Ratgeber
Die Fuchsschwanzsäge, kurz: Fuchsschwanz, gehört zu den Klassikern unter den Handsägen und ist insbesondere für grobe bis mittelgrobe Sägearbeiten geeignet. Sie ermöglicht es, Holz und andere Werkstoffe schnell und effizient zu sägen, und ist einfach zu handhaben.
In unserem Ratgeber erfahren Sie, was eine Fuchsschwanzsäge konkret auszeichnet, wie man am besten damit umgeht und worauf beim Kauf zu achten ist.
Die Fuchsschwanzsäge zählt zur Standardausstattung in vielen Handwerksbetrieben und wird auch von Heimwerkerinnen und Heimwerkern gerne genutzt. Das liegt vor allem darin begründet, dass sie einfach mit der Hand zu führen ist und einen hohen Materialabtrag erzielt.
Eine Fuchsschwanzsäge kommt immer dann zum Einsatz, wenn Werkstücke schnell und effizient bearbeitet werden sollen. Der hauptsächliche Anwendungsbereich ist das Schneiden von Holz und MDF-Platten. So ist die Fuchsschwanzsäge ein wichtiges Werkzeug im Holzbau, mit dem unter anderem Bretter, Bohlen oder Kanthölzer gesägt werden.
Aber auch in Verbindung mit Kunststoffen, Dämmmaterialien und Baustoffen wie Gips, Mauerwerk, Ziegel, Poren- oder Leichtbeton kann die Handsäge eingesetzt werden, sofern sie mit einem geeigneten, hartmetallbestückten Sägeblatt ausgestattet ist. In der Hinsicht kann der Fuchsschwanz durchaus als Universalsäge betrachtet werden. Er ist die ideale Wahl für grobe bis mittelgrobe Arbeiten, bei denen es in erster Linie darum geht, Werkstoffe zu trennen.
Charakteristisch für die Fuchsschwanzsäge ist ihr keilförmiges Sägeblatt. Es hat seine volle Breite am Griff und wird nach vorne hin schmaler, läuft aber nicht zu einer Spitze zusammen. Optisch erinnert das Sägeblatt an einen Fuchsschwanz, woraus sich der Name des Werkzeugs ableitet. Die Sägezähne sind stark, grob und geschränkt, was für eine hohe Schnittleistung und eine gute Spanabfuhr sorgt und verhindert, dass das Sägeblatt im Werkstoff stecken bleibt.
Das Sägeblatt besteht im Regelfall aus Bimetall, Hartmetall oder Werkzeugstahl. Es ist relativ dick und zeichnet sich durch eine hohe Steifigkeit aus. Das hat zur Folge, dass sich die Säge nach dem Einschneiden fast von selbst durch den Werkstoff führt. Die Anwendung wird dadurch erheblich erleichtert. Da das Sägeblatt weder an der oberen Kante verstärkt ist noch durch einen Rahmen oder Bügel beschränkt wird, ist die Schnitttiefe quasi unbegrenzt. Aus diesem Grund kommt der Fuchsschwanz häufig zum Sägen von Werkstücken zum Einsatz, die einen großen Querschnitt haben.
Die Anzahl der Sägezähne bestimmt, ob man ein eher grobes oder ein eher feines und sauberes Schnittbild erhält. Blätter mit 7, 8 oder 9 Zähnen pro Längeneinheit gelten als grobzahnig und erzeugen dementsprechend eher grobe Schnitte, Blätter mit mehr als 10 oder 11 Zähnen gelten als feinzahnig und schneiden präziser. Für Detailarbeiten und derart feine Schnitte, wie sie mit einer Feinsäge oder Laubsäge durchgeführt werden können, eignet sich der Fuchsschwanz jedoch nicht.
Sicherheit steht beim Arbeiten mit einer Fuchsschwanzsäge an erster Stelle. Generell empfiehlt es sich, geeignete Schutzkleidung und Schutzausrüstung zu tragen. Arbeitshandschuhe sind in jedem Fall anzuraten – nicht nur um die Hände bei Kontakt mit dem Sägeblatt zu schützen, sondern auch um sie vor Splittern und scharfkantigen Spänen zu bewahren. Eine Schutzbrille kann ebenfalls sinnvoll sein. Des Weiteren ist darauf zu achten, dass die Arbeitsumgebung sauber und frei von Stolperfallen ist. Außerdem muss für eine ausreichend hohe Standfestigkeit des Werktischs gesorgt sein.
