Ratgeber
Bewegungsmelder werden heutzutage in vielen Bereichen eingesetzt. Sie registrieren Bewegungen und lösen daraufhin einen Alarm aus oder aktivieren eine Beleuchtung. Die modernste Variante von Bewegungsmeldern sind Radar-Bewegungssensoren. Welche Vorteile sie bieten und wie sie funktionieren, lesen Sie in unserem Ratgeber.
Bewegungsmelder werden immer dann eingesetzt, wenn durch die Erfassung einer Bewegung eine bestimmte Aktion ausgeführt werden soll. Ein typisches Anwendungsgebiet ist die automatische Einschaltung der Außenbeleuchtung. Sobald ein Bewegungsmelder eine Bewegung in seinem Erfassungsbereich erkennt, wird die angeschlossene Beleuchtung, beispielsweise eine LED-Lampe, eingeschaltet. Nach einer gewissen Zeit wird sie wieder deaktiviert, um Energie zu sparen.
Unverzichtbar sind Bewegungsmelder in der Sicherheitstechnik. Hier sind sie Bestandteil von Alarmanlagen. Ein unbefugtes Betreten eines Areals oder einer Räumlichkeit wird umgehend erkannt und ein akustischer Alarm ausgelöst. Häufig wird zusätzlich die Außenbeleuchtung eingeschaltet. Auch im Einzelhandel finden sich Bewegungsmelder. Sie sorgen dafür, dass sich elektrische Schiebetüren selbstständig öffnen, wenn ein Kunde den Laden betreten oder verlassen möchte.
In Kombination mit intelligenten Smart-Home-Systemen ergeben sich weitere spannende Anwendungsgebiete für Bewegungsmelder. Denkbar wäre etwa, dass der Sensor die Heizung aktiviert, sobald ein Mitarbeiter einen Raum betritt. Detektiert der Bewegungsmelder keine Bewegungen mehr, schaltet er erneut das Thermostat, damit die Temperatur wieder reduziert wird.
Das gleiche Prinzip ist mit Beleuchtung möglich: Registriert der Sensor Personen in einem Raum, wird das Licht eingeschaltet – sind keine Personen mehr anwesend, wird das Licht wieder ausgeschaltet.
Bewegungsmelder mit Radar-Technologie sind aktive Sensoren. Sie senden konstant elektromagnetische Wellen mit einer Frequenz von 5,8 GHz in Abstrahlrichtung aus. Die Wellen breiten sich im Erfassungsbereich des Bewegungsmelders aus, werden von der Umgebung mit der gleichen Frequenz reflektiert und kommen als Echo wieder beim Radar-Sensor an. Betritt ein Mensch oder ein Tier den vom Sensor abgedeckten Bereich, verändert sich die Frequenz der reflektierten Wellen, die der HF-Sensor (HF = Hochfrequenz) empfängt. Der Melder löst bei einer Abweichung umgehend aus und schaltet beispielsweise das Licht an.
Radar-Bewegungsmelder arbeiten nicht nur sehr präzise, sondern haben auch den Vorteil, dass sie aufgrund ihrer kompakten Bauform verdeckt installiert werden können. Die hochfrequenten Signale durchdringen problemlos Holzverkleidungen, abgehängte Decken oder Leichtbauwände. Ein Bewegungsmelder mit Radar ist sehr zuverlässig und registriert bereits kleinste Bewegungen. Im Vergleich dazu kann man beispielsweise der Detektion eines Infrarot-Bewegungsmelders mit gut isolierender Winterkleidung entgehen.
Neben Bewegungsmeldern auf Basis von Radar-Technologie finden Sie im Handel Sensoren, die mit anderen Verfahren arbeiten. Am weitesten verbreitet sind die sogenannten PIR-Sensoren. Es handelt sich dabei um Bewegungsmelder, die Infrarot für die Bewegungserkennung verwenden. Jedes Lebewesen strahlt Wärme ab und genau diese Wärmestrahlung erkennt ein PIR-Sensor in seinem Erfassungsbereich. PIR-Sensoren sind passiv, das bedeutet, sie emittieren selbst keine Strahlung.
