Ratgeber
Die Bezeichnung Überwachungsdrohne ist im Prinzip selbsterklärend. Wobei eine Drohne bzw. ein Copter auch als unbemanntes Luftfahrzeug oder UAV (Unmanned Aerial Vehicle) bezeichnet wird.
Die Abkürzung BOS steht für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben. Dazu zählen u.a. Polizei, Zoll, Zivilschutz, Notarzt, Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienste. Diese Institutionen sind mit der Abwehr von Gefahren und mit der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit beauftragt.
Da die Fahrzeuge der unterschiedlichen Einrichtungen im Einsatz mit Blaulicht unterwegs sind, hat sich neben dem Begriff BOS auch der allgemeine Ausdruck „Blaulicht-Organisation“ etabliert. Drohnen oder UAVs gelten bei den unterschiedlichen Einsatzkräften mittlerweile als fast unverzichtbares Hilfsmittel.
Wir erklären Ihnen gerne, warum die Bilder aus der Vogelperspektive so extrem wichtig sind.
Mitarbeiter von Dienststellen und freiwillige Einsatzkräfte von Hilfs- und Rettungskräften müssen im Einsatz oft schwerwiegende Entscheidungen treffen. Dies ist nur möglich, wenn die zuständigen Personen über die aktuelle Lage ausführlich informiert sind. Dabei muss es sich nicht zwangsläufig um ein Katastrophen-Szenario handeln. Selbst in alltäglichen Situationen ist es sinnvoll, den umfassenden Überblick zu behalten.
Im öffentlichen Straßenverkehr
Schnell ist es passiert, dass ein LKW in einer Autobahnbaustelle mit einem technischen Defekt liegen bleibt.
Insbesondere der Einsatzleitung kann dann ein Blick aus der Vogelperspektive helfen, die aktuelle Verkehrssituation richtig einzuschätzen.
Mit diesen Informationen können weitere Maßnahmen wie Umleitungen oder Straßensperrungen schnell entschieden werden.
Im Falle eines Unfalles lassen sich mit den Luftbildaufnahmen auch später noch Fragen zum Unfallhergang und auch die Schuldfrage leichter klären.
Bei Veranstaltungen
Der Umgang mit großen Ansammlungen von Menschen bei Konzerten oder Sportveranstaltung ist eine Herausforderung.
Auch wenn alles friedlich abläuft, kann die Situation von einem Moment auf den anderen kippen. In dieser Situation ist eine Massenpanik unbedingt zu vermeiden.
Da ist es für die zuständigen Sicherheitsbehörden ein absolutes Muss, den umfassenden Überblick zu behalten.
Nur dann können zielgerichtete Maßnahmen getroffen bzw. die Masse an Menschen kontrolliert geleitet werden.
Für Such- und Rettungseinsätze
Sucheinsätze stellen die beteiligten Einsatzkräfte vor außergewöhnliche Herausforderungen.
Wenn dazu das Gelände noch unwegsam und unübersichtlich ist, wird es für alle Beteiligten spürbar schwieriger. In diesen Fällen haben sich BOS-Drohnen mit IR-Kameras bzw. Wärmebildkameras bestens bewährt.
Selbst bei Nebel und fehlendem Tageslicht werden kleinste Temperaturunterschiede deutlich sichtbar gemacht.
Insbesondere die aufwändige Personensuche aber auch die Bergung von Verletzten kann so beschleunigt werden.
Im Prinzip sind Überwachungsdrohnen und BOS Drohnen für eine Vielzahl von Aufgaben und Nutzern geeignet. Deshalb können sie auch von den unterschiedlichsten Einsatzkräften effektiv eingesetzt werden.
Polizei und THW
Drohnen sind dann sinnvoll, wenn ein genauer Überblick bei Veranstaltungen oder über das Verkehrsgeschehen erforderlich wird. Durch die zeitnahe Auswertung der aktuellen Bilder kann die Wirksamkeit der bereits getroffenen Maßnahmen sofort überprüft werden. Die weiteren Entscheidungen können dann besser abgestimmt werden. Auch die Koordination zwischen Polizei, THW, Feuerwehr und Sanitäter wird verfeinert.
Rettungsdienste
Die Überwachung von Rettungseinsätzen aus der Luft ist mehr als sinnvoll. Denn nur so kann die zum Teil begrenzte Anzahl von Rettungskräften und Suchmannschaften sinnvoll koordiniert werden. Zudem sind aus der Vogelperspektive außergewöhnliche Blickwinkel möglich, die dem Personal am Boden oft verborgen bleiben. Aber auch eine konkrete Beurteilung der aktuellen Gefahrenlage ist so wesentlich leichter möglich.
Feuerwehr
Flächenbrände können aus der Luft sehr gut überwacht und die Brandbekämpfung effizient koordiniert werden. Dabei kann der Einsatzleiter die aktuelle Entwicklung des Brandes in seine weiteren Entscheidungen mit einfließen lassen. In Verbindung mit IR-Kameras lassen sich auch bei starker Rauchentwicklung Personen leicht orten und gefährliche Glutnester zuverlässig identifizieren.
Selbstverständlich können auch andere Institutionen wie z.B. Zoll, Justiz, Wasserwacht oder Bergwacht die Vorteile einer fliegenden Kameraplattform für Ihre individuellen Aufgaben nutzen.