Vor der Arbeit gilt es, Säge und Sägeblatt auf Funktionalität und Defekte zu überprüfen. Ist das Sägeblatt scharf und intakt, kann der Sägevorgang beginnen. Zu diesem Zweck wird das Werkstück fixiert und gegebenenfalls mit der schwächeren Hand zusätzlich gehalten. Die starke Hand führt die Säge. Um sich Orientierung zu verschaffen und die Säge leichter ansetzen zu können, ist es sinnvoll, die Schnittlinie vorab mit einem Bleistift zu markieren und anzuritzen.
Verwendet werden Fuchsschwanzsägen auf Stoß oder auf Stoß und Zug. Deutlich verbreiteter ist das Sägen auf Stoß. Das heißt, das Material wird bei der Vorwärtsbewegung abgetragen. Wichtig dabei ist, dass die Sägezähne des Sägeblatts vom Griff weg zeigen. Beim Sägen auf Stoß „stößt“ man die Säge mit moderatem Druck nach vorne, während man beim Zurückziehen keinen Druck mehr ausübt. Beim Sägen auf Stoß und Zug übt man sowohl beim Stoßen als auch beim Zurückziehen einen moderaten Druck aus, so dass bei der Vorwärts- und Rückwärtsbewegung Material abgetragen wird. Anders als beispielsweise bei der Japansäge, die nur auf Zug arbeitet, sind während des Sägens mit einem Fuchsschwanz noch kleinere Korrekturen möglich. Am effizientesten sägt man in einem Neigungswinkel von 45 bis 60°. Handgelenk, Ellbogen und Schulter bilden eine Linie mit dem Sägeblatt und der Markierungslinie. Um gerade zu schneiden, sollte der Blick ebenfalls senkrecht auf die Linie gerichtet sein.
Wie jedes Handwerkzeug muss auch ein Fuchsschwanz nach dem Gebrauch gereinigt und von Staub und Spänen befreit werden, beispielsweise mithilfe eines Handfegers oder Tuchs. Wird das Sägeblatt feucht abgewischt, muss es gut trocknen, bevor es verstaut wird. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass es korrodiert. Da Sägeblätter bzw. deren Zähne generell recht empfindlich sind, empfiehlt es sich, einen Sägeblattschutz zu verwenden und den Fuchsschwanz hängend aufzubewahren. Zu diesem Zweck ist meist eine entsprechende Aussparung am Blattende eingearbeitet.
Beim Kauf einer Fuchsschwanzsäge sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen. Zunächst ist die erforderliche Länge des Sägeblatts zu bestimmen. Je länger das Sägeblatt, desto größere Werkstücke können mit der Handsäge gesägt werden. Außerdem kommt man schneller mit der Arbeit voran, da man die volle Blattlänge beim Sägen nutzen kann. Mit zunehmender Länge gestaltet sich die Handhabung jedoch schwieriger. Sägen mit kürzerem Blatt sind leichter, einfacher zu halten, bieten mehr Kontrolle und sind gerade für den Einstieg die bessere Wahl, sofern der Aufgabenbereich es zulässt. Zur Orientierung: Durchschnittlich sind Fuchsschwanzsägeblätter um die 400 mm lang. Ebenfalls wichtig zu wissen ist, ob die Säge nur auf Stoß oder auf Stoß und Zug Material abträgt.
Ein weiteres relevantes Kriterium ist die Verzahnung bzw. die Anzahl der Sägezähne pro Längeneinheit. Von Bedeutung ist hier der sogenannte TPI-Wert (TPI = teeth per inch). Je mehr Sägezähne vorhanden sind, desto feiner wird der Schnitt und desto besser lassen sich Hartholz und vergleichbare Werkstoffe schneiden. Allerdings braucht man dafür mehr Zeit. Sägeblätter mit weniger Zähnen ermöglichen ein schnelleres Sägen, liefern dafür nicht ganz so saubere Ergebnisse und eignen sich eher für weichere Werkstoffe wie Sperrholz und leichtere Hölzer. Die Sägezähne von Fuchsschwanzsägeblättern sind immer geschränkt, also wechselseitig auseinandergebogen. Dadurch wird der Schnitt um 20 bis 50% breiter als das Sägeblatt dick ist, was wiederum verhindert, dass sich die Säge im Werkstoff verklemmt.
