Ratgeber
Spielzeug- und Lernroboter ermöglichen es, Kinder und Heranwachsende auf die digitale Zukunft vorzubereiten. Sie können kognitive und motorische Fähigkeiten fördern und auf spielerische Weise Kenntnisse im Programmieren und verwandten Bereichen vermitteln. Welche Funktionen Roboter für Kinder bieten und worauf beim Kauf zu achten ist, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Roboter für Kinder sind innovative Lernspielzeuge, die Wissensvermittlung und Unterhaltung vereinen. Sie bieten Kindern einen einfachen Einstieg in die Welt der Robotik und helfen dabei, das logische Denken zu fördern und kreative Lösungsansätze zu finden. Die Kleinsten können mithilfe von Spielzeugrobotern kognitive und motorische Fähigkeiten verbessern und erhalten eine erste Vorstellung davon, welche Möglichkeiten moderne Technologien eröffnen. Roboter für Kinder sind nicht nur Lerngegenstand, sondern auch Lernhelfer. Sie sind in der Lage, zu animieren, zu inspirieren und durch Spaß und Spiel ein Interesse für Technik und verwandte Bereiche wie Physik oder Mathematik zu wecken.
Spielzeugroboter werden bereits für Kinder ab 3 Jahren angeboten. Sie zeichnen sich durch einen überschaubaren Funktionsumfang aus, um die jungen Anwender nicht zu überfordern. In vielen Fällen sind sie mithilfe von Knöpfen oder einer Fernbedienung steuerbar. Die meisten Spielzeugroboter sind motorisiert und dementsprechend in der Lage, Bewegungen auszuführen.
Sie können beispielsweise laufen, sich drehen, springen oder tanzen und Kinder dazu einladen, sich mitzubewegen und die Motorik zu trainieren. Darüber hinaus gibt es Roboter, die ein Verständnis für geometrische Formen vermitteln sowie Kindern die ersten Buchstaben des Alphabets oder Farben beibringen. Mit manchen Modellen kann man auch gemeinsam musizieren, Soundeffekte abspielen oder sich selbst beim Singen aufnehmen.
Lernroboter für Kinder ab 6 Jahren bieten im Regelfall vielfältigere Funktionen als Roboter, die vorrangig als Spielzeuge für Kleinkinder konzipiert sind. Sie verbinden Unterhaltung mit Lerninhalten und geben Einblicke in die Welt des Programmierens. Kinder können auch ohne Lese-, Schreib- und Rechenfähigkeiten die Grundlagen des Codens erlernen und erste Programme entwickeln. Das geht beispielsweise mithilfe von Grafikeinheiten, mit denen Schleifen, Algorithmen und Bedingungen festgelegt oder Funktionen, Routinen und Variablen erstellt werden können. Das Programmieren erfolgt im Regelfall über eine App oder Software auf dem Smartphone oder Tablet.
Lernroboter für Kinder ab 8 oder 10 Jahren zeichnen sich durch eine komplexere Steuerung und einen noch höheren Funktionsumfang aus. Oftmals sind sie darauf auslegt, das Interesse an MINT-Fächern, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften (Biologie, Physik, Chemie) und Technik, zu wecken und entsprechende Fähigkeiten zu fördern. MINT-Fächer sind zukunftsweisende Fächer, die vor allem in Anbetracht der fortscheitenden Digitalisierung sämtlicher Wirtschaftsprozesse sehr gute Berufs- und Karrierechancen versprechen.
Roboter-Bausätze machen Kinder nicht nur mit den Möglichkeiten der Robotik vertraut, sondern fördern auch Fertigkeiten im Bereich der Konstruktion. Sie bestehen aus unterschiedlichen Modulen wie Platinen, Mikrocontrollern, Prozessoren, Pins, Displays, LEDs oder Infrarot-Sensoren, die zu einem Roboter zusammengefügt werden. Diesen kann man in vielen Fällen programmieren und via Fernbedienung oder App steuern. Durch das Zusammenbauen lernen Kinder, wie ein Roboter von Grund auf konstruiert ist und welche Funktionen die einzelnen Bausteine erfüllen. Wie kleinteilig Roboter-Sets zusammengesetzt sind und wie technisch ausgefeilt die jeweiligen Komponenten sind, hängt davon ab, für welches Kenntnislevel und welche Altersstufe sie konzipiert sind. Programmier-Roboter für ältere Kinder und Jugendliche können durchaus 500 bis 900 Teile enthalten.
Beim Kauf von Spielzeug- oder Lernrobotern müssen der jeweilige Kenntnisstand und das Alter des Kindes einbezogen werden. Roboter-Spielzeug für Kindergarten- und Vorschulkinder sollte möglichst einfach gehalten sein. Ein Zuviel an Funktionen würde nur zur Überforderung führen. Ein ferngesteuerter Roboter, der tanzen, singen oder sprechen kann, ist für Kinder in dem Alter vollkommen ausreichend. Roboter-Bausätze und programmierbare Roboter-Modelle eignen sich für Kinder ab 6 oder 8 Jahren. Je komplexer der Aufbau, desto mehr Vorkenntnisse sind erforderlich. Der Funktionsumfang ist nicht nur auf das Alter, sondern auch darauf abzustimmen, was das Kind eigentlich lernen soll. Einfache Roboter, die sich bewegen oder kleine Kunststücke vollführen, können zum Mitmachen einladen und dabei helfen, die motorischen Fähigkeiten zu verbessern.