Gewerblich genutzte Drohnen gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen und Preisklassen. Dabei haben die Nutzer sehr oft identische Anforderungen an ihre Fluggeräte. Zu diesen allgemeinen Basisanforderungen zählen:
-
Einfache Handhabung
-
Gute manuelle Steuerbarkeit
-
Navi-gestützter Schwebeflug
-
Selbsttätige Hinderniserkennung
-
Autonomes Fliegen
Je nach Einsatzzweck kommen weitere Vorgaben hinzu. Allerdings beeinflussen sich die zusätzlichen Leistungsmerkmale gegenseitig. So muss z.B. bei der Nutzlast und der Flugzeit der beste Kompromiss gefunden werden.
-
Große Reichweite
-
Lange Flugzeiten
-
Hohe Nutzlast
-
Austauschbare Kameras
-
Wechselbare Objektive
Bei BOS-Drohnen kommen aber noch weitere wichtige Merkmale hinzu. Diese Drohnen müssen auch noch robust aufgebaut sein. Ein versehentlicher Rempler darf nicht gleich zum Totalausfall des Fluggerätes führen.
Andererseits muss eine BOS-Drohne schnell einsatzbereit sein. Die Startvorbereitungen dürfen nicht unnötig lange wertvolle Zeit in Anspruch nehmen.
Bei Inspektions-Drohnen ist es absolut kein Thema, den Einsatz aufgrund der schlechten Wettersituation auf den nächsten Tag zu verschieben. Feuerwehr-Drohnen oder Polizei-Drohnen hingegen müssen auch bei widrigen Bedingungen problemlos starten und fliegen können.
Gemäß §21 der Luftverkehrs-Ordnung (LuftVO) unterliegen BOS-Drohnen nicht der Erlaubnispflicht. Vorausgesetzt, die Fluggeräte werden für dienstliche Zwecke genutzt. Ob ein Einsatz sicherheitstechnisch vertretbar ist, müssen die jeweiligen Nutzer selber entscheiden.
Deshalb müssen Drohnen-Piloten eine spezielle Ausbildung haben. Dabei werden den Piloten nicht nur interessante technische Details von Multicoptern ausführlich erklärt. Auch der Aufbau einer mobilen Bildübertragung wird vermittelt. Weitere wichtige Themen wie Versicherung, Aufstiegsgenehmigung und Wetterkunde werden ebenfalls ausführlich abgehandelt. Zudem gelten bei Drohnenflügen auch die Regelbestimmungen zum Luftrecht und zum Datenschutz, die unbedingt eingehalten werden müssen. Abschließend stehen noch taktische Flugmanöver und Risikomanagement auf dem Ausbildungsplan.
Die Art der Ausrüstung hängt in erster Linie vom geplanten Einsatzzweck ab. Wird die Drohne zu Überwachungszwecken verwendet, ist eine hochauflösende Kamera erforderlich.
In Verbindung mit einem optischen Zoomobjektiv können auch aus großer Entfernung detailreiche Aufnahmen erstellt werden.
Bei der digitalen Nachbearbeitung können dann selbst kleinste Details problemlos erkannt werden.
In anderen Bereichen, wie z.B. bei der Feuerwehr, stehen Wärmebild-Kameras im Fokus.
Aufgrund der Infrarot-Strahlung von Wärmequellen können Personen auch bei starker Rauchentwicklung zuverlässig erkannt werden.
Aber auch bei Suchaktionen haben sich Wärmebildkameras bestens bewährt
Unser Praxistipp: Drohnengewicht
Bei der Ausstattung eines Copters muss unbedingt der Gewichtszuwachs berücksichtigt werden. Denn je höher das zusätzliche Gewicht, das der Copter mitnehmen muss, desto geringer wird die maximal erreichbare Flugzeit. Und die wird bei vielen Herstellern meist ohne Zuladung angegeben.
Mit dem Betrieb von unbemannten Überwachungsdrohnen (UAVs) haben die Nutzer bei den Blaulichtorganisationen ein wertvolles Hilfsmittel an der Hand. Denn die Einsatzleitung kann sich jederzeit einen ausführlichen Überblick von der aktuellen Situation verschaffen.
Da der fliegende Kameraträger im Idealfall ein fester Bestandteil der mitgeführten Ausrüstung ist, geht beim Einsatz keine Zeit verloren. Die Anforderung eines Überwachungs-Hubschraubers ist in den meisten Fällen nicht mehr erforderlich. Bei schlechter Sicht durch tief hängende Wolken oder beengten Platzverhältnissen ist der Einsatz von Drohnen von Haus aus die bessere Entscheidung. Und weil eine Überwachungsdrohne beim Einsatz nur minimale Kosten verursacht, kann sie bei fast jedem Einsatz genutzt werden. Mit Sicherheit werden in Zukunft immer häufiger UAVs im Rahmen von BOS-Einsätzen zu sehen sein.
Die Hersteller von BOS-Drohen agieren als international vernetzte Unternehmen und entwickeln ihre UAVs stetig weiter. So kommen fast täglich neue Anwendungen hinzu und ständig werden innovative Lösungen getestet.