Die Beschaffenheit des Griffs spielt ebenfalls eine große Rolle bei der Auswahl einer Fuchsschwanzsäge. Während einfache Modelle über einen klassischen Holzgriff verfügen, sind hochwertigere Handsägen mit einem ergonomisch geformten Bi-Material- oder Tri-Material-Handgriff ausgestattet. Hier besteht der Griff aus mehreren Kunststoffkomponenten, die für eine besonders gute Haptik sorgen. Manche Handgriffe sind zusätzlich aluminiumverstärkt, was ihnen mehr Stabilität verleiht. Gerade bei längeren Einsätzen ist ein Griff, der rutschfest ist und eine bequeme Führung ermöglicht, Gold wert. Arbeiten Sie mit der linken Hand, sollten Sie prüfen, ob der Handgriff für eine linkshändige Führung ausgelegt ist.
Manche Fuchsschwanzsägen sind mit praktischen Details wie einem Winkelanschlag oder einer auf dem Sägeblatt aufgedruckten Zentimeterskala ausgestattet, die als Lineal verwendet werden kann. Solche Features sind zwar nicht unbedingt notwendig, können beim Arbeiten aber durchaus hilfreich sein.
Bei der Bearbeitung von Holz ist entscheidend, ob man längs oder quer zur Holzfaser sägt. Dazu müssen nämlich unterschiedliche Sägeblätter verwendet werden. Auf Nummer sicher geht man mit Sägeblättern, die eine Universalzahnung aufweisen. Sie sind sowohl für Längs- als auch für Querschnitte zur Faser geeignet und ermöglichen es, den Fuchsschwanz als Universalsäge für Holz zu verwenden. In dem Zusammenhang muss man wissen, dass ein Wechsel des Sägeblatts nicht bei jedem Fuchsschwanz möglich ist. Außerdem kann nicht jedes Sägeblatt nachgeschärft werden. Das betrifft beispielsweise Ausführungen mit Beschichtungen oder gehärteten Zahnspitzen. Solche Blätter brechen zwar nicht so schnell, sind sie jedoch stumpf geworden, kann man sie nicht mehr verwenden.
Kann ich mit einer Fuchsschwanz-Säge Gehrungsschnitte durchführen?
Ja, mit einer Fuchsschwanz-Säge ist auch das Schneiden auf Gehrung möglich. Am besten geht das, wenn man eine Gehrungsschneidlade zur Hilfe nimmt, deren Schlitze in einem 45°- und 90°-Winkel angeordnet sind und dem Sägeblatt der Fuchsschwanz-Säge als Führung dienen. Generell sind Schneidladen im Zusammenhang mit Handsägen ungemein praktische Hilfsmittel.
Was ist besser? Ein Fuchsschwanz als Handsäge oder ein elektrischer Fuchsschwanz?
Den Fuchsschwanz gibt es nicht nur als Handsäge, sondern auch als Elektrosäge, die meist via Netzkabel, seltener per Akku mit Strom versorgt wird. Elektrische Fuchsschwanzsägen erzielen hohe Leistungen und sind die richtige Wahl, wenn große Mengen an Werkstücken gesägt werden sollen, die mit einer Handsäge kaum zu bewältigen wären. Gerade auf Baustellen, wo häufig Zeitdruck herrscht, ist es wichtig, Material schnell bereitstellen zu können. Das kann mit einer Elektrosäge eher gewährleistet werden als mit einer Handsäge. Eine Handsäge eignet sich dagegen für Arbeiten in kleinerem Umfang besser. Sie benötigt keinen Strom, ist jederzeit einsatzbereit und immer dann die richtige Wahl, wenn eine Elektrosäge schlicht überdimensioniert wäre. Übrigens: Der elektrische Fuchsschwanz wird häufig als Säbelsäge bezeichnet. Ganz korrekt ist das aber nicht. Im Gegensatz zu einer Säbelsäge ist ein elektrischer Fuchsschwanz mit einem längeren und breiteren Sägeblatt ausgestattet und hat eine größere Hublänge.