Ratgeber
Der DDR5-RAM ist der derzeit schnellste Arbeitsspeicher für PCs und Laptops auf dem Markt. Aufgrund seiner hohen Taktfrequenz und großen Speicherkapazität wird er vorrangig für Gaming-PCs verwendet. Was einen DDR5-RAM konkret auszeichnet und worauf Sie beim Kauf achten sollten, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
DDR5 ist der aktuelle RAM-Standard, der seinen Vorgänger DDR4 abgelöst hat. Seit Ende 2021 verkörpern DDR5-RAM-Module dementsprechend die neue RAM-Generation. Die Abkürzung DDR steht für Double Data Rate (zu Deutsch: doppelte Datenrate). RAM ist das Kürzel für Random Access Memory, den englischen Begriff für Arbeitsspeicher.
Ein Arbeitsspeicher wird auch als flüchtiger Speicher bezeichnet, weil er als Zwischenspeicher für Daten zur Ausführung von Programmen und Befehlen dient. Unter anderem greift die CPU, also der Prozessor des PCs oder Laptops, auf die Daten im Arbeitsspeicher zu. Ein DDR-Arbeitsspeicher ermöglicht ein doppelt so schnelles Lesen und Schreiben von Daten im Vergleich zu den bis 1999 verwendeten einfachen SDRAMs. Das ist deshalb möglich, weil ein DDR-RAM in der Lage ist, die Taktsignale bei der Datenübertragung sowohl bei steigender als auch bei fallender Signalkurve umzusetzen. Dadurch können Lese- und Schreibvorgänge parallel erfolgen.
Schnelle Arbeitsspeicher sind vor allem bei schnell wechselnden Daten und einem hohen Datenvolumen sinnvoll. Ein DDR5-RAM empfiehlt sich, wenn Sie häufig mehrere Programme gleichzeitig auf Ihrem Computer nutzen, und vor allem für Gaming-PCs, bei denen eine schnelle Reaktionszeit gefragt ist.
Die Leistung eines DDR5-RAMs wird von drei Komponenten bestimmt: die Speicherkapazität, die Taktfrequenz in MHz und die Speicherlatenz.
Die Größe des DDR5-Speichers wird in GB (Gigabyte) ausgewiesen. Ein DDR5-RAM ist mit einem oder zwei Speichermodulen erhältlich. Die Gesamtkapazität des DDR5-Speichers ergibt sich aus der Summe aller Speichermodule. Die Mindestgröße liegt bei 8 GB pro Modul und kann bis zu 128 GB umfassen. Die Speicherkapazität lässt sich erhöhen, indem man mehrere DDR5-RAMs parallel verbaut, sofern das Motherboard es zulässt.
Wie viele Lese- und Schreibvorgänge pro Sekunde von einem DDR5-RAM ausgeführt werden können, ist von der Taktfrequenz abhängig, die in MHz (Megahertz) angegeben wird. Eine hohe Taktfrequenz steht für eine hohe Anzahl von Lese- und Schreibvorgängen pro Sekunde. Ein DDR5-RAM weist eine Taktfrequenz von mindestens 4.800 MHz auf und liegt damit um 1.600 MHz höher als ein DDR4-RAM-Modul mit maximal 3.200 MHz. Damit erreicht ein DDR5-RAM eine Mindestdatenrate von etwa 39 GB pro Sekunde.
Wie schnell ein DDR5-RAM auf Signale, beispielsweise einen Mausklick, reagiert, gibt die Speicherlatenz an, englisch: Column Address Strobe Latency (kurz: CL). Je geringer der CL-Wert ist, desto reaktionsschneller ist das RAM-Modul. Bei DDR5-RAMs liegen die CL-Werte zwischen 30 und 40. Daraus ergibt sich ein Nachteil gegenüber DDR4-Modulen, die Speicherlatenzen unter 20 ermöglichen.
