Ratgeber
Wenn man von einer M2-Schraube spricht, ist immer eine Schraube mit einem metrischen ISO-Gewinde nach DIN 13-1 oder DIN 13-2 gemeint. Entsprechende Schrauben und Muttern werden in vielen Bereichen eingesetzt, etwa im Rohrleitungsbau oder Maschinenbau. Erfahren Sie in unserem Ratgeber, welche Antriebsformen es gibt und was Sie beim Kauf beachten sollten.
Schrauben und Muttern mit metrischem ISO-Regelgewinde gibt es in vielen Größen, Längen und Materialien, beispielsweise Edelstahl, Messing, Stahl oder auch Kunststoff. Normierte ISO-Feingewinde nach DIN 13-1 und DIN 13-2 lösen ältere metrische Gewinde sowie Zoll-Gewinde ab und stellen mittlerweile in Industrie und Handwerk den Standard dar. Charakteristisch für ein metrisches ISO-Feingewinde ist ein Flankenwinkel von 60°. Die Zahl hinter dem Buchstaben M steht dabei immer für den Gewindedurchmesser in Millimetern. Bei einem M2-Gewinde beträgt der Durchmesser des Gewindes also 2 Millimeter.
M2-Schrauben sind mit einer ganzen Reihe von unterschiedlichen Antriebsformen erhältlich. Nachfolgend stellen wir die wichtigsten vor: Klassiker sind der Längsschlitz und der Kreuzschlitz. Speziell bei Schrauben mit Längsschlitz besteht die Gefahr, dass der Schraubendreher schnell abrutscht. Entsprechend hält sich die maximal mögliche Kraftübertragung in Grenzen. Eine bessere Zentrierung des Werkzeugs bieten Schrauben mit Kreuzschlitz. Hier kann ein deutlich höheres Drehmoment übertragen werden, als es bei einer Längsschlitzschraube der Fall ist. Beide Varianten zeichnen sich durch günstige Beschaffungskosten aus und erfordern kein spezielles Werkzeug.
Ebenfalls weit verbreitet sind Innensechskantschrauben und Sechskantschrauben. Beim Innensechskant ist das Werkzeug in der Regel sehr kompakt, eine entsprechende Schraube kann daher beispielsweise auch durch ein Loch hindurch verbaut werden. Die Zentrierung des Werkzeugs ist besser als bei Kreuz- und Schlitz-Schrauben. Auch das übertragbare Drehmoment ist wesentlich höher. Schrauben mit Außensechskant können ebenso hohe Drehmomente übertragen. Die Zentrierung ist perfekt, allerdings fällt das benötigte Werkzeug größer aus. Eine Schraube mit Innensechsrund, auch unter der Bezeichnung Torx bekannt, bietet ebenfalls eine sehr gute Zentrierung und ist selbst für sehr hohe Drehmomente geeignet. Das dazugehörige Werkzeug ist sehr kompakt, was den Einsatz bei beengten Platzverhältnissen ermöglicht.
Beim Kauf von M-Schrauben und Muttern nach DIN 13-1 oder DIN 13-2 kommt es in erster Linie auf die richtigen Maße, also Länge und Durchmesser an. Außerdem müssen Sie sich für eine bestimmte Kopfform wie einen Senkkopf, Linsenkopf oder Sechskantkopf entscheiden.
Auch das Material einer Sechskantschraube muss passen:
Fall Sie beispielsweise zwei Flansche aus hochwertigem Edelstahl miteinander verschrauben möchten, dürfen die Schrauben nicht aus günstigem verzinktem Stahl bestehen, sondern müssen zwingend ebenfalls aus Edelstahl gefertigt sein. Gleiches gilt auch für die Muttern und Unterlegscheiben. Beachten Sie, dass es zu einer Kontakt-Korrosion kommen kann, wenn Sie das falsche Material für die Schrauben auswählen.
Auch die Frage nach der Antriebsform muss im Vorfeld geklärt werden:
Werden Zylinderschrauben mit Innensechskant oder vielleicht Sechskantschrauben benötigt?
Falls erforderlich, kaufen Sie direkt die passenden Verbindungselemente wie etwa Bolzen mit.
Bedenken Sie auch, dass Sie mit einer M-Sechskantschraube keine herkömmlichen Spreizdübel verwenden können. Stattdessen müssen Sie zu speziell für diesen Schraubentyp geeigneten Dübeln greifen.
Diese können aus Kunststoff oder Metall bestehen.
Bei einem Kunststoff-Modell wird durch das Eindrehen der Schraube ein Messingkonus nach unten gedrückt, der den Dübel aufspreizt. Bei einem Metalldübel muss mit einem Schlageisen der Konus nach unten geschlagen werden, damit ein Aufspreizen erfolgt.
Unser Praxistipp: Unterlegscheiben verwenden!
In den meisten Fällen ist das Material einer Kreuzschlitz- oder Innensechskant-Schraube härter als das Material, in das sie geschraubt wird. Damit die Kraft der Schraube auf einen größeren Bereich wirken kann, sollten Sie Unterlegscheiben verwenden. Je nach Drehmoment und Materialbeschaffenheit, können diese Scheiben aus Stahl oder Kunststoff bestehen.
Was besagen die Normen DIN 13-1 und DIN 13-2?
In der Norm DIN 13-1 werden Regelgewinde bis zu einem Außendurchmesser von 68 Millimetern beschrieben. Dagegen werden in der DIN 13-2 metrische ISO-Feingewinde behandelt.
Was besagt die Festigkeitsklasse bei M-Schrauben?
Die Festigkeitsklasse wird bei Schrauben mit zwei Zahlen angegeben, die durch einen Punkt voneinander getrennt sind. Typische Kennzeichnungen können 3.6, 8.8 oder 12.9 sein. Die erste Zahl steht für die Zugfestigkeit. Darunter ist die Zugfestigkeit, die das Material der Schraube maximal absorbieren kann, zu verstehen. Bei einer Schraube mit der Kennung 3.6 liegt die Zugfestigkeit zum Beispiel bei 300 N/mm2. Die zweite Ziffer gibt die sogenannte Streckgrenze an, die bei unserem Beispiel 180 N/mm2 beträgt. Die Streckgrenze gibt an, wie weit die Schraube gedehnt werden kann.
Welche Institutionen geben Normen aus?
Nationale Normen in Deutschland werden am Deutschen Institut für Normung (DIN) erstellt. International gültige Normen gibt die internationale Organisation für Standardisierung (ISO) heraus, während das europäische Komitee für Normung (EN) der Herausgeber für europäische Normen ist.
Auf welche Arten können Gewinde hergestellt werden?
Es gibt zwei grundsätzliche Arten, ein Gewinde herzustellen: spanend oder spanlos. Das spanlose Verfahren wird noch einmal in Kalt- und Warmumformung unterschieden. Gewinde lassen sich durch Schneiden, Bohren, Walzen oder Rollen herstellen.