Ratgeber
Schon in jungen Jahren am Puls der Zeit sein? Kein Problem mit speziellen Smartwatches für Kinder. Sie sind auf die Bedürfnisse von Kindern abgestimmt und zeichnen sich durch eine besonders unkomplizierte Handhabung aus.
Welche Funktionen Kinder-Smartwatches bieten und worauf bei der Auswahl zu achten ist, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Die analogen Zeiten sind vorbei. Kinder und Jugendliche wachsen heutzutage inmitten digitaler Technik auf und sind als „Digital Natives“ besonders adaptiv und interessiert, wenn es um neue Technologien geht. Kein Wunder also, dass es ein großes Angebot an digitalen Produkten gibt, die sich speziell an die junge Zielgruppe richten. Smartwatches für Kinder sind ein Beispiel für Geräte, die eine Vielzahl an Funktionen vereinen und sich in zahlreichen Situationen als nützliche Begleiter im Alltag erweisen.
Kinder-Smartwatches, auch Kids Watches genannt, gehören zu den sogenannten Wearables, also am Körper tragbaren Geräten. Sie werden wie klassische Armbanduhren ums Handgelenk getragen, können aber viel mehr als nur die Uhrzeit anzeigen. Sie sind GPS-Tracker, Fitness-Gadget und Handy in einem, wobei die vorhandenen Features von Modell zu Modell variieren können.
Für Kinder entwickelte Smartwatches zeichnen sich durch einige Besonderheiten im Vergleich zu Varianten für Erwachsene aus. Dazu gehören ein benutzerfreundliches Design und eine auf die Bedürfnisse Heranwachsender angepasste Auswahl an Funktionen. Kinder-Smartwatches gibt es in vielen Ausführungen, von einfachen Modellen mit überschaubarem Funktionsumfang bis hin zu Kinder-Smartwatches mit einer großen Bandbreite an Features wie Kamera, Fitness-Tracker, GPS-Tracking und vielem mehr. Je nachdem, wie viele Funktionen ein Smartwatch bietet und von welchem Hersteller sie stammt, fällt der Preis aus – auch hier gibt es eine große Spanne.
Speziell für Kinder entwickelte Smartwatches unterscheiden sich von Modellen für Erwachsene vor allem in Hinblick auf den Funktionsumfang, die Sicherheitsfeatures und die Bedienbarkeit. Zudem ist die optische Gestaltung auf die Zielgruppe angepasst: Kinder-Smartwatches zeichnen sich häufig durch besonders farbenfrohe Designs aus.
Zu den grundlegenden Funktionen, die beinahe alle Smartwatches bieten, gehören:
Zeitanzeige und Weckfunktion
"Watch" ist das englische Wort für "Uhr", eine Zeitanzeige darf da natürlich nicht fehlen. Praktisch ist auch eine Weck- und Erinnerungsfunktion. Das Wort "Smart" (englisch: clever) wird im Zusammenhang mit vernetzungs- und internetfähigen Geräten verwendet.
Schrittzähler und Aktivitätstracker
Eine wesentliche Funktion von Smartwatches ist das Tracking von Aktivitäten, zum Beispiel durch einen Schrittzähler oder Apps, die andere Bewegungs- und Sportarten registrieren.
Telefonie
Sofern eine SIM-Karte vorhanden ist, kann die Smartwatch zum Telefonieren verwendet werden, ähnlich wie ein Handy. Nicht alle Kinder-Smartwatches unterstützen Telefonie.
Text- und Sprachnachrichten
Besteht eine Internetverbindung, können über die Nachrichten-App oder andere Chat-Anwendungen Textnachrichten verschickt werden, vergleichbar mit einem Smartphone.
GPS-Standortfunktion
Eine GPS-Kinderuhr ermöglicht eine Standortbestimmung per GPS.
Durch die Installation von Apps kann die Funktionalität noch deutlich erweitert werden, ähnlich wie bei einem Handy. Welche Kommunikationsfunktionen zur Verfügung stehen, hängt davon ab, ob man einen entsprechenden Tarif bei einem Mobilfunkanbieter gebucht hat, da beispielsweise zum Telefonieren eine SIM-Karte erforderlich ist. Es gibt speziell für Kinder-Smartwatches zugeschnittene Tarife, die sich für diesen Zweck gut eignen. Außerdem erfordern manche Apps, etwa zum Chatten, eine Internetverbindung (WLAN oder mobile Datenverbindung).
Weitere Features speziell für Kinder-Smartwatches
Zu den besonderen Funktionen, die speziell bei Kinder-Smartwatches relevant sein können, zählen:
Überwachungsfeatures
Viele Eltern fühlen sich wohler bei dem Gedanken, zumindest theoretisch in der Lage zu sein, den Standort ihrer Kids zu bestimmen, wenn sie allein oder mit Freunden draußen unterwegs sind. Dazu dienen Funktionen wie die Standortbestimmung per GPS oder auch das sogenannte Geofencing. Letzteres ermöglicht es den Eltern, eine sichere Zone zu definieren. Wird die Zone verlassen oder betreten, erhalten sie eine Benachrichtigung.
