Ratgeber
Im Bereich der Elektroinstallation werden diverse Klemmen eingesetzt, um eine belastbare Verbindung zwischen Kabeln und Leitungen herzustellen. Je nachdem, ob feindrähtige oder starre Leiter miteinander verbunden werden sollen, muss die dazu passende Klemme verwendet werden. In unserem Ratgeber verraten wir Ihnen, welche Arten von Klemmen es gibt und was Sie beim Kauf beachten sollten.
Jeder, der schon einmal den Anschluss einer normalen Leuchte durchgeführt hat, ist bereits in Kontakt mit einer Verbindungsklemme gekommen. Verwendung finden Klemmen überall da in der Elektroinstallation, wo eine schnelle, sichere und wieder lösbare Verbindung zwischen wenigstens zwei Drähten benötigt wird.
Mit einer Verbindungsdosenklemme können zwei oder mehrere Adern miteinander verbunden werden. Die Verbindung lässt sich bei Bedarf auch wieder lösen, wenn zum Beispiel Änderungen an der Installation erforderlich sind.
Verbindungsklemmen lassen sich hinsichtlich des eingesetzten Befestigungsmechanismus unterscheiden; gebräuchlich sind hierbei Schraubklemmen und Steckklemmen.
Je nach Leiterart und Querschnitt des Kabels müssen unterschiedliche Klemmen zum Einsatz kommen. Wir stellen Ihnen nachfolgend einige der am häufigsten verwendeten Arten von Verbindungsklemmen etwas näher vor:
Der Isolierkörper einer sogenannten Dosenklemme hat mehrere Klemmen, mit deren Hilfe Leitungen verbunden werden. Genutzt werden sie, wie der Name bereits andeutet, für Abzweig- und Installationsdosen. Meist sind diese Verbindungsklemmen einseitig geschlossen. Der Leiter wird entweder durch das Umlegen eines Hebels oder durch einen Federmechanismus in der Klemme befestigt. Es sind auch Modelle erhältlich, die einer Lüsterklemme ähneln, aber nur über eine Schraube verfügen.
Neben Anschlüssen für die zu verbindenden Leiter stellt eine Erdungsklemme eine zusätzliche Verbindung zu einer Montageschiene her und ermöglicht so den Anschluss von Schutzleitern.
Eine Fahrstuhlklemme besitzt einen beweglichen Bügel, der durch das Drehen einer Schraube die eingelegten Adern fixiert. Auch Drähte mit feinen und flexiblen Litzen können bei dieser Verbindungsklemme ohne vorheriges Anbringen von Aderendhülsen geklemmt werden.
Reihenklemmen werden auf Tragschienen montiert, wobei eine beliebige Anzahl an Klemmen direkt aufeinanderfolgend installiert werden kann. Ein echter Klassiker unter den Verbindungsklemmen ist die Lüsterklemme.
Ihr Gehäuse besteht heute in der Regel aus Kunststoff. Die in die Klemme eingeführten Adern werden auf jeder Seite mit einer Schraube fixiert. Lüsterklemmen können, je nach Einsatzzweck, einzeln oder als kompletter Riegel verbaut werden.
Besteht zwischen den einzelnen Klemmen eine elektrische Verbindung, spricht man auch von einer Brückenklemme.
Hauptleitungs-Abzweigklemmen werden dagegen in der Elektroverteilung eingesetzt und sind speziell für größere Kabel-Querschnitte vorgesehen.
Feindrähtige Leiter müssen in den meisten Fällen mit einer passenden Aderendhülse versehen werden, damit sie mit einer Klemme genutzt werden können. Wählen Sie eine für den Leiterquerschnitt passende Hülse aus und führen den Leiter ein. Ist die Hülse für den Querschnitt zu klein dimensioniert, bleibt für die Litze zu wenig Raum. Bei einer zu groß bemessenen Aderendhülse besteht die Gefahr, dass der Leiter wieder aus der Hülse rutscht. Die Isolierung sollte in jedem Fall nur so weit entfernt werden, dass die Litze möglichst bündig mit der Hülse abschließt. Erfolgt eine zu kurze Abisolierung, kann beim Crimpen die Aderendhülse zerstört werden. Bei zu langen Drähten passt das Kabel nicht richtig in die Klemme. Achten Sie darauf, dass sich alle Drähte des Leiters vollständig in der Hülse befinden. Verwenden Sie zum Crimpen nur eine speziell dafür vorgesehene Zange. Eine Kombizange oder gar ein Hammer sind kein Ersatz. Die Gefahr, dass die Hülse nicht richtig verpresst wird, ist beim Einsatz von ungeeignetem Werkzeug groß. Wählen Sie beim Crimpwerkzeug die für die zu verpressende Aderendhülse passende Ausbuchtung und achten Sie darauf, dass Hülse und die Schenkel der Zange bündig zueinander liegen. Anschließend verpressen Sie unter gleichmäßigem Druck die Hülse. Üben Sie allerdings nicht zu starken Druck aus, um den Leiter nicht zu beschädigen.
Kaufen Sie nur Klemmen, die den entsprechenden DIN-Normen entsprechen und über ein Prüfzeichen verfügen. Achten Sie darauf, dass die Klemme zum Kabelquerschnitt passt. Ebenfalls muss die Reihenklemme je nach Beschaffenheit des Leiters gewählt werden. Steckklemmen können gewöhnlich nicht mit feinen, flexiblen Litzen kombiniert werden. Abgesehen von Fahrstuhlklemmen sollten feindrähtige Leiter immer mit Aderendhülsen versehen werden, um eine sichere Funktion der Verbindung zu gewährleisten. Selbstverständlich müssen auch die maximale Spannung sowie die maximale Strombelastbarkeit zum Einsatzzweck passen.
Unser Praxistipp: Kabel bei Verwendung von Lüsterklemmen nicht zu weit abisolieren!
Lüster- oder Leuchterklemmen finden sich in jedem Haushalt. Umso wichtiger ist es, dass sie richtig eingesetzt werden. Die Isolierung des Kabels ist nur so weit zu entfernen, dass der Leiter in der Klemme fixiert werden kann. In keinem Fall darf blankes Kupfer außerhalb der Schraubklemmen zu sehen sein! Andernfalls können Kurzschlüsse und Brände die Folge sein.
Was versteht man unter einer Sicherungsklemme?
Eine Sicherungsklemme, auch Sicherungshalter genannt, kann Sicherungselemente unterschiedlicher Bauform aufnehmen. Dank der leicht zugänglichen Sicherungseinsätze lassen sich die Sicherungen schnell und komfortabel wechseln.