Ratgeber
Sie sind auf der Suche nach einem Digital Radio, um mit Ihrem Lieblingssender in den Tag zu starten, beziehungsweise von ihm durch den Alltag begleitet zu werden? Vor dem Kauf stellen Sie sich einige Fragen: Wofür steht DAB und wofür DAB+? Welche Eigenschaften haben Digitalradios und worauf gilt es noch zu achten? Unser Ratgeber nimmt Sie mit in die Welt der DAB+-Radios.
Seit dem 20. Jahrhundert gehört das Radio zum Alltag. Lange Zeit war der analoge Radioempfang über UKW (Ultrakurzwelle) die Norm, doch mit der Digitalisierung veränderte sich dies.
Im Jahr 1987 begann in der EU das Eureka-147-Projekt. Es widmete sich dem Thema Digitalradio und präsentierte im Jahr 2000 den neuen DAB-Standard. Das Kürzel DAB steht hierbei für Digital Audio Broadcasting. Fortan war es möglich, Audiosignale digital über Antenne zu verbreiten.
Mit DAB-Geräten ist der Empfang des Übertragungsstandards möglich und Radiosender, die DAB nutzen, erlauben so ihren Hörerinnen und Hörern digitalen Radiogenuss. Der Standard DAB wurde auch nach dem Jahr 2000 weiterentwickelt.
Im Jahr 2011 wurde DAB+ als verbesserter Übertragungsstandard vorgestellt.
Viele Hersteller setzen auf DAB+-Radios, die zusätzlich DAB, UKW und Internetradio nutzen können. Auf diese Weise steht Ihnen der Empfang unterschiedlichster Sender offen. Die Geräte werden häufig als Multifunktionsradios bezeichnet. Suchen Sie ein solches Radio, achten Sie vor dem Kauf darauf, dass alle gewünschten Radio-Tuner vorhanden sind.
Es gibt auf technischer Ebene deutliche Unterschiede. DAB nutzt noch den Audiocodec MPEG-1, während DAB+ auf MPEG-4 setzt. Letztere ist der derzeit beste Audiocodec. Da sich DAB+ technisch auf dem besten Stand befindet, ist die Klangqualität hervorragend und es können eine Vielzahl an Sendern über das Codierungsverfahren empfangen werden.
Ältere DAB-Radios sind auf den Empfang reiner DAB-Sender beschränkt und bieten keine DAB+-Sender. Mit DAB+-Geräten können zudem weitere Funktionen wie das Abrufen von Verkehrsinformationen oder aktuellen Wetterdaten genutzt werden.
Der Standard DAB+ besitzt eine langsamere Datenrate: Es werden nur 80 Kilobyte pro Sekunde (kB/s) übertragen. DAB-Radios empfangen hingegen 128 kB/s. Mit leistungsstarken Endgeräten bemerken Sie jedoch keinen Unterschied. Die stärkere Komprimierung hat sogar einen Vorteil: Die Sender können den Platz auf dem Frequenzband effektiver nutzen.
Grob werden Geräte in Modelle mit fixem Aufstellungsort und mobile Modelle unterschieden. Erstere haben beispielsweise in der Küche oder im Schlafzimmer ihren Platz. Sie können freistehend oder auch fest montiert sein. Mobile Radios sollen die Menschen durch den Alltag begleiten und sind daher kompakter. Manche besitzen Befestigungsmechanismen, etwa um am Fahrrad festgesteckt zu werden.
Im Überblick haben sich folgende DAB-Radios etabliert:
Tischradio für Büro und Wohnräume
Unterbauradio zur Montage
Küchenradio (mindestens spritzwassergeschützt)
Badradio (spritzwassergeschützt bis wasserdicht)
Baustellenradio (bis Schutzklasse IP64)
Kofferradio (Retro Look: meist rechteckig, kompakt, samt Griff)
Taschenradio (besonders mobil)
Die eingebauten Tuner für DAB, DAB+ sowie gegebenenfalls Internetradio und UKW sind für den Empfang der Radioprogramme wichtig. Je nach Modell gibt es unterschiedliche und auch weitere Schnittstellen.
Die wichtigsten Schnittstellen für den Signaleingang:
Antenne
AUX-IN (Audio-Line-in für Klinke 3,5 mm)
integrierter CD-Player
Kartenleser (etwa für MMC oder SD)
USB (USB-A, USB-C oder Micro USB)
RJ45
Toslink
LAN oder WLAN (für WEB-Radio)
Bluetooth
WLAN
NFC
Die wichtigsten Schnittstellen für den Signalausgang:
Audio-Line-out (Klinke 3,5 mm oder Cinch)
Bluetooth
USB
SD
Praxistipp
Im Zweifel lieber ein Radio mit mehr Schnittstellen nehmen. So kann später auch eine CD eingelegt oder es können Songs vom MP3-Player gezogen werden.
Die Kernfunktion der Digitalradios ist es, DAB oder DAB+ zu empfangen. Gegebenenfalls empfangen die Geräte zusätzlich UKW-Radiosender und Internetradio. Doch abseits des Radioempfangs gibt es weitere wichtige Merkmale.
Ist ein DAB-Radio ein Internetradio?
Nein. Um Internetradio empfangen zu können, muss eine LAN- oder WLAN-Verbindung bestehen. Für den Anschluss fallen gegebenenfalls Gebühren an. Der Empfang von digitalen Radiosendern DAB und DAB+ ist auch ohne Internetzugang möglich.
Ist DAB-Radio kostenpflichtig?
Nein. Mit einem Digitalradio kann digitaler Rundfunk ohne Internet und ohne weitere Gebühren empfangen werden.
Was ist ein DAB-Tuner?
Der Tuner ist ein Empfangsteil. Er sitzt hinter dem Eingang für die Antenne und filtert das Signal zum Hören.
Wie funktioniert DAB-Radio?
Das digitale Programm wird von einem Sendemast gesendet. Für den Empfang nutzen Sie ein digital-terrestrisches Radio. Ein eingebautes Empfangsteil, Tuner genannt, wandelt das digitale Programm passend um.
Wie funktioniert DAB-Radio im Auto?
Ist das Radio bereits mit einem Digitalradio ausgestattet, funktioniert der Empfang wie bei anderen Modellen. Alternativ gibt es Adapter. Das eingehende digitale Signal wird umgewandelt und an das alte UKW-Radio geleitet. Auf einer freien UKW-Frequenz wird der Ton ausgestrahlt.
Was kann man mit DAB+ empfangen?
Neben den digitalen Audiosignalen gibt es Zusatzdienste für Bild und Text. So können beispielsweise aktuelle Wetterdaten oder Spielergebnisse vom Sport abgerufen werden. Auch CD-Cover in Farbe können angezeigt werden.