Ratgeber
Besitzen Endgeräte nur einen DVI-Anschluss, sollen aber mit einem HDMI-Gerät verbunden werden, gibt es eine einfache Lösung: HDMI-DVI-Adapterkabel.
Diese Kabel verbinden ohne großen Aufwand die Systeme. Worauf es vorab zu achten gilt, erfahren Sie gemeinsam mit etwas Hintergrundwissen in diesem Ratgeber.
DVI steht als Abkürzung für Digital Visual Interface, eine Schnittstelle zur analogen und digitalen Bildübertragung. Tatsächlich ist der Standard auch auf diese Funktion beschränkt und ergänzt sie nicht um Signalübertragung für Audio-Formate.
Während DVI heute zunehmend verschwindet und durch HDMI sowie DisplayPort ersetzt wird, war der Standard seinerzeit ein wichtiger Fortschritt gegenüber VGA.
Grundsätzlich werden drei Varianten unterschieden: DVI-A, DVI-I und DVI-D. Die erste Variante ist heute kaum mehr im Einsatz, da sie nur für analoge Bildsignale genutzt wird und dafür schlicht die Nachfrage fehlt.
DVI-Stecker vom Typ DVI-I können analoge und digitale Videosignale übertragen und werden noch genutzt. Am weitesten verbreitet ist jedoch der DVI-D-Stecker für rein digitale Bildsignale.
Fällt die Wahl auf DVI-D-Stecker, liegen diese meist in einer von zwei Formen vor: als Single-Link mit 18 +1 Steckkontakten oder als Dual-Link mit 24 + 1 Kontakten.
Single-Link erlaubt bei einem Monitor mit 60 Hz eine Auflösung von 1.920 x 1.200 Pixel. Dual-Link überbietet dies mit 2.560 x1.600 Pixel.
Die DVI-Kabel stießen mit dem Voranschreiten der Technik an ihre Grenzen. Nicht nur war die maximale Auflösung bei Full HD beendet, auch die Tatsache, dass nur Video und kein Audio über die Schnittstelle übertragen wurde, war nicht mehr zeitgemäß.
Der HDMI-Anschluss trat daher bei immer mehr Geräten wie Fernseher, Blu-ray-Player und Spielekonsole an die Stelle von DVI.
HDMI steht für High Definition Multimedia Interface und wird seit 2002 verwendet. Neben dem Videosignal kann Audio über dasselbe Kabel übertragen werden. Wird der HDMI-Stecker an einen HDMI-fähigen Monitor angeschlossen, sind dank des Kabels höhere Auflösungen als bei DVI möglich.
HDMI-Stecker der ersten Generation beschränkten sich noch auf Full HD, doch seit der Einführung von HDMI 2.0 im Jahr 2014 dominiert die Auflösung 4K (Ultra HD).
HDMI-Stecker gibt es in drei Versionen, die sich in Form und Anordnung der Pins unterscheiden. Der Standard ist HDMI-A. Größere Ausgabegeräte wie Monitore besitzen die passende HDMI-Buchse für diese. Je mehr mobile Geräte wie Notebooks den Markt für sich eroberten, desto häufiger war ein HDMI-Ausgang vom Typ A zu groß.
Als Alternative etablierten sich daher Mini-HDMI (HDMI-C) und Micro-HDMI (HDMI-D). Die HDMI-Stecker A, C und D sind Single-Link-Verbindungen. Nur in der Theorie gab es auch HDMI-B mit Dual-Link, doch anders als bei DVI kamen diese Modelle nie zur Anwendung.
DVI-Kabel galten in den ersten Jahren nach ihrer Veröffentlichung als Zukunft der digitalen Bildübertragung, doch HDMI veränderte das und verdrängte mehr und mehr DVI-Eingänge beziehungsweise DVI-Ausgänge.
Wer jedoch noch DVI-Geräte nutzt, muss diese nicht vorzeitig entsorgen. Die Lösung sind Adapter in der Form von HDMI-DVI-Kabel. So können beispielsweise ein älteres Notebook mit dem neuen Monitor oder ein älterer Player ins neue Heimkino-System eingepflegt werden.
Die Adapter erlauben ein verlustfreies Switchen zwischen beiden digitalen Übertragungsarten. Wichtig zu beachten ist die maximale Länge der neuen Anschlusskabel: Auch der beste HDMI-Adapter kann sein Signal nur über eine begrenzte Länge in hoher Qualität aufrechterhalten.
Länger als fünf Meter sollte das Kabel zwischen den Adapter-Steckern daher im Idealfall nicht sein, zehn Meter gelten als Maximum.
Sowohl DVI-I als auch DVI-D sind elektrisch kompatibel mit dem HDMI-Standard 1.0, weshalb passive Adapter genutzt werden können.
Soll ein Wechsel von reinem DVI-Kabel auf HDMI stattfinden, ist entscheidend, welche Geschlechter die Anschlüsse benötigen: Es gibt Stecker (männlich, male) und Buchsen (weiblich, female). Endgeräte wie der Monitor besitzen den weiblichen Anschluss, also beispielsweise eine Buchse für den HDMI-Eingang.
Sollen ein Fernseher und ein Laptop verbunden werden, liegen zwei Slots vor und entsprechend wird ein Adapter mit zwei Steckern benötigt. Unterschieden wird zwischen Single- und Dual-Link. Zur Wahl stehen ferner Adapter, die eine HDMI-Buchse besitzen, sodass ein vorhandenes HDMI-Kabel nutzbar wird.
Kabellänge
Die Kabellänge kann passend zum Geräteaufbau vor Ort gewählt werden, solange die Grenze von zehn Metern nicht überschritten wird. Es gibt viele Kabel im Meterbereich, aber auch solche, die teils nur 15 Zentimeter lang sind. Stehen die zu verbindenden Geräte nahe beieinander, sollte immer ein kurzes Kabel gewählt werden. Das verhindert zum einen Kabelsalat und zum anderen fällt die Qualität der Signalübertragung definitiv hoch aus.
Kontakte
Nicht nur die Kabel sollten hochwertig sein, auch die Kontakte müssen als eigentliche Verbindungspunkte möglichst robust und langlebig sein.
Viele Hersteller setzen für ihre HDMI-Adapter auf vergoldete Stecker. Vergoldete Kontakte oxidieren aufgrund der Metalleigenschaften langsamer und besitzen eine hohe Leitfähigkeit.
Bi- / Unidirektional
Eine weitere wichtige Eigenschaft konzentriert sich auf die Frage, ob die Adapter einseitig oder beidseitig verwendbar sind. Gemeint ist in diesem Fall nicht, dass wie bei manchen USB-Sticks und USB-Kabeln die USB-Stecker beidseitig verwendbar sind, sondern das der HDMI-Adapter bidirektional arbeitet.
Bidirektional bedeutet, dass der Datenfluss in beide Richtungen funktioniert. Das Gegenteil davon ist unidirektional, bei dem nur eine Seite als Datenquelle sendet und eine Empfangsseite existiert.
Kabelmantel
Um Störsignale zu vermeiden, sollten die Adapter über geschirmte Kabel verfügen. Ideal sind doppelt geschirmte Ausführungen, die eine Isolierschicht aus Folie sowie ein Geflecht aus Kupferdraht nutzen. Unabhängig von der innenliegenden Schirmung besitzt jedes Kabel einen Schutzmantel als äußere Schicht.
Wie hochwertig dieser Schutz vor Umwelteinflüssen ist, kann sich je nach Modell unterscheiden. Kommen die DVI-HDMI-Adapter in kritischen Bereichen zum Einsatz, können sie zum Beispiel flammwidrig sein.