Darüber hinaus gibt es Bewegungsmelder, die Bewegungen mittels Ultraschall erkennen. Solche Ultraschallsensoren arbeiten ebenfalls aktiv, da sie dauerhaft Ultraschallwellen aussenden. Das Funktionsprinzip ähnelt dem von Radar-Meldern: Die Ultraschallwellen breiten sich aus und werden von der Umgebung reflektiert. Wird im Erfassungsbereich eine Bewegung erkannt, verändert sich das zurückgestrahlte Echo. Nachteilig an Ultraschall-Meldern ist, dass sie nicht verdeckt installiert werden können. Es genügt bereits ein einfacher Vorhang, um die Funktionstüchtigkeit einzuschränken.
Generell ist beim Kauf von Radar-Bewegungsmeldern auf den Abstrahlwinkel und auf die maximale Reichweite zu achten. Relevant ist zudem die maximal mögliche Schaltleistung eines Bewegungsmelders. Eine mit Halogen-Leuchtmitteln ausgestattete Leuchte setzt beispielsweise eine deutlich höhere Schaltleistung als eine LED-Lampe voraus.
Wenn Sie einen Radarsensor im Außenbereich einsetzen möchten, sollten Sie berücksichtigen, dass nicht nur Bewegungen von Lebewesen oder Fahrzeugen, sondern auch Blätter, die vom Wind in den Erfassungsbereich getragen werden, den Sensor auslösen können. Von daher sind Radar-Melder besser im Innenbereich aufgehoben. Hier haben Sie die Wahl zwischen Aufputz-Radar-Bewegungsmeldern und Modellen, die sich für eine Unterputzmontage eignen.
Unser Praxistipp: Multisensor-Bewegungsmelder bieten praktische Zusatzfunktionen!
Multisensor-Bewegungsmelder bieten im Zusammenspiel mit kompatiblen Smart-Home-Systemen einen echten Mehrwert. Sie finden beispielsweise Melder, die zusätzlich die Temperatur und die Lichtintensität messen können, also zusätzlich mit einem Temperatur- und Licht-Sensor ausgestattet sind. Einige Modelle haben sogar ein integriertes Hygrometer. In Kombination mit einem Smart-Home-System lassen sich die bereitgestellten Informationen nutzen, um beispielsweise die Jalousien bei einer bestimmten Helligkeit automatisch zu schließen.
Wie erkenne ich, ob sich ein Bewegungsmelder für den Außenbereich eignet?
Gewöhnlich weisen die meisten Hersteller ausdrücklich darauf hin, ob ein Melder im Außenbereich eingesetzt werden kann. Ist das nicht der Fall, können Sie anhand einer IP-Zertifizierung Rückschlüsse auf die Widerstandsfähigkeit des Geräts ziehen.
Wie viel Strom benötigt ein Bewegungsmelder?
Die Frage kann nicht pauschal beantwortet werden, da sich die Modelle hinsichtlich der Leistungsaufnahme unterscheiden. Hochwertige Markenmelder benötigen gewöhnlich weniger als 1 Watt. Wie hoch die Stromkosten letztlich ausfallen, hängt auch vom individuellen Stromtarif ab und davon, wie oft der Bewegungsmelder aktiv ist.
Mein Bewegungsmelder schlägt immer an, wenn eine Katze durch den Erfassungsbereich läuft. Kann man das Problem irgendwie umgehen?
Es gibt intelligente Sensoren, die durch einen speziellen softwareseitigen Filter sich bewegende Büsche, Bäume und auch Tiere wie Katzen zuverlässig erkennen und dann nicht auslösen. Solche Sensoren sind allerdings deutlich teurer in der Anschaffung als konventionelle Modelle.