SOS-Notfallknopf
Per SOS-Knopf können Kinder im Notfall schnell und unkompliziert Hilfe rufen. Es handelt sich um ein wichtiges Sicherheitsfeature, mit dem viele Smart Watches ausgestattet sind. Durch Drücken des SOS-Knopfes wird eine Benachrichtigung an die zuvor festgelegten Kontakte gesendet. Per GPS erfolgt zugleich eine Übermittlung des Standortes.
Kindgerechte Apps und Spiele
Smartwatches für Kids sind häufig ab Werk mit vorinstallierten Spielen und Lernapps ausgestattet und bieten geeignete Programme für kleine Kinder und ältere Kinder.
Schulmodus
Vereinfacht ausgedrückt verwandelt der Schulmodus eine Smartwatch in eine herkömmliche Armbanduhr. Sämtliche Funktionen außer der Zeitanzeige und gegebenenfalls SOS-Taste sowie GPS-Ortung sind während des Unterrichts deaktiviert, so dass die Smartwatch und die darauf installierten Spiele und sonstigen Apps nicht vom Unterricht ablenken. Die Uhrzeiten, zu denen der Schulmodus aktiviert ist, können vorab eingestellt werden.
Die Ausstattung der Smart Watch kann je nach Modell variieren. So sind manche Modelle mit einer Kamera ausgestattet, um Fotos oder Videos aufzunehmen. Andere sind eher als Fitness Smartwatch konzipiert und verfügen über zahlreiche Optionen, um Aktivitäten zu tracken. Auch zum Musik hören können die smarten Uhren dienen, wenn sie wie ein MP3 Player verwendbar sind oder indem man spezielle Apps zum Abspielen der liebsten Musikstücke oder Hörbücher installiert.
Bei der Auswahl einer geeigneten Smartwatch fürs Kind spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Theoretisch könnte man einem Kind natürlich auch eine Smartwatch für Erwachsene kaufen, der Griff zu einer dedizierten Kinder-Smartwatch bringt aber einige Vorteile mit sich. Das beginnt bei der Ausstattung mit Apps und Funktionen, die auf die Bedürfnisse von Kindern zugeschnitten sind. Das Gerät ist nicht vollgepackt mit für Kinder eher uninteressanten Anwendungen, die für Erwachsene entwickelt wurden, sondern verfügt idealerweise ausschließlich über kindgerechte Inhalte.
Zudem sind Kinder-Smartwatches ebenso wie Smartphones für Kinder mit Sicherheitsfeatures ausgestattet, die für Eltern wichtig sind, zum Beispiel mit dem schon erwähnten SOS-Knopf für Notfälle. Beim Kauf gilt es darauf zu achten, wie viele Möglichkeiten es gibt, um den Funktionsumfang den persönlichen Präferenzen und dem Entwicklungsstand beziehungsweise Alter des Kindes anzupassen. Es sollte möglich sein, über eine Eltern-App oder ähnliche Anwendungen die Verwendung der Smartwatch zu steuern und insbesondere den Zugang zum Internet sowie zu Kommunikationskanälen zu beschränken. So können Eltern den Zugriff auf bestimmte Funktionen und Apps steuern und verhindern, dass die Kinder Inhalte konsumieren, die für sie nicht geeignet sind, oder persönliche Informationen preisgeben, die privat bleiben sollten.
Eine für Kinder gut geeignete Smartwatch sollte darüber hinaus robust gebaut sein, denn die Kids gehen nicht immer sorgsam mit ihren Habseligkeiten um. Den einen oder anderen Sturz sollte eine Smartwatch schon überstehen. Vorteilhaft ist zudem ein wasserfestes Design. Es empfiehlt sich, auf die IP-Schutzklasse zu achten. Modelle mit IP68 sind staubdicht und gegen Untertauchen geschützt. Achtung: IP68 heißt, dass ein überraschender Regenguss oder ein versehentlicher Tauchgang in einer Pfütze kein Problem sein sollten, zum Schwimmen eignen sich Smartwatches trotzdem nicht immer. Wichtiger als die Schutzklasse ist hier die Aussage des Herstellers. Ist die Kinder-Armbanduhr laut Hersteller ausdrücklich zum Schwimmen geeignet, kann man davon ausgehen, dass die Garantie greift, sollte sie im kühlen Nass kaputtgehen.
Stichwort Konstruktion: Smartwatches für Kinder gibt es in vielen Farbvarianten, mit unterschiedlich großen und verschiedenartig geformten Displays sowie mit Armbändern aus unterschiedlichen Materialien. Zu einer benutzerfreundlichen, altersgerechten Gestaltung gehört ein nicht zu kleines Display. Die Benutzeroberfläche sollte unkompliziert gestaltet sein und eine intuitive Verwendung ermöglichen. Hier gelten im Prinzip ähnliche Auswahlkriterien wie bei Smartphones.
