Ratgeber
Soll ein Arbeitsplatz mit einem neuen PC ausgerüstet werden, gibt es leistungsstarke Geräte mit und ohne vorinstallierten Betriebssystem. Entscheiden sich Unternehmen für Computer ohne Betriebssystem, sinken zum einen die Einkaufskosten und zum anderen steigt die Flexibilität beim Aufsetzen des passenden Systems.
Eventuell fragen Sie sich jetzt: Kann man PCs ohne Betriebssystem starten? Und wie bekomme ich ein Betriebssystem auf meinen PC? In unserem Ratgeber lesen Sie die wichtigsten Informationen zum Thema.
Das Betriebssystem (kurz OS vom Englischen Operating System) ist eine grundlegende Software, die die Hardware eines Computers verwaltet, Ressourcen zuteilt und die Ausführung von Anwendungen koordiniert. Bei PCs ohne Betriebssystem handelt es sich demnach um Rechner, die zwar mit Mainboard, Festplatte und Co. bestückt sind, auf denen jedoch noch keine Software installiert ist, um typische Anwendungen und Benutzereingaben zu verarbeiten.
Kann man einen Computer ohne Betriebssystem betreiben?
Ja, ein PC kann grundlegende Funktionen auf Hardwareebene ausführen. Dazu dient eine Firmware, die vor dem Laden des Betriebssystems startet. Ältere Rechner nutzen das BIOS (Basic Input/Output System), wo grundlegende Konfigurationen wie die Bootreihenfolge festgelegt werden können. Modernere Workstations arbeiten mit dem von Intel etablierten UEFI (Unified Extensible Firmware Interface). Intel vereinfacht die Nutzung, indem das UEFI mit grafischer Oberfläche und Maussteuerung funktioniert.
Zwei weitere Möglichkeiten sind das direkte Starten von USB-Stick oder CD/DVD, wenn sich auf den Medienträgern ein OS befindet. Das Installieren des Systems auf der Festplatte ist dabei nicht erforderlich, denn es kann den Rechner als sogenanntes „Live-System“ betreiben, wenn beispielsweise eine Diagnose durchgeführt oder Daten gesichert werden sollen. Beide Optionen sind aber auch relevant, wenn der PC dauerhaft mit einem neuen Betriebssystem bespielt werden soll.
Besteht der Wunsch, Gaming-PCs und Co. im Regelbetrieb zu benutzen, können Sie eigenständig ein OS installieren. Orientieren Sie sich an folgender Anleitung:
1. Wählen Sie Ihr Wunschsystem aus. Viele Unternehmen entscheiden sich zwischen Windows von Microsoft und GNU/Linux. Letztere sind vor allem für den kostengünstigen und flexibleren Betrieb gedacht und zudem beliebt für Server.
2. Es folgt die Beschaffung des Installationsmediums. Dies kann eine Installations-CD/DVD oder eine ISO-Datei auf einem USB-Stick sein.
ISO-Datei
Es handelt sich um eine Abbildung (Image) einer optischen Disc. Eine ISO-Datei enthält eine exakte Kopie aller Daten und Strukturen dieser CD, DVD oder Blu-ray.
3. Starten Sie den Rechner und überprüfen Sie die BIOS/UEFI-Einstellungen, um sicherzustellen, dass der PC von dem Medium booten kann, auf dem das OS-Installationsprogramm liegt. Eventuell muss die Bootreihenfolge angepasst werden.
4. Das Installieren beginnt nach dem Einstecken in den USB-Slot oder Einlegen ins Laufwerk. Dafür führt im Regelfall ein Installationsassistent durch die Schritte wie Auswahl der Installationspartition, Eingabe von Lizenzschlüsseln und die Konfiguration von grundlegenden Systemeinstellungen. Gegebenenfalls müssen noch Treiber aktualisiert werden.
Für welches Betriebssystem sich am Ende auch entschieden wird, wichtig für einen effizienten Office- und Gaming-PC ist die Hardware-Ausstattung. Eine kleine Hilfestellung für die Geräteauswahl:
Prozessor
Die CPU als Herzstück sollte eine angemessene Leistung erbringen. Wo im Office-PC ein Quad-Core genügen kann, können Workstations für CAD-Anwendungen oder Gaming-PCs fürs Videoediting auch einen Octa-Core-Prozessor mitbringen.
Intel-Prozessoren
In Business-Computern ist überwiegend die Prozessorfamilie Intel Core im Einsatz. Intel Core gibt es für 32-Bit-Systeme und Intel Core 2 für 32-/64-Bit-Mikroprozessoren. Intel Core bietet dabei verschiedene Prozessorreihen, darunter Intel Core i5 als beliebte Reihe für Business-PCs. Neben Intel Core i5 sind Intel Core i7 und i9 für Gaming-PCs und eine insgesamt beschleunigte Rechenleistung gedacht.
Arbeitsspeicher (RAM)
Je mehr GB als temporärer Speicher zur Verfügung stehen, desto flüssiger wird das Arbeiten. Weniger als 4 GB RAM sollten es nicht sein, besser sind bereits für Office-Anwendungen 8 GB RAM. Mit steigenden Ansprüchen sollten mehr GB RAM vorhanden sein: Sowohl Laptops als auch Desktop- und All-in-one-PCs für den gehobenen Business-Anspruch bevorzugen 16 GB RAM und im Highend-Sektor sind 32 GB RAM und 64 GB RAM vertreten.
Tipp:
Bei der Gehäuseauswahl vorab überlegen, ob ein All-in-one-Rechner (Mainboard im Monitor), ein Desktop-PC (Tower) oder ein Laptop gewünscht ist.
Grafikkarte
Befindet sich die GPU nicht als On-Board-Chip auf dem Mainboard, handelt es sich um eine eigenständige Hardware-Komponente. Auch sie besitzt einen Arbeitsspeicher, der bei 4 GB und 6 GB VRAM beginnt. Als Durchschnitt empfehlen sich 8 GB VRAM und bei Höchstleistungen sind 12 GB sowie 24 GB VRAM Optionen.
Festplatte
Für eine langfristige Datenspeicherung sollte ausreichend Speicherplatz (in GB oder TB) vorhanden sein. Die meisten Rechner nutzen SSD (Solid State Drive), sodass die typische Angabe in GB SSD erfolgt.
Verfügbare GB SSD | Empfehlung |
---|---|
120 GB SSD | Minimum für einen Bürorechner |
256 GB SSD | Durchschnitt für Bürorechner mit überwiegend Textdateien, aber auch Bild- und Videomaterial |
512 GB SSD | gut für viele Textdateien und Multimedia-Inhalte |
1000 GB SSD aufwärts | viel Speicherplatz, auch für Grafikdesign und Gaming etc. |
Schnittstellen
Wichtig sind darüber hinaus interne Schnittstellen im Computer (etwa für Festplatten oder Laufwerke) und externe Anschlüsse (etwa USB-Slots für Speichermedien und Peripheriegeräte oder Kabelverbindungen für lokale Netzwerke). Neben physischen gibt es auch drahtlose Schnittstellen, um beispielsweise Wi-Fi (WLAN-Marke der Wi-Fi Alliance) zu nutzen.