Ratgeber
Was leisten Waschmaschinen?
Der Waschtag war einst eine schweißtreibende Schwerstarbeit mit Bürste und Waschbrett. Um den Aufwand erträglicher zu machen, wurden bereits im 18. Jahrhundert die ersten „Waschmaschinen“ entwickelt. Die erste mechanische Waschmaschine mit gelochter Waschtrommel ging in Deutschland 1906 in Serienproduktion. Die erste vollautomatische Waschmaschine kam 1951 auf den deutschen Markt. Diese Vorfahren haben mit den heutigen Geräten nur noch das Grundprinzip gemein: Mechanische Kräfte und Wasser wirken unter Zugabe von Waschmittel zusammen, um Kleidungsstücke und andere Textilien maschinell zu reinigen. Seit den 1960er- und 1970-Jahren haben sich Waschmaschinen auf breiter Front durchgesetzt. 1974 hatten 64 von 100 österreichischen Haushalten eine Waschmaschine, 2015 lag der Anteil der Haushalte mit Waschmaschine bei 95 Prozent, so die Zahlen von Statistik Austria.
Bei Conrad finden Sie ein eine große Auswahl verschiedener Waschmaschinen-Typen bekannter Marken, unter anderem Miele, Siemens und indesit. Nach der Bauform lassen sich Waschmaschine in Frontlader und Toplader unterscheiden. Toplader werden von oben befüllt, man muss also beim Beladen nicht in die Knie gehen. In der Regel sind Toplader nur 40 oder 45 cm schmal, sodass sie auch für kleinere Bäder gut geeignet sind. Und wer ganz wenig Stellfläche hat, der findet auch Waschmaschine mit verringerter Tiefe, zum Beispiel ist eine indesit-Waschmaschine bei einer Breite von 60 cm lediglich 33 cm tief.
Frontlader werden über ein „Bullauge“ auf der Vorderseite befüllt. Sind sie unterbaufähig, lassen sich Geräte dieser Bauart in eine Küchenzeile integrieren. Sie können auch als Stellfläche für einen Trockner dienen. Frontlader gibt es bei Conrad in einer Breite von 51 bis 58,6 cm.
Worauf müssen Sie beim Kauf einer Waschmaschine achten?
Es gibt zahlreiche Waschmaschinen-Modelle unterschiedlicher Hersteller. Dieses vielfältige Angebot kann durchaus verwirren. Die Qual der (Aus-)Wahl fällt jedoch leichter, wenn man sich über ein paar Entscheidungskriterien Gedanken macht.
Trommelgröße
Single, Paar oder Familie? – Beziehungsstatus und Familienstand spielen bei der Wahl der Waschmaschine durchaus eine Rolle: Die Füllmenge muss nämlich zu den Anforderungen des jeweiligen Haushalts passen. Normalerweise reicht für einen Haushalt von ein bis zwei Personen eine Trommelgröße aus, die fünf bis sechs Kilogramm aufnimmt. Für die Wäsche von vier bis fünf Menschen sollte man eine Kapazität von sechs bis acht Kilo veranschlagen. Fallen die Wäscheberge noch größer aus, etwa durch Sportklamotten oder verdreckte Arbeitskleidung, gibt es Waschmaschinen, die bis zu 15 Kilo Einlage bewältigen. Wichtig ist, dass die Trommelgröße nicht zu üppig gewählt wird. Halb leere Beladungen treiben den Energie- und Wasserverbrauch nach oben.
Schleuderzahl
Die Schleuderzahl gibt die Anzahl der Umdrehungen der Waschtrommel pro Minute an. Viele Waschmaschinen sind mit einer mehrstufigen Drehzahlvorwahl ausgestattet, um auf die speziellen Anforderungen der einzelnen Textilien einzugehen. Empfindliche Kleidungsstücke, etwa Blusen oder Pullover, rotieren lieber bei niedrigen Drehzahlen. Bettwäsche und Handtücher brauchen 1.200 Umdrehungen pro Minute (U/Min.). Diese Schleuderleistung sollte eine Maschine mindestens mitbringen. Wer einen Trockner nutzt, sollte der Energiebilanz zuliebe die Wäsche bei mindestens 1.400 U/Min. schleudern – die Waschmaschine braucht beim Schleudern nämlich weniger Strom als der Trockner beim Heizen. Deshalb macht es Sinn, die Wäsche mit möglichst geringer Restfeuchte in den Trockner zu legen. So haben zum Beispiel einige Siemens und Miele-Waschmaschinen eine Schleuderleistung von 1.600 U/Min.