Die meisten Modelle sind in der Lage, Licht- oder Klangeffekte zu erzeugen und auf diese Weise in Interaktion zu treten. Manche können auch ganze Sätze bilden und mit dem Kind kommunizieren, was förderlich für die Sprachentwicklung sein kann. Geht es eher darum, Kindern ein Verständnis für Technik und Grundlagen der Programmierung beizubringen, liegt man weniger mit unterhaltsamem Technik-Spielzeug, sondern eher mit dedizierten Lernrobotern richtig. Die Art der Steuerung ist bei der Auswahl ebenso zu berücksichtigen. Am einfachsten zu steuern und daher gut für Kinder jüngeren Alters geeignet sind Spielzeugroboter mit Fernbedienung oder Tasten unmittelbar am Korpus.
Kinder im Grundschulalter sind dagegen meist schon in der Lage, mit einfachen Smartphone-Apps umzugehen. Entscheidet man sich für einen app-gesteuerten Roboter, ist verstärktes Augenmerk auf den Datenschutz und die Datensicherheit zu legen. Für Fortgeschrittene darf die Bedienung ruhig noch etwas komplexer sein. Ein intelligenter Roboter, der programmiert und beispielsweise via Sprachbefehl oder Gesten gesteuert werden kann, fasziniert mit Sicherheit nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene. Roboter-Bausätze sollten im Idealfall erweiterbar sein, um den Schwierigkeitsgrad bedarfsweise zu steigern und mit dem Kenntnisstand des Kindes mitzuwachsen.
Je vielfältiger die Funktionen, desto länger kann der Bausatz genutzt werden und desto rentabler ist am Ende die Anschaffung. LEGO Bausets für Roboter, beispielsweise LEGO Mindstorms, LEGO Boost oder LEGO Creator, bieten oftmals mehrere Baumöglichkeiten, so dass vorerst keine Langeweile aufkommt. Hilfsreich ist eine bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitung, die technische Zusammenhänge einfach erklärt und beim Zusammenbau unterstützt. Material und Verarbeitung sind beim Kauf von Kinder-Robotern ebenfalls von Bedeutung, denn gerade beim Spielen kann es durchaus mal etwas rauer zugehen.
Hartplastik ist verhältnismäßig robust und hält einigen Beanspruchungen stand, kann aber Schadstoffe enthalten. Hier ist darauf zu achten, dass das Roboter-Spielzeug als schadstofffrei deklariert und entsprechend zertifiziert ist. Scharfe Kanten und spitze Ecken bergen Verletzungsgefahr und sind insbesondere für kleine Kinderhände tabu.
Unser Praxistipp: Ausgereifte Software für ein frustfreies Lernen
Wenn Sie nach einem programmierbaren Roboter für Kinder suchen, sollten Sie die dazugehörige Software – sofern vorhanden – gründlich unter die Lupe nehmen. Kaum etwas sorgt für mehr Frust beim Lernen als eine verbuggtes System, das nicht richtig funktioniert oder ständig neu gestartet werden muss. Schauen Sie sich in dem Zusammenhang Rezensionen, Bewertungen und Erfahrungsberichte an und informieren Sie sich, ob der Hersteller regelmäßig Updates anbietet. Hierüber können eventuell auftretende Fehler schnell behoben werden.
Wie viel kostet ein Lern-Roboter?
Das kommt auf den Funktionsumfang an. Einfache Spielzeug-Roboter mit witzigen, unterhaltsamen Funktionen sind schon für weniger als 30€ erhältlich. Komplexere Bausets und programmierbare Lern-Roboter namhafter Hersteller wie Sphero, LEGO oder DJI können dagegen zwischen 100 und 500€ kosten.
Kann ein Spielzeug-Roboter die Entwicklung eins Kindes wirklich unterstützen?
Spielzeug-Roboter können durchaus einen positiven Einfluss auf die Entwicklung eines Kindes haben. Sie ermöglichen es nicht nur, frühzeitig das Programmieren zu lernen oder technische Zusammenhänge zu verstehen, sondern fördern auch die Feinmotorik, Konzentrationsfähigkeit, Geschicklichkeit, Kreativität und Problemlösungskompetenz.
Braucht man für den Betrieb eines Kinder-Roboters weiteres Zubehör?
Es kann sein, dass ein Roboter oder die dazugehörige Fernbedienung Batterien für den Betrieb benötigt. Diese sind nicht immer im Lieferumfang inbegriffen. Manche Roboter sind mit einem Akku ausgestattet und werden per USB-Ladekabel aufgeladen. Hier ist in Erfahrung zu bringen, ob das Kabel beiliegt. Entscheiden Sie sich für ein Modell, dass via App gesteuert wird, muss diese aus dem Google Play Store oder Apple Store aufs Smartphone oder Tablet geladen und installiert werden.