Ratgeber
Bei manchen Menschen bedient bereits ein einfaches Küchenradio das Bedürfnis nach musikalischer Beschallung. Doch spätestens, wenn Musik zur Leidenschaft wird, führt kein Weg an guten HiFi-Lautsprechern vorbei. Erfahren Sie hier, was es beim Kauf zu beachten gibt.
Musik verbindet, spendet Trost in schweren Zeiten und gibt jeder Party das gewisse Etwas. Damit Sie die Musik exakt so hören können, wie der Komponist es sich vorgestellt hat, benötigen Sie gute Lautsprecher. Im Gegensatz zu den populären Multi-Room-Speakern bieten HiFi-Lautsprecher gewöhnlich keine zusätzlichen Funktionen wie etwa eine Sprachsteuerung oder Ähnliches. In ihrem Inneren arbeiten keine digitalen DSP-Prozessoren, die den Klang selbst bei kleinen Boxen möglichst voluminös klingen lassen sollen. Ein HiFi-Lautsprecher soll die Musik so originalgetreu wie irgendwie möglich an das Ohr des Hörers weiterleiten.
Bei den Bauformen haben Sie die Wahl zwischen Regallautsprechern und großen Standlautsprechern. Wie der Name bereits andeutet, findet ein Regallautsprecher, zum Beispiel der HECO Victa Prime 302 oder der Wharfedale Diamond 210, im Regal oder auf einem Sideboard seinen Platz und ist somit auch für kleinere Räume sehr gut geeignet. Standlautsprecher werden direkt auf dem Boden aufgestellt und sind eher etwas für große Räume gedacht. Durch das beachtliche Volumen, das entsprechende Boxen wie die Excite X38 von Dynaudio bieten, verbreiten sie einen wuchtigen Sound. Auf einen zusätzlichen Subwoofer kann daher in vielen Fällen verzichtet werden. Darüber hinaus gibt es im Audio-Bereich Kompakt-Lautsprecher, die durch eine besonders kleine Stellfläche überzeugen. In unserem Online-Shop finden Sie eine große Auswahl an hochwertigen Stereo-Regallautsprechern und Stand-Lautsprechern.
Raumklang im Heimkino
Neben dem klassischen Stereo-Aufbau besteht für Filmfreunde die Möglichkeit, sich den Kino-Sound ins Wohnzimmer holen. Statt zwei Boxen für die Stereo-Wiedergabe, benötigen Sie für lebendigen Surround-Sound mindestens fünf Lautsprecher plus einen Subwoofer. In der Mitte vor Ihrem Sitzplatz befindet sich ein Center-Lautsprecher, der primär für die Wiedergabe von Sprache zuständig ist. Rechts und links wird er von zwei Standlautsprechern flankiert. Hinter Ihrem Sessel werden zu beiden Seiten Surround-Lautsprecher angebracht, die für den räumlichen Effekt sorgen. Ein Aktiv-Subwoofer verleiht dem kompletten Lautsprecher-System den nötigen Druck und lässt Filmeffekte spürbar werden. Für einen solchen Raumklang ist ein einfacher Vollverstärker allerdings nicht ausreichend, Sie benötigen dazu einen passenden Audio-Receiver.
Welches Gehäuse eignet sich am besten?
Ein guter HiFi-Lautsprecher besteht aus Holz oder MDF. Diese Materialien neigen beim Betrieb des Lautsprechers nicht zum Mitschwingen, man bezeichnet sie daher auch als "akustisch tot". Es sind Lautsprecher erhältlich, die aus Kunststoff oder Aluminium gefertigt sind. Die Hersteller müssen bei solchen Werkstoffen einen deutlich höheren Aufwand betreiben, damit die ganze Konstruktion nicht fröhlich im Takt vibriert. Wurde diesbezüglich eine gute Arbeit abgeliefert, können allerdings auch Lautsprecher, die aus solchen Materialien bestehen, ein sehr gutes Klangerlebnis bieten.