DDR5-RAMs sind in der Regel mit Windows-Betriebssystemen kompatibel. Sie benötigen jedoch ein Motherboard mit geeigneten Steckplätzen. DDR5-Bauteile sind nämlich nicht nur mit einer bestimmten Anzahl an Pins, sondern auch mit einer Kerbe ausgestattet. Aus diesem Grund passen sie ausschließlich in DDR5-Steckplätze.
Zudem erfordern DDR5-RAMs CPUs, welche die Leistungen des DDR5-RAMs nutzen können. Die hohe Taktfrequenz eines DDR5-RAMs lässt sich nur dann ausschöpfen, wenn der Prozessor sie auch verarbeiten kann. Mit DDR5-RAMs kompatibel sind derzeit die 12. und 13. CPU-Generation von Intel (Alder Lake und Raptor Lake) sowie die CPUs der Ryzen-7000-Serie von AMD.
Für eine schnelle Datenverarbeitung bietet sich eine möglichst hohe Taktfrequenz an. Im Fall von Office-Anwendungen sollte diese bei über 5.000 MHz liegen, bei Gaming-PCs und Gaming-Laptops sollte sie mindestens 6.000 MHz betragen, besser mehr.
Je größer der Speicherplatz ist, desto mehr Daten können zwischengespeichert werden. Allerdings ist die maximale Größe des Speicherplatz von Ihrem Betriebssystem abhängig. Bei Windows 10 Home mit 32 bit liegt die Speichergröße zum Beispiel bei 4 GB, bei Windows 10 Home mit 64 bit bei 128 GB. Für einen DDR5-RAM benötigen Sie somit immer ein Betriebssystem mit einer 64-bit-Architektur, weil eine 32-bit-Architektur nur maximal 4 GB Arbeitsspeicher umsetzen kann. Die Speicherkapazität sollte sich auf mindestens 32 GB beziffern.
Die Latenz eines DDR5-RAMs liegt zwischen CL 30 und CL 40. Sie wirkt sich im Vergleich zur Taktfrequenz nur marginal auf die Leistung des Rechners aus, sollte jedoch im Idealfall unter 40 betragen.
DDR5-Module sind flache Bausteine, die auch als RAM-Riegel oder RAM-Sticks bezeichnet werden. Sie werden in die auf dem Motherboard vorhandenen Steckplätze für Arbeitsspeicher eingesetzt. Ein Einbau von mehreren DDR5-RAMs ist, abhängig von der Anzahl der Steckplätze, möglich. Für PCs und Laptops existieren unterschiedliche Formfaktoren, weil ein Laptop weniger Platz aufweist als ein PC. Ein DDR5-Riegel als DIMM-Modell mit 288 Pins ist für PCs passend, ein SODIMM-Riegel mit 264 Pins für Laptops. DIMM (Dual Inline Memory Module) beschreibt ein doppelreihiges Speichergehäuse für Arbeitsspeicher. SODIMM steht für Small Outline Dual Inline Memory Module, einer kleineren Version des DIMM-Riegels.
Ist es möglich, einen DDR4-RAM durch einen DDR5-RAM zu ersetzen?
Obwohl DDR4 und DDR5 fast baugleich sind, sind DDR5-RAMs sind nicht abwärtskompatibel. Das bedeutet, dass ein Steckplatz für einen DDR4-RAM für einen DDR5-RAM nicht passend ist, denn die Kerbe des DDR5-Moduls befindet sich an einer anderen Stelle als beim DDR4-Modul.
Wird es einen DDR6-RAM geben?
Ein DDR6-RAM ist für das Jahr 2024 geplant.
Hat ein DDR5-RAM einen hohen Stromverbrauch?
Ein DDR5-RAM benötigt eine Spannung von 1,1 Volt. Weil das Strommanagement auf dem DDR5-Modul selbst und nicht mehr auf dem Mainboard verwaltet wird, ist der Stromverbrauch eines DDR5-RAMs niedriger als bei den Vorgängermodellen.