Programmausstattung
Die Ausstattung einer Waschmaschine beeinflusst maßgeblich den Preis. Bei Conrad finden Sie Waschmaschinen von 299 bis 1669 Euro. Ein paar Funktionen sollte eine Waschmaschine unbedingt mitbringen. Zu den Basics gehört eine Auswahl an Programmen nach Temperatur und Textiltyp, etwa für Feinwäsche und Kochwäsche. Zu empfehlen sind außerdem Kurzprogramme und die Drehzahlwahl. Absolut ratsam ist ein integriertes Wasserschutzsystem (AquaStop). Auch die Unwuchtkontrolle ist ein Muss. Komfortabler wird das Waschen durch ein paar Zusatzfunktionen, etwa Anzeige der Restlaufzeit oder Startzeitvorwahl. Auch eine Mengenautomatik kann sinnvoll sein: Ein Beladungssensor wiegt die Wäsche in der Trommel und gibt eine Dosierempfehlung für das Waschmittel. Es gibt sogar Maschinen, die das Dosieren selbst steuern. Einige Siemens-Waschmaschinen sind beispielsweise mit dem System iDos ausgestattet. Es ermittelt abhängig von Textilart, Beladungsmenge und Verschmutzungsgrad exakt den Waschmittelbedarf für einen Waschgang. Von Miele verfügen ein paar Modelle über das Flüssigwaschmittelsystem TwinDos, das automatisch dosiert. AquaSensoren bemessen die Wasserzufuhr nach dem Gewicht der in die Trommel eingelegten Wäsche.
Wasser- und Energieverbrauch
Bei der Anschaffung einer Waschmaschine sollten Sie unbedingt auf den Verbrauch von Strom und Wasser achten. Der Wasserverbrauch korreliert mit der Trommelgröße. Zum Beispiel ist bei einem Fassungsvermögen von acht Kilo mit einem Wasserverbrauch von 60 Liter zu rechnen. Eine Orientierung für den Stromverbrauch bietet das EU-Effizienzlabel. Die höchste Effizienzklasse für Waschmaschinen ist die Kennzeichnung A+++.
Nutzerfreundlichkeit
Ein wichtiges Merkmal bei der Auswahl einer Waschmaschine ist die Benutzerfreundlichkeit. Die Programmwahl sollte intuitiv einleuchtend, die Beschriftung eindeutig sein. Auch die Größe der Türoffnung spielt eine Rolle. Sie sollten auch darauf achten, wo sich das Flusensieb und der Entleerungsschlauch befinden. Letzterer kommt zum Einsatz, wenn beim Stillstand eines Programms das Restwasser ablaufen muss.
Lärmpegel
Waschmaschinengeräusche klingen nicht für jedermann wie Musik in den Ohren. Gerade wenn das Gerät in der Wohnung aufgestellt werden soll, ist ein geringer Lärmpegel wünschenswert. Der Wert ist auf dem EU-Effizienzlabel ausgewiesen.
EU-Effizienzlabel richtig lesen
Dieser Steckbrief enthält alle wichtigen Angaben zur Ressourceneffizienz von Waschmaschinen. Alle handelsüblichen Waschmaschinen müssen mindesten die Energieeffizienzklasse A+ erreichen. Die höchste Energieeffizienzklasse ist mit A+++ gekennzeichnet. Des Weiteren ist auf dem EU-Effizienzlabel jeweils der Strom- und Wasserverbrauch für ein Jahr angegeben. Dabei werden 220 Waschzyklen zugrunde gelegt. Außerdem sind die Geräuschentwicklung beim Waschen und Schleudern in Dezibel ausgewiesen sowie die Schleuderwirkungsklasse auf einer Skala von A bis G. Die Kennzeichnung ist für alle Waschmaschinen identisch, sodass sich die Angaben unterschiedlicher Modelle gut vergleichen lassen.
