Ratgeber
Eine effektive Kühlung ist für den Betrieb eines Computersystems essenziell. Dabei ist es nicht nur wichtig, einen starken CPU-Kühler und eine Grafikkarte mit guter Kühllösung verbaut zu haben. Gehäuselüfter sind ebenfalls unerlässlich. Neben den gewöhnlichen Ausführungen, die per Lüfter-Kabel ans Mainboard angeschlossen werden, gibt es auch USB-Lüfter. Welche Vorteile sie bieten, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Je mehr Leistung einem PC abverlangt wird, desto mehr Hitze erzeugen dessen Komponenten während des Betriebs. CPU, Grafikkarte und Co. entwickeln viel Wärme, die ab einem gewissen Grad schädlich für das System sein kann. Eine gute Kühlung ist daher extrem wichtig, um PC-Hardware vor Ausfällen durch Hitze und Durchbrennen zu schützen.
CPU und Grafikkarte, die leistungsstärksten Bauteile eines Computers, haben ihre eigenen Kühlkörper. Gleiches gilt fürs Mainboard, sofern es sich um ein besser ausgestattetes Modell handelt. Ums Netzteil muss man sich in der Regel auch keine Sorgen machen. In den meisten Fällen ist hier mindestens ein Lüfter eingebaut. Es gibt auch Passivnetzteile, die aber zumindest über einen integrierten Kühlkörper verfügen. Der Rest des Systems, beispielsweise die Festspeicher (Festplatten, SSDs) und der Arbeitsspeicher, hat keine separate Kühlung. Schon allein deshalb ist es sinnvoll, einen Computer mit ausreichend PC-Lüftern auszustatten, seien es nun die herkömmlichen Varianten mit Lüfter-Kabeln oder USB-Lüfter. Die kleinen Ventilatoren tragen indirekt zur Kühlung der Kernkomponenten bei.
Für eine effektive Systemkühlung ist ein guter Luftstrom im Gehäuse, Airflow genannt, wichtig. Das grundlegende Prinzip ist simpel: Kalte Luft von außen wird angesogen und warme Luft aus dem Gehäuse befördert. Die sich durch das Gehäuse bewegende Luft hat einerseits einen Kühleffekt und kann andererseits dazu beitragen, je nach Anordnung der Lüfter, Staubablagerungen zu reduzieren. Diese können die Leistung von Lüftern und Kühlkörpern beeinträchtigen und damit die Wärmebildung begünstigen. Verhindern lässt sich die Ablagerung von Staub nicht in Gänze, weshalb regelmäßige Reinigungen des Gehäuseinneren durchgeführt werden sollten. Man kann sich diese Arbeit aber erleichtern, indem man die Lüfter so im Gehäuse platziert, dass ein Überdruck entsteht.
Das lässt sich erreichen, indem man mehr Einlass- als Auslasslüfter verbaut. Die Lüftereinlässe sollten dabei unbedingt mit Staubfiltern versehen sein. Dieses Setup ist jedoch nur für große Gehäuse empfehlenswert. Geht es um Computer mit kleinem Gehäuse, sollten Sie auf Unterdruck setzen, indem Sie mehr Ventilatoren zum Hinausblasen warmer Luft als zum Ansaugen kalter Luft installieren. Der Nachteil hierbei: Es wird womöglich Luft durch sämtliche Öffnungen, die ungefiltert sind, eingesogen, was mehr Staub mit sich bringt. Es gibt aber noch einen Mittelweg, bei dem Sie eine Balance aus Ansaug- und Abluftlüftern schaffen. Diese Methode eignet sich gut für Midi Tower, aber auch für kleinere und größere Gehäuse.
Am weitesten verbreitet sind Gehäuselüfter, die per Lüfter-Kabel ans Mainboard angeschlossen werden, damit sie einerseits mit Strom versorgt und andererseits gesteuert werden können. Die Steuerung erfolgt entweder durch Spannungsregulierung oder Pulsweitenmodulation (PWM), die die bessere Methode darstellt. USB-Lüfter sind eine Alternative zu Modellen mit Lüfter-Kabeln. Sie werden, wie der Name schon sagt, per USB-Kabel in das System eingebunden, funktionieren ansonsten aber genauso wie die klassischen Gehäuselüfter.
Lüfter mit USB-Anschluss bestehen aus einem Elektromotor, Spulen, Rotorblättern und Magneten. Der Strom fließt in die Spulen, die dadurch magnetisch werden. Wegen der Magneten ändert sich die Polarisierung durchgehend. Die Pole stoßen sich ab, was dafür sorgt, dass sich der Ventilator dreht. Je nach Richtung und Position im Gehäuse zieht der PC-Kühler Luft an oder bläst sie heraus und trägt so seinen Teil zum Luftstrom und damit der Kühlung des gesamten Systems bei.
Lüfter, die an einen USB-Port angeschlossen werden, erreichen nicht so hohe Drehzahlen wie herkömmliche Modelle. Die USB-Schnittstelle ist dahingehend ein limitierender Faktor. Für PCs, die besonders leistungsintensive Aufgaben erfüllen sollen, sind sie also nicht unbedingt geeignet. Für einfache Büro-Tätigkeiten reicht es hingegen vollkommen aus, einen Computer mit USB-betriebenen Lüftern auszustatten.
