Ratgeber
Wissenswertes über NAS-Server
Ein Server stellt Services für Rechentechnik in IT-Systemen bereit. Der Client, also der Rechner des Nutzers, kann auf diesen Dienst zugreifen.
Im Wesentlichen besteht ein Server aus einer oder mehreren Festplatten, die nicht im Arbeitsplatz-Rechner beziehungsweise der Workstation installiert sind, sondern einen eigenen (zentralen) Standort haben. Ein Server kann sich im gleichen Büro, auf der gleichen Etage, aber auch entfernt auf dem Firmengelände, in anderen Städten oder Ländern befinden. Auf seine Daten können die Nutzer im Netzwerk von ihren PCs aus zugreifen, wenn sie über die entsprechende Berechtigung verfügen. Auch der Zugriff auf eine Internetseite ist letztlich nichts anderes als das Abrufen von Inhalten von einem Server.
Server in Büroumgebungen verwalten meist die Daten eines Teams, einer Abteilung oder eines Unternehmens, speziell dort, wo verschiedene Mitarbeiter gleichzeitig an einem Projekt arbeiten. Es können auch Applikationen (Programme) vom Server bereitgestellt werden, so dass beispielsweise eine Textverarbeitung oder ein Grafikprogramm nicht auf jedem einzelnen Arbeitsplatzrechner installiert werden muss. Das spart Ressourcen.
Zugleich vereinfachen Server die Datensicherung, da nicht jeder einzelne Mitarbeiter seine Inhalte sichern muss. Die Daten sind an einem zentralen Standort gebündelt und für alle betreffenden Mitarbeiter zugänglich. Der Server-Administrator sichert die Daten in einem Backup für das gesamte Unternehmen.
Server werden oft in separat gesicherten Räumen in aufgestellt. Vielfach befinden sie sich in sogenannten Server-Racks, die über weitere Sicherheitsvorrichtungen und zusätzliche Kühleinrichtungen verfügen. Rack-Server sind meistens im 19-Zoll-Standard ausgeführt, aber auch sogenannte Tower-Server können an solchen Standorten aufgestellt werden. Normalerweise laufen Server im 24/7-Betrieb, was hohe Anforderungen an dieLeistungsfähigkeit der Festplatten und die Betriebssicherheit der Server-Software stellt. Ebenso bedeutsam ist eine zuverlässige Stromversorgung. Darum sind Server oft an unterbrechungsfreie Stromversorgungen (USV) angebunden.
Einfachere Serverlösungen sind zum Beispiel USB-Festplatten, die am WLAN-/LAN-Router eines Heim- oder kleinen Büronetzwerkes angeschlossen werden (Stichwort NAS). Mit SSD-Festplatten lassen sich auch auf diesem Wege größere Datenmengen komfortabel ablegen und aufrufen. Mit der Platzierung des Routers an einem gesicherten Ort ist in puncto Datensicherheit auch damit ein relativ hoher Standard möglich. Die Verwaltung der Festplatte „managt“ der Router. Moderne Router bieten zugleich einen Cloud-Service an, das heißt, man kann von überall auf der Welt auf die am Router angesteckte Festplatte zugreifen. Dafür kommt meist eine App auf einem Mobilgerät zum Einsatz. Auf Desktop-Rechnern ist der Zugriff über den Web-Browser möglich.
Moderne Server sind skalierbar, also an die benötigte Speicherleistung anpassbar. Zu diesem Zweck wird Hardware und (manuell oder automatisch) Software hinzugefügt.
Der Server selbst ist ein leistungsfähiger Rechner, mit dem große Speicherkapazitäten auf Festplatten verwaltet werden. Dementsprechend verfügen Server über ein Betriebssystem mit CPUs und eine System-Festplatte, mit denen die interne PC-Funktionalität sichergestellt und die Server-Festplatten gesteuert werden. Neben dem klassischen Windows Server sind spezielle Betriebssysteme für Server entwickelt worden. So zum Beispiel der DiskStation Manager (DSM) als intuitives, webbasiertes Betriebssystem von Synology.
Die einzelnen Arbeitsplatz-Rechner werden über das Netzwerk mit dem Server verbunden. Gängig sind bei Unternehmensnetzwerken kabelgebundene Local Area Networks (LAN).
Für die Kommunikation zwischen Server und Client gibt es standardisierte Regeln: das Netzwerk-Protokoll.
Mit der Verwaltungsoberfläche – meist browserbasiert – kann der Server-Administrator den Nutzern Rechte zur Nutzung der Inhalte zuteilen oder verweigern. Dazu werden Benutzerkonten angelegt und verwaltet. Innerhalb der Konten können Kontingente festgelegt werden, die den zur Verfügung stehenden Speicherplatz für einen Nutzer definieren.
Server werden nach ihrer Funktion unterschieden. Zwei Beispiele: Ein File-Server stellt nur Daten für eine bestimmte Nutzergruppe bereit. Drucker-Server ermöglichen die Nutzung eines Druckers von mehreren PCs aus.