Wie oft muss ich das Flusensieb reinigen?
Das Flusensieb, auch Fusselsieb oder Fremdkörperfalle genannt, ist ein extrem wichtiges Teil der Waschmaschine: Damit versehentlich in die Waschmaschine geratene Kleinteile – Papiertaschentücher, Bonbonpapiere etc. – oder Fussel nicht die Laugenpumpe blockieren, dient das Flusensieb als Barriere. Ist diese verstopft, wird das Laugenwasser nicht mehr richtig abgepumpt. Sie sollten das Flusensieb mindestens alle sechs Monate reinigen. Wenn Sie besonders viel waschen, ist eine Reinigungsfrequenz von mindestens drei Monaten zu empfehlen.
Lässt sich eine Waschmaschine in eine Einbauküche integrieren?
Es gibt Frontlader, die sich in die Unterzeile einer Einbauküche integrieren lassen. Auch im Badezimmer kann man die Waschmaschine hinter einer Schrankfront verstecken.
Warum muss ich meine Waschmaschine entkalken?
Kalkablagerungen an Heizstäben, Schläuchen und Wäschetrommel können im schlimmsten Fall zum Exitus Ihrer Waschmaschine führen. Auf jeden Fall beeinträchtigt Verkalkung aber die Waschleistung und kann den Stromverbrauch erhöhen. So kann eine Kalkablagerung von 5 Millimetern den Stromverbrauch um bis zu einem Drittel in die Höhe treiben. Für die Entkalkung der Maschine kommen Haushaltsmittel (Zitronensäure und Essig) oder spezielle Entkalker für Waschmaschinen als Pulver, Tabs oder in flüssiger Form infrage.
Die Anfälligkeit für Kalkablagerungen ist von der Wasserhärte abhängig. Der Härtegrad ist der von Natur aus im Wasser vorhandene Kalkanteil. Sehr kalkhaltiges Wasser wird als „hart“ bezeichnet, Wasser mit einem geringen Kalkanteil als „weich“. Bei einem Härtegrad zwischen 4 und 7 wird empfohlen, regelmäßig einen Entkalker zum Waschgang zuzugeben.
Welche Pflege braucht meine Waschmaschine?
Die Waschmaschine kann ein Biotop für Schimmelsporen sein, die in dem feuchten Milieu hervorragend gedeihen. So kann sich im Waschmittelfach, in der Trommel und im Dichtungsgummi Schimmel in Form von schwarzen Ablagerungen bilden. Die sehen nicht nur eklig aus, sondern riechen auch häufig unangenehm. Um die Schimmelbildung zu vermeiden, sollte die Tür der Waschmaschine nach dem Waschen grundsätzlich mindestens einen kleinen Spalt breit offen bleiben. Dasselbe gilt für das Waschmittelfach. So kann die Restfeuchte trocknen. Wenn sich bereits Schimmel gebildet hat, lassen sich die Ablagerungen mit einem milden Putzmittel entfernen. Falls Schimmelsporen bereits Trommel und Gummidichtungen erobert haben, hilft ein Waschgang bei 90 Grad unter Zugabe von Zitronensäure. Auch ein Waschmaschinenreiniger bekämpft Schimmelpilze.
Fazit: So finden Sie die passende Waschmaschine
Damit Sie aus der Vielzahl der auf dem Markt erhältlichen Waschmaschinen die richtige auswählen, sollten Sie im Vorfeld der Anschaffung ein paar zentrale Fragen klären. Dazu zählt vor allem die Wäschemenge. Überdimensionierte Waschmaschinen verbrauchen unnötig Wasser und Energie und belasten Ihren Geldbeutel. Wichtig ist auch der Platz: Die Stellfläche und der vorgesehene Aufstellort sind ausschlaggebend für die Wahl des passenden Modells. Sie sollten sich auch überlegen, welche Extra-Programme Sie benötigen, damit Sie ein Modell mit dem für Sie optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis finden.