HiFi-Lautsprecher unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich Größe und Material, sondern auch in der Anzahl der Wege. Damit ist die Anzahl der in der Box verbauten Treiber (Chassis) gemeint sowie die Aufteilung der Frequenzen. Während ein Breitbandlautsprecher das komplette Frequenzspektrum vom Hoch- bis in den Tieftonbereich wiedergeben muss, erfolgt bei Mehrwegesystemen eine Aufteilung auf dedizierte Chassis. So wird bei einem 2-Wege-Systemdas eingehende Signal von einem Hochtöner und einem Tiefmitteltöner ausgegeben. Bei einem 3-Wege-System wird das Signal dagegen von mindestens drei Treibern verarbeitet, neben einem Hochtöner kommt ein Mitteltöner sowie ein zusätzlicher Tieftöner zum Einsatz. Es gibt Standlautsprecher, bei denen mehr als nur ein Mittel- oder Tieftöner verwendet wird. Auf diese Weise kann die Membranfläche deutlich erhöht werden, was höhere Pegel ermöglicht. Der Vorteil von Mehrwegesystemen liegt darin, dass die einzelnen Chassis für einen bestimmten Frequenzbereich optimiert wurden, was zu einem transparenteren Klangbild beiträgt. Aufgrund des kompakteren Formats ist ein 3-Wege-System bei Regallautsprechern eher selten anzutreffen. Für echten Tiefbass ist, auch aufgrund der kleinen Volumina, ein zusätzlicher Subwoofer empfehlenswert.
Um selbst aus kleinen Lautsprechern einen ordentlichen Tiefton herauszukitzeln oder Standlautsprechern noch mehr Wucht zu verleihen, greifen die Hersteller im HiFi-Bereich oft auf das sogenannte Bassreflex-Prinzip zurück. Dabei hat das Lautsprechergehäuse eine Öffnung, die mit einem speziell auf das Gehäuse angepassten Rohr versehen ist. Dieses Bassreflexrohr nutzt den rückseitig abgestrahlten Schall des Tieftöners und sorgt für eine Verstärkung der tiefen Frequenzen. Die Bassreflexöffnung kann sich vorne, seitlich oder an der Rückseite des Gehäuses befinden. Es empfiehlt sich, Lautsprecher deren Bassreflexkanal nach hinten abstrahlt, nicht direkt an der Wand aufzustellen, um ein Wummern zu vermeiden. Alternativ besteht die Möglichkeit, das Bassreflexrohr mit Schaumstoff zu dämmen. Bei einem Regallautsprecher ist es aus dem gleichen Grund vorteilhaft, wenn sich die Öffnung an der Front befindet. So kann die kompakte Box problemlos direkt an der Wand ins Regal gestellt werden.
Passive Lautsprecher oder doch lieber aktive?
Stereo-Lautsprecher lassen sich grundsätzlich in zwei Typen unterteilen. Einmal gibt es im HiFi-Bereich die gewöhnlichen passiven Lautsprecher, die ganz klassisch an einen Vollverstärker angeschlossen werden. Bei aktiven Boxen befindet sich ein Verstärker dagegen direkt im Lautsprecher. Sie können also zum Beispiel einen CD-Player oder auch ein TV-Gerät direkt an diese Speaker anschließen. Ein weiteres Gerät ist für den Betrieb nicht notwendig. Während günstigere Aktiv-Lautsprecher lediglich einen integrierten Verstärker besitzen, wird bei hochwertigen Modellen jedes Chassis von einem separaten Verstärker angesteuert.
