Ratgeber
Metallhandsägen sind speziell für die Bearbeitung von Metall als besonders hartem Werkstoff konzipiert. Sie ermöglichen es, metallische Werkstücke präzise zu sägen und sauber zu durchtrennen.
Wie Handsägen für Metall aufgebaut sind, worin sie sich von Holzhandsägen unterscheiden und worauf beim Kauf zu achten ist, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Das richtige Werkzeug ist das A und O, wenn man beim Sägen präzise Ergebnisse erhalten möchte – insbesondere, wenn es sich um einen Werkstoff wie Metall handelt. Metall ist deutlich härter als Holz und lässt sich nur mithilfe exakt darauf angepasster Sägen sauber trennen und zerteilen. Eine Holzsäge würde hier schnell an ihre Grenzen stoßen, da sie nicht die nötige Beschaffenheit und Konstruktion mitbringt, um Metall standzuhalten. Bei Metallsägen sieht das anders aus. Sie sind speziell für das Sägen von Stahl, Eisen, Aluminium und anderen Metallen konzipiert.
Im Vergleich zu Holzsägen sind die Sägeblätter von Metallsägen deutlich feiner verzahnt, haben also mehr Zähne pro Längeneinheit vorzuweisen. Relevant in dem Zusammenhang ist der sogenannte TPI-Wert (TPI = teeth per inch). Er gibt an, wie viele Zähne pro Inch ein Sägeblatt hat. Bei Holzsägen liegt der TPI-Wert üblicherweise zwischen 8 und 10, wohingegen Metallsägen Werte zwischen 24 und 32 erreichen. Zwar gibt es auch Ausführungen mit TPI-Werten von 10 bis 18, diese sind aber für Sägearbeiten an weichen Metallen vorgesehen. Eine weitere Besonderheit von Metallsägen besteht darin, dass die Oberfläche ihrer Sägeblätter gehärtet ist. Dadurch sind sie widerstandsfähiger und resistenter gegenüber Verschleiß, was sich positiv auf die Haltbarkeit auswirkt.
Generell werden Metallsägen in handbetriebener und elektrisch betriebener Form angeboten. Handsägen erhalten ihren Antrieb allein durch Muskelkraft und sind im Regelfall als Bügelsägen realisiert. Bei elektrischen Sägen handelt es sich meist um Kreissägen oder Bandsägen, die mit einem Elektromotor ausgestattet sind. Handsägen eignen sich sehr gut für Aufgaben, bei denen die Inbetriebnahme einer Elektrosäge nicht lohnt. Mit ihrer Hilfe kann man problemlos Bleche, Rohre oder Profile aus dünnem Metall zurechtsägen. Das erfordert zwar mehr Kraft und Ausdauer, dafür sind Handsägen deutlich günstiger als Elektrosägen und aufgrund ihrer überschaubaren Abmessungen platzsparender aufzubewahren. Zu berücksichtigen ist, dass Metallsägen aufgrund der Beschaffenheit des Sägeblatts nur gerade Schnitte oder Schnitte mit begrenztem Radius ermöglichen. Soll ein Werkstück in eine bestimmte Form gebracht oder modelliert werden, wird es gestanzt.
Handsägen für Metall sind sehr einfach aufgebaut. Sie bestehen aus einem Sägeblatt, das den Werkstoff trennt und somit für die eigentliche Bearbeitung zuständig ist. Das Sägeblatt befindet sich in einer Halterung. Dabei handelt es sich um einen Rahmen, auch Metallsägebogen genannt, zwischen dessen beiden Enden das Sägeblatt festgespannt ist, damit es sich nicht verbiegt. Man spricht in dem Zusammenhang von gespannten Sägen. Diese sind von ungespannten Sägen zu unterscheiden, bei denen das Sägeblatt nur einseitig von einem Heft oder Griff gehalten wird. Ein Beispiel dafür ist die Fuchsschwanzsäge. Ungespannte Handsägen werden für die Bearbeitung von Metall jedoch nicht verwendet, weil sie dazu neigen, beim Schneiden in hartes Material zu verkanten. Dementsprechend sind Metallsägen üblicherweise als gespannte Sägen und im Genaueren als Bügelsägen ausgeführt, bei denen der Metallsägebogen als schwerer Bügel gestaltet ist, der dem Werkzeug insgesamt mehr Stabilität verleiht. Vom Bügel geht ein Griff aus, mit dessen Hilfe die Muskelkraft übertragen und die Säge vor- und zurückbewegt wird. Für präzise Schnitte muss das Sägeblatt im Bügel sehr straff gespannt sein.
Bügelsägen sind für den gelegentlichen Gebrauch und nicht allzu anspruchsvolle Aufgaben vollkommen ausreichend. Bei einfachen Modellen bestehen Bügel und Griff häufig aus demselben Metalldraht. Daneben gibt es Ausführungen, bei denen Bügel und Griff aus Holz gefertigt sind und das Sägeblatt mithilfe einer Flügelmutter gespannt wird. Etwas mehr Komfort bieten Handsägen mit extra leichten Metallsägebögen und Kunststoffgriff. Für längere Arbeitseinsätze empfehlen sich professionelle Metallsägen mit ergonomisch geformtem Zwei-Komponenten-Griff, der aus zwei Arten von Kunststoff besteht und eine noch bessere Haptik bietet. Gelegentlich sind solche Modelle vorne mit einem Zusatzgriff ausgestattet, um gegebenenfalls beidhändig arbeiten zu können.
