Ratgeber
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Antistatische ESD-Sicherheitsschuhe verhindern, dass elektrische Ladungen entstehen, die empfindliche elektronische Bauteile beschädigen können. Dazu werden elektrostatische Spannungen kontrolliert über die Sohle der Schuhe abgeleitet. Mit ESD ausgestattete Sicherheitsschuhe sind in den Sicherheitsklassen S1, S1P, S2 und S3 für Damen und Herren erhältlich.
Wissenswertes zu ESD Sicherheitsschuhen
ESD-Schuhe verhindern eine elektrostatische Aufladung des Trägers und schützen ihn gleichzeitig vor körperlichen Gefahren im Arbeitsumfeld. Die Abkürzung ESD steht bei Berufsschuhen und Sicherheitsschuhen für „Electro Static Discharge“ und weist auf die besondere Fähigkeit der Schuhe hin, elektrostatische Spannungen kontrolliert abzuleiten. Damit wird eine üblicherweise durch Reibungselektrizität erzeugte elektrostatische Aufladung verhindert. Diese entsteht am Arbeitsplatz beispielsweise beim Gehen auf Teppichen und Kunststoffböden oder beim Umgang mit Folien und Kunststoffverpackungen.
Abhängig von der Luftfeuchtigkeit können sich hohe Spannungen im Bereich mehrerer Zehntausend Volt bilden, die elektronische Baugruppen, Messgeräte und andere empfindliche Elektronik durch Überlast schädigen können. Sie kennen den Effekt wahrscheinlich von Plastiktüten oder Luftballons, bei denen es durch Reibung zu statischen Spannungen kommen kann, die sich bei Berührungen mit einer Türklinke oder anderen Personen schlagartig und begleitet vom typischen Knistern entladen. Solche Spannungsbögen können Elektronikkomponenten und Datenträger sofort oder nach einiger Zeit beeinträchtigen und zu Störungen oder Ausfällen durch Defekt führen. Selbst vergleichsweise niedrige statische Spannungen können Schäden hervorrufen oder Messwerte verfälschen.
Mit ESD ausgestattete Sicherheitsschuhe verhindern durch ihre besondere Beschaffenheit eine Isolation des Trägers, durch die es zu kritischen Spannungen kommen kann. ESD-Schuhe sind an ESD-Arbeitsplätze vorgeschrieben. Ihr Einsatz ist auch überall dort zu empfehlen, wo eine elektrische Aufladung vermieden werden soll. Darüber hinaus sind ESD-Sicherheitsschuhe empfehlenswert, wenn Sie mit elektronischen Hightech-Produkten umgehen und diese nicht gefährden wollen.
ESD-Schuhe sind in erster Linie bequeme Sicherheitsschuhe mit ableitfähiger Sohle zur elektrostatischen Entladung, die in vielen Größen, Formen, Farben und Materialen angeboten werden. Es gibt sie in verschiedenen ergonomischen Ausführungen als Herrenschuhe und Damen-Sicherheitsschuhe. Zur Auswahl stehen schicke Sicherheitshalbschuhe, Sicherheitshalbschuhe für Damen, ESD-Sneakers, Stiefel, sportliche Modelle und Sicherheitssandalen. Damit sind Sie für alle Arbeitsbereiche und Aufgaben im Bereich von ESD-Schutzzonen perfekt gerüstet. Die Schuhe sind geben sicheren Halt und sind so elastisch, dass sie Ihren Bewegungsablauf nicht einschränken. Dank hohem Tragekomfort eignen sich die Sicherheitsschuhe auch für lange Arbeitstage.
Schuhe werden als ESD-Schuhe bezeichnet, wenn sie die Richtlinien der 61340-5-1 erfüllen und ihr elektrischer Durchgangswiderstand im empfohlenen ESD-Bereich zwischen 100 Kilo-Ohm und 35 Mega-Ohm liegt. Die DIN EN 61340-5-1 ist die wesentliche europäische ESD-Norm für ESD-Arbeitsplätze und ESD-Schutzzonen. Geprüfte Schuhe, die eine ESD-Zertifizierung besitzen, sind am ESD-Symbol erkennbar, das meist in Form einer gelben Plakette am Produkt oder der Verpackung angebracht ist.
Welche Schutzklassen gibt es?
Als Teil der Arbeitsbekleidung und persönlichen Schutzbekleidung werden elektrisch leitfähige ESD-Schuhe in verschiedenen Schutzklassen angeboten. Diese hängt von der Ausstattung des Sicherheitsschuhs ab, der Beschaffenheit des Oberflächenmaterials und der Sohle. Die Schuhe lassen sich grundlegend in die drei Sicherheitskategorien S1 bis S3 unterteilen, die aufeinander aufbauen. In der Regel gibt der Arbeitgeber vor, welche Sicherheitsklasse für den jeweiligen Arbeitsplatz benötigt wird. Kaufen Sie Sicherheitsschuhe für den persönlichen Gebrauch in Haus, Garten oder Werkstatt, helfen Ihnen die folgenden Kriterien bei der Auswahl eines passenden Modells für Ihre Sicherheit.
S1-Sicherheitsschuhe sind antistatisch, besitzen einen Fersenschutz und eine Schutzkappe im Zehenbereich aus Stahl, Aluminium, Kunststoff oder Titan. Die Zehenkappe muss mindestens 200 Joule Druck aushalten und der Fersenbereich muss geschlossen sein. Diese Anforderungen sind in der DIN EN 20345 für Sicherheitsschuhe definiert und damit verbindlich.
S2-Schuhe bieten zusätzlich zu der in der Sicherheitsklasse S1 beschriebenen Ausstattung einen gewissen Schutz vor Feuchtigkeit und Nässe (Wasserdurchtritt und Wasseraufnahme). Sie bekommen also nicht so schnell nasse Füße, wenn die Sicherheitsschuhe kurzzeitig mit Nässe in Berührung kommen.
Zusätzlich zu den drei Hauptklassen und S1P gibt es speziell für Sicherheitsstiefel noch die beiden Schutzklassen S4 und S5. S4 entspricht den Schuhen der Klasse S2 als Stiefel, gemäß S5 zertifizierte Sicherheitsstiefel basieren auf der Schutzklasse S4 und sind darüber hinaus mit einer durchtrittsicheren Sohle ausgestattet.
Neben dem Schutz aus den verschiedene Schutzklassen bieten die mit einem gelben ESD-Symbol gekennzeichnete Arbeitsschuhe zusätzlich auch elektrostatischen Schutz
Was das gelbe ESD-Symbol besagt
Mit dem gelben Symbol „ESD Protective“ gekennzeichnete ESD-Arbeitsschuhe sind elektrostatisch schützende Produkte. Die Kennzeichnung weist auf den Schutz empfindlicher Werkstücke und teurer Geräte durch eine gezielte Ableitung der Stromladung (elektrostatische Entladung) hin. Es handelt sich ausschließlich um Schutzmaßnahmen gegen elektrische Aufladungen von Personen, die sonst zu einem schlagartigen Ladungsausgleich führen könnten. Das ESD-Zeichen steht nicht für einen Spannungsschutz des Trägers. Weil die Sicherheitsschuhe leitfähig sind, eignen sie sich keinesfalls für Arbeiten an elektrischer Spannung führenden Bauteilen, etwa an 230-Volt-Steckdosen.