kleine Gärten und das gelegentliche Um- oder Auspumpen ist eine Bohrmaschinenpumpe jedoch sehr gut geeignet. Zudem ist sie die deutlich handlichere und kostengünstigere Alternative zur großen Wasserpumpe.
Kann ich eine Bohrmaschinen-Pumpe auch als Akkuschrauber-Pumpe verwenden?
Durchaus, denn es wird nicht dezidiert zwischen Bohrmaschinen-Pumpen und Akkuschrauber-Pumpen differenziert. Entscheidend ist immer die Kompatibilität der Aufnahme. Sofern die Antriebswelle passt und die Drehzahl und Leistung aufeinander abgestimmt sind, ist es kein Problem, eine Bohrmaschinen-Pumpe mit einem Akkuschrauber zu betreiben.
Was für Zubehör ist nützlich für selbstansaugende Bohrmaschinen-Pumpen?
Das kommt auf den Anwendungsfall an. Um die Schläuche sicher an den Pumpenanschlüssen zu befestigen, kann der Einsatz von Schlauchklemmen sinnvoll sein. Soll verhindert werden, dass Schmutz und Fremdkörper zusammen mit dem Medium in die Pumpe gelangen, sind Ansaugfilter empfehlenswert. Gibt es Probleme mit der Kompatibilität zwischen Bohrmaschine und Pumpe, weil die Standardanschlüsse nicht passen, kann man sich gegebenenfalls mit Adaptern behelfen. Es gibt vielerlei Zubehör und Werkzeug, um den Betrieb einer Bohrmaschine-Pumpe noch sicherer und effizienter zu gestalten.