Nicht zuletzt lohnt sich ein Blick auf technische Parameter wie die Akkulaufzeit und die Speicherkapazität des Geräts, um sicherzustellen, dass die Smartwatch den Anforderungen des alltäglichen Gebrauchs entspricht. Indem man energiehungrige Apps und Spiele deaktiviert oder ganz deinstalliert, kann man die Akkulaufzeit verlängern.
Die Themen Datenschutz und Sicherheit spielen bei digitalen Geräten und Wearables wie Smartphones eine wichtige Rolle – erst recht, wenn es um Geräte für Kinder geht. Bei der Auswahl einer geeigneten Smartwatch fürs Kind sollten Eltern unbedingt darauf achten, dass Sicherheitsfeatures vorhanden sind, die eine kontrollierte Nutzung der Smartwatch-Funktionen ermöglichen. Oft funktioniert das über eine spezielle Eltern-App, über die man diverse Einstellungen vornehmen kann. Außerdem ist es wichtig, dass die verwendeten Programme den geltenden Sicherheitsstandards zum Schutz der Privatsphäre entsprechen, also dass beispielsweise die Kommunikation in technischer Hinsicht auf sichere Weise erfolgt.
Was die Ortungsmöglichkeiten angeht, die moderne Kids Watches bieten: Die Verlockung, sich per GPS-Tracker ständig über den Aufenthaltsort des Kindes zu informieren, ist groß, wenn die technische Möglichkeit dafür einmal gegeben ist. Überwachungsfeatures wie GPS-Ortung sollten allerdings nur im Notfall und in Absprache mit dem Kind genutzt werden, da es sich hierbei um einen erheblichen Eingriff in die Privatsphäre handelt. Wichtig sind neben der Aufklärung über die Gefahren, die mit der Nutzung von digitaler Technik einhergehen, vor allem klare Regeln zur Verwendung.
Smartwatches für Kinder bieten verschiedene Funktionen, die zur Überwachung und Kontrolle eingesetzt werden können, dazu gehört neben GPS mitunter auch eine Abhörfunktion. Das bedeutet, dass die Gespräche des Kindes sowie die Umgebungsgeräusche aus der Ferne abgehört werden können. Das Feature wird manchmal auch als Monitoring-Funktion beworben. Man braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, auf welch mannigfaltige Arten solch ein Feature missbraucht werden könnte. Kinderuhren mit Abhörfunktion sind deshalb nach § 8 Absatz 1 Telekommunikation-Telemedien-Datenschutz-Gesetz (TTDSG) verboten. Wer versehentlich ein Modell mit entsprechender Funktionalität gekauft hat, sollte die Uhr unbrauchbar machen und Vernichtungsnachweise aufbewahren. Weiterführende Hinweise dazu gibt es bei der Bundesnetzagentur.
Braucht man einen Tarif zur Nutzung einer Kinder-Smartwatch?
Das kommt darauf an, welche Funktionen man nutzen möchte. Für Telefonie benötigt man eine SIM-Karte, wobei man grundsätzlich zwischen Vertrag oder Prepaid wählen kann. Wer sichergehen möchte, dass das Kind immer erreichbar ist und in Notsituationen jederzeit anrufen kann, sollte sich lieber für einen Vertrag entscheiden. Prepaid bietet zwar mehr Flexibilität, da Guthaben nur bei Nutzung verbraucht wird, allerdings büßt die Kids Watch wesentlich an Funktionalität ein, sobald das Guthaben aufgebraucht ist. Das kann jederzeit passieren, wenn das Kind unterwegs ist. Die SOS-Funktion sollte davon allerdings nicht betroffen sein. Auch GPS-Tracker und Uhrzeitanzeige funktionieren weiterhin, selbst wenn die Telefonie nicht mehr zur Verfügung steht. Achtung: Es gibt Kinder-Smartwatches, die Telefonie grundsätzlich nicht unterstützen.
Ab welchem Alter ist eine Kinder-Smartwatch sinnvoll?
Das kann individuell variieren, jedoch sind Kinder-Smartwatches in der Regel für Kinder im Alter von circa 6 bis 12 Jahren konzipiert. Wichtig ist, dass das Kind die Funktionen der Uhr verstehen und das Gerät eigenständig bedienen kann. Wer sein Kind an die digitale Welt heranführen möchte, ohne dass es gleich Zugang zu den Weiten des Internets erhält, liegt mit einer Kids Watch richtig.
Wie lange hält der Akku einer Smartwatch für Kinder?
Je nach Modell und Nutzungsverhalten kann die Akkulaufzeit unterschiedlich ausfallen. Bei normaler Nutzung sollte die Uhr schon ein bis zwei Tage durchhalten. Die Standby-Zeit sollte zwei bis drei Tage nicht unterschreiten. Die Akkulaufzeit ist ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl, denn es handelt sich um ein portables Gerät, das man unterwegs oft nicht einfach aufladen kann. Um Freude an der Smartwatch zu haben, braucht sie einen Akku mit angemessener Leistung und Kapazität. Das Aufladen des Akkus funktioniert meist über ein mitgeliefertes USB-Kabel.