Dass Verstärker und Chassis optimal aufeinander abgestimmt sind, ist sicher der größte Vorteil eines so konstruierten Lautsprechers. Eine Beschädigung durch Überlastung ist nahezu ausgeschlossen. Je nachdem, welcher Verstärker in Kombination mit einer passiven Box genutzt werden soll, können aktive Lautsprecher auch günstiger sein. Als nachteilig ist zu bewerten, dass jeder aktive Lautsprecher mit Verstärker eine eigene Stromversorgung benötigt. Mit einem passiven Lautsprecher sind Sie allerdings flexibler und können sich Ihre HiFi-Anlage ganz individuell zusammenstellen und falls nötig einzelne Teile gegen höherwertige austauschen. Dafür benötigt die ganze HiFi-Elektronik deutlich mehr Platz als ein Paar Aktiv-Lautsprecher.
Abbildung A (Passiv Box):
Abbildung A (Passiv Box):
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1 = Toneingangssignal
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2 = Verstärker
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3 = Hochtöner
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4 = Tieftöner
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5 = Hochpass
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6 = Tiefpass
Abbildung B (Aktiv Box):
Abbildung B (Aktiv Box):
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1 = Toneingangssignal
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2 = Verstärker
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3 = Hochtöner
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4 = Tieftöner
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5 = Hochpass
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6 = Tiefpass
Der Sound von Lautsprechern ist eine sehr subjektive Angelegenheit: Was für den einen guter Klang ist, gefällt dem anderen überhaupt nicht. Im Idealfall sollten Sie sich vor dem Kauf die gewünschten Lautsprecher einmal anhören, um Enttäuschung zu vermeiden. Achten Sie darauf, dass Ihre neuen Lautsprecher aus Holz oder MDF gefertigt sind und vermeiden Sie wegen der erhöhten Eigenresonanz Gehäuse aus Kunststoff. Selbstverständlich müssen passive Boxen hinsichtlich ihrer Leistung zum Verstärker passen. Gleiches gilt für die Impedanz. Zudem sollten Sie bedenken, wie Sie die Lautsprecher zu Hause aufstellen möchten. Nicht alle Modelle sind dafür geeignet, direkt an der Wand zu stehen.
Unser Praxistipp: Nicht am Lautsprecherkabel sparen
Es gibt Lautsprecherkabel, die pro Meter mehrere Hundert-Euro kosten. Eine solche Investition lohnt sich nur, wenn Sie in den High-End-Bereich vorstoßen möchten und das letzte Quäntchen Klang aus Ihrer Audio-Anlage herausholen möchten. Für normale und gehobene Ansprüche tut es durchaus ein nicht zu dünnes Markenkabel ab 2,5 mm².
FAQ – häufig gestellte Fragen zu HiFi-Lautsprechern
Welche Materialien verwenden die Hersteller für die Lautsprechermembranen?
Es gibt im Audio-Bereich eine Vielzahl möglicher Materialien, aus denen Membranen gefertigt sein können. Für Tief- und Mitteltöner kommen zum Beispiel beschichtetes Papier, Carbon oder Kevlar zum Einsatz. Polypropylen eignet sich eher für Subwoofer, während für Hochtöner häufig beschichtetes Gewebe wie Seide verwendet wird. Ebenfalls werden bei Hochtönern Membranen aus Aluminium oder Keramik eingesetzt.
Ich möchte Musik drahtlos an meine Lautsprecher streamen. Worauf muss ich achten?
In diesem Fall haben Sie zwei Möglichkeiten: Sie können eine HiFi-Anlage erwerben, bei der Bluetooth integriert ist und Ihr Smartphone damit koppeln. Achten Sie darauf, dass das eingebaute Bluetooth-Modul möglichst den aptX-Standard unterstützt, so können Sie auch hochauflösende Musik ohne Verluste streamen. Die zweite Möglichkeit wäre ein aktiver Lautsprecher mit Bluetooth-Funktionalität, mit dem Sie Ihr Gerät ebenfalls komfortabel verbinden können. Es muss allerdings nicht unbedingt Bluetooth sein. Es gibt auch Boxen, die über AirPlay eine Wireless-Audio-Übertragung ermöglichen.