Ratgeber
Chlor wird dazu genutzt, Keime, Bakterien und Krankheitserreger abzutöten, beispielsweise in einem Schwimmbad oder Pool. Um den Chlorgehalt und den pH-Wert im Blick zu behalten und zu verhindern, dass es zu einer gesundheitsschädlichen Überdosierung kommt, setzt man spezielle Messgeräte ein. Wie diese funktionieren und worauf es beim Kauf zu achten gilt, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Chlor ist ein besonders reaktionsfreudiges chemisches Element, das unter normalen Bedingungen einen gasförmigen Zustand aufweist. Es reagiert mit nahezu allen Stoffen inklusive dem Gewebe von Lebewesen.
Das ist der Grund, warum eine zu hohe Chlor-Konzentration im Wasser schädlich ist. In der richtigen Dosierung ist es allerdings perfekt dazu geeignet, Bakterien und Krankheitserreger zuverlässig abzutöten, und das Mittel der Wahl, um für hygienische Bedingungen in privaten Pools oder öffentlichen Schwimmbädern zu sorgen. Unterschieden wird zwischen freiem und gebundenem Chlor.
Freies Chlor ist der Anteil, der aktiv zur Desinfektion des Wassers beitragen kann. Gebundenes Chlor ist dagegen bereits verbraucht und für den typisch stechenden Geruch verantwortlich. Freies und gebundene Chlor ergeben zusammen das gesamt verfügbare Chlor im Wasser. Wie viel freies Chlor in einem Pool tatsächlich entstehen kann, ist unter anderem vom pH-Wert abhängig.
Die meisten Pooltester arbeiten nach dem Prinzip der Photometrie und messen die Lichtabsorption.
Mit ihrer Hilfe lässt sich schnell die Konzentration von gelösten Stoffen in einer Flüssigkeit feststellen.
Eine Alternative dazu stellen Wassertester dar, die einen ins Wasser getauchten Messstreifen auswerten. Es muss nicht immer ein elektronischer Wassertester sein.
Für den heimischen Whirlpool oder ein Aquarium sind häufig bereits spezielle Tabletten oder Teststreifen ausreichend, um den aktuellen pH- und Chlor-Wert zu ermitteln. Anhand einer Farbskala können die Messergebnisse dann abgelesen werden.
Allerdings bieten mit Batterien betriebene, digitale Messgeräte eine deutlich höhere Genauigkeit und ermöglichen so eine optimale Dosierung des Chlors. Darüber hinaus sind sie einfach zu bedienen und können häufig noch weitere wichtige Werte messen.
Die Anschaffung eines digitalen Messgeräts lohnt sich immer dann, wenn über einen längeren Zeitraum kontinuierlich Messungen mit hoher Genauigkeit durchgeführt werden müssen. Das kann beispielsweise bei Messungen von Trinkwasser, in öffentlichen Schwimmbädern oder fest installierten Pools der Fall sein. Grundsätzlich sollte aber nicht nur der Chlorgehalt, sondern wenigstens auch der pH-Wert des Wassers einer regelmäßigen Kontrolle unterzogen werden. Im Handel finden Sie diverse Kombi-Messgeräte, die sowohl für die Messung des pH- als auch Chlor-Werts eingesetzt werden können.
Der pH-Wert ist eine ausschlaggebende Größe für die Wasserqualität. Gemessen werden Werte auf einer pH-Skala zwischen 0 bis 14, wobei 7 für neutral steht. Alle Werte oberhalb von 7 sind basisch, während alle Messwerte, die darunter liegen, auf saures Wasser hindeuten. Für einen Pool gelten Werte zwischen 7,2 und 7,6 als optimal. Liegt der pH unterhalb von 7, leidet die Filteranlage unter dem sauren Wasser. Korrosionsschäden können die Folge sein. Beim Menschen führt saures Wasser zu Reizungen von Augen und Schleimhäuten. Basisches Wasser sorgt hingegen für eine Trübung des Pools und hemmt die Wirkung von Chlor!
Im Extremfall können Sie so viel Chlor zugeben wie Sie möchten, es wird, wenn überhaupt, nur wenig Wirkung entfalten. Entsprechend wichtig ist daher eine regelmäßige Kontrolle mit einem Tester beziehungsweise einem pH-Meter. Viele Pool-Wassertester zeigen Ihne neben pH-Wert und Chlorgehalt weitere nützliche Informationen wie die Kalziumhärte an. Wenn Sie mit einem pH-Tester eine größere Abweichung vom Idealwert feststellen, sollten Sie umgehend Maßnahmen ergreifen. Mit einem pH-Senker lässt sich ein zu hoher pH-Wert durch die Zugabe von Säure in den Griff bekommen. Dazu wird gewöhnlich Natriumbisulfat oder Salzsäure verwendet. Zeigt der Wassertester dagegen einen zu niedrigen pH-Wert an, kann dieser mit Natriumcarbonat oder Natriumbicarbonat schnell wieder erhöht werden.
Ein digitaler Pooltester ist eine sinnvolle Investition, um hygienische Bedingungen in einem Pool und Whirlpool sicherzustellen.
Vor dem Kauf sollten Sie prüfen, über welche Messfunktionen der Pool-Wassertester verfügen soll.
Mit manchen Testern lassen sich neben dem Chlor- und pH-Wert auch Brom, Cyanursäure, Gesamthärte, Harnstoff, Kalzium-Härte, Ozon und Wasserstoffperoxid messen. Besonders praktisch sind Messgeräte, die sich über Bluetooth mit dem Handy koppeln lassen.
So können Sie sich die Messergebnisse komfortabel und übersichtlich auf dem Bildschirm des Smartphones anzeigen lassen.
FAQ – häufig gestellte Fragen zu Chlor-Messgeräten
Was ist ein TDS-Messgerät?
Das Kürzel TDS steht für Total Dissolved Solids. Bei einem TDS-Messgerät handelt es sich also um einen Tester, mit dem der Anteil der im Wasser gelösten Feststoffe wie Salze, Metalle oder Mineralien bestimmt werden kann. Gemessen wird in ppm (parts per million). Zur Veranschaulichung: Bei einem Wert von 60 ppm kommen 60 gelöste Ionen auf 999.940 Wassermoleküle.
Wo liegen die Vor- und Nachteile von Brom im Vergleich zu Chlor?
Sowohl Chlor als auch Brom werden für die Desinfektion von Pools und Schwimmbädern eingesetzt. Beide weisen eine sehr hohe Reaktivitätsrate auf, wobei die Rate von Chlor höher ist als die von Brom. Weiterhin tötet Chlor Bakterien und Keime schneller ab. Für Brom spricht dagegen die höhere Stabilität im Wasser, wodurch es weniger oft ersetzt werden muss als Chlor. Zudem tötet es Schadstoffe über einen längeren Zeitraum ab. Darüber hinaus weist Brom einen niedrigen pH-Wert auf. Bei der Anschaffung ist zu beachten, dass Brom mehr kostet als Chlor.
Was bedeutet eigentlich pH?
Die Abkürzung pH steht für Power of Hydrogen. Anhand der pH-Skala können Säuregrad und Alkalinität von Wasser und anderen Flüssigkeiten ermittelt werden.