Ratgeber
Ob Sechskantschraube oder Zylinderschraube: Schrauben und Gewindestifte mit metrischem ISO-Gewinde sind weltweiter Standard. Im Vergleich zu Holzschrauben schneiden M-Schrauben sich nicht selbstständig in das Material, sondern benötigen ein vorgeschnittenes Gewinde. Erfahren Sie in diesem Ratgeber mehr über M4-Schrauben, welche Materialien es gibt und wo ihre Vor- und Nachteile liegen.
Nach DIN 13-1 hat das metrische ISO-Gewinde einer M4-Schraube einen Nenndurchmesser von 40 Millimetern sowie eine Steigung von 60 Grad. Schrauben mit einem M4-ISO-Gewinde kommen nahezu überall zum Einsatz. Wann immer eine Schraubverbindung mit Innengewinde oder Außengewinde hergestellt werden soll, finden sie Verwendung. In Kombination mit passenden Muttern verbinden M-Schrauben einen Flansch oder Bauteile von Maschinen miteinander.
Sie sind im Kraftfahrzeugbau ebenso zu finden wie im Bereich der Unterhaltungselektronik. Dank einer Vielzahl verschiedener Kopfformen der Schraube, beispielsweise Sechskantschraube, Zylinderschraube DIN oder Senkkopfschraube DIN, gibt es für jede Anwendung ein passendes Modell.
Die Anzahl der möglichen Antriebsarten ist nicht minder vielfältig: Gebräuchlich sind etwa Schlitz-, Torx- oder Innensechskantschrauben. Schrauben mit ISO-Gewinde sind in vielen Größen, Längen und Festigkeitsklassen erhältlich.
M4 Schrauben aus Edelstahl
Schrauben M4 mit ISO-Gewinde werden aus unterschiedlichen Materialien hergestellt, die alle spezifische Vor- und Nachteile aufweisen. DIN Schrauben und Muttern aus Edelstahl eignen sich optimal für den Einsatz im Außenbereich. Edelstahl der Sorte A2 und höher weist eine hohe Beständigkeit gegen Korrosion auf, bei besonders hohen Anforderungen ist die Klasse A4 vorzuziehen. Edelstahl A4 vereint alle positiven Eigenschaften der Sorte A2 und ist darüber hinaus besonders widerstandsfähig gegen Salzwasser und Säuren. Schrauben aus Edelstahl A4 mit metrischem Gewinde werden daher häufig in der Schifffahrt sowie im chemischen Bereich verwendet.
M4 Senkkopfschrauben aus Messing
Senkkopfschrauben aus Messing bestechen durch ihre hochwertige Optik. Sie werden oft genutzt, wenn die Schrauben sichtbar sind und beispielsweise Bestandteil dekorativer Elemente sind. Schrauben aus Messing sehen nicht nur gut aus, sondern bieten auch, abhängig vom Nickelgehalt der Legierung, einen hervorragenden Schutz vor Korrosion.
M4 Schrauben aus Stahl
Am weitesten verbreitet sind DIN-Schrauben aus Stahl. Meist wird als Korrosionsschutz eine galvanische Verzinkung aufgebracht. Es sind aber auch Varianten ohne zusätzliche Schutzschicht erhältlich. Schrauben aus Stahl mit ISO-Gewinde sind günstig in der Anschaffung und dürfen als Standard gelten.
M4 Senkschrauben aus Kunststoff
Es gibt auch Senkschrauben, die aus Kunststoff bestehen. Das Material Polyamid bietet eine ganze Reihe an Vorteilen: So lassen sich entsprechende Schrauben sehr günstig herstellen. Sie besitzen ein besonders geringes Eigengewicht und weisen eine hohe Elastizität auf. DIN-Polyamid-Schrauben sind darüber hinaus elektrisch nicht leitend, sehr beständig gegen Chemikalien und bieten keine Angriffsfläche für Korrosion. Als nachteilig erweist sich dagegen die geringe UV- und Temperaturbeständigkeit. Für den Trinkwasserbereich oder bei der Produktion von Lebensmitteln sollten Polyamid-Schrauben nicht verwendet werden, da die Oberfläche die Bildung von Keimen fördert.
M4 Schrauben aus Aluminium
Auch Aluminium kommt bei DIN-Schrauben häufig zum Einsatz. Das Material zeichnet sich durch ein geringes Gewicht aus, darüber hinaus kann durch Eloxieren ein guter Schutz gegen Korrosion erreicht werden. Außerdem lassen sich Schrauben mit dem Eloxal-Verfahren in unterschiedlichen Farben realisieren. Alu-Schrauben sollten allerdings nicht für sicherheitsrelevante Befestigungen verwendet werden, da das Material relativ weich ist.
Neben dem gewünschten Durchmesser und der benötigten Länge spielt das Material eine wichtige Rolle.
Wenn die Schrauben beispielsweise in Kontakt mit Chemikalien kommen, in der Hochseeschifffahrt oder in einer küstennahen Region im Außenbereich verwendet werden sollen, ist A4-Edelstahl das am besten geeignete Material.
Speziell für den medizinischen oder chemischen Bereich eignen sich dagegen Polyamid-Schrauben.
Für alle Anwendungsgebiete, bei denen keine speziellen Umgebungsbedingungen zu berücksichtigen sind, können Schrauben aus Stahl genutzt werden.
Wählen Sie außerdem eine passende Kopfform und Antriebsform. Zur Übertragung von hohen Drehmomenten eignen sich Schrauben mit Außensechskant- oder Torx-Antrieb besonders gut. Für Schrauben, die bei beengten Platzverhältnissen lediglich von oben zugänglich sind, bieten sich Modelle mit Innensechskant oder Schlitz an.
Unser Praxistipp: Rändel- und Flügelschrauben für schnell wieder lösbare Verbindungen verwenden
Nicht immer ist es nötig, eine Schraube mit einer Knarre oder einem Schraubendreher festzuziehen. Bei Verbindungen, die häufig wieder gelöst werden müssen, empfiehlt sich der Einsatz von Rändel- oder Flügelschrauben. So lässt sich zum Beispiel eine Wartungsklappe an einer Maschine schnell und ohne Werkzeug öffnen und auch wieder verschließen.
Was ist der Unterschied zwischen einem Feingewinde und einem Regelgewinde?
Der Unterschied zwischen Fein- und Regelgewinde ist die unterschiedliche Steigung. Eine Schraube mit Feingewinde hat eine geringere Steigung. Das bedeutet, dass beim Eindrehen der Abstand zwischen zwei Gewindestufen geringer ist als bei einem Regelgewinde. Das hat den Vorteil, dass etwa eine Stellschraube präziser gedreht werden kann.
Was ist eigentlich eine Torx-Schraube?
Eine Torx-Schraube hat als Antrieb ein Innen- oder Außensechsrund. Der Vorteil eines solchen Antriebs besteht darin, hohe Drehmomente übertragen zu können. Darüber hinaus ist dank der speziellen Form keine erhöhte Anpresskraft erforderlich.