Ratgeber
Massagepistolen sind Geräte, die man zur Behandlung von Verspannungen und zur Massage der Muskeln einsetzen kann. Sie sind mit einem oder mehreren Aufsätzen für unterschiedliche Körperpartien und Muskelgruppen erhältlich. Welche Typen von Massagepistolen es gibt und was beim Kauf zu beachten ist, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Massagepistolen sind elektrisch betriebene Geräte, die dabei helfen können, Verspannungen zu lösen und Muskelschmerzen entgegenzuwirken. Sie werden präventiv, als Regenerationshilfe nach dem Sport oder zur Behandlung von akuten Beschwerden wie Muskelkater eingesetzt.
Der Vorteil einer Massagepistole (englisch: massage gun) besteht unter anderem darin, dass sie gezielt und mit einer präzise einstell- und steuerbaren Kraft auf den Muskel einwirken kann. Mithilfe von pulsierenden Bewegungen lässt sich eine Lockerung der Muskulatur herbeiführen. Außerdem kann die Anwendung einer Massagepistole dazu beitragen, den Blutfluss anzuregen und die allgemeine Beweglichkeit zu verbessern.
Des Weiteren sollen Massagepistolen eine Lockerung der Faszien bewirken, weswegen sie mitunter als Faszienpistolen bezeichnet werden. Faszien sind Komponenten des Bindegewebes. Sie durchziehen den menschlichen Körper und bilden ein Netzwerk, das Spannung und Stabilität herstellt. Manche Forscher definieren Faszien im engeren Sinne als jene Gewebefasern, die eine flächige Struktur aufweisen. Beispiele wären das Unterhaut-Fettgewebe und das intramuskuläre Bindegewebe.
Es gibt akkubetriebene und netzbetriebene Massage- bzw. Faszienpistolen. Geräte mit Akku sind mobil einsetzbar und können auf Reisen mitgenommen werden. Meistens sind fortschrittliche Lithium-Ionen-Akkus integriert, die eine lange Betriebszeit ermöglichen. Bei einigen Modellen ist ein bürstenloser Motor verbaut, der ohne Schleifkontakte auskommt und zwischen dem beweglichen Rotor und dem feststehenden Stator keinen elektrischen Kontakt aufweist. Ein bürstenloser Motor erzielt einen hohen Wirkungsgrad bei geringem Verschleiß.
Im Regelfall können Massage-Pistolen in unterschiedlichen Intensitäts- und Geschwindigkeitsstufen betrieben werden. Parameter wie Intensität und Geschwindigkeit sowie der Akkustand werden in vielen Fällen auf einer LCD- oder einer LED-Anzeige angezeigt. Oftmals ist eine Aufbewahrungs- und Tragetasche im Lieferumfang enthalten.
Oft kommen Massagepistolen mit mehreren Massage-Aufsätzen zur Behandlung spezifischer Regionen des Körpers. Die verschiedenen Aufsätze variieren in ihrer Form und erfüllen unterschiedliche Zwecke. Ein U-förmiger Aufsatz beispielsweise massiert gezielt Muskelpartien und lässt Sehnen dabei aus. Massagepistolen können sowohl für die intensive Massage des Tiefengewebes zum Einsatz kommen, um Verkrampfungen und Blockaden zu lösen, als auch für eine sanfte Verwöhnmassage.
Beim Kauf einer Massagepistole sollten Sie mehrere Faktoren beachten. Zunächst kommt es darauf an, ob Sie die Pistole für den privaten Gebrauch oder für den professionellen Einsatz, beispielsweise in einer physiotherapeutischen Praxis, benötigen.
Überlegen Sie, ob sich ein Modell mit Akku oder eines für den Netzbetrieb besser für Ihre Zwecke eignet. Je nachdem, welche Körperzonen Sie bevorzugt behandeln wollen, kommen Modelle mit unterschiedlichen Aufsätzen (Kegel-Massagekopf, Luftkissen-Massagekopf, Klauen- oder Oktopus-Massagekopf, U-förmiger Kopf etc.) in Frage.
In die Kaufentscheidung einzubeziehen ist außerdem die Lautstärke. Manche Massagegeräte verursachen Betriebsgeräusche von bis zu 75 oder sogar 100 Dezibel, was bei der Behandlung stören und der entspannenden Wirkung entgegenstehen kann. Des Weiteren ist auf die Anzahl der zur Verfügung stehenden Intensitäts- und Geschwindigkeitsstufen zu achten.
Zudem ist es ratsam, das Gewicht der Pistole in Erfahrung zu bringen. Schwere Geräte sind weniger komfortabel zu handhaben, insbesondere, wenn die Anwendung länger dauert. Generell sind Massagegeräte empfehlenswert, die ein ergonomisches Design aufweisen. Eine leichte Massagepistole eignet sich zudem besser zum Mitnehmen. Für diesen Zweck sind auch Mini-Massagepistolen aufgrund ihrer kleinen Bauform sehr gut geeignet.
Unser Praxistipp: Massagepistole richtig nutzen
Grundsätzlich sollten Massagepistolen nicht auf einen Punkt gehalten, sondern großflächig über die behandelnde Stelle bewegt werden. Im Hinblick auf Dauer und Intensität sollte man am Anfang nicht übertreiben. Empfehlenswert ist es, mit 15 bis 20 Sekunden und der geringsten Intensitäts- und Geschwindigkeitsstufe zu starten. Lieber kürzer und häufiger als zu lang.
Nicht nur die zu massierenden Muskeln müssen sich an die Vibrationen gewöhnen, sondern die Hand, die die Pistole hält. Wichtig ist, die Anwendung auf sauberer, trockener Haut durchzuführen. Auf Öle oder Cremes sollte man verzichten. Eine Behandlung durch die Kleidung hindurch ist ebenfalls möglich.
FAQ – häufig gestellte Fragen zu Massagepistolen
Wie lange sollte eine Anwendung mit einer Massagepistole dauern?
Idealerweise massieren Sie die betreffende Körperstelle drei bis vier Mal nacheinander eine Minute lang. Etwa zehn Minuten pro Tag sind als Gesamtbehandlungsdauer ausreichend. Einige Geräte bieten eine automatische Abschaltfunktion und deaktivieren sich nach zehn Minuten selbst. Das spart Strom und schont den Akku.
An welchen Körperzonen sollten Sie eine Massagepistole nicht anwenden?
Massagepistolen sind nur für die Anwendung an größeren Muskelgruppen geeignet. Sie sollten niemals im Bereich der Wirbelsäule und der Nackenwirbel, an Stellen mit wenig Muskelgewebe oder an hochsensiblen Stellen wie dem Intimbereich angewendet werden.
Wer sollte auf die Anwendung einer Massagepistole verzichten
Massagepistolen sind besonders für Personen geeignet, die häufig Sport beziehungsweise intensives Muskeltraining betreiben. Zu den Personen, die kein Massagegerät anwenden sollten, zählen Schwangere, an Krebs und Osteoporose Erkrankte, Menschen mit akuten arteriellen Verschlusserkrankungen wie Thrombosen und Personen mit Knochenbrüchen.
Welche Massagepistole ist empfehlenswert?
Eine beliebte Massagepistole ist beispielsweise die Hyperice Hypervolt. Die Hypervolt ist akkubetrieben, hat eine Laufzeit von bis zu 180 Minuten und arbeitet angenehm leise.