Ratgeber
Über Funk ist eine drahtlose Kommunikation möglich.
Dabei geht es nicht nur um Gespräche mittels Funkgeräten, sondern auch um die Signalübertragung für Mechanismen wie das Öffnen der Autotür oder das Hochfahren eines Garagentors aus einigen Metern Entfernung.
Um ein Funksignal sowohl zu senden als auch zu empfangen, werden sogenannte Transceiver, das sind Sendeempfänger, genutzt. Soll jedoch das Signal nur gesendet werden, gibt es Sender und für den Empfang die Gruppe der Funkempfänger.
Wie funktionieren Empfänger und was gibt es vor dem Kauf zu beachten? Unser Ratgeber gibt Ihnen die wichtigsten Fakten an die Hand.
Es handelt sich um ein Signalempfangseinrichtung, die meist in ein Gehäuse eingebaut ist. Sie ist in der Lage, Funkwellen eines bestimmten Frequenzbereichs zu empfangen.
Welche Frequenzen erkannt werden, ist vorab durch das bestehende Frequenzband festgelegt.
Am häufigsten wird ein MHz-Band genutzt, das sich um 433 MHz bewegt. Die verfügbaren Kanäle liegen in einem Bereich, der sowohl lizenzfrei als auch kostenlos ist.
Bei manchen Endgeräten für Smart Home oder im Business-Bereich sowie in Autos sind Funkempfänger bereits intern verbaut.
Sollen Geräte nachträglich für die Funkfernsteuerung ausgestattet werden, können Empfänger zur Nachrüstung einzeln gekauft werden.
Diese Frage ist besonders wichtig, wenn zur besseren Steuerung ein Empfänger nachträglich aus- und eingebaut werden soll. Dafür gibt es allerdings keine Universalantwort.
Integrierte Funkempfänger sitzen je nach Geräteart an unterschiedlichen Stellen. Im PKW dienen oft Handschuhfach oder hinterer Kofferraum als Orte. Doch der Empfänger zur Entriegelung kann ebenso im Dach oder über den Radkästen verbaut sein.
Beim Garagentor sitzt der Empfänger oft auf Armhöhe am rechten oder linken Rand der Garage und bei Fernsehern im Rahmen.
Um die Arbeitsweise der MHz-Empfänger zu verstehen, muss ein kurzer Blick in Richtung Funktechnik allgemein erfolgen.
Funksysteme erlauben kabellose Kommunikation, indem sie elektromagnetische Wellen nutzen. Über diese Funkwellen werden Signale gesendet und empfangen. Es wird zwischen zwei Arten der Funknetze unterschieden, dem Analog- und Digitalfunk. Empfänger für klassische Anwendungsfälle wie das Garagentor, mit einer Fernbedienung als Sender, arbeiten mit analogem Funk.
Da reine Sender und reine Empfänger nur in eine Richtung arbeiten, sind sie unidirektional. Ein Sendeempfänger, der sogenannte Transceiver, arbeitet bidirektional. Der Funk ist nicht auf einer Einbahnstraße unterwegs, sondern kann von einem Gerät gesendet und empfangen werden.
Der Funkempfänger arbeitet daher wie folgt:
Es gibt zunächst ein Trägersignal. Diese elektromagnetische Welle besitzt eine sinusförmige Wechselspannung und eine bestimmte Amplitude.
Der Sender hat vorab dieses Trägersignal moduliert und damit eine Nachricht übermittelt. Die Frequenz und die Amplitude können entsprechend verändert sein. Diese modulierte Welle hat der Sender über eine MHz-Antenne ausgestrahlt.
Der Funkempfänger erkennt das Ankommen des Signals und nimmt eine Demodulation vor. So können die sich im Funk befindlichen Daten genutzt werden. Bei Gesprächen über ein Walkie Talkie wird beispielsweise menschliche Sprache hörbar gemacht, bei Fernbedienungen der Befehl zum Ausführen einer Funktion abgesetzt und so weiter.
Damit Sie den passenden Funkempfänger für Ihren Anwendungsfall finden, sollten Sie ein Gerät mit einer passenden Ausstattung wählen. Auf folgende Merkmale kommt es an:
Kompatibilität
Da jeder Empfänger als Receiver auf einen bestimmten MHz-Bereich eingestellt ist, müssen Sender und Empfänger zueinander passen. Im Idealfall werden Sender und Empfänger im Set gekauft.
Arten des Betriebes
Der Betrieb kann in einem Tastbetrieb erfolgen. Der Ausgang ist hier nur aktiv, wenn er über eine Taste angesprochen wird.
Anders verhält es sich beim Timerbetrieb. Nach dem Eingang eines Befehls bleibt der Ausgang noch einige Zeit aktiv. Im Schaltbetrieb wiederum bleibt der Ausgang immer aktiv, es sei denn, er wird bewusst ausgeschaltet.
Anzahl der Kanäle
Funkempfänger müssen mit mindestens einem Kanal arbeiten. Über diesen erhalten Sie das MHz-Signal.
Wissen Sie vorab, dass Sie den Empfänger auf mehreren Kanälen nutzen wollen, empfiehlt sich der Kauf eines Mehrkanal-Systems. Pro Kanal kann eine eigene Anwendung zugeordnet werden. Die Relaisfunktion wird dabei für jeden der Ausgänge individuell festgelegt.
Stromversorgung
Für die Steuerung ist eine Netzversorgung nötig. Viele Empfänger bieten einen direkten Anschluss für 230 Volt.
Über potentialfreie Wechselkontakte kann die Spannungsversorgung umgeschaltet werden: zwischen 230 Volt Wechselstrom auf 30 Volt Gleichstrom. Die Stromaufnahme in Stand-by spielt ebenfalls eine Rolle und liegt im Schnitt bei 15 bis 25 Milliampere pro Relais.
Schutzart
Je nach Einsatzbereich muss der Funkempfänger in seinem Gehäuse den örtlichen Witterungsumständen trotzen. Daher muss auf die Schutzart geachtet werden.
Bei IP54 liegt der Empfänger hinter einem vollständigen Berührungsschutz und ist auch vor Staub sowie allseitigem Spritzwasser geschützt. Noch besser ist allerdings IP65. Neben dem Berührungsschutz liegt ein vollständiger Schutz vor Staubeintritt vor, das komplette Gehäuse ist staubdicht. Hinzu kommt ein Schutz vor Strahlwasser aus allen Richtungen.
Feldreichweite
Die Reichweite ist entscheidend, um ein System über Funk zu betreiben. Die Hersteller geben sie als Feldreichweite an, um zu betonen, dass die Messung auf freiem Feld erfolgte. Es gab keine Gegenstände oder Häuser, die das Funksignal stören konnten.
Da diese optimalen Bedingungen im Alltag selten anzutreffen sind, sollte die Feldreichweite möglichst hoch gewählt werden. Viele Funkempfänger bieten 700 bis 1.000 Meter.
Gut zu wissen: Optimierung der Reichweite
Um das Signal zu verstärken, werden MHz-Antennen genutzt. Alternativ kann eine Relaisstation verwendet werden. Relais sind Schalter, die beim Empfang eines Signals dieses weiterleiten und so größere Strecken überbrückbar machen.