Ratgeber
FME-Stecker
Im Mobilfunk werden verschiedene HF-Stecker für den Anschluss von Antennen verwendet. Neben BNC-Steckern und SMA-Steckern ist in diesem Bereich auch der FME-Stecker vertreten. In unserem Ratgeber erfahren Sie alles über die Spezifikationen des FME-Steckers und für welche Einsatzzwecke er sich eignet.
Was ist ein FME-Stecker?
Das Kürzel FME steht für For Mobile Equipment und deutet schon darauf hin, dass dieser Steckertyp ursprünglich für den Fahrzeugbereich entwickelt wurde. Der FME-Stecker blieb aber nicht lange auf diesen Bereich beschränkt, sondern wurde auch bei Antennen im Mobilfunk häufig verwendet. FME-Steckverbinder haben eine Impedanz von 50 Ohm und sind bis zu einer Frequenz von 2 GHz zugelassen. Die FME-Buchse besitzt eine Überwurfmutter mit Außengewinde, während der männliche Stecker über ein starres Außenteil mit einem Innengewinde verfügt. Durch diesen Aufbau vergrößert der FME-Stecker den Querschnitt des Koaxialkabels nur unwesentlich, was sich speziell bei engen Kabeldurchführungen als vorteilhaft erweisen kann.
Die Verwendung der FME-Buchse nimmt im Mobilfunkbereich ab. Häufig geben die Hersteller dem kompakten und dennoch robusten SMA-Stecker den Vorzug. Dennoch gibt es vereinzelt Unternehmen, die bei ihren externen Antennen auch weiterhin auf den FME-Stecker setzen.
Der FME-Standard ist für Frequenzen von bis zu 2 GHz freigegeben. Damit lässt sich die Übertragung von GSM-Mobilfunk (890-915 MHz, 935-960 MHz, 1710-1785 MHz und 1805-1880 MHz) und der meisten UMTS-Frequenzbänder (1920-1980 MHz) abbilden. Auch für einige LTE-Frequenzen (800, 1800 und 2000 MHz) wäre ein Einsatz denkbar. Für die kommenden 5G-Anwendungen ist der Steckverbinder allerdings nicht mehr geeignet, da die Frequenzen hier oberhalb von 2 GHz liegen.
Was ist eigentlich 5G?
5G stellt den Nachfolger von LTE (4G) und UMTS (3G) dar und bietet im Vergleich zu seinen Vorgängern noch einmal deutlich höhere Übertragungsraten. Zum Vergleich: GSM erreicht Transferraten von 53,6 kbit/s, bei UMTS sind es 384 kbit/s und LTE ermöglicht bereits 500 MBit/s. 5G lässt die Vorgängergenerationen mit Geschwindigkeiten von bis zu 10 Gbit/s ziemlich alt aussehen. Der neue Mobilfunkstandard macht den Weg für völlig neue Anwendungsgebiete frei. Als Beispiel kann das autonome Fahren dienen: Um das eigenständige Fahren eines Fahrzeugs zu realisieren, müssen große Mengen an Daten in Echtzeit abgeglichen werden und das bei möglichst geringen Latenzen. Standards wie 3G oder 4G stoßen hier an ihre Grenzen.
Welche Antennen sind für den Empfang von LTE oder UMTS erhältlich?
Mittlerweile ist eine Vielzahl von Antennen erhältlich, die Ihnen die Nutzung von UMTS und LTE im Büro oder auch in einem Fahrzeug ermöglichen. Bei Gebäuden bietet sich für den bestmöglichen Empfang die Montage auf dem Dach an. Alternativ ist eine Installation an einer Außenwand oder an einem frei stehenden Mast möglich. Für den gewerblichen Bereich sind Antennen verfügbar, die im Verteilerschrank auf der Hutschiene montiert werden und zum Beispiel die problemlose Anbindung von IoT-Geräten ermöglichen. Auch für den Indoor-Bereich gibt es diverse Antennen, die einfach an einem Fenster positioniert werden. Allerdings liefert eine Indoor-Antenne nie die gleiche Empfangsstärke wie ein Outdoor-Modell. Für Kraftfahrzeuge, Züge oder Boote werden Antennen angeboten, die mit dem Untergrund verschraubt werden oder die sich mittels Saugnapf, Magnet oder Klebesockel befestigen lassen.
Was versteht man im Bereich Mobilfunk unter Beamforming?
Bei Beamforming handelt es sich um ein komplexes Verfahren, das der Positionsbestimmung dient und sowohl im Mobilfunk als auch von verschiedenen WLAN-Routern verwendet wird. Dabei werden viele kleine Antennen zu einer großen Antenne zusammengeschaltet. Gewöhnlich strahlt eine Antenne das Signal in Form konzentrischer Kreise ab. Mit Beamforming ist es dagegen möglich, die Abstrahlcharakteristik so zu verändern, dass das Signal auf den Empfänger ausgerichtet wird. Das Resultat ist ein verbessertes Signal-Rausch-Verhältnis, was zu einer verbesserten Stabilität, einer höheren Reichweite und zu höheren Datenraten führt. Zudem ist eine Sendestation so in der Lage, mehr Nutzer zur gleichen Zeit zu versorgen. Beamforming ermöglicht außerdem eine optimale Anpassung der Sendeleistung, was wiederum zu einem geringeren Energieverbrauch führt.
Bedenken Sie, dass ein HF-Stecker immer die gleichen Spezifikationen wie das verwendete Koaxialkabel vorweisen muss. Ein Kabel mit einer Impedanz von 50 Ohm erfordert auch einen Stecker mit 50 Ohm. Überlegen Sie bereits vor dem Kauf, welche HF-Steckverbinder Sie verwenden möchten. Die FME-Buchse ist aufgrund ihres Frequenzbereiches bis 2 GHz für die Zukunft deutlich weniger gut gerüstet als etwa der SMA-Stecker. Moderne SMA-Modelle eignen sich für Frequenzen bis 27 GHz. Um Fehler beim Anbringen der HF-Stecker zu vermeiden, sollten Sie im Zweifelsfall besser zu einem bereits konfektionierten Kabel greifen.
Welche bekannten Stecker gibt es im Bereich Mobilfunk noch?
Neben dem FME-Stecker sind auch SMA-Stecker, TNC-Stecker und N-Stecker weit verbreitet.
Welche Adapter sind für Koaxialkabel erhältlich?
Für Koaxialkabel und die benötigten HF-Stecker gibt es im Handel ein breites Sortiment verschiedener Adapter. So können etwa Kabel mit dem passenden Buchse-zu-Buchse-Adapter schnell und kostengünstig verlängert werden. Es lassen sich mit einem Adapter auch verschiedene Stecker miteinander verbinden, beispielsweise SMA-Stecker auf BNC-Buchse. Darüber hinaus sind auch Stecker-zu-Stecker- oder Winkel-Adapter erhältlich.