Beim manuellen Sägen von Metall gilt es ein paar Dinge zu beachten, um gute Ergebnisse zu erzielen und das Verletzungsrisiko zu reduzieren. Zunächst muss das Werkstück fest auf einem Werktisch oder einer ähnlichen Vorrichtung eingespannt werden, damit es nicht verrutscht. Das ist umso wichtiger, wenn man eine Metallhandsäge beidhändig nutzt und keine Hand frei hat, um das Werkstück festzuhalten. Beim Sägen sollte man langsam und mit geringem Anpressdruck vorgehen, damit das Sägeblatt nicht zu heiß wird und dadurch vorzeitig verschleißt. Eine hohe Geschwindigkeit und ein hoher Druck führen nicht zu einem schnelleren Ergebnis, viel entscheidender sind gleichmäßige Bewegungen und ein konstanter Stoß bzw. Zug. Dabei sollte immer die volle Länge des Sägeblatts ausgenutzt werden, denn dadurch spart man Kraft und arbeitet effizienter.
Hat man Schwierigkeiten, das Sägeblatt auf dem Werkstück anzusetzen, weil es ständig abrutscht, kann man sich behelfen, indem man mit einer Dreikantfeile eine Führungskerbe herausfeilt. Dadurch findet das Sägeblatt einen besseren Ansatzpunkt. Sollte während des Sägens der Eindruck entstehen, dass das Sägeblatt weniger Material abträgt, kann das an Metallspänen liegen, die sich zwischen und auf den Zähnen ablagern und das Blatt stumpf werden lassen. Sie können einfach mit einem Handfeger abgefegt werden.
Handsägen für Metall werden in unterschiedlichen Größen und mit verschiedenen Ausstattungsmerkmalen angeboten. Abhängig davon, für welche Arbeiten sie verwendet werden und welches Maß an Wendigkeit und Flexibilität gefordert ist, gilt es einige Punkte im Hinblick auf Sägeblatt, Rahmen, Halterung und Griff zu beachten. Je mehr Werkstücke bearbeitet werden sollen oder je härter das Metall ist, desto robuster muss die Handsäge sein.
Das Metallsägeblatt bildet die Kernkomponente jeder Metallsäge. Hier müssen sowohl die Anzahl der Zähne (TPI-Wert) als auch dessen Länge und Einspannmöglichkeiten berücksichtigt werden. Die Anzahl der Zähne gibt Aufschluss darüber, wie feinzahnig das Sägeblatt ist. Je mehr Zähne es hat, desto präziser schneidet es und desto besser eignet es sich für hartes Metall. Die Länge des Sägeblatts hat einen Einfluss auf den Arbeitsfortschritt. Je länger das Blatt ist, desto mehr Material wird in einem Zug oder Stoß abgetragen. Ein langes Sägeblatt bedeutet aber auch, dass die Säge insgesamt länger ausfällt. Das kann bei Präzisionsarbeiten von Nachteil sein, denn in dem Fall sollte eine Metallsäge möglichst klein sein.
Bei manchen Metallbügelsägen ist der Bügel verstellbar. Das hat den Vorteil, dass Sägeblätter unterschiedlicher Länge eingespannt werden können. Mitunter lässt sich sogar der Winkel des Sägeblatts verändern. Das bietet die Möglichkeit, das Werkzeug flexibel auf den zu bearbeitenden Werkstoff, die gewünschte Schnittrichtung und die Arbeitssituation anzupassen. Ebenfalls zu berücksichtigen ist die Beschaffenheit des Griffs. Der Griff sollte ergonomisch geformt und aus einem rutschfesten Material hergestellt sein, um mit der Säge sicher, komfortabel und genau arbeiten zu können.
Vorteilhaft ist es, wenn Sägeblattschoner als Zubehör im Lieferumfang inbegriffen sind. Dabei handelt es sich um Schienen oder Folien, die das Sägeblatt beim Transport vor Beschädigungen schützen und verhindern, dass man sich versehentlich daran verletzt.
Das Sägeblatt einer Metallhandsäge ist im Regelfall mittels Drehmechanismus befestigt, der sich durch Aufschrauben des Griffs lösen lässt. Dadurch lockert sich das Blatt aus seiner Halterung und muss nur noch vom anderen Ende des Bügels abgezogen werden. Dann wird das neue Sägeblatt in umgekehrter Reihenfolge eingesetzt. Dabei ist darauf zu achten, dass das Blatt korrekt ausgerichtet ist. Zur Orientierung ist die Zugrichtung meist in Form eines Symbols angegeben. Arbeitet man auf Stoß, zeigen die Zähne des Sägeblatts üblicherweise vom Griff bzw. Körper weg. Arbeitet man auf Zug, zeigen die Zähne zum Griff bzw. Körper hin. Im letzten Schritt schraubt man den Griff bis zum Anschlag wieder zu, wodurch das Sägeblatt fixiert und gespannt wird.
Was passiert, wenn ein Sägeblatt nicht korrekt gespannt ist?
Steht ein Sägeblatt unter zu geringer oder zu hoher Spannung, besteht die Gefahr, dass es bricht. Deshalb sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass es korrekt im Metall-Sägebogen sitzt und der Griff fest angezogen ist.
Eignen sich Handsägen für Sägearbeiten in größerem Umfang?
Eher nicht. Soll viel Material bearbeitet oder besonders präzise gesägt werden, ist es besser, zu einer stationären Metalltrennsäge oder Kappsäge zu greifen. Solche Modelle bieten deutlich mehr Komfort und arbeiten genauer.
Was muss ich beim Sägen von Aluminium beachten?
Aluminium ist ein relativ weiches Metall und hat die Eigenschaft, sich bei längerem Sägen am Sägeblatt und dessen Zähnen abzulagern. Dem kann man entgegenwirken, indem man das Sägeblatt einfettet.