Einschränkungen hinsichtlich der Lüftersteuerung gibt es nicht. Neben Lüftern mit USB, deren Geschwindigkeit per Spannung reguliert wird, existieren PWM-Ventilatoren mit USB-Stecker, deren Drehgeschwindigkeit variabel einstellbar ist. Ebenso muss man beim Gebrauch von USB-Ventilatoren für den PC nicht auf RGB-Beleuchtung verzichten. Wer besonderen Wert auf Optik legt, sieht sich einem breiten Angebot an Lüftern mit USB-Anschluss gegenüber, die in allen möglichen Farben strahlen können.
Gehäuselüfter sollen in erster Linie für einen guten Airflow im Inneren des PCs sorgen. Dabei spielen drei Faktoren eine Rolle: die Größe, der Luftdurchsatz und die Drehzahl. Je größer ein Lüfter ist, desto effizienter arbeitet er in der Regel. Sie müssen vor dem Kauf aber auch sicherstellen, dass der Ventilator ins Gehäuse passt. Die meisten Modelle haben einen Durchmesser von 120 oder 140 Millimetern. Sofern es nicht um einen extrem kleinen PC geht, sollte es also kein Problem sein, mehrere solcher Lüfter mit USB einzubauen.
Der Luftdurchsatz und die Geschwindigkeit, mit der sich ein Lüfter dreht, sind entscheidende Werte. Der Luftdurchsatz gibt an, wie viel Luft in einem festgelegten Zeitraum angesaugt und abgegeben wird. Je höher der Durchsatz ausfällt, desto besser funktioniert die Kühlung. Er hängt aber auch von der maximalen Drehzahl ab. Für Computer, die leistungsintensivere Rechenarbeiten verrichten müssen, zum Beispiel Videobearbeitung, sollten es schon Ventilatoren sein, die 2000 Umdrehungen pro Minute schaffen.
Bedenken Sie, dass die Lautstärke eines Lüfters umso höher ausfällt, je größer er ist und je schneller er sich dreht. Ein Modell mit einer Lautstärke von 10 dB ist sehr leise, kühlt aber auch nicht so gut und ist daher nur sinnvoll, wenn die PC-Komponenten nicht so stark gefordert und demzufolge nicht sehr heiß werden. Wenn ein Ventilator im PC viel Leistung erbringen muss, heißt das jedoch nicht automatisch, dass er ein lautes Betriebsgeräusch erzeugt. Hierbei spielt auch die Verarbeitungsqualität eine Rolle. Ein guter Richtwert sind 30 dB. Entscheiden Sie sich für einen PWM-Lüfter, haben Sie mehr Kontrolle über die Drehgeschwindigkeit und können leichter eine Einstellung finden, mit der der Lüfter ausreichend gut kühlt und zugleich leise genug arbeitet.
Für Rechner, die im Büro stehen, mag die Optik von Gehäuselüftern nicht wirklich relevant sein. Wenn der PC aber ein transparentes Gehäuse hat, das das Innere offenbart, kann man zu USB-Lüftern mit RGB-Leuchten greifen, die sich per Software steuern lassen. So sorgt man nicht nur für Kühlung, sondern wertet auch noch das Design des Computers auf.
Zur Überprüfung beziehungsweise Überwachung der Temperaturen von PC-Komponenten während des Betriebs gibt es verschiedene Programme, die Sie kostenlos im Internet herunterladen können. Sie zeigen Ihnen separat an, wie warm CPU, Grafikkarte, Mainboard und Co. werden und eignen sich ebenso zur Überwachung der Drehgeschwindigkeiten der Gehäuselüfter.
Was ist PWM?
PWM steht für Pulsweitenmodulation und bezeichnet eine Technologie, die es ermöglicht, die Geschwindigkeit von PC-Lüftern zu steuern, indem die Stromzufuhr ständig ein- und ausgeschaltet wird. Je langsamer beziehungsweise schneller dieser Vorgang erfolgt, desto niedriger bzw. höher ist die Drehzahl. Dadurch kann das Tempo des Ventilators nach Belieben reguliert werden, was bei Geräten, die über die angelegte Spannung gesteuert werden, so nicht möglich ist. PWM-Lüfter erleichtern es also, den Sweet Spot zwischen Kühlleistung und Lautstärke zu finden. Der beste Lüfter ist eben der, der gut kühlt und trotzdem leise ist.
Wie viele Gehäuselüfter sollten in einem PC installiert sein?
Je größer und leistungsstärker der PC ist bzw. je mehr von CPU, GPU und den anderen Komponenten verlangt wird, desto mehr Lüfter (ob mit USB oder ohne) sollten verbaut sein, um eine gute Kühlung zu gewährleisten. Zwei Gehäuselüfter sollten aber auf jeden Fall verbaut sein: einer an der Front und einer an der Rückseite. Für Systeme, die rechenintensive Aufgaben übernehmen, empfehlen sich mindestens vier, besser aber fünf oder sechs Lüfter.