Rund um die Server-Architekturen haben sich verschiedene Fachbegriffe etabliert:
DNLA
Die Abkürzung für Digital Living Network Alliance steht für einen Zusammenschluss von Computer-Herstellern und Unterhaltungselektronik-Unternehmen. Gemeinsame Richtlinien regeln das Zusammenspiel von Komponenten der Heimelektronik, die in das heimische Computer-Netzwerk eingebunden werden können. Damit wird die Wiedergabe multimedialer Inhalte sichergestellt.
Cloud
Das englische Wort für "Wolke" hat sich als Bezeichnung für einen entfernt gelegenen Server eingebürgert. Ein Teil des Speicherplatzes dort ist oft kostenlos. Wer mehr benötigt, muss dafür zahlen, meist in Form von Abonnements. Anbieter sind unter anderem Apple, Google, Microsoft und Amazon. Ein weiterer bekannter Cloud-Dienst ist die Dropbox. Grundsätzlich können die in einer Cloud gespeicherten Dateien passwortgeschützt von überall aus bearbeitet oder geteilt werden. Cloud-Technologien helfen dabei, Speicherplatz auf Endgeräten einzusparen, insbesondere bei Musik- und Bilddateien auf Tablets oder Smartphones.
RAID-Systeme
Unter dem Begriff RAID (Redundant Array of Independent Disks) werden unterschiedliche Konfigurationen gekoppelter Festplatten zusammengefasst. Der RAID-Level wird mit einer nachfolgenden Ziffer bezeichnet. Ein Festplatten-Controller im Server steuert die Verteilung der Daten. RAID-Systeme erfordern ein regelmäßiges Backup.
Dedizierte Server
Der Begriff "dediziert" stammt vom englischen Wort dedicated und bedeutet „gewidmet“ oder auch „zugeordnet“. Diese Server dienen einer einzigen bestimmten Aufgabe oder einem einzelnen Nutzer. Die Performance und der Arbeitsspeicher können an die jeweils erforderliche Leistung angepasst werden. Üblicherweise befindet sich die Hardware dafür in Rechenzentren.
Die Abkürzung NAS steht für Network Attached Storage, auf Deutsch „an das Netzwerk angeschlossener Speicher“, also eine andere Bezeichnung für einen Speicher, der ins Netzwerk integriert ist. NAS werden vor allem in heimischen Netzwerken benutzt, da sie einfach zu installieren und zu nutzen sind. Grundsätzlich können NAS-Server für sehr große Datenmengen ausgelegt sein. Dafür werden mehrere Festplatten in einem NAS-Gehäuse verbaut.
Klassische NAS-Server mit verbauten Festplatten bieten alles, was man sich von einem zusätzlichen Speicherort im Netzwerk erhofft. Sie stellen (je nach Modell) mehrere TB an Speicherplatz zur Verfügung und können vom PC aus als Ablageort genutzt werden. Je nach Ausstattung verfügen NAS-Systeme über sehr schnelle LAN-Anschlüsse und bieten darüber hinaus zahlreiche Anschlüsse für Monitore und USB-Geräte.
NAS-Server sind nicht nur als klassische Speicher für große Mengen an Fotos oder wichtige Dokumente verwendbar.
Sind sie RAID-fähig, können mehrere Festplatten im Inneren logisch und systemisch miteinander verknüpft werden. Besonders beliebt ist RAID 1, das eine kontinuierliche Spiegelung der Festplatte ermöglicht.
FAQ - häufig gestellte Fragen
Wie installiert man einen NAS-Server?
Ein NAS-Server dient als Speichermedium im Netzwerk. Aus diesem Grund muss er immer über den Router des Heimnetzwerks eingerichtet werden. Sollen Apps für den Zugriff genutzt werden, ist es erforderlich, diese ebenfalls für das Netzwerk anzupassen.
Welche Festplatten passen in einen NAS-Server?
Weil Festplatten in einem NAS (insbesondere im RAID-Modus) über einen sehr langen Zeitraum in Betrieb sind, ist nicht jede Ausführung für den Einbau geeignet. Vor dem Kauf sollte darauf geachtet werden, ob die Kompatibilität mit dem eigenen NAS gewährleistet ist, sonst kann es zu Störungen und eventuell auch zu Datenverlust kommen. Es gibt spezielle NAS-Festplatten, die für den Dauerbetrieb und somit für hohe Belastungen konzipiert sind.
Was kostet ein NAS?
Die Preisspanne für NAS-Server ist relativ groß. Einsteiger finden solide Modelle mit Festplattengrößen, die für einen kleinen Haushalt ausreichen, bereits im dreistelligen Bereich. Professionelle Nutzer, die Firmendaten oder sehr große Datenmengen verwalten möchten, greifen dagegen zu NAS-Lösungen im vierstelligen Bereich. Den Preis eines NAS beeinflussen in erster Linie die Speicherkapazität und besondere Features, beispielsweise Software und Sicherungsprogramme.