Ratgeber
M3-Schrauben sind faktisch die Standard-Schrauben im industriellen Bereich. Sie kommen nahezu überall zum Einsatz, egal ob es sich um eine Schraubverbindung bei einer Maschine oder um einen Flansch im Rohrleitungsbau handelt. Lesen Sie in unserem Ratgeber, welche Normen es bei M3-Schrauben gibt und welche Kopf- beziehungsweise Antriebsformen erhältlich sind.
Wenn man von einer M3-Schraube spricht, ist eine Schraube oder ein Gewindestift mit einem metrischen ISO-Gewinde gemeint, dessen Flankenwinkel 60 Grad beträgt. Die Ziffer gibt den Nenndurchmesser an, der bei einer M3-Schraube 3 Millimeter misst.
M3-Schrauben kommen bei fast jeder Schraubverbindung zum Einsatz. Meist besteht eine M3-Schraube aus verzinktem Stahl, es sind aber auch andere Materialien wie Kunststoff, Messing, Aluminium, Edelstahl oder sogar Keramik möglich.
Um eine belastbare Verbindung mit einer M-Schraube herzustellen, muss diese entweder in ein Gewinde geschraubt oder mit einer passenden Mutter genutzt werden. Eine Anbringung in Wänden, Decken und Böden ist mit Spezialdübeln ebenfalls möglich.
Die am weitesten verbreitete Norm ist die DIN-Norm. DIN steht für das Deutsche Institut für Normung. Es handelt sich bei der DIN-Norm um eine Normierung, die ausschließlich national angewandt wird.
Dagegen ist die ISO-Norm (Internationale Organisation für Standardisierung) eine international gültige Norm.
Die EN-Norm (europäische Norm) hat dagegen ausschließlich innerhalb der Europäischen Union Gültigkeit.
Häufig liest man auch von einer DIN-EN- oder einer DIN-EN-ISO-Norm, doch was bedeutet das? Bei einer DIN-EN-Norm handelt es sich um eine EN-Norm die unverändert vom Deutschen Institut für Normung (DIN) übernommen wurde.
Eine DIN-EN-ISO-Norm ist dagegen eine Norm, die von der ISO ins Leben gerufen und anschließend auf deutscher und europäischer Ebene übernommen wurde.
Ob Schlitz, Kreuzschlitz, Sechskantschrauben oder Innensechskantschrauben – M3-Schrauben sind mit verschiedenen Antrieben erhältlich:
Schlitz- und Kreuzschlitzschrauben sind günstig in der Beschaffung, ermöglichen allerdings nur eine geringe Kraftübertragung. Ebenfalls günstig sind verzinkte Sechskantschrauben, die in Kombination mit Knarre und Stecknuss auch hohe Drehmomente übertragen können. Da sie mit kompaktem Werkzeug montiert werden können, sind Schrauben mit Innensechskant sehr gut für beengte Platzverhältnisse geeignet, allerdings fällt die mögliche Kraftübertragung deutlich geringer als bei einer Sechskantschraube aus. Für die Übertragung von besonders hohen Drehmomenten eignen sich Torx-Schrauben sehr gut. Darüber hinaus gibt es weitere Antriebsformen wie etwa Vierkant oder Torx mit Innenloch.
Neben den unterschiedlichen Antrieben gibt es für jeden erdenklichen Verwendungszweck die passende Kopfform. Weit verbreitet sind galvanisch verzinkte Schrauben mit Sechskant- (mit und ohne Flansch), Linsen und Drei- beziehungsweise Vierkantkopf. Weiterhin finden Sie auch Zylinderkopfschrauben, Senkkopfschrauben und Flachrundkopfschrauben im Handel. Für die werkzeuglose Montage bieten sich Schrauben mit Rändel- oder Flügelkopf an.
Vor dem Kauf müssen Länge und Durchmesser der Schrauben bekannt sein. Ebenfalls von Bedeutung ist das Material: Wenn Sie zum Beispiel zwei Flansche aus Edelstahl miteinander verschrauben möchten, sollten die Schrauben aus dem gleichen Material und nicht etwa aus verzinktem Stahl bestehen.
Für Schrauben mit kleinerem Durchmesser, bei denen keine hohen Drehmomente übertragen werden müssen, eignen sich Schlitz-, Kreuzschlitz- oder Innensechskantschrauben sehr gut.
Werden dagegen hohe Drehmomente mit großen Schrauben benötigt, wie beispielsweise bei der Befestigung einer Maschine am Boden, sind Außensechskantschrauben die bessere Wahl.
Unser Praxistipp: Maximales Anziehmoment beachten!
Abhängig von der jeweiligen Festigkeitsklasse gibt es für jede Schraubengröße ein maximal zulässiges Anziehmoment, das nicht überschritten werden darf. Wird dies nicht berücksichtigt, kann die Schraube zerstört werden. Eine M3-Schraube der Festigkeitsklasse 8.8 darf zum Beispiel maximal mit 1,281 Nm angezogen werden. Bei einer M12 Schraube der gleichen Festigkeitsklasse sind es maximal 86,320 Nm.
Was versteht man unter einer Senkschraube?
Bei der Verwendung einer Senkschraube benötigen Sie keine Unterlegscheibe. Durch die spezielle Form des Senkkopfes schließt die eingedrehte Schraube, anders als etwa eine normale Zylinderschraube, bündig mit dem zu befestigenden Material ab.
Was sagt die Festigkeitsklasse über eine Schraube aus?
Die sogenannte Festigkeitsklasse wird durch zwei durch einen Punkt getrennte Ziffern definiert. Mögliche Klassen sind etwa 4.6, 8.8 oder 12.9.
Die erste Zahl gibt die Zugfestigkeit einer Schraube an. Dabei handelt es sich um die maximale Spannung, die das Material aushalten kann, bis es zu einem Materialbruch kommt.
Mit der zweiten Zahl wird die Streckgrenze angegeben. Damit ist die Flexibilität einer Schraube gemeint, also wie weit diese gedehnt werden kann, bis es zu einem Materialversagen kommt.
Bei einer Schraube der Festigkeitsklasse 9.8 liegt die Zugfestigkeit bei 900 N/mm² während die Streckgrenze 720 N/mm² beträgt. Beachten Sie, dass Schrauben unterschiedlicher Festigkeitsklassen niemals gemischt werden sollten!
Wie kann ich M-Schrauben gegen selbstständiges Lösen sichern?
M-Schrauben können sich bei auftretenden Vibrationen schnell lockern oder komplett lösen. Um dies zu vermeiden, gibt es verschiedene Methoden.
Häufig genutzt werden Federringe oder Federscheiben, die einen Gegendruck auf den Schraubenkopf ausüben. Ebenfalls zweckdienlich sind Zahntellerringe, Kontermuttern oder auch Splinte. Es sind auch Schrauben erhältlich, die über einer Kunststoffbeschichtung im Gewinde verfügen. Beim Eindrehen der Schraube wird dadurch eine belastbare Klemmverbindung erzeugt. Und schließlich ist es auch möglich, das Gewinde einer Schraube mit einer klebenden Beschichtung zu versehen, die für eine stabile